Master & Commander - Bis ans Ende der Welt

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    Es gibt 70 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Data.

      Film mit Schiffen? Check.
      Russell Crowe & Paul Bettany? Check.
      Gute Rezensionen? Check.

      Also in die Rahen und Segel gesetzt mit Kurs auf DVD.

      Was man bei "Master and Commander" geboten bekommt ist perfekte Handarbeit im Filmschaffen (die Details!) und Schauspiel. Dennoch leidet der Film sehr unter seiner Genrezuordnung, zumindest was das Einspiel angegangen haben dürfte. Nur Männer, keine Lovestory und dann auch im ersten Drittel recht behäbig.
      Aber eins nach dem Anderen. Russell Crowe spielt sich als rauhbeinigen Veteran quasi selbst, darum bin ich von Paul Bettany eher begeistert. Waren die beiden schon bei "A Beautiful Mind" ein Paar zum Darniederknien, so beweisen sie auch hier, dass sie enorm gut zusammenpassen. Die Figur des hydrophilen Forschers auf einem Kriegsschiff ist so herrlich dargestellt und schwächelt nur an einer Stelle arg. Crowe als Aubrey gibt sich keine Blöße und ist halt das Sandpapier mit Herz. Hübsch auch die Nebendarsteller, die ihre Sache ebenfalls außerordentlich gut machen. Gefilmt ist das ganze spärlich und sehr "konservativ", was dem Film seinen rauchigen Charme gibt. Weir versteht es ebenfalls, sehr realistisch zu inszenieren und auch das Drehbuch dürfte ihm da eine Steilvorlage gegeben haben. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass man zu Beginn als Laie bei vielen Seefahrtsfachbegriffen ordentlich stutzt.
      Obschon der Film actionlastig startet, beginnt er recht schleppend. Erstmal wollen alle Figuren treffend etabliert werden und das ist bei der Menge im Film nicht leicht. Aber wenn man sie zuordnen kann und die kleinen Macken erkannt hat, leidet man all die Schlaglöcher auf dem Weg der Crew mit. Der Score war ebenso spärlich wie treffend, wobei ich gerade die Duette zwischen Aubrey und dem Doc als Highlights genossen habe.

      6 / 10 für den normalen Filmgucker, der schon Pfützen ausweicht.

      8 / 10 für Filmnerds und Leute, die mit "Fock", "Spanten" und "Achtern" was anfangen können.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Original von Olli86
      Ich muss gestehen ich hab den Twist am ende nicht so ganz gerafft. Wieso haben sie das Französiche Schiff dann wieder abfangen und angreifen wollen? Es war doch schon in Ihrer Hand.


      Weil man vermutet hat das es inzwischen wieder in den Händen der Franzosen ist, weil man hatte sie ja auch bezüglich des Arztes belogen.
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      Original von GrafSpee
      Original von Olli86
      Ich muss gestehen ich hab den Twist am ende nicht so ganz gerafft. Wieso haben sie das Französiche Schiff dann wieder abfangen und angreifen wollen? Es war doch schon in Ihrer Hand.


      Weil man vermutet hat das es inzwischen wieder in den Händen der Franzosen ist, weil man hatte sie ja auch bezüglich des Arztes belogen.


      Ja den Punkt mit dem Arzt hab ich nicht verstanden. Wer hat wenn Belogen bzgl. des Arztes und was hat das damit zutun das, dass Schiff wieder in Händen der Franzosen ist. Fühl mich grad was bescheuert aber ich check das nicht :D
      Original von Olli86
      Original von GrafSpee
      Original von Olli86
      Ich muss gestehen ich hab den Twist am ende nicht so ganz gerafft. Wieso haben sie das Französiche Schiff dann wieder abfangen und angreifen wollen? Es war doch schon in Ihrer Hand.


      Weil man vermutet hat das es inzwischen wieder in den Händen der Franzosen ist, weil man hatte sie ja auch bezüglich des Arztes belogen.


      Ja den Punkt mit dem Arzt hab ich nicht verstanden. Wer hat wenn Belogen bzgl. des Arztes und was hat das damit zutun das, dass Schiff wieder in Händen der Franzosen ist. Fühl mich grad was bescheuert aber ich check das nicht :D

      Kein Problem. Ich setz es mal in Spoiler:

      Spoiler anzeigen
      Also Crowe übernimmt mit der Surprise die Archeron. Dazu gehört auch, dass er den gegnerischen Captain tötet. Das erübrigt sich, als er im "Bordlazarett" den toten Captain auf der Bank findet, mitsamt dem französischen Arzt daneben. Soweit das. Später redet er ja mit Bettany über die Franzosen und kommt auf den Arzt zu sprechen. Bettany erklärt, dass der französische Arzt schon lange gestorben sei. Crowe begreift folgendes: Der Arzt, den er getroffen hat, war gar nicht der Arzt sondern der Captain, der sich als Arzt verkleidet hat. Der tote Captain war ein Crewmitglied in Captainsuniform. Ergo weiß Crowe, dass die Archeron mit halber Crew + Captain + der halben Crew der Surprise unterwegs ist. Es steht also zu vermuten, dass der französische Captain eine Meuterei anzündelt, um das Schiff zurückzugewinnen. Und um das zu vermeiden, lässt Crowe die Surprise wenden, damit die die Archeron eskortiert und eingreifen kann, falls der franz. Captain/Arzt aufmuckt.


      Wenns nicht verständlich war - nachfragen!

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „GregMcKenna“ ()

      Spoiler anzeigen
      Der Arzt ist der tatsächliche Captain des feindlichen Schiffs und da alle Gefangenen auf dem anderen Schiff sind ist davon auszugehen dass über kurz oder lang dieses wieder den Franzosen in die Hänge fällt. Darum macht Aubrey auch wieder kehrt.


      EDIT: Ok, hat sich erledigt :D
      Signatur lädt...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „goodspeed“ ()

      I-wie hatte ich sehr lange kein Interesse mir den Film anzusehen... gestern Abend wars dann zufällig soweit... und muss sagen, dass de rFIlm mir sehr gut gefallen hat! Er hatte eine schöne Geschichte, tolle Darsteller und er wurde auch sehr gut in Szene gesetzt!
      Der Film wird trotz seiner 2std eig nie langweilig, was wahrscheinlich u.a. an den tollen Aufnahmen und dem sehr gut harmonierenden Cast lliegt!
      Auch das Leben wurde nicht zu überzogen dargestellt (sei es im postiven oder im negativen Sinn)... Man hatte die ganze Zeit das Gefühl er vermittelt ein relativ realistisches Bild der damaligen Zeit!
      Gerade der Aufbau des Films lies ihn nicht langweilig werden, da man direkt zu Beginn ins Geschehen gerissen wird und die Spannung gehalten wird, indem das gegnerische Schiff immer als das Überlegende dargestellt wurde... und Crowe trotzdem die Konfrontation stets gesucht hat! Darüber hinaus wird das Zsmtreffen der beiden Schiffe nicht künstlich bis zum Schluss hinausgezögert, sondern es kommt immer wieder zwischendurch zu Sichtungen oder sogar Auseinandersetzungen!

      Sehr gelungener Film :D
      Von mir gibts 8/10 Phantomschiffen...
      hab den sehr billig erworben - dacht mir zu dem preis wird das schon passen
      ich weiss , irgendwann mal hatte ich den schon mal ausschnittsweise gesehen - und fand ihn nicht so toll - aber der film ist schon ok .
      wer von dem ganzen fluch der karibik gedudel die schnauze voll hat - und seefahrt mal ernster erleben will , dem wird der film ws sehr gefallen .
      nun ich mag beides .

      master and commander ist kein weltklasse film - für diese angestrebte höchste glaubwürdigkeit , war mir einfach zu viel hollywood drin - klischees müssen ja nicht zwangsläufig was schlechtes sein - aber wenn ein film so auf realismus getrimmt ist , dann stören sie .

      aber sonst - ich hatte auf jeden fall meinen spass - der film ist angenehm spannend - und es wird viel seemanns-allerlei behandelt

      ich geb so
      7.5/10 Pkt
      Russell Crowe schlägt "Master and Commander"-Kritiker mit nur einem Tweet nieder.



      Auf den Punkt gebracht! :thumbup:
      s-l500
      - Master and Commander: The Far Side of the World

      Das Jahr 2003 war das Jahr der großen Franchises. Die Pirates of the Carribbean begannen und The Lord of the Rings endete auf die bahnbrechendste Art, die man sich vorstellen konnte. Attack of the Clones hat das Sommerkino erobert und PIerce Brosnans letzter Vorhang als James Bond ist gefallen. Und irgendwo zwischen all diesen Blockbustern - in einem trüben Novembermonat - platzierten Peter Weir und 20th Century FOX ihren eigenen Versuch, ein Franchise zu etablieren und nahmen sich der Jack Aubrey-Romanreihe von Patrick O'Brian an. Die Serie besteht aus 20 Büchern (plus einem unfertigen Werk) und wird unter Literaturliebhabern als ein Hochpunkt unter historischen Romanen aus dem 21. Jahrhundert verehrt.

      Vielleicht war der Zeitpunkt falsch gewählt, hatte man in diesem Jahr doch erst einen Abenteuerfilm, der auf hoher See spielte und Millionen in die Kinokassen. Vielleicht auch schlechte Promotion des Studios oder der umständliche Titel, der so schwer über die Zunge geht. Wie dem auch sei, Master and Commander: The Far Side of the World hat seine hohen Produktionskosten gerade mal so wieder wett gemacht und trotz dem, dass die Idee eines Sequels immer mal wieder ins Rennen geworfen wird, ist bis heute leider nichts draus geworden.

      Und das ist sehr schade, denn die Geschichte um Jack Aubrey, der die HMS Surprise kommandiert und der den Auftrag hat, in den Napoleanischen Kriegen das französische Freibeuterschiff Acheron zum Erliegen zu bringen, war für mich sehr spannend und einfühlsam erzählt, ist es doch nicht nur ein bloßer Kriegsfilm, der im frühren 18. Jahrhundert stattfindet, sondern darüber hinaus einer, der die Geschichte um den Aufbruch der modernen Wissenschaft erzählt, als die Theorie um die Evolution der Spezies noch in den Kinderschuhen steckte (und von Darwin noch gar nicht erst niedergeschrieben wurde) und die Zusammenhänge in der natürlichen Welt erst noch erkannt werden mussten. Es gibt eine sehr schöne Sequenz, in der der Chefarzt der Surprise und Aubreys enger Freund und Ratgeber, Dr. Stephen Maturin, die Galapagosinseln erforscht und das Aussehen verschiedener Spezies untersucht. Majestätisch gefilmt, unterstreicht die Szene doch vor allem, was für neugierige, intelligente und nachdenkliche Charaktere diesen Film beleben, welche das ganze Szenario so lebendig und zugänglich erscheinen lassen.

      Der Film hat eine unglaublich, fast schon fatal gemächliches Erzähltempo und ist in keiner Eile zum nächsten Action Set-Piece zu kommen. Er hat daher viel Zeit, die Technik, die Ordnung und die Befehlshirarchie auf einem britischen Kriegsschiff von 1805 zu beleuchten und was es für das Individuum bedeutet, all diese Jahre Tag für Tag unter den widersten Umständen zu überleben, ernährt von fadem Essen, bitterem Wein und umgeben von ständiger Nässe und schlechter Hygiene. Das Leben auf hoher See ist keines, das ich herbeisehne. Und noch weniger in diesen zeitlichen Umständen. Das Drehbuch nimmt sich hierfür viel Zeit, aber wenn die Action eintritt, dann brachial: Die Schlachtszenen auf hoher See in Master and Commander: The Far Side of the World sind das vielleicht eindrucksvollste Actionkino, das je produziert wurde. Die Kämpfe wirken roh, erbarmungslos, chaotisch und beängstigend. Ein Film macht dann alles richtig, wenn ich mich so sehr in ihm verliere, dass, wenn ich wieder in die Realität zurückkomme, mir denke, dass ich froh bin, nicht in den Schuhen dieser Charaktere zu stecken. Diesen Gedanken hatte ich immer wieder, als die nächste Kanonenkugel die Außenwand der Surprise durchbricht und zwei, drei Besatzungsmitglieder mit sich reißt. Diese Szenen - die vor allem das letzte Drittel des Filmes einnehmen - waren toll inszeniert und beeindruckend gefilmt von Russell Boyd, der verdienterweise hierfür seinen Academy Award mit nach Hause nehmen durfte.

      Russell Crowe und Paul Bettany geben ein hervorragendes, glaubwürdiges Leinwand-Duo ab, deren Freundschaft ich gerne in Folgefilmen näher untersucht gesehen hätte. Leider ist es dazu nie gekommen, denn nicht immer haben die besten Filme den Erfolg, den sie brauchen, um fortgeführt zu werden. In jedem Fall ist Peter Weirs Master and Commander eindrucksvolles und vor allem erwachsenes Blockbuster-Kino, frei von jeden Illusionen, die das Leben auf hoher romantisieren, beeindruckend und detailreich gefilmt und mit einer Menge Zuneigung gebenüber der Thematik und vor allem seinen Charakteren. Wer intelligentes und episches Actionkino mag, greift hier sicherlich nicht falsch.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase