Spiritwalker

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  • Einleitung


    Auf Hollywood-Produzent Lorenzo di Bonaventura, der hinter Actionkrachern wie Transformers, Shooter oder G.I. Jo steht, hat das Werk einen so großen Eindruck hinterlassen, dass er sich bereits die Rechte für ein US-Remake gesichert hat. Dabei dürfte die frische Idee ebenso wie die visuelle Gestaltung von Spiritwalker ausschlaggebend gewesen sein.

    Im Zentrum von des Werks steht Kang Yi-an, der eines Tages ohne Gedächtnis und mit einer Schussverletzung aufwacht. Schon bald merkt er, dass er nicht in seinem eigentlichen Körper steckt. Doch bleibt es nicht dabei. Alle 12 Stunden wechselt seine Seele seinen "Wirt" und so gerät Kang plötzlich in eine kriminelle Verschwörung, in der er nicht nur versuchen muss zu überleben, sondern auch seine eigentliche Identität wiederfinden muss.

    In der Hauptrolle wird Yoon Kye-sang zu sehen sein, der bereits in dem großartigen aber leider in Deutschland noch nicht erschienenen Action-Thriller The Outlaws eine beeindruckende Performance ablieferte. Ergänzt wird der Cast von Spiritwalker unter anderem noch von Lim Ji-yeon (The Treacherous), Park Yong-woo (Blood Rain) und Park Ji-hwan (The Drug King).

    Für Regie und Drehbuch war Yoon Jae-keun (Heartbeat) verantwortlich.

    © 2022 Busch Media Group

    Kritik


    Regisseur und Drehbuchautor Yoon Jae-keun vergeudet keine Zeit und wirft den Zuschauer direkt ins Geschehen. Ob inszenatorisch oder dramaturgisch, Yoon hält ab der ersten Minute das Tempo konsequent hoch, sodass Spiritwalker zu keinem Moment langweilig wird. Durch die rasante Erzählweise gelingt es dem Filmemacher auch geschickt über die ein oder andere dramaturgische Schwäche - sei es die etwas konstruierte Identitätssuche der Hauptfigur oder die etwas dünne Auflösung, warum der Protagonist von einem Körper zum anderen springen kann oder die teilweise bröckelnde Logik - hinwegzutäuschen. Doch die unverbrauchte Ausgangssituation und die optische Gestaltung lassen so manches Manko spielend verblassen.

    Auch wenn Spritiwalker mit einer durchaus frischen Idee um die Ecke kommt, so ist die größte Stärke des Films doch die visuelle Umsetzung. Regisseur Yoon lässt sich zahlreiche Spielereien einfallen, um seine Handlung aufregend zu bebildern. Auch wenn hier ganz deutlich die Augenblicke, in denen Kang seinen Körper wechselt und seine Umgebung sich von der gegenwärtigen in die nächste wandelt, besonders hervorstechen, überrascht der Filmemacher aber auch abseits davon immer wieder mit tollen visuellen Einfällen. Glücklicherweise gelingt es ihm auch diese Stärke auf die Actionszenen zu übertragen, die mit abwechslungsreichen Settings ebenso wie mit starken Choreografien punkten. Dabei verzichtet Yoon erfrischend darauf mit einer wackeligen Kamera und übermäßig umfangreichen Schnitten Tempo zu erzeugen. Bei den hervorragend gestalteten Auseinandersetzungen und den physisch fähigen Darstellern wie Stuntmen hat er das aber auch nicht nötig. Folglich bieten die Auseinandersetzungen - ob mit Faust oder Waffe - ein hohes Tempo, das gerade von den gut gewählten Kameraeinstellungen sowie den dynamischen Kamerafahrten noch einmal verstärkt wird.

    Darstellerisch macht Yoon Kye-sang erwartungsgemäß eine sehr gute Figur und weiß den Film hervorragend zu tragen. Dem Regisseur gelingt es dabei den Körperwechsel auch durchweg gut zu erzählen, sodass man immer weiß, in welchem Körper Yoons Figur gerade steckt, auch wenn man hauptsächlich Yoon sieht. Immer wieder in kurzen Einstellungen oder eben in spiegelnden Oberflächen sieht man den eigentlichen Darsteller. So kann der Filmemacher hervorragend von der charismatischen Präsenz seines Hauptdarstellers profitieren und erzählt dennoch den Wechsel der Körper unmissverständlich.
    Der Nebencast bietet eine solide Darbietung, die lediglich von zwei Darstellern nach unten hin gebrochen wird. Zum einen steht da Park Ji-hwan, der als Obdachloser mit seiner aufgedrehten Art teilweise etwas anstrengend ist. Und zum anderen steht da Park Yong-woo, der als Bösewicht durch seine aufgesetzt diabolische, leicht verrückte Art in eigentlich keinem Augenblick eine Bedrohung ausstrahlt. Da beide Darsteller Figuren verkörpern, die einen essentiellen Stellenwert für die Handlung haben, schmälern deren Leistungen das Sehvergnügen leider ein wenig.

    © 2022 Busch Media Group


    Spiritwalker ist letztendlich alles andere als fehlerfrei, aber dennoch weiß das Werk im Gesamtbild zu gefallen, da es visuell unglaublich viel Spaß macht und mit einem hohen erzählerischen Tempo daherkommt, sodass man sich zu keinem Moment langweilt.

    Fazit


    Eine frische Idee, visuell zahlreiche einnehmende Spielereien, ein charismatischer Hauptdarsteller, hervorragende Actionszenen und ein stetig hohes Erzähltempo lassen Spiritwalker zu einem großen Sehvergnügen werden. Da verzeiht man so manch eine dramaturgische Schwäche sowie die ein oder andere schwache darstellerische Leistung gerne.


    7/10

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    Infos
    Originaltitel:
    유체이탈자 (Yucheitalja) / Spiritwalker (engl. Titel)
    Land:
    Südkorea
    Jahr:
    2021
    Studio/Verleih:
    ABOentertainment / Busch Media Group
    Regie:
    Yoon Jae-keun
    Drehbuch:
    Yoon Jae-keun
    Musik:
    Kang Nene
    Genre:
    Action, Thriller
    Darsteller:
    Yoon Kye-sang, Lim Ji-yeon, Park Yong-woo, Park Ji-hwan
    Start (DE):
    25.03.2022 (Heimkino)
    Laufzeit:
    104 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
    • Spiritwalker-04.jpg

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