The Lost City

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  • Einleitung


    Kaum ein Genre passt zum Medium Film so gut wie der Abenteuerfilm. Wo kann man besser dem Alltag entfliehen und sich in eine Geschichte stürzen, die in fernen Ländern an traumhaften und gleichzeitig bedrohlichen Plätzen spielt? Dass bei dem Genre häufig eine romantische Note nicht weit weg ist, liegt fast schon in der Sache des Träumens. Brachte die Filmgeschichte so über die Jahrzehnte leichtfüßige Titel wie Die Jagd nach dem grünen Diamanten, Die Goonies oder Jungle Cruise hervor, oder aber düster angehauchte Werke wie Indiana Jones, Die Mumie oder Jumanji (das Original versteht sich), oder aber dramatische wie Die verlorene Stadt Z, Togo oder Cast Away, oder aber romantische Titel wie Australia oder Sechs Tage, sieben Nächte - alle Stilrichtungen haben etwas für sich. Mit The Lost City ergänzt nun eine weitere lustig-romantische Variante das Repertoire und konnte mit Sandra Bullock (Speed) und Channing Tatum (Magic Mike) zwei hochkarätige Namen gewinnen.

    In The Lost City verkörpert Tatum Covermodel Alan, der das Gesicht und der Körper für die Abenteuerromane von Loretta Sage ist. Als die Autorin eines Tages von einem exzentrischen Milliardär entführt wird, da dieser glaubt der Schatz in Sages letztem Roman sei echt und sie könnte ihn dort hin führen, beschließt Alan zu beweisen, dass er nicht nur das Gesicht des Helden aus den Abenteuerromanen ist, sondern auch ein echter Held sein kann. So bricht Alan in den Dschungel auf, um Sage zu retten.

    Neben Tatum und Bullock sind unter anderem noch Daniel Radcliffe (Guns Akimbo) und Brad Pitt (Ocean's Eleven) zu sehen.
    Die Regie verantworten Aaron und Adam Nee (Band of Robbers).

    © 2022 Paramount Pictures

    Kritik


    Dem Abentuer-Genre noch neue Facetten abzugewinnen, ist wahrlich nicht leicht. Aber das ist auch nicht unbedingt nötig, wie zahlreiche gelungene Genrevertreter bereits bewiesen. Und auch The Lost City bietet dramaturgisch nichts Neues. Man bedient sich umfangreich an gängigen Klischees, bleibt inhaltlich vorhersehbar und kann so, mit keinen Überraschungen punkten. Doch muss man den beiden Regisseuren Aaron und Adam Nee zugestehen, dass sie das Ganze ordentlich verpacken. Visuell macht The Lost City durchweg einen guten Eindruck, bietet einige schöne Drehorte und wirkt optisch bei weitem nicht so künstlich wie etliche Genrevertreter der letzten Jahre. Dazu garnieren sie ihr Abenteuer noch mit einigen gut eingefangenen Actionszenen.
    Aber die wahre Stärke des Films ist der hervorragend aufgelegte Cast, dem man die Spielfreude in jeder Minute ansieht. Das Hauptdarstellerduo Bullock/Tatum harmoniert erstklassig und beiden liegen die Rollen makellos. Bullock als desillusionierte Bestsellerautorin kann einmal mehr mit einer unterhaltsam störrischen Art punkten. Aber das größte Highlight ist Tatum, der als liebenswürdiges aber etwas unbeholfenes Model auch die meisten Lacher zu verzeichnen hat. Es macht einfach ungemein viel Spaß ihm zuzuschauen. Und ganz besonders im Originalton sind einige Wortspiele, die durch Unwissenheit seiner Figur entstehen, absolut herrlich.
    Aber auch bei den Nebenrollen gibt es Glanzlichter zu bestaunen. Daniel Radcliffe hat als Bösewicht spürbar Freude und spielt ungemein gut auf, auch wenn seine Figur nicht allzu viel hergibt und Brad Pitt sorgt mit seinem kultverdächtigen Gastauftritt für einige sehr amüsante bleibende Erinnerungen.

    Leider hinkt die Dramaturgie bei der ganzen darstellerischen Wucht durchgängig hinterher. Gleiches gilt für den Humor, der sich mit zündenden und nicht zündenden Gags die Waage hält. Ganz besonders das Darstellerensemble rettet immer wieder das schwache Niveau einiger nicht gelungener Witze vor dem Totalausfall. Dafür gibt es aber auch genauso Ausbrüche in die andere Richtung, sodass für einige Lacher definitiv gesorgt ist.

    © 2022 Paramount Pictures


    Trotz der inspirationslosen Handlung ist The Lost City dank einer souveränen Inszenierung zu keinem Zeitpunkt wirklich langweilig - so richtig mitreißend nur eben auch nicht. Das hervorragende Darstellerensemble sorgt dennoch für einige herrliche Augenblicke, die im Gedächtnis bleiben.

    Fazit


    The Lost City erfindet das Rad wahrlich nicht neu. Doch die ordentliche Inszenierung sowie die erstklassige Besetzung täuschen über so manches dramaturgisches Manko hinweg, sodass am Ende ein schöner und unterhaltsamer Abenteuerfilm für einen gemütlichen Sonntagnachmittag bleibt.


    6/10

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    Infos
    Originaltitel:
    The Lost City
    Land:
    USA
    Jahr:
    2022
    Studio/Verleih:
    Paramount Pictures
    Regie:
    Adam Nee, Aaron Nee
    Drehbuch:
    Oren Uziel, Dana Fox, Adam Nee, Aaron Nee, Seth Gordon
    Kamera:
    Jonathan Sela
    Musik:
    Pinar Toprak
    Genre:
    Abentuer, Komödie
    Darsteller:
    Sandra Bullock, Channing Tatum, Daniel Radcliffe, Brad Pitt
    Start (DE):
    24.03.2022
    Start (USA):
    25.03.2022
    Laufzeit:
    112 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Bilder
    • The-Lost-City-03.jpg

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