Inland Empire (David Lynch)

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    Es gibt 73 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Bavarian.

      Möglicherweise sogar der beste Film von Lynch. Ein wahres Monstrum, welches er zum Abschluss seiner Spielfilm-Karriere entfesselt hat.

      Ob Arthaus da wohl mal die amerikanische Disc 2 (Bonus Features mit u.a. 75 Minuten an entfernten Szenen) bei uns veröffentlicht wird? Nach deren großartigen VÖ von "Mulholland Drive" steigt zumindest ein wenig die Hoffnung. Denn mehr Lynch geht fast nicht mehr, außer man schaut mit David zusammen privat ein paar Filme. Lynch-esque.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"

      Wuchter schrieb:

      Da sieht man halt wie sich die Wahrnehmung mit dem Alter ändern kann. Aber ich kann eh mit Lynch überhaupt nix anfangen. Dabei mag ich es eigentlich anders, kompliziert und eigen. Aber der ist mir 2 Stufen zu hoch :P


      Lynch bedient sich, zugegeben, oft an bizarren Erzählstrukturen, die meistens einer gewissen Alptraumlogik folgen. Das macht in seinen Details womöglich oft nur für ihn Sinn und schreckt andere eher ab. Aber tatsächlich halte ich seine Filme grundlegend für verständlich und seine Charaktere in ihren Motivationen für nachvollziehbar. Auch wenn er den Ruf leider weg hat, denke ich, dass man grundsätzlich mit weniger Angst an seine Filme rangehen und sich von dem Gedanken lösen sollte, dass das alles sowieso zu hoch für einen sei und dass man sein Zeugs ohnehin nicht verstehe. Ich finde, das wird den meisten seiner Filme nicht gerecht, auch wenn Inland Empire ein zugegeben denkbar schlechtes Beispiel ist, um gerade diese Diskussion zu haben. :D
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Bevor hier die 3€-Challenge gestartet ist, hatte ich ja schon länger mal vor, meine Lynch-Lücken zu füllen. Und seitdem ist auch Inland Empire meine größte Angst gewesen, daher dachte ich, ist dieser Film vielleicht der ideale Einstieg, weil danach alles so viel einfacher erscheinen wird. Und mein Gott, was war das denn für ein Film? Die ersten 30 bis 45 Minuten dachte ich mir noch, "Ja, cool, da wird ja einiges aufgetischt und angeschnitten", die restlichen 2:15h saß ich dann doch eher völlig anteilnahmslos vor dem Bildschirm und habe diese völlig irre Abfolge von Szenen und Clips über mich ergehen lassen und quasi keinerlei Informationen mehr aufgenommen - wobei es für mich auch eher fraglich ist, ob da überhaupt noch welche waren, die man vermitteln konnte.

      In Inland Empire kann ja jede Szene und jeder noch so zerhackstückelte Handlungsstrang eine Analogie auf Alles und gleichzeitig Nichts sein. Lynch begeht hier einen absolut schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn, wobei die Ausschläge in letztere Richtung wohl eher Überhand genommen haben dürften. Es wirkt alles komplett zusammenhanglos und dann blitzt da zwischendurch vielleicht doch mal so etwas wie ein Narrativ auf, nur um in der nächsten Sequenz wieder komplett zerfetzt zu werden. Traumsequenzen bis zum Abwinken, Nahaufnahmen, bei denen den Protagonisten die Kamera unangenehm nah ins Gesicht gedrückt wird, eine fantastische Laura Dern, die überragend spielt, aber niemals so ganz klar wird, WAS sie da eigentlich spielt.

      Die Faszination für Inland Empire kann ich absolut nachvollziehen, aber nochmal will ich dieses Werk auch nicht über mich ergehen lassen. Drei Stunden in einem betäubten Zustand zu verbringen, bei dem so viele Emotionen und Unverständnis auf einen einprasseln... Der absolute Wahnsinn.


      @Bavarian
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Burning schrieb:

      Drei Stunden in einem betäubten Zustand zu verbringen, bei dem so viele Emotionen und Unverständnis auf einen einprasseln... Der absolute Wahnsinn.


      Den Leitsatz "The feeling is the meaning" fordert kein anderes Lynch-Werk derart radikal ein. Selbst die kryptischsten Momente der dritten Twin Peaks-Staffel sind, wenn man sich absolut hineinsteigert, konkret. Doch Inland Empire funktioniert selbst für Lynch-Verhältnisse anders.

      Wunderbar, dass du dich der Herausforderung gestellt hast, bei der selbst zahlreiche Lynch-Fanboys abwinken.
      Und ebenso wunderbar, dass die Spendenaktion genutzt wird. <3






      Bavarian schrieb:

      "The feeling is the meaning"

      Gefühlt habe ich tatsächlich einiges, wenn auch nicht immer etwas positives :saint:

      Bavarian schrieb:

      Wunderbar, dass du dich der Herausforderung gestellt hast, bei der selbst zahlreiche Lynch-Fanboys abwinken.

      Na hey, wenn schon, denn schon. Kann ja nicht seine Filmographie nachholen und dann vor so einem Monstrum von Film kneifen. Es schreit zwar wahrscheinlich(?) kein Film von ihm so sehr nach Rewatch um alles bis ins kleinste Detail zu verstehen, aber dafür bin ich anscheinend nicht gemacht. Ich halte Lynch definitiv für einen herausragenden Regisseur, aber beste Freunde werden er und ich wohl eher nicht.

      Bavarian schrieb:

      Und ebenso wunderbar, dass die Spendenaktion genutzt wird. <3

      Wird sie das? Ich wollte erst ein paar Filme von Fincher anwerfen :uglylol:
      Aber wunderbar, dass du sowas überhaupt machst. Als nächstes werde ich das für "Eraserhead" ausnutzen :D
      Mein Filmtagebuch



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      Brutal schwere Kost. Ein Film ohne wirklichem Drehbuch. Lynch geht All In, lässt sich Treiben wie noch nie und auch ein Lynch-Enthusiast kommt hier an seine Grenzen. Der Film im Film im Film im Film? Ich meine, das müsste korrekt sein. Während ich mich in seinen anderen Filmen, trotz der großen, skurrilen Mysterien, absolut heimisch fühle, so entgleitet mir Inland Empire gefühlsmäßig von Sichtung zu Sichtung immer mehr. Obwohl die Geschichte für mich greifbarer wird.

      Wo Eraserhead, Lost Highway oder Mulholland Drive einen stringenten, nahbaren und definitiv interpretierbaren Surrealismus bieten, bereitet Inland Empire im Detail eine kaum zu entschlüsselnde Kryptik auf. Sicherlich lässt sich eine Geschichte erkennen und welche Themen verarbeitet werden, doch diese sperrige 180-Minuten-Kost muss primär als ein Gefühl verstanden werden. In anderen Werken Lynchs ist einfacher zu lokalisieren, was Realität und was "Traum" ist. Es gibt Grenzen. Es gibt visualisierte Übergänge und Portale, die mitteilen, dass sich die Figur nun auf einen surrealen Pfad begibt oder sich in eine andere Bewusstseinsebene flüchtet. Das ist im Falle Inland Empire ein wenig komplexer, da sich die Ebenen stärker vermischen und sehr undeutlich werden. Desorientierende Einwürfe und Pseudo-Twists, die nur vermeintlich die Augen öffnen. Zumal es zahlreiche Szenen gibt, die weder die emotionale Gefühlswelt der Figuren oder gar das Mysterium tangieren, sondern einfach nur für sich stehen. Und innerhalb dieses undurchsichtigen Strudels nun zu unterscheiden, was ein losgelöstes Fragment ist und was die vage vorgetragene Story tatsächlich irgendwie mitentwickelt, ist in vielen Momenten unmöglich. Und das soll es wohl auch sein.

      Die große Hürde für mich ist das Fehlen einer vollends einnehmenden Atmosphäre, die dazu antreibt, das Mysterium intensiver erkunden zu wollen (ganz gleich, ob es erschließbar ist) und durch die Sogwirkung automatisch die Sinne schärft. Inland Empire fühlt sich unnahbar und kalt an. Was sicherlich auch die Intention war. Auch das setzt bei mir Gefühle und Erkenntnisse frei, doch keine, die ich mich so faszinieren, wie üblich, wenn ich einen Lynch anwerfe. Inland Empire (in der Realität ein tristes Lagerhaus-Viertel mit hoher Armut und Luftverschmutzung) handelt vom Schatten L.A´s und wie sich Kunst auf Schaffenden und Betrachtenden auswirkt. Projektionen des Unterbewussten in traumatisierenden Situationen, Realitätsflucht (wie bereits in Lost Highway und Mulholland Drive) und insbesondere geht es um Frauen, die auf verschiedene Arten und Weisen von Männern ausgebeutet werden. Ganz bestimmt der Lynch-Film, der sich am deutlichsten feministischen Themen annimmt, obwohl sie auch zuvor immer wieder Einzug fanden. Selbst die Auswahl des Soundtracks ist dahingehend wohl überlegt und lässt weibliche Stimmen ertönen, die in ihrem Leben grob vergleichbare Situationen erleben mussten, wie sie im Film teilweise dargestellt werden. Mehrfach im Film sehen wir Frauen, die Männern von ihren Problemen und Missständen erzählen, während diese anteilnahmslos darauf reagieren. Oder es überhaupt nicht tun. Dieser Aspekt wird in den Deleted Scenes an die Spitze getrieben.

      Zudem ist der Film ein wenig verwandt mit Mulholland Drive. Zwar nicht die Schwester, aber vielleicht die Nichte. Nicht nur aufgrund des Hollywood- und Schauspieler-Themas, sondern auch die Szenen der Rabbits-Kurzfilme, die Lynch hier überaus geschickt integriert, sind eine Brücke, da die "Hasen" von Mullholand Drive-Darstellerin gespielt werden. Zudem ist Laura Harring kurz in der Abspann-Szene zu sehen.

      Auch wenn der Film nicht zu meinen Favoriten des Meisters gehört, so positioniert er sich dennoch als ein irgendwie sehr passender Abschluss in Lynchs Spielfilm-Vita - vorausgesetzt, es passiert dahingehend nichts mehr. Inland Empire schmeißt uns gefühlsmäßig irgendwie auch zu den Anfängen zurück. Zu den amateurhaften oder semi-professionellen Kurzfilmen Lynchs, die sich ähnlich anfühlen und teilweise auch aussehen. Diesmal jedoch als dreistündiges Unwohl-Epos und nicht als kompakter 2-Minuten-Eindruck. Inland Empire beherbergt Elemente nahezu aller Filme, die er gedreht hat und wirkt daher ein wenig wie eine Vernissage voller Erinnerungen einer beispiellosen Regisseurkarriere.

      Hat man Bock auf die Deleted Scenes - oder wie Lynch sie nennt: More things that happened (Gott, ich liebe diesen Kerl. :D) - wo ich im Zuge meiner Lynch-Aufarbeitung natürlich ran musste - werden daraus sogar 4,5 Stunden. Das hat meine Aufmerksamkeit und Geduld absolut gefordert. Es gibt jedoch immer wieder starke Szenen, Dern und Theroux spielen fantastisch und es entstehen alle paar Minuten absolute einzigartige und exzentrische Stimmungen, jedoch packt mich der Film in seiner Gesamtheit - ästhetisch wie inhaltlich - bei Weitem nicht so intensiv, wie es viele andere Lynchs tun.

      Der Stil ist für mich schwer verdaulich, gerade im Verbund mit der Laufzeit. Wacklige, sehr nahe Aufnahme von Gesichtern. Verzerrte und unscharfe Linsen. Ständige Wechsel der Ästhetik. Desorientierend und wechselhaft, wie die Eindrücke und Ebenen selbst. Mein Filmerlebnis setzt sich aus genießen und zeitgleich hadern zusammen. Inland Empire ist eine schwer verdauliche Ausnahme-Herausforderung mit existenziell-anarchischen Stimmungen und Bedeutungen. Aber auch ein Ungeheuer, das überfordert und schlichtweg hässlich ist. Und dich schlecht fühlen lässt. Lynch setzt hier bewusst auf semi-professionelle oder gar unprofessionelle Bilder und will damit eine Optik erschaffen, die dem Seelenleben der Figuren gleich kommt. Das ist auf der einen Seite spannend, doch auf der anderen herausfordernd. Er wollte ein rohes Filmerlebnis und aus wenig viel erschaffen.

      Ich bin überaus froh, dass Laura Dern die Hauptrolle besetzt, mich dabei allein mit ihrer Präsenz ein wenig an die Hand nimmt und durch diesen unangenehmen Nebel führt. Ja gewiss, auch Lost Highway, Mullholand Drive oder Twin Peaks sind äußerst nebelig, fordernd und verlangen dem Zuschauer einiges ab, doch trotz der düsteren Themen und der unheilvollen Stimmungen fühle ich mich innerhalb dieser Werke auf eine spezielle Weise extrem wohl. Das ist bei Inland Empire nicht der Fall. Es gibt ja immer wieder Stimmen, die sinngemäß meinen, Lynch würde seine Filme nur für sich selbst drehen. Da will ich vehement widersprechen. Ausschließlich bezogen auf Inland Empire ist aber vielleicht ein kleines Mini-Fünkchen Wahrheit in der ansonsten frechen Aussage. Sei ihm aber vergönnt. Bestimmt war der Film ein hyper-kreativer und freier Schaffensprozess. Nicht nur für ihn, sondern auch für die Darsteller, die heute noch nicht wirklich wissen, was sie da gespielt haben. In irgendeinem abgeranzten polnischen Hinterhof zu stehen, während Lynch eine kleine Sony-Kamera auf dich hält - ohne üblichem Set oder großer Crew - dürfte ganz bestimmt auch für die Darsteller eine Herausforderung gewesen sein.

      Andere Werke von Lynch kann man auf zwei Weisen erleben und genießen: Zurücklehnen und rein die Atmosphäre für sich sprechen lassen, während man intuitiv Bedeutungen aufschnappt. Oder aber man geht in eine tiefe Story- und Metapher-Analyse und wird dann mit grandiosen Erkenntnissen belohnt. Wer jedoch bei Inland Empire zu detailliert bohrt, trifft auf Granit oder Quarz.

      Die Story, auf wenige Sätze runtergebrochen, aus meiner Perspektive:

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      Eine Frau (im Abspann als "Lost Girl" betitelt) verarbeitet ein Trauma und flüchtet sich in einen Film, den sie im TV sieht. Dort läuft Rabbits. Innerhalb dieses "fast" leeren Projektionskörpers schlummert eine Geschichte, die auf subtilste Weise angedeutet wird und dann auch startet. Dieser Film wiederum handelt ebenso von einer Frau, die traumatisiert ist und sich dann auf eine andere Bewusstseinsebene flüchtet, in der sie eine Schauspielerin ist und - Bingo - natürlich einen Film dreht. Jedoch fängt diese surreale Dimension irgendwann an zu bröckeln und die beiden letzten Ebenen werden irgendwann nahezu zu einer einzigen. Am Ende sind es "einfach nur" zig Filmebenen, in die das "Lost Girl" ihr Trauma hinein projiziert. Genauso, wie wir Zuschauer unsere Gefühle in Kunst hinein projizieren. Wie man weiß, verläuft eine Erinnerungswiederkehr in Fällen von Traumata selten chronologisch ab. Und so unstrukturiert verläuft eben auch die Aufarbeitung und damit der Film selbst.


      Zu meinen Lieblingsszenen gehören:

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      Direkt die Anfangspassage, in der Grace Zabriskie (die Lynch in Twin Peaks als Mutter von Laura Palmer eingesetzt hat) auf Laura Dern trifft. Zabriskie spielt hier extrem unheimlich und intensiv. Ihre Gestalt mag ein wenig an den Mystery Man aus Lost Highway erinnern. Ein Wesen, das dem Geist der Protagonistin entspringt und sie mit verdrängten Wahrheiten konfrontiert.

      Die Sterbeszene von Nikki, in der sie von einer Obdachlosen in den Tod begleitet wird. Einer der wenigen Trost spendenden und empathischen Momente im Film.

      Die Tanzszenen der Prostituierten. Kompletter Stimmungs-Crash, aber toll.

      Die Szenen mit Harry Dean Stanton, in denen Lynch eine Kapitalismuskritik mit dem Holzhammer vollzieht, natürlich vor allem auf Hollywood bezogen. Neben den hohen Schauspieler-Gehältern gibt es nämlich auch dort undankbare Knochenjobs.




      Natürlich dürfen die Wizard-of-Oz-Referenzen nicht fehlen: Die Zahl 47 ist im Film deswegen so relevant, da die Dorothy-Darstellerin Judy Garland in diesem Alter verstorben ist. In einer Szene tropft Blut auf einen Hollywood-Stern mit dem Namen "Dorothy" darauf. Wie man es dreht und wendet, die Lebensgeschichte von Judy Garland ist für Lynch fast immer ein riesiger Antrieb. Und hier greift er sie, neben Blue Velvet, wohl am deutlichsten auf.

      Lynch hat das alles schon mal zuvor in seinen Filmen verarbeitet. Realitäts- und Identitätsflucht. Doppelgänger. Für sich stehende Geschichten innerhalb des Surrealismus. Hier treibt er es jedoch völlig an die Spitze und lässt mich als großen Lynch-Fan in gewissen Phasen so fühlen, wie ich es tat, als ich das erste Mal Lost Highway sah. Und das ist irgendwie auch cool, da sich der Kreis des Lynch-Erlebnisses damit auf eine sonderbare Weise auch für mich schließt.

      Ich bin froh, dass es den Film gibt, stehe ihm aber dennoch zwiespältig gegenüber. Ich bin ich ungemein froh, dass Inland Empire nicht als sein finales Schaffenswerk in die Historie eingegangen ist. Die dritte Twin Peaks-Staffel funktioniert für mich in emotionaler Hinsicht deutlich besser.






      Bavarian schrieb:

      Ich bin froh, dass es den Film gibt, stehe ihm aber dennoch zwiespältig gegenüber. Ich bin ich ungemein froh, dass Inland Empire nicht als sein finales Schaffenswerk in die Historie eingegangen ist. Die dritte Twin Peaks-Staffel funktioniert für mich in emotionaler Hinsicht deutlich besser.


      Warum, weiß ich auch nicht (der Vollständigkeitswahnsinn vermutlich), aber ich habe mir Inland Empire vor einer Weile tatsächlich in der neu restaurierten Fassung auf Blu-ray geholt. Ich fand den Film damals ja ziemlich unausstehlich - und weiß immer noch nicht, wie ich mich durch drei Stunden davon durchgekämpft habe, ohne Pause oder gar abzubrechen. Aber ich will den jetzt (okay nicht jetzt gleich - aber jetzt irgendwann) nochmal sehen, denn deine Review macht mich neugierig, auf ein paar Details zu achten, die ich jetzt nicht mehr in Erinnerung habe. Ich habe keinerlei Erwartung, dass er mir besser gefallen wird. Aber vielleicht ist es ja einen Versuch wert.
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      Data schrieb:

      Ich fand den Film damals ja ziemlich unausstehlich - und weiß immer noch nicht, wie ich mich durch drei Stunden davon durchgekämpft habe


      Es ist schon ein ziemlicher Kraftakt, jap. Mit den deleted Scenes bist du bei 4,5h. :D Aber schön, dass grundlegend die Ambition bei dir da ist, dieses Kapitel nochmal aufschlagen zu wollen. Habe im Zuge meines Lynch-Projekts ja einige Filme auch mehrfach angesehen, um mich intensiver reinzuarbeiten. Bei Inland Empire ist für mich zwar noch viel zu erkundendes Potenzial da, doch ich konnte mich dennoch nicht aufraffen, ihn 2 oder 3x in wenigen Tagen zu sehen. Ist bestimmt auch nicht förderlich. Und wollte dann doch lieber rüber zu Twin Peaks.

      Ich plane aber ebenfalls, mich dem Film nach meinem Lynch-ReRun nochmal gesondert anzunehmen. Mit etwas zeitlichem Abstand. Sag doch einfach mal Bescheid, falls er bei dir irgendwann mal in der Warteschlange nach vorne rutscht, wenn du magst. Vielleicht kriegen wir das dann sogar mit einer gewissen zeitlichen Nähe gebacken. :D