Übersicht
Einleitung
Nachdem Regisseurin Olivia Wilde mit ihrem Spielfilmdebüt "Booksmart" einen absoluten Überraschungshit hinlegte, der mit seiner locker leichten Art sowohl Kritiker als auch Zuschauer überzeugte, versucht sie sich mit Don't Worry Darling nun an einem etwas ernsterem Thema, welches zwar auch schon bei "Booksmart" unter der Haube mitschwang, nun aber komplett in den Vordergrund gedrängt wird und mit vermeintlicher Komplexität aufwartet.
Alice und Jack können sich glücklich schätzen: Sie gehören zu den Bewohnern der utopischen Gemeinde Victory, einer experimentellen Unternehmenssiedlung, in der die Mitarbeiter des streng geheimen Victory-Projekts mit ihren Familien leben. Der gesellschaftliche Optimismus der 1950er-Jahre, den Victory-CEO Frank – zu gleichen Teilen Unternehmensvisionär und motivierender Life-Coach – versprüht, durchzieht jeden Aspekt des täglichen Lebens in dieser verschworenen Gemeinde mitten in der Wüste.

Kritik

Generell bleibt Don't Worry Darling inhaltlich eher leer und unbedeutend. Olivia Wilde versucht viele wichtige Themen rund um toxische Maskulinität anzusprechen, verrennt sich dabei aber hauptsächlich in inhaltsleeren Phrasen und weiß nicht so recht wie sie diese Themen an den geneigten Zuschauer bringen soll, geschweige denn ihre eigene Geschichte innerhalb des Films sinnvoll damit zu füllen. Da diese Themen auch heutzutage leider noch überaus wichtig sind und wohl auch noch lange bleiben werden, ist Don't Worry Darling eine vertane Chance, hier ein deutliches Statement mit intelligentem, wie gleichzeitig unterhaltsamen Unterbau zu präsentieren. "Promising Young Woman" etwa, hat diesen Ansatz 2020 um ein vielfaches besser auf die Leinwände gebracht.
Im Gegensatz zu der inhaltlichen Leere, ist Don't Worry Darling oberflächlich äußerst schön anzusehen. Der Film bietet so einiges fürs Auge und weiß das hübsche Setting gekonnt zu inszenieren. Schauspielerisch ist zumindest mit Florence Pugh auch eine absolute Naturgewalt am Werk, die trotz des schwachen Drehbuchs in jeder Szene glänzen kann und den Film ein ordentliches Stück vor dem kompletten Zerfall rettet. Gerade mit ihrer Mimik kann sie punkten, passiert doch gerade sehr viel ihrer inneren Unsicherheit in ihrem Gesicht und kann den Zuschauer zumindest etwas in diese Welt ziehen und davon überzeugen, dass innerhalb der Geschichte irgendetwas so gar nicht zu stimmen scheint. Der Rest der Darsteller, von Chris Pine bis hin zu Olivia Wilde selbst bleiben eher blass und können keine interessante Ebene dem Film hinzufügen; selbst die mysteriösen Worthülsen von Pines Figur bleiben nach der Lüftung des Twists genau das – Worthülsen ohne große Bedeutung.

Fazit
Insgesamt bietet Don't Worry Darling eine im Grunde recht interessante Geschichte, die durch den theoretisch interessanten Twist eine zugleich unterhaltsame und intelligente Extranote bekommen hätte. Doch so wirklich etwas anzufangen, wusste Regisseurin Olivia Wilde damit nicht. Das ist überaus schade, lag hier doch einiges an Potential auf den Drehbuchseiten, welches aber kaum genutzt wurde und nur von Hauptdarstellerin Florence Pugh über weite Strecken etwas gerettet wurde.
5/10










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