The Flash

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  • Einleitung

    Die lang ersehnte Comic-Adaption The Flash erscheint endlich nach langer Produktionsgeschichte am 15. Juni in den deutschen Kinos und verspricht, das bisherige DC Extended Universe (DCEU) mit einer spektakuläre und actiongeladene Geschichte zu beenden. Doch hinter den Kulissen war die Produktion von Anfang an von Problemen geplagt, die einen Schatten auf das Projekt warfen. Von der ständigen Neuausrichtungen des DCEU und den daraus resultierenden Änderungen in der Geschichte bis hin zu den Eskapaden des Hauptdarstellers Ezra Miller – erwies sich die Reise zur Fertigstellung dieses Films als alles andere als ein blitzschneller Sprint.

    Wie sich der schnellste Mann der Welt schlägt, verraten die nachfolgenden Absätze.

    Barry Allen nutzt seine übermenschlichen Fähigkeiten, um durch die Zeit zu reisen und das schicksalhafte Ereignis zu ändern, dass sein Leben für immer beeinflussen sollte. Doch während er versucht, seine Familie zu retten, verändert er unbeabsichtigt die Zukunft. Plötzlich findet er sich in einer neuen Realität gefangenen, in der General Zod zurückgekehrt ist und absolute Zerstörung droht. Es gibt keine Superhelden, die zur Hilfe eilen könnten. Barrys letzte Hoffnung liegt darin, einen anderen Batman aus dem Ruhestand zurückzuholen und einen gefangenen Kryptonier zu befreien. Um in seine vertraute Gegenwart zurückkehren zu können, muss Barry die Welt retten, in der er gefangen ist.

    © 2023 WARNER BROS. Entertainment

    Kritik

    Als einer der bekanntesten und beliebtesten Superhelden im DC-Comicuniversum weckte The Flash bereits früh hohe Erwartungen bei den Fans. Vor allem als bekannt wurde, dass Warner, mit Flashpoint, eine der besten Superheldengeschichten überhaupt adaptieren wollte. Jedoch war die Produktion schon früh mit vielen Hürden konfrontiert. Das DCEU befand sich nach jedem Eintrag gefühlt in einem Zustand der ständigen Neuausrichtung, was zu einer unklaren Vision für den Film führte, als auch in neuen Schnittversionen und rewrites resultierte.
    Dazu gesellten sich Berichten über die Eskapaden des Hauptdarstellers Ezra Miller. Der Schauspieler geriet wiederholt in die Schlagzeilen aufgrund seines Verhaltens und persönlicher Probleme. Dies warf nicht nur einmal Fragen über die Besetzungswahl auf. Doch ließen immer wieder positive Meinungen aus Testvorführungen aufhorchen, vor allem hieß es, dass The Flash einer der besten Superheldenfilme aller Zeiten sei. Um es vorweg zu nehmen, dass ist der Film definitiv nicht.

    Regisseur Andy Muschietti und seine Autoren Christina Hodson & Joby Harold versuchen in The Flash den ikonischen Handlungsbogen von "Flashpoint" zu adaptieren, der in den Comics als düstere sowie großartige Momente bietet. Leider scheint diese ambitionierte Aufgabe zu groß für das Trio zu sein, da sie lediglich die Grundprämisse von "Flashpoint" beibehalten, während der Rest der Erzählung belanglos und oberflächlich wirkt. Anstatt sich ausführlicher auf die tiefgreifenden Konsequenzen des Zeitreisens und der alternativen Realitäten zu konzentrieren, verliert sich der Film in einem Meer aus flachen Witzen und unwitzigem Humor auf Joss Whedons Justice League Niveau. Dabei gehen die emotionellen und moralischen Herausforderungen, die "Flashpoint" so faszinierend machen, völlig verloren. Es ist bedauerlich, dass der Film es nicht schafft, das volle Potenzial der Story auszuschöpfen und stattdessen auf oberflächliche Comedy und schwache Handlungsstränge mit viel Fanservice setzt.
    Traurigerweise bricht der ständige Einsatz des wenig bis gar nicht gelungenen Humors dem Film oftmals das Genick. Wenn Barry Allen (Ezra Miller) auf ein jüngeres alternatives ich trifft und dieser die ganze Zeit rumschreit, springt und rumblödelt, ist das einfach nur nervig, peinlich und alles andere als witzig. Leider ist es nicht die einzige Szene dieser Art, davon bietet The Flash unzählige.

