Übersicht
Einleitung
Seit etlichen Jahren befand sich die Videospielverfilmung von Uncharted in Arbeit. Regisseure von David O. Russell (American Hustle), über Neil Burger (Ohne Limit), Seth Gordon (Kill the Boss), Dan Trachtenberg (10 Cloverfield Lane), Shawn Levy (Free Guy) bis hin zu Travis Knight (Bumblebee) standen mit dem Projekt in Verbindung bis letztendlich Ruben Fleischer (Zombieland) übernahm und die Arbeit zu einem Ende brachte. Nach einigen Drehbuchanläufen entschied man sich letztendlich einen jungen Nathan Drake als Hauptfigur zu zeigen, besetzte Spider-Man-Star Tom Holland und stellte ihm Mark Wahlberg als Sully zur Seite, der noch selbst in den ersten Jahren der Planung, was bereits gut 10 Jahre her ist, als Drake gehandelt wurde.
Uncharted erzählt die Geschichte des jungen, cleveren Nathan Drake und seines ersten Schatzjäger-Abenteuers mit seinem Partner Victor "Sully" Sullivan. Ihre Reise führt die beiden quer über den ganzen Globus, auf der gefährlichen Suche nach einem der größten verschollen Schätze der Geschichte, während sie gleichzeitig die Spur von Nathans lange verschwundenem Bruder verfolgen.
Neben Holland und Wahlberg sind unter anderem noch Sophia Ali (The Wilds), Tati Gabrielle (You) und Antonio Banderas (Desperado) zu sehen.

© 2022 Sony Pictures
Kritik
Die Besetzung der beiden Hauptrollen sorgten bereits im Vorfeld für viel Gegenwind bei Fans. Weder Tom Holland als Nathan Drake noch Mark Wahlberg als Sully entsprachen den Vorstellungen der Fans. Im fertigen Film machen allerdings beide dann keine schlechte Figur aber ganz besonders die Chemie zwischen den beiden stimmt, sodass die kleinen Sticheleien, die sie sich immer wieder an den Kopf werfen, tatsächlich Spaß machen. Dennoch bleibt die ganz große positive Überraschung bei den beiden Darstellern aus. Gerade Holland, der auch als Produzent in Erscheinung trat, versucht sich zu sehr als Actiondarsteller zu positionieren, was häufig leider etwas aufgesetzt wirkt. Zu sehr werden sein Können als Barkeeper oder seine körperliche Fitness präsentierend dargelegt, sodass die Glaubwürdigkeit, Natürlichkeit aber ganz besonders die Leichtigkeit dabei verloren geht. Vergeblich sucht man hier die charmante aber abgebrühte Art von Genrekollgen wie Brendan Fraser als Rick O'Connell in den Mumien-Filmen oder gar wie Harrison Ford als Indiana Jones in der gleichnamigen Reihe. Dennoch macht es Holland, wie gesagt, ganz und gar nicht schlecht und kämpft sich merklich bemüht und freudig durch den Abenteuerfilm.
Neben einem nach Killer's Bodyguard 2 und Die fantastische Reise des Dr. Dolittle einmal mehr immens verschenkten Antonio Banderas als Bösewicht, der in Die Haut, in der ich wohne auf beängstigende Weise zeigte, welch Bedrohung er ausstrahlen kann, verhält sich aber auch der Rest der Besetzung eher unauffällig. Weder Totalausfälle noch große Highlights werden hier geboten.
Grundsätzlich kann man den letzten Satz auf den kompletten Film beziehen. Uncharted tut zu keinem Moment weh, bietet sogar hin und wieder ein paar nette Actionszenen, aber so richtig begeistern kann er nicht - zu vorhersehbar ist die Handlung, zu hochpoliert die Optik und leider zu wenig Abenteuer-Feeling kommt auf. Letzteres leidet ganz besonders an der Abstinenz von spannenden, faszinierenden oder gar geheimnisvollen Locations. Zumindest durchaus nette Stadt-Aufnahmen werden präsentiert.
Aber auch die Handlung um das Rätselraten gelingt wenig spektakulär und schon gar nicht sonderlich raffiniert, sodass auch hier keine wirklichen Höhepunkte geboten werden. Und selbst die ansonsten meist herausragende Arbeit von Kameramann Chung Chung-hoon (Die Taschendiebin) hinterlässt keinen bleibenden Eindruck.
Bei der Action bietet Regisseur Ruben Fleischer einen wilden Mix aus teils gelungenen praktischen Stunts und wilden CGI-Overkills. Fehlt es den praktischen Effekten durch die Hochglanzoptik häufig ein wenig an Durchschlagskraft, leiden die Computereffekte an einer leider zu künstlich wirkenden visuellen Umsetzung. Beides deklassiert die eigentlich ganz gut gefilmten Szenen unnötig.
Trotz der Kritik muss man Fleischer zugutehalten, dass er ein ordentliches Erzähltempo an den Tag legt, wodurch sein Werk nie wirklich langweilig wird. Wirklich spannend oder mitreißend ist es nur eben auch nicht. So ist Uncharted ein unauffälliges Action-Abenteuer geworden, das keinem wehtut, aber auch nicht wirklich zu begeistern weiß.

© 2022 Sony Pictures
Fazit
Uncharted ist weder ein totaler Reinfall noch eine große Überraschung. Das Werk von Ruben Fleischer kommt mit hohem Erzähltempo daher, weiß aber dennoch nicht wirklich mitzureißen. Man bewegt sich leider einfach in allen Belangen auf durchschnittlichem Niveau, sodass kaum jemand wirklich enttäuscht, aber eben auch genauso wenig jemand wirklich begeistert sein wird.
5/10










2.322 mal gelesen