Übersicht
Einleitung
2018 erwachte in Haddonfield nach vierzigjähriger Ruhe das Böse namens Michael Myers erneut und konnte sowohl bei Kritikern als auch bei Fans für größtenteils Begeisterung sorgen. 2021 sah das mit “Halloween Kills” schon ganz anders aus, der vor allem bei Kritikern durchfiel und auch unter Fans für Unmut sorgte. Nun steht ein Jahr später der Abschluss der neuen Trilogie in den Startlöchern und will die Geschichte rund um Michael Myers, Laurie Strode und das terrorisierte Haddonfield ein für alle Mal beenden.
Die letzte Nacht des Grauens bricht an! Mit Halloween Ends erreicht das meistverehrte Horrorfranchise der Filmgeschichte seinen mörderischen Höhepunkt. Vier Jahre nach dem letzten Blutrausch von Michael Myers werden Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) und ihre Enkelin Allyson (Andi Matichak) erneut gezwungen, sich dem ultimativen Bösen zu stellen – und es endgültig auszulöschen!

Kritik

Generell sind die Dialoge einmal mehr eines der größten Mankos des Films. Jede einzelne Zeile ist so bierernst geschrieben und von den Darstellern ebenso ernst vorgetragen, dabei aber so inhalts- und bedeutungslos sind, dass diese für jede Menge Gelächter im Kinosaal sorgen. So rücken hier regelmäßig frisch frisierte Haare, japanische Kirschblüten sowie Beziehungstipps und Eifersüchteleien in den Mittelpunkt der Unterhaltungen. Dazu kommen die noch dümmer agierenden Charaktere, die in den bisherigen zwei Filmen schon nicht ein Glanzlicht in der Drehbuchschreibkunst waren, aber dort zumindest gelegentlich nachvollziehbar agierten. Dies wurde hier nun völlig über den Haufen geworfen. Alle bekannten Figuren handeln völlig entgegen ihren bisherigen Charakterzügen, alle neuen Charaktere sowieso und generell scheint in diesem Film nicht eine richtige Entscheidung getroffen worden zu sein – egal ob nun im Film selbst oder hinter der Kamera.
Während Michael Myers bereits in "Kills" nahezu vollständig dekonstruiert und jeder Existenzberechtigung beraubt wurde, geht Halloween Ends noch einen Schritt weiter und streicht ihn nahezu komplett aus dem Film. Seine Screentime wurde auf einige wenige Minuten reduziert, der Hauptfokus liegt unverständlicherweise auf neuen Figuren, die keinerlei Bedeutung für das Franchise haben, und wenn er dann doch mal auftaucht, dann ist seine Präsenz weder bedrohlich noch spannend. Auch diese Szenen entsprechen nicht dem Michael Myers, den man kennt und sehen möchte, es ist gefühlt eine völlig andere Person unter der Maske.
Und so geschieht auch das Ende des Films einmal mehr völlig uninspiriert und abseits jeden guten Geschmacks, dass man nicht umhin kommt sich zu fragen, was um alles in der Welt die Drehbuchautoren nur geritten haben mag, dass man solche Ideen zu Papier bringt und ernsthaft auf die Leinwand wirft.
Die dummen Entscheidungen sämtlicher Figuren und die kitschigen, zum Schreien schlecht vorgetragenen Dialoge berauben den Film so schon jeder Atmosphäre, doch wenn Halloween Ends sich dann doch mal versucht voll und ganz auf eben diese zu konzentrieren, scheitert es meistens an der akustischen Umsetzung. Einfach nur eine laute Geräuschkulisse, mit dröhnendem Score und schlecht eingesetzten Soundeffekten tötet jede atmosphärische Szene direkt im Ansatz und lässt nur erahnen, was man sich hier eigentlich vorgestellt hat, um die Zuschauer in die Kinosessel zu drücken.

Fazit
Halloween Ends ist die erwartete Katastrophe, die bereits mit dem letzten Film angekündigt wurde und sich nun komplett entfaltet hat. Lustlos agierende Darsteller, nach einem faulen und äußerst einfallslosen Drehbuch und einer atmosphärischen wie inhaltlichen Bruchlandung, wie man sie in dieser Größenordnung nur selten in den Kinos zu sehen bekommt. Als Komödie geht Halloween Ends komplett durch, als "Halloween"-Film, wie es der Titel leider vermuten lässt, jedoch zu keinem Zeitpunkt. Die ikonische Figur des Michael Myers wurde mit diesem Film endgültig zu Grabe getragen und hoffentlich das titelgebende Ends entspricht der Wahrheit und lässt den Killer zumindest für eine sehr lange Zeit erst einmal ruhen, bis talentierte Filmemacher darauf aufmerksam werden und wissen, was man mit diesem Franchise anstellen könnte.
2/10










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