Übersicht
Einleitung
Es scheint das Jahr der (endlich) guten Videospielverfilmungen zu sein. Erst feiert "The Last of Us" auf 'HBO' große Erfolge und begeistert sowohl Kritiker als auch Fans über die Maßen. Nun steht mit Der Super Mario Bros. Film auch schon der nächste vielversprechende Kandidat in den Startlöchern, diesmal jedoch als animierter Kinofilm, ohne designtechnisch fragwürdige Gestalten in einer Live-Action Adaption. Da kann doch eigentlich nichts schief gehen. Oder?
Bei unterirdischen Reparaturarbeiten an einer Wasserleitung werden die Brooklyner Klempner Mario und Luigi plötzlich in eine geheimnisvolle Röhre gesaugt und landen daraufhin in einer magischen neuen Welt. Als die Brüder dort getrennt werden, begibt Mario sich auf eine gigantische Reise, um Luigi zu finden. Mit der Unterstützung des Pilz-Königreichbewohners Toad und dank eines Trainings von Prinzessin Peach, der willensstarken Herrscherin des Pilz-Königreiches, entdeckt Mario dabei ungeahnte Kräfte in sich.

Kritik

Und all das, baut Der Super Mario Bros. Film auch hervorragend in seine knackigen 92 Minuten Laufzeit ein. Es vergeht kaum eine Minute, an der nicht ein „Aha!“ lauert oder das Nostalgiebarometer bis zum Anschlag aufdreht. Der Super Mario Bros. Film bietet super seichte Unterhaltung für Groß und Klein – und gerade die Kleinen werden eine wunderbare Zeit mit diesem Film haben. Der größte Teil der Witze ist kindgerecht und auf die ideale Familienunterhaltung zugeschnitten. Bis auf eine winzig kleine Nebenfigur, richtet sich der Film komplett an die gesamte Familie von ganz jung bis ganz alt.
Aber genau hier liegt dann leider auch die Krux. Hat man einmal den Ablauf des Films verinnerlicht, bietet er abseits der Nostalgie und den Easter Eggs nicht allzu viel. Die schöne Optik mit den bekannten Musikstücken aus diversen Mario & Luigi-Videospielen kann dann doch nicht über die größtenteils inhaltliche Leere hinwegtäuschen. Es passiert gefühlt sehr wenig bis gar nichts. Jede Station, die der Film abklappert, entspricht exakt der vorherigen – nur mit einem anderen Setting und Gegnertyp. Das mag in einem Videospiel nicht anders sein, hat dort durch die Interaktion mit dem Geschehen, aber auch nicht eine solch offensichtliche Wirkung. Spätestens nach dem zweiten Standortwechsel macht sich im Super Mario Bros. Film so etwas wie Langweile oder zumindest Ermüdung breit, da man genau weiß, was nun passieren wird. Dazu bietet die sogenannte Geschichte nicht allzu viel Fläche, als dass hier groß etwas erzählt werden könnte. Bowser möchte die Prinzessin heiraten und das muss verhindert werden – fertig. Dass hier nicht die erzählerischen Qualitäten eines 'Pixar' drinstecken dürfte klar sein, aber zumindest ein wenig mehr Abwechslung hätte dem Film in seiner Erzählung und Darstellung durchaus sehr gut getan.

Fazit
Insgesamt ist Der Super Mario Bros. Film ein größtenteils gelungener Animationsfilm für die leichte Unterhaltung am Abend mit der kompletten Familie geworden. Das ist nichts Schlimmes, hätte aber auch inhaltlich und inszenatorisch besser ausfallen können, mit mehr Abwechslung, einer etwas ernsthafteren Geschichte, die sich nicht mal allzu weit von der Vorlage hätte entfernen müssen. So bleibt eine launische Easter Egg Sammlung mit einigen witzigen Szenen und jeder Menge Nostalgie. Nicht mehr, aber zum Glück auch nicht weniger.
6/10










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