Don't Worry Darling

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Einleitung


    Nachdem Regisseurin Olivia Wilde mit ihrem Spielfilmdebüt "Booksmart" einen absoluten Überraschungshit hinlegte, der mit seiner locker leichten Art sowohl Kritiker als auch Zuschauer überzeugte, versucht sie sich mit Don't Worry Darling nun an einem etwas ernsterem Thema, welches zwar auch schon bei "Booksmart" unter der Haube mitschwang, nun aber komplett in den Vordergrund gedrängt wird und mit vermeintlicher Komplexität aufwartet.

    Alice und Jack können sich glücklich schätzen: Sie gehören zu den Bewohnern der utopischen Gemeinde Victory, einer experimentellen Unternehmenssiedlung, in der die Mitarbeiter des streng geheimen Victory-Projekts mit ihren Familien leben. Der gesellschaftliche Optimismus der 1950er-Jahre, den Victory-CEO Frank – zu gleichen Teilen Unternehmensvisionär und motivierender Life-Coach – versprüht, durchzieht jeden Aspekt des täglichen Lebens in dieser verschworenen Gemeinde mitten in der Wüste.



    Kritik


    Don't Worry Darling ist kein Überraschungshit wie es "Booksmart" und wird wohl über den Lauf der kommenden Jahre, nicht solch einen Zuspruch erhalten, wie es die smarte Coming of Age Geschichte rund um zwei Collegeabsolventinnen tat und immer noch bekommt. Dieser Film gibt sich direkt von Beginn an sehr ernst und hält sich für überaus intelligent, was vor allem an den Dialogen und den angeblichen Hinweisen deutlich wird, die alle daraufhin arbeiten, dieses große Geheimnis zu lüften, welches hier mehr als deutlich vor den Füßen sämtlicher Beteiligter liegt. Als passiver Beobachter bekommt der Zuschauer immer wieder kleine Hinweise präsentiert, die gegebenenfalls auf die richtige Spur führen sollen, aber gleichzeitig nicht allzu eindeutig sein dürfen. Das alles macht Don't Worry Darling eher so semi gut und schon gar nicht intelligent. Als geübter Kinogänger errät man den obligatorischen Twist allerspätestens zur Filmmitte, und das kleine, aber gar nicht so feine Wörtchen errät, ist hier leider ausschlaggebend. Der Film präsentiert einem die Hinweise auf die Lösung nicht sehr intelligent, sondern auf die simpelste Art und Weise, die man sich vorstellen kann. Hier wurde bei den großen Vorbildern, die diesen Twist auch schon verarbeitet haben offenbar nicht ganz so genau hingeschaut, wie man meinen könnte. Man erkennt dies einfach und alleine, weil man durch etliche andere Filme geübt darin ist solche Muster zu erkennen, denn abseits davon, ergeben diese nicht allzu viel Sinn und sind sprichwörtlich der geringste Aufwand um diese Wendung in der Geschichte herbeizuführen.

    Generell bleibt Don't Worry Darling inhaltlich eher leer und unbedeutend. Olivia Wilde versucht viele wichtige Themen rund um toxische Maskulinität anzusprechen, verrennt sich dabei aber hauptsächlich in inhaltsleeren Phrasen und weiß nicht so recht wie sie diese Themen an den geneigten Zuschauer bringen soll, geschweige denn ihre eigene Geschichte innerhalb des Films sinnvoll damit zu füllen. Da diese Themen auch heutzutage leider noch überaus wichtig sind und wohl auch noch lange bleiben werden, ist Don't Worry Darling eine vertane Chance, hier ein deutliches Statement mit intelligentem, wie gleichzeitig unterhaltsamen Unterbau zu präsentieren. "Promising Young Woman" etwa, hat diesen Ansatz 2020 um ein vielfaches besser auf die Leinwände gebracht.

    Im Gegensatz zu der inhaltlichen Leere, ist Don't Worry Darling oberflächlich äußerst schön anzusehen. Der Film bietet so einiges fürs Auge und weiß das hübsche Setting gekonnt zu inszenieren. Schauspielerisch ist zumindest mit Florence Pugh auch eine absolute Naturgewalt am Werk, die trotz des schwachen Drehbuchs in jeder Szene glänzen kann und den Film ein ordentliches Stück vor dem kompletten Zerfall rettet. Gerade mit ihrer Mimik kann sie punkten, passiert doch gerade sehr viel ihrer inneren Unsicherheit in ihrem Gesicht und kann den Zuschauer zumindest etwas in diese Welt ziehen und davon überzeugen, dass innerhalb der Geschichte irgendetwas so gar nicht zu stimmen scheint. Der Rest der Darsteller, von Chris Pine bis hin zu Olivia Wilde selbst bleiben eher blass und können keine interessante Ebene dem Film hinzufügen; selbst die mysteriösen Worthülsen von Pines Figur bleiben nach der Lüftung des Twists genau das – Worthülsen ohne große Bedeutung.



    Fazit


    Insgesamt bietet Don't Worry Darling eine im Grunde recht interessante Geschichte, die durch den theoretisch interessanten Twist eine zugleich unterhaltsame und intelligente Extranote bekommen hätte. Doch so wirklich etwas anzufangen, wusste Regisseurin Olivia Wilde damit nicht. Das ist überaus schade, lag hier doch einiges an Potential auf den Drehbuchseiten, welches aber kaum genutzt wurde und nur von Hauptdarstellerin Florence Pugh über weite Strecken etwas gerettet wurde.


    5/10

    :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2: :stern2: :stern2: :stern2:
    Infos
    Originaltitel:
    Don't Worry Darling
    Land:
    USA
    Jahr:
    2022
    Studio/Verleih:
    Warner Bros. Pictures
    Regie:
    Olivia Wilde
    Produzent(en):
    Olivia Wilde, Shane Van Dyke, Carey Van Dyke, Alex G. Scott
    Drehbuch:
    Katie Silberman, Carey Van Dyke, Shane Van Dyke
    Kamera:
    Matthew Libatique
    Musik:
    John Powell
    Genre:
    Drama, Mystery
    Darsteller:
    Florence Pugh, Olivia Wilde, Chris Pine, Harry Styles, Gemma Chan
    Inhalt:
    Alice und Jack können sich glücklich schätzen: Sie gehören zu den Bewohnern der utopischen Gemeinde Victory, einer experimentellen Unternehmenssiedlung, in der die Mitarbeiter des streng geheimen Victory-Projekts mit ihren Familien leben. Der gesellschaftliche Optimismus der 1950er-Jahre, den Victory-CEO Frank – zu gleichen Teilen Unternehmensvisionär und motivierender Life-Coach – versprüht, durchzieht jeden Aspekt des täglichen Lebens in dieser verschworenen Gemeinde mitten in der Wüste.
    Start (DE):
    22. September 2022
    Start (USA):
    23. September 2023
    Laufzeit:
    123 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Links
    Webseite:
    https://www.warnerbros.de/de-de/filme/dont-worry-darling
    Bilder
    • Don't Worry Darling - Wide.jpeg

      390,65 kB, 1.920×785, 295 mal angesehen

    2.436 mal gelesen