    Gerade die wenigen, jedoch gelungenen Augenblicke von Ernsthaftigkeit und emotionaler Tiefe funktionieren und gewähren einen Einblick in das Potenzial, das hätte erreicht werden können, wenn man den Film anders aufgezogen hätte. In denen kann Hauptdarsteller Ezra Miller deutlich besser überzeugen. Wenn Barry Allen in der Vergangenheit auf seine verstorbene Mutter trifft, ist das stark und emotional gespielt. Solche Momente sind unglücklicherweise die Seltenheit, dabei sind sie ganz klar die Stärke des Films. Daher ist es Schade, dass Muschietti und seine Autoren nicht auf diesen vorhandenen Stärken aufbauen und stattdessen auf Joss Whedon Humor setzen. Oft ist The Flash näher an Josstice League, als an anderen DC Filmen.

    Regisseur Andy Muschietti liefert, wie schon bei seinen beiden „ES“ – Filmen“ eine durchschnittliche Regiearbeit ab. Dabei bietet Flash als Figur viel kreatives Potenziell um sich auszutoben, bedauerlicherweise fällt hier jedoch eine einfallslose Inszenierung auf. Muschietti verpasst die Gelegenheit, das volle Potenzial auszuschöpfen und wählt stattdessen eine eher konventionelle Herangehensweise. Die Inszenierung wirkt in vielerlei Hinsicht vorhersehbar und hält sich oft an die gängigen Klischees des Superheldengenres, ohne innovative oder überraschende Elemente einzubringen. Angesichts der reichen Vorlage und des im Kern guten Konzepts bleibt es bedauerlich, dass Muschietti nicht mutiger in seinen kreativen Entscheidungen war.
    Einzig die Darstellung des Multiversums ist gelungen und ist einer der wenigen Momente, in denen der Film seine stärken aufspielen kann. Wenn unterschiedliche Welten und Zeitlinien aufeinanderprallen, ist das im Vergleich zum Rest des Films schön inszeniert und visuell ansprechend dargestellt. Leider sind solche großartigen Momente viel zu spärlich.
    Vor allem in den Actionszenen zeigt sich die generelle Ideenarmut. Alles, was in The Flash gezeigt wird, hat der Zuschauer in anderen Filmen schon deutlich besser gesehen. Das spiegelt sich z.B. in der unheimlich hässlichen und viel zu langen Eröffnungssequenz, in der Flash Babys in Zeitlupe aus einem einstürzenden Krankenhaus rettet.

    Da wir auch bei der Eröffnungssequenz sind, die durch schlechte sowie hässliche Effekte glänzt und den Zuschauer in die Playstation 3 Ära zurückkatapultiert. In Anbetracht dessen muss deutlich gesagt werden, dass der Großteil der Effekte wenig überzeugend ist. Beim Betrachten einiger Szenen hat man oft das Gefühl, eine Zwischensequenz aus einem älteren Videospiel zu beobachten. Der Großteil des Films sieht unheimlich künstlich aus.

