Surrounded - Tödliche Bucht

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  • Einleitung


    Neben größeren Kinoproduktionen wie The Shallows oder Deep Blue Sea tauchen auch immer wieder eher unauffällige aber sehenswerte Hai-Horrorfilme auf. Titel wie The Reef oder 47 Meters Down setzten zwar keine großen neuen Maßstäbe, wissen ihr Hauptelement sowie die Bedrohung aber durchaus in Szene zu setzen, sodass sie sich von dem häufig unterdurchschnittlichen Einheitsbrei dieses Subgenres abheben können. Mit Surrounded - Tödliche Bucht versucht nun Regisseur Jose Montesinos (Sinister Minister) seinen Stempel auf dem schon so häufig genutzten Hai-Horror zu hinterlassen.

    Im Zentrum seines Werks steht eine Vloggerin, die durch ihre Videos von ihren Abenteuerreisen genau diese finanziert. Um ihre Zuschauerzahlen noch einmal nach oben zu treiben, plant sie einen illegalen Tauchausflug zu einer malerischen Bucht in Thailand. Doch ihr Flugzeug stürzt auf dem Weg dorthin auf dem offenen Meer ab. Und wäre das nicht genug, eröffnen drei Weiße Haie die Jagd auf die Überlebenden.

    Als Darsteller sind unter anderem Aubrey Reynolds (Crossroads) und Gina Vitori (Tom Invader) zu sehen.

    © 2021 Busch Media Group

    Kritik


    Obwohl sich das Subgenre Tierhorror einer stabilen Beliebtheit erfreut, gibt es in kaum einem Themenbereich eine gefühlt so hohe Anzahl an Billigproduktionen. Besonders frustrierend daran ist, dass es gerade hier meist ordentlicher Effekte braucht, um den Terror richtig wirken zu lassen. Surrounded - Tödliche Bucht macht leider bereits sehr früh klar, dass er zu genau den Vertretern gehört, die das nicht liefern können. Alleine der Absturz des Flugzeugs wirkt wie aus einem Videospiel der 90er Jahre. Als aber dann auch noch die schlecht animierten Haie durchs Bild jagen, manifestiert sich der Eindruck der Billigproduktion endgültig. Doch sind diese Tatsachen noch nicht einmal die schlimmsten des Werks. So laden die Darsteller und die Dialoge zu einem anhaltenden Fremdschämen ein, aus dem man einfach nicht wieder herauskommt. Ganz besonders Hauptdarstellerin Aubrey Reynolds gelingt es in keinem einzigen Augenblick auch nur einen Hauch von Glaubwürdigkeit zu transportieren. Weder als zurückhaltende wie unsichere Frau und noch viel weniger als über sich hinauswachsende toughe Heldin kann sie überzeugen. Alles wirkt dermaßen oberflächlich und präsentiert, sodass die Figur einem sehr schnell auf die Nerven geht. Wenn dann noch die haarsträubenden Dialoge dazukommen, steigt man völlig aus dem Film aus.
    Allerdings ist das bei Weitem noch nicht alles. Regisseur Jose Montesinos garniert sein beschämendes Machwerk noch mit Einzelaugenblicken, die selbst die Schwelle des "So-schlecht-dass-es-schon-wieder-lustig-ist" weit überschreiten. Da sind die stetig extrem variierenden Abstände der Haie zu den verfolgten Überlebenden noch die harmlosesten Aspekte. Wenn die Protagonistin, ohne nach hinten zu schauen, sich auf einem Wrackteil verharrend zurufen lässt, wie weit die Haie noch entfernt sind, um zu errechnen, wann sie genau abtauchen muss, damit der Angriff des Hais ins Leere geht, ist in jeder Sekunde dermaßen dilettantisch in Szene gesetzt, dass es alleine dafür mehre Absätze Text bräuchte, um aufzuzählen, warum diese Sequenz so fürchterlich bescheuert ist. Leider bleibt aber auch dieser Moment kein Einzelfall. Die Figuren verhalten sich einfach durchgängig völlig irrational und dumm, sodass man immer wieder von dem Gedanken "die haben es gar nicht anders verdient" überrannt wird.

    Inszenatorisch versucht Montesinos mit immer wieder aufblitzenden kurzen Erinnerungen der Hauptfigur, die Vorgeschichte des Ausflugs zu erzählen und den Figuren etwas mehr Substanz zu verleihen. Letzteres geht durch die schwach geschriebenen wie dargestellten Charaktere nicht auf. Diese erzählerische Herangehensweise ermöglicht dem Filmemacher aber zumindest sehr schnell zur Sache zu kommen. Denn man wird als Zuschauer so fast umgehend in die Katastrophe geschmissen, was die Gefahr auf Leerlauf zu Beginn des Films dezimiert. Aber auch technisch versucht der Regisseur durchaus kreativ zwischen Rückblenden und Gegenwart hin und her zu springen. Das wird zwar dennoch zu amateurhaft ausgeführt, zeugt jedoch wenigstens von ein wenig Bemühungen, künstlerisch ein paar Akzente zu setzen.
    Darüber hinaus wirkt Surrounded im Gegensatz zu vielen Blockbustern heutzutage nicht, als ob er zu 90 Prozent im Studio gedreht wurde. Ansonsten kann man dem Haifilm leider absolut nichts Positives abgewinnen. Und selbst das Genannte kann dem Film keine wirkliche Güteklasse zusprechen.

    © 2021 Busch Media Group

    Fazit


    Surrounded - Tödliche Bucht gehört leider zu den Hai-Horrorfilmen, die schnell und günstig gedreht werden, sich fernab von jeglichem Realismus bewegen, haarsträubende Figuren, Darsteller, Dialoge sowie Effekte präsentieren und völlig inspirationslos und ohne jegliche Atmosphäre daherkommen. Das Werk von Regisseur Jose Montesinos gelingt es in keinem Augenblick eine nennenswerte Qualität zu offenbaren, sodass der Film eine einzige Zumutung ist.

    1/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Frenzy
    Land:
    USA
    Jahr:
    2020
    Studio/Verleih:
    SIFY / Busch Media Group
    Regie:
    Jose Montesinos
    Drehbuch:
    Graham Winter
    Kamera:
    Josh Maas
    Musik:
    Christopher Cano, Chris Ridenhour
    Genre:
    Horror
    Darsteller:
    Aubrey Reynolds, Gina Vitori
    Start (DE):
    03.12.2021
    Start (USA):
    15.08.2018
    Laufzeit:
    85 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
    • Surrounded-03.jpg

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