The Phone

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  • Einleitung


    Im Thriller-Paradies Südkorea werden auch gerne mal dramaturgische Grenzen ausgelotet. Manchmal auch mit übernatürlichem Touch, wie es auch in The Phone der Fall ist.

    Ein Jahr nach dem Mord an seiner Frau bekommt der ehemalige Erfolgsanwalt Dong-ho einen Anruf. Am anderen Ende der Leitung seine Frau, die an dem Tag ihrer Ermordung ihren Mann anruft. Nachdem Dong-ho die Situation versauert hat, merkt er, dass er die Chance erhalten hat, das Leben seiner Frau nachträglich zu retten. Doch dafür muss er ihren Mörder in der Gegenwart aufspüren, während sich dieser in der Vergangenheit bereits auf dem Weg zur Tat befindet.

    In den Hauptrollen sind Son Hyun-joo (Hide and Seek), Uhm Ji-won (Running Wild) und Bae Seong-woo (Inside Men) zu sehen.
    Die Regie verantwortete Kim Bong-ju (Dark Hole), der ebenfalls am Drehbuch mitschrieb.


    © 2022 Busch Media Group

    Kritik


    Was bei The Phone sehr schnell deutlich wird, ist die einmal mehr souveräne Inszenierung. Wiederholt unterstreicht Südkorea, dass aus kaum einem anderen Land in dieser Vielzahl visuell so qualitativ hochwertige Genrebeiträge kommen. Und doch hat der Thriller mit übernatürlichen Anleihen mit einigen Problemen zu kämpfen. Gerade bei den Dialogen bewegt man sich auf ungewohnt schwachem Niveau. Gerade in den emotionalen Augenblicken untergraben diese die eigentliche Wirkung des Moments, sodass man von den Figuren kaum berührt wird. Aber auch jenseits davon verläuft man sich zu häufig in standardisierten Floskeln, wie man sie in einem düsteren Thriller schon etliche Male gesehen hat. Dadurch wirken die Dialoge lediglich inspirationslos heruntergespult. Auch die bemühten Darsteller können daran wenig ändern.
    Inhaltlich bietet man zwar mit dem Telefonat in die Vergangenheit eine nette Prämisse, aus der letztendlich aber auch nicht viel herausgeholt wird. Lediglich inzenatorisch kann Regisseur Kim Bong-ju der Idee einige nette Spielereien abgewinnen, die das Gesehene merklich aufwerten. Gänzlich im Gedächtnis bleibt davon dennoch wenig, da solche Momente dann einfach zu wenig aufkommen.
    Aber auch die Figuren verhalten sich im Rahmen des Plots häufig etwas fragwürdig. Besonders das Telefonat zwischen den Zeiten wurde zu sehr als gegeben manifestiert, wodurch die äußerst ungewöhnliche Situation ihre Tragweite gar nicht richtig entfalten kann.

    An dieser Stelle enttäuscht auch die darstellerische Leistung. Stets bemüht aber selten auf den Punkt. Ganz besonders Hauptdarsteller Son Hyun-joo transportiert die merkwürdige Lage, in der seine Figur steckt, kaum. Ihm gegenüber wird mit Bae Sung-woo dazu noch ein schwacher Antagonist gestellt, der sich fast gänzlich auf Klischees und der klischeehaften Darstellung dieser verlässt. Dadurch verkommt sein Bösewicht zu einem gesichtslosen Unsympath, dem jegliche Facetten fehlen - oder wenn welche aufgezeigt werden, sie wenig glaubwürdig sind.

    Bei all der Kritik muss man aber dennoch sagen, dass der Film ordentlich inszeniert ist und mit einigen netten Einzelmomenten auffährt. Dazu gesellt sich eine gelungene visuelle Gestaltung, die The Phone noch zumindest im Mittelmaß hält.

    © 2022 Busch Media Group

    Fazit


    Das inhaltlich leider wenig überzeugende Regiedebüt von Kim Bong-ju kann lediglich durch eine ordentliche Inszenierung punkten. Abseits davon bewegt man sich bei The Phone trotz interessanter Ausgangslage fast durchgängig auf bestenfalls durchschnittlichem Niveau.


    5/10

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    Infos
    Originaltitel:
    더 폰 (Deo Pon) / The Phone (engl. Titel)
    Land:
    Südkorea
    Jahr:
    2015
    Studio/Verleih:
    Next Entertainment World / Busch Media Group
    Regie:
    Kim Bong-ju
    Drehbuch:
    Kim Bong-ju, Lee Jung-ho
    Kamera:
    Kim Young-min
    Genre:
    Thriller
    Darsteller:
    Son Hyun-joo, Uhm Ji-won, Bae Seong-woo
    Start (DE):
    05.08.22 (Heimkino)
    Laufzeit:
    114 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
    • The-Phone-03.jpg

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