    Hauptdarsteller Ezra Miller in einer Doppelrolle ist ein zweischneidiges Schwert. Während er in den „humorvollen“ Momenten, die gut 80% des Films ausmachen, nicht überzeugen kann und absolut nervtötend ist. Kann er dagegen in den ernsten Momenten umso mehr überzeugen und zeigt sogar eine nuancierte Darstellung. Michael Keaton ist mit seinem Batman Comeback klar das Highlight des Films, auch wenn er ebenfalls hin und wieder für einen unpassenden Gag herhalten muss wird. Sasha Calle kann in ihrem sehr kurzen Auftritt als Supergirl überzeugen und hinterlässt einen guten Eindruck. Alle anderen Figuren Schauspieler sind eher Cameo-Auftritte und können gar nicht bewertet werden, dies gilt auch für Ben Affleck.

    © 2023 WARNER BROS. Entertainment


    Fazit

    Regisseur Andy Muschietti liefert mit The Flash einen enttäuschenden Abschluss des bisherigen DCEU ab. Der Film bleibt oberflächlich und erzählt trotz der tollen Vorlage eine belanglose Geschichte, die in unwitzigen humoristischen Einlagen ertränkt wird. Hin und wieder gibt es wenige starke Momente, die das Potenzial des Films zeigen, aber nie genutzt werden. Garniert wird das Ganze von einer schwachen Regiearbeit von Muschietti, die keinerlei Handschrift erkennen lässt. The Flash verpasst die Chance, das volle Potenzial der Story auszuschöpfen, und eine packende Geschichte zu erzählen. Am Ende bleibt ein enttäuschender generischer Blockbuster mit vielen schlechten Effekten und unpassendem Humor, der vergisst eine packende Geschichte zu erzählen.



    4,5/10

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    Zweitmeinung



    ElMariachi90Wenn "The Flash" in eine ernste Kerbe schlägt, funktioniert der Film erstaunlich gut. Auch Hauptdarsteller Ezra Miller stehen diese Töne deutlich besser als der viel zu präsente Kindergartenhumor. Und so beeindruckt das Werk auch mit einem überraschend emotionalen und intimen Augenblick, in dem Flash versucht das Chaos wieder in Ordnung zu bringen. Ansonsten bietet das Werk von Andy Muschietti ordentliche, wenn auch vor allem durch teils schwache Effekte etwas unspektakuläre Blockbusterunterhaltung, die viel Fanservice liefert, der wiederum aber häufig etwas ungelenk untergebracht wurde. Nett anzusehen ist der Film, die erhoffte Offenbarung bleibt allerdings aus.


    6/10
    Infos
    Originaltitel:
    The Flash
    Land:
    USA
    Jahr:
    2023
    Studio/Verleih:
    Warner Bros. Pictures
    Regie:
    Andy Muschietti
    Produzent(en):
    Barbara Muschietti, Michael Disco,Toby Emmerich, Walter Hamada, Galen Vaisman, Marianne Jenkins
    Drehbuch:
    Christina Hodson
    Kamera:
    Henry Braham
    Musik:
    Benjamin Wallfisch
    Genre:
    Comic, Action
    Darsteller:
    Ezra Miller, Michael Keaton, Sasha Calle, Michael Shannon, Ron Livingston, Maribel Verdú, Kiersey Clemons, Jeremy Irons, Antje Traue, Ian Loh
    Inhalt:
    Barry Allen nutzt seine übermenschlichen Fähigkeiten, um durch die Zeit zu reisen und das schicksalhafte Ereignis zu ändern, dass sein Leben für immer beeinflussen sollte. Doch während er versucht, seine Familie zu retten, verändert er unbeabsichtigt die Zukunft. Plötzlich findet er sich in einer neuen Realität gefangenen, in der General Zod zurückgekehrt ist und absolute Zerstörung droht. Es gibt keine Superhelden, die zur Hilfe eilen könnten. Barrys letzte Hoffnung liegt darin, einen anderen Batman aus dem Ruhestand zurückzuholen und einen gefangenen Kryptonier zu befreien. Um in seine vertraute Gegenwart zurückkehren zu können, muss Barry die Welt retten, in der er gefangen ist
    Start (DE):
    15.06.2023
    Start (USA):
    16.06.2023
    Laufzeit:
    144 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Bilder
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