Leonard Cohen

Kindheit und Jugend :
Leonard Norman Cohen wurde am 21. September 1934 in eine jüdische Mittelschicht, in Westmount, einem Vorot von Montreal, Quebec in Kanada, geboren. Seinen Vater, ein wohlhabender Eigentümer einer Textilfabrik und Ingenieur, verliert Leonard bereits mit 9 Jahren.
Schon in seiner Kindheit zeigt sich sein großes künstlerisches Talent. Durch die fortwährende Unterstützung seiner Mutter und das bürgerliche Umfeld, in dem er aufwuchs, kann er es auch recht früh entfalten : Mit 13 lernt er Gitarre, er beginnt schon kurz darauf mit kleinen Auftritte in Bars und Cafés. Zusammen mit 2 Kumpanen gründet er die Country-Folk Band " The Buckskin Boys ". Er ist zu diesem Zeitpunkt 17 jahre alt, studiert jedoch bereits englisch an der McGill-Universität in Montreal.
Der musizierende Poet und die wilden Jahre :
Doch noch hatte er in der Musik nicht seine wahre Berufung gefunden und er strebte auf einem anderen Weg nach oben: Dem der Schriftstellerei! Bereits im Alter von 22 Jahre, noch bevor er sein Studium abgeschlossen hatte, veröffentlichte er sein erstes Werk, den Gedichtband Let Us Compare Mythologies (1956), das schon viele der Themen aufgreift, die er später in seiner Musik bearbeiten wird. Der richtige Durchbruch gelang ihm jedoch noch nicht (das Buch erreichte eine Erstauflage von gerademal 500 Exemplaren). Doch schon mit seinem nächsten Buch, The Spicebox of Earth , das 1961 erschien, gelang es ihm, nicht nur in Kanada, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus eine breitere Leserschaft zu gewinnen.
Es begann ein Leben voller Wandel für den noch jungen Leonard Cohen. Durch Stipendien und den Verkauf seiner Bücher finanziell abgesichert, begann er, lange Reisen durch Europa zu unternehmen, bis er sich auf der griechischen Insel Hydra niederließ. Dort schrieb er drei weitere Bücher - Zwei Romane mit den Titeln The Favorite Game (1963) und Beautiful Losers (1966), sowie einen weiteren Gedichtband: Flowers for Hitler , der 1964 erschien, der ein klarer Gegenpol zu den beiden romantischen Gedichtbänden darstellte, die er zuvor geschrieben hatte.
Es waren deshalb die "Wilden Jahre", da er zu dieser Zeit einen recht hohen Frauenverschleiß hatte und wohl auch zu der ein oder anderen Droge gegriffen hat.
Im 1967 war es mit dem Leben auf der kleinen saronischen Insel vorbei. Er ging wieder über den großen Teich, diesmal jedoch nicht nach Kanada, sondern nach New York. Sein Ziel war das schnelle Geld, um sich wieder ganz der Dichterei und Schriftstellerei widmen zu können. Um das zu erreichen wollte er im Big Apple als Songwriter (Judy Collins hatte zu dieser Zeit schon einige Songs von ihm gesungen) und Folksänger Fuß fassen. Es folgte der erste Auftritt auf dem Newport Folk Festival, zusammen mit Collins, 1967. Schon nach kurzer Zeit wurde John A. Hammond von Columbia Records auf Cohen aufmerksam. Für ihn war er eine Art "Zweiter Bob Dylan", und als solcher sollte er auch vermarktet werden. Noch im selben Jahr erschien sein grandioses Debutalbum Songs of Leonard Cohen . Viele seiner heute bekanntesten Songs enstammen jenem Album #1.
Aufgrund des weltweiten Zuspruchs und Erfolges beschloss Cohen, sich nun doch auf die Musik zu konzentrieren. Der Nachfolger erschien 2 Jahre darauf. Songs From a Room ist vom Stil her praktisch identisch mit Songs of L.C., verkaufte sich vor allem in Europa recht gut und machte aus Cohen ein gefestigtes Mitglied der Internationalen Songwriter-Riege. Weitere zwei Jahre später war Cohen in ein seelisches Loch gefallen. So ist es verständlich, dass Songs of Love and Hate , sein bis dato drittes Album, veröffentlicht 1971, sein traurigstes überhaupt ist. An Titel Nummer 6 kann man gut erkennen, dass er sich in dieser Zeit viel mit sich selbst beschäftigt hat; Famous Blue Raincoat endet mit den Worten:
Sincerely, L.Cohen
Unter Kritikern und Journalisten ging damals der Witz um, zu diesem Album sollte man die Rasierklingen gleich mitliefern. Im darauf folgenden Jahr erschien Live Songs , anhand des Titels kann man sich wahrscheinlich denken worum es sich handelt. Das nächste Album erschien weitere 2 Jahre später. New Skin for the Old Ceremony war vom Charakter her zwar immernoch melancholisch, wie man es von Cohen gewohnt war, allerdings wurde alles etwas orchestraler untermalt.
Es dauerte wiederum drei Jahre, bis Cohen sein fünftes Studioalbum veröffentlichte. Bis heute gilt Death of a Ladies Man als das umstrittenste Album des Kanadiers. Sogar Cohen selbst war nicht damit zufrieden, Streitigkeiten und seine Unzufriedenheit mