Jurassic World: Ein neues Zeitalter

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  • Einleitung


    Mit einem weltweiten Einspielergebnis von fast drei Milliarden US-Dollar mit nur zwei Filmen gehört die Jurassic World-Reihe zu den erfolgreichsten Filmreihen unserer Zeit. Wenig verwunderlich, dass man bei Teil 3 keine Kosten gescheut hat und auch für hochkarätige darstellerische Unterstützung sorgte. Denn für Jurassic World: Ein neues Zeitalter holte man mit Jeff Goldblum, Sam Neil und Laura Dern drei der prägendsten Figuren aus den Jurassic Park-Filmen wieder ins Franchise zurück - und das nicht nur für ein paar kurze Cameos..

    Neben den Rückkehrern aus dem ersten Jurassic Park wird es aber auch ein Wiedersehen mit unter anderem Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Isabella Sermon, Omar Sy, Justice Smith, Jake Johnson und Daniella Pineda aus den bisherigen Jurassic World-Filmen geben. Ebenfalls zurückkehren wird BD Wong, der in den Jurassic Park- wie den Jurassic World-Filmen dabei war. Neu hinzugestoßen sind hingegen unter anderem DeWanda Wise (Underground) und Dichen Lachman (The Last Ship).

    Die Regie übernahm wieder Colin Trevorrow, der als Regisseur nach J.A. Bayonas Inszenierung des zweiten Jurassic World-Films zum Franchise zurückkehrt.

    Über den Inhalt wurde im Vorfeld so gut wie nichts preisgegeben. Lediglich, dass die Dinosaurier nun mitten unter den Menschen leben, war von Anfang an als Ausgangssituation klar.

    © 2022 Universal Pictures

    Kritik


    Mit dem Abschluss der Jurassic World-Trilogie spannt Regisseur Colin Trevorrow nun endgültig den Bogen zu der Vorgänger-Trilogie von Jurassic Park - ganz besonders aber natürlich zu Steven Spielbergs Kultklassiker dem ersten Teil. So holte Trevorrow nicht nur die beliebten Originalstars Sam Neil, Laura Dern und Jeff Goldblum für Jurassic World: Ein neues Zeitalter ins Boot, er verbeugt sich natürlich auch mehrfach visuell vor dem Meisterwerk von Spielberg. Doch fehlt ihm genau bei diesem Aspekt das nötige Feingefühl, sodass die zahlreichen Verweise auf den ersten Jurassic Park-Film extrem plump, ja teilweise sogar höchst unpassend daherkommen. Ergänzend wird in diesen Szenen überdeutlich, dass Trevorrow einfach kein Spielberg ist. Nahezu die gleichen Szenen entfalten in Jurassic World nicht einmal im Ansatz die Wirkung, wie sie sie noch heute im fast dreißig Jahre älteren Werk seines Vorgängers erzielen. Obwohl Trevorrow bereits im ersten Jurassic World-Film auf immer bedrohlichere Dinos zurückgriff, offenbarte sich auch dort schon, dass er diese einfach nicht so effektiv in Szene setzen kann, wie es einst Spielberg tat. Und so ist es wenig verwunderlich, dass der Tyrannosaurus Rex noch immer eine deutlich beängstigendere Ausstrahlung hat, als aktuell der größere Giganotosaurus.
    Dass man hier zwangsläufig Vergleiche zieht, hat sich Trevorrow gerade im dritten Teil selbst zuzuschreiben, da er immer wieder auf den Erstling von Spielberg verweist. Und diese Vergleiche tun dem Werk ganz und gar nicht gut.

    Aber auch darüber hinaus offenbart sich eine weitere Schwäche des Regisseurs. Dem gebürtigen Kalifornier gelingt es einmal mehr nicht, eine Geschichte packend zu erzählen. Trotz der zahlreichen Actionszenen, die auch visuell durchaus etwas hermachen, kommt einfach keine Spannung auf. Bei einem Werk, welches fast zweieinhalb Stunden dauert, ist das natürlich kein kleines Manko. Doch kann man die teils schon gähnende Langeweile nicht gänzlich dem Regisseur zuschreiben. Einen großen Anteil daran haben auch die Drehbuchautoren (von denen Trevorrow allerdings auch einer war), denen es nicht gelingt, die verschiedenen Handlungsstränge vernünftig miteinander in einen Kontext zu bringen. Letztendlich bremsen sie sich nur immer wieder gegenseitig aus. Dazu gesellt sich noch eine völlig unpassende Verschwörung durch die Firma Biosyn, um die sich eigentlich sogar der Kern der Handlung dreht. So werden die Dinosaurier streckenweise sogar zur Nebenattraktion verbannt.
    Aber auch mit den Figuren weiß man nicht so richtig etwas anzufangen. Gerade die drei Jurassic Park-Veteranen werden relativ lieblos in die Geschichte eingearbeitet, sodass ihre Figuren eigentlich auch ganz andere Charaktere hätten sein können. Dramaturgisch hätte es keinen Unterschied gemacht. So kommt es auch dazu, dass die drei phantastischen Darsteller trotz ihrer recht hohen Screentime keinen allzu großen Mehrwert bieten.
    Doch auch die Jurassic World-Stars um Chris Pratt und Bryce Dallas Howard bleiben weiterhin wenig interessant, sodass einem ihr Schicksal letztendlich egal ist.

    Bei den Actionszenen hätte man natürlich wieder ordentlich etwas rausholen können. Schlecht sind diese bei weitem nicht, ganz besonders die Bildgestaltung an sich weiß immer wieder zu gefallen, doch so richtig mitreißend sind sie durch ihre trockene Inszenierung auch nicht. Ganz besonders die hin und wieder sehr künstliche Optik, die durch teils überraschend mäßige Computereffekte entsteht, schmälern den Spaß an diesen Szenen deutlich. Zwar werden hier auch einige wirklich starke Effekte geboten, die von den schwachen aber unnötig degradiert werden.
    Bei dem ganzen unausgegorenen Mix ist den Machern aber eine Passage wirklich gut geglückt. Der Part auf Malta trumpft mit reichlich inhaltlichen wie inszenatorischen Ideen auf, sodass es auch am Ende diese Phase ist, die am längsten hängenbleibt. Ob die temporeiche Flucht auf dem Motorrad vor aggressiven Raptoren oder aber das ganze Erscheinungsbild des Schwarzmarktes - hier hat man sich wirklich mal etwas einfallen lassen.

    © 2022 Universal Pictures


    Letztendlich hätte Jurassic World: Ein neues Zeitalter ein schöner Abschluss für die alte sowie die neue Trilogie werden können. Doch Regisseur und Drehbuchautor Colin Trevorrow weiß mit seinen Möglichkeiten einfach nichts anzufangen. Stattdessen konzentriert er sich auf eine hanebüchene Verschwörungsstory, die nicht nur tierisch langweilig ist, sondern auch noch den wichtigsten Teil der Filme in die zweite Reihe befördert - die Dinos.

    Fazit


    Colin Trevorrow zeigt einmal mehr, dass er einfach kein guter Geschichtenerzähler ist. Trotz zahlreicher Actionszenen kommt bei Jurassic World: Ein neues Zeitalter einfach keine Spannung und kein Tempo auf. Die leblosen Figuren sowie die völlig unpassende Handlung erschweren das Mitfiebern noch zusätzlich. Lediglich einige Einzelszenen und der gelungene Part auf Malta können wenigstens für ein paar Schauwerte sorgen.


    4/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Jurassic World: Dominion
    Land:
    USa
    Jahr:
    2022
    Studio/Verleih:
    Universal Pictures
    Regie:
    Colin Treverrow
    Drehbuch:
    Colin Treverrow, Emily Carmichael, Derek Connolly
    Kamera:
    John Schwartzman
    Musik:
    Michael Giacchino
    Genre:
    Action, Abenteuer
    Darsteller:
    Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Laura Dern, Sam Neil, Jeff Goldblum, BD Wong, DeWanda Wise, Isabella Sermon, Omar Sy, Justice Smith
    Start (DE):
    08.06.2022
    Start (USA):
    10.06.2022
    Laufzeit:
    146 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Bilder
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