Killer's Bodyguard 2

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  • Einleitung


    Mit der Actionkomödie Killer's Bodyguard landete Regisseur Patrick Hughs (The Expendables 3) einen kleinen Überraschungserfolg, der es verstand Kritiker wie Publikum zu unterhalten. Das lag ganz bestimmt auch an der erstklassigen Besetzung der beiden Hauptdarsteller Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson, die hervorragend zusammen funktionierten. Nun geht mit Killer's Bodyguard 2 das Werk in die nächste Runde, in der nun auch die Frau des Killers eine größere Rolle einnimmt, wie der Originaltitel Hitman's Wife's Bodyguard bereits offenbart.

    Im Zentrum der Fortsetzung steht einmal mehr der Bodyguard Michael Bryce, der nach seinem turbulenten Job im Erstling von seiner Psychologin dringend Ruhe verordnet bekommt. Doch die lässt sich keineswegs genießen, als die Frau von Darius Kincaid, dem Auftragsmörder, auf den Bryce einst aufpassen musste, auf den Plan tritt. Durch sie wird der Bodyguard in einen globalen Plot verwickelt, in dem er, Kincaid und dessen Frau sich mit einem besessenen Schurken anlegen müssen.

    Neben Reynolds und Jackson ist auch Salma Hayek wieder zu sehen, die bereits im ersten Teil die Frau von Kincaid verkörperte. Darstellerisch wird der Cast dazu noch um Morgan Freeman (Die Verurteilten), Frank Grillo (Boss Level) und Antonio Banderas (Desperado) erweitert.
    Hughes führte auch bei der Fortsetzung wieder Regie.

    © 2021 Telepool

    Kritik


    Zwar fiel ihre Rolle im Vorgänger noch relativ klein aus, so gehörte sie dennoch zu den kleinen Highlights des Erstlings. Nun bekommt Salma Hayek in der Fortsetzung in der logischen Konsequenz mehr Platz eingeräumt - und zwar deutlich. Doch waren ihre charmelosen Flüche im ersten Teil noch eine amüsante Abwechslung für zwischendurch, werden diese im Nachfolger in so großem Ausmaß zelebriert, dass die Luft nach spätestens 10 Minuten raus ist und danach das Herumgefluche nur noch nervt. Vor allem geht dadurch auch die komplette emotionale Spannung zwischen Samuel L. Jacksons Figur und Hayeks Charakter verloren. Diese wird auf Kosten von pubertären Sex-Witzen geopfert, sodass die innige Liebe, die im ersten Teil trotz des ganzen Chaos permanent spürbar war, komplett verloren geht. So wird die tiefe Zuneigung, die die beiden für einander empfinden zur reinen Behauptung und dient lediglich als Grundlage für niveaulose Gags.
    Aber auch darüber hinaus verliert Killer's Bodyguard 2 gegenüber seinem Vorgänger in vielen Aspekten an Charme. Die Beziehung zwischen Bryce und Kincaid bildete dort noch das Herz des Werks, da die beiden eine Art Hassliebe und auf schräge Weise auch etwas Respekt für einander empfunden. Auch davon ist in der Fortsetzung nichts mehr zu spüren. Eigentlich beschimpfen sich die beiden Figuren nur permanent und keiner möchte mit dem anderen zusammen sein. Die Buddy-Chemie kommt so fast vollkommen abhanden. Vor allem da auch Ryan Reynolds Bryce durch seine nun pazifistische Einstellung eigentlich komplett demontiert wird. War er im ersten Teil nur etwas verloren und verzweifelt, aber in seinem Job dennoch erstklassig, kommt er in Teil 2 in erster Linie als Loser daher.
    Letztendlich funktioniert somit das Dreiergespann um Salma Hayek, Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson so überraschend schlecht.

    Das wäre in gewisser Form noch zu verkraften, wenn Regisseur Patrick Hughes an anderer Stelle punkten könnte. Doch auch die Action kommt im besten Fall routiniert daher und kann mit keinerlei Highlights überzeugen. Zwar versucht man wieder mit schönen europäischen Locations zu begeistern, doch gelingt es dem Filmemacher einfach nicht, diese gekonnt zu nutzen. Bewies er im Erstling noch mit den holländischen Städten Amsterdam und Den Haag, wie man sich deren Gegebenheiten und unverbrauchte Eindrücke für Actionmontagen versiert zu Nutzen machen kann, kommt ihm diese Qualität im Nachfolger vollständig abhanden. Die Drehorte wirken ebenso austauschbar wie die Actionsequenzen einfallslos.
    Und auch mit dem Humor kann Hughes nur wenig Akzente setzen. Das Timing wie das bereits erwähnte Niveau der Gags bewegen sich auf niedrigem Level und sorgen für sehr wenige lustige Augenblicke.

    Inhaltlich erwartet man in solch einer Art Film sowieso nicht den größten Coup und in diesem Aspekt überrascht auch Killer's Bodyguard 2 nicht. Bei den zahlreichen Schwächen fällt dies nur zusätzlich ins Gewicht, da man verzweifelt versucht sich an irgendetwas zu klammern. Doch gibt es davon in der Actionkomödie wahrlich nicht viel. Vereinzelte humoristische Augenblicke können überzeugen und Antonio Banderas als Bösewicht ist bemüht, seine schablonenhafte Figur ermöglicht aber auch ihm kaum herauszustechen. Ansonsten bewegt man sich in fast allen Aspekten im besten Fall auf durchschnittlichem Niveau, meist aber leider darunter. Schade.

    © 2021 Telepool

    Fazit


    Nach dem überraschend unterhaltsamen Erstling folgt mit der Fortsetzung das Beispiel, wie man diese Art von Buddy-Actionfilmen nicht machen sollte. Die Chemie zwischen den Darstellern ist vollkommen abhanden gekommen, die Action generisch und der Humor kann nur wirklich selten ins Ziel treffen. Stattdessen gibt es niveauloses Herumgefluche, das einem spätestens nach 10 Minuten auf die Nerven geht, die Figuren beschimpfen sich ständig oder regen sich über einander auf, sodass man kaum Sympathien für sie entwickeln kann. Letztendlich ist Killer's Bodyguard 2 so eine standardisierte Actionkomödie, die mit wahrlich wenig Qualitäten auffährt.


    4/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Hitman's Wife's Bodyguard
    Land:
    USA
    Jahr:
    2021
    Studio/Verleih:
    Lionsgate / Telepool
    Regie:
    Patrick Hughes
    Drehbuch:
    Tom O'Connor, Phillip Murphy, Brandon Murphy
    Kamera:
    Terry Stacey
    Musik:
    Atil Örvarsson
    Genre:
    Action, Komödie
    Darsteller:
    Ryan Reynolds, Salma Hayek, Samuel L. Jackson, Antonio Banderas, Frank Grillo, Morgan Freeman
    Start (DE):
    26.08.2021
    Start (USA):
    16.06.2021
    Laufzeit:
    100 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
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