The Negotiation

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  • Einleitung


    Hyun Bin (Rampant) ist ebenso wie Son Ye-jin (The Pirates) vornehmlich für sympatische Rollen bekannt. In The Negotiation bleibt Son dem diesem Prinzip zwar treu, doch darf zuminds Bin sich mal von einer anderen Seite zeigen. Denn zum ersten Mal in seiner Film- und Fernsehkarriere verkörpert er einen Bösewicht und gibt in diesem Werk einen skrupellosen Entführer.

    Im Zentrum von The Negotiation steht Ha Chae-youn, eine Verhandlungsführerin einer Spezialeinheit der Polizei aus Seoul, die sich nach einem eskalierten Entführungsfall von ihrem Job zurückziehen möchte. Doch dann wird sie von obersten politischen Kreisen zu einem neuen Fall zitiert. Ein koreanischer Terrorist hat in Bangkok einen hochrangigen Beamte und eine Familie in seine Gewalt gebracht und verlangt ausdrücklich nach Ha. Diese muss nun versuchen die Situation zu beruhigen und die wahren Beweggründe des Terroristen herauszufinden. Denn der geht nicht nur skrupellos bei seinen Verhandlungen vor, sondern gibt seine konkreten Motive wie Absichten nicht preis.

    Neben Son und Bin werden unter anderem noch Jang Young-nam (It's Okay to not be Okay), Kim Sang-ho (Sea Fog) und Jang Gwang (The Great Battle) zu sehen sein.
    Die Regie verantwortete Debütant Lee Jong-suk.

    © 2021 Busch Media Group

    Kritik


    Hauptdarstellerin Son Ye-jin bewies schon mehrfach ihre darstellerischen Qualitäten. Ob beispielsweise zutiefst berührend in dem wundervollen Drama A Moment to Remember oder in Actionfilmen wie The Tower oder The Pirates, die koreanische Schauspielerin hat sich stets als charmante sowie charismatische Bereicherung erwiesen. Darüber hinaus überzeugte sie in dem Erfolgs-K-Drama Crash Landing on You an der Seite von Hyun Bin, wo sie gemeinsam zahlreiche Zuschauer verzauberten. Nun durften sie bei The Negotiation auch in einem Spielfilm gemeinsam vor der Kamera stehen. Son gibt sich auch hier zwar merklich Mühe, doch möchte sie dieses Mal nicht so richtig in die Rolle passen. Das liegt aber auch in großen Zügen an der Dramaturgie, die sie selten wie eine wirklich kompetente Verhandlungskünstlerin darstellt. So wirkt sie wie ihre Figur wenig glaubhaft in dem Gesamtbild – ganz besonders dann, wenn sie selbstbewusst Forderungen an ihre Vorgesetzten stellt.
    Bin auf der Gegenseite hat merklich Freude an der Darstellung seines Entführers, der genussvoll seine Position als Taktgeber auskostet. Dabei schießt der Darsteller zwar auch regelmäßig über das Ziel hinaus, sodass seine etwas verrückte Art teilweise aufgesetzt wirkt, Spaß macht es irgendwie dennoch ihm zuzusehen. Wenn es dann aber zum Ende hin deutlich geerdeter zugeht, zeigt der Schauspieler, dass ihm solche Augenblicke nennenswert mehr liegen und präsentiert in diesen Momenten eine mitreißende Performance.

    Dramaturgisch bietet The Negotiation einige spannende Ansätze, die aber selten vollends ausgeschöpft werden. So verpasst es das Werk neue Akzente im Genre zu setzen und bewegt sich auf gewohnten Pfaden. Die Wendung, die im Schlussakt offenbart wird, kommt ebenfalls wenig überraschend, auch wenn das Spannungslevel an der Stelle deutlich ansteigt und sich auch bis zum Ende hin konstant auf hohem Niveau hält. Hier zeigt Spielfilmdebütant Lee Jong-suk, dass er zwar routiniert aber dennoch häufig effektiv als Regisseur arbeitet. Denn inszenatorisch treten selten raffinierte oder kreative Einfälle in Erscheinung, souverän ist der Thriller allerdings durchgehend. So ist The Negotiation auch nie wirklich langweilig, kommt folglich ohne Hänger aus und hält den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute im Geschehen. Lee empfiehlt sich mit seinem Debüt so mehr für Routinejobs, als für Stoffe, die einen kreativen Input benötigen. Denn auch wenn The Negotiation durchgehend interessant ist, so schafft er es in keinem Moment sich von anderen gelungenen Genrevertretern abzuheben. Da hätte man deutlich mutiger und einfallsreicher bei Inszenierung und Drehbuch vorgehen müssen, denn auch bei den Dialogen beweist man wenig Fingerspitzengefühl und noch weniger rhetorische Phantasie. Das kristallisiert sich gerade bei den Verhandlungen zwischen Lee und Bin heraus. Der eigentlich spannendste Aspekt der Geschichte bleibt so viel zu unauffällig.

    Auch wenn vieles etwas ernüchternd klingt, so bleibt am Ende doch ein ordentlicher Thriller, den man zwar nicht gesehen haben muss, der aber gerade für Genrefans nette Unterhaltung bietet.

    © 2021 Busch Media Group

    Fazit


    The Negotiation ist ein solider Thriller geworden, der zwar inszenatiorisch wie dramaturgisch wenig überrascht, dennoch durchgehend zweckmäßig bleibt. So kommt bei dem Werk nie Langeweilie auf, wirklich mitreißend ist das Werk von Lee Jong-suk aber leider auch nicht. Dafür geht man in zu vielen Bereichen zu kreativlos vor.


    6/10

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    Infos
    Originaltitel:
    협상 (Hyeobsang) / The Negotiation (engl. Titel)
    Land:
    Südkorea
    Jahr:
    2018
    Studio/Verleih:
    CJ Entertainment / Busch Media Group
    Regie:
    Lee Jong-suk
    Produzent(en):
    Hwang Sang-joon
    Drehbuch:
    Choi Sung-hyun, Park Myeong-chan
    Kamera:
    Lee Tae-yoon
    Genre:
    Thriller
    Darsteller:
    Son Ye-jin, Hyun Bin, Jang Young-nam, Kim Sang-ho, Jang Gwang
    Start (DE):
    03.12.2021 (Heimkino)
    Start (USA):
    28.09.2018
    Laufzeit:
    114 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
    • The-Negotiation-03.jpg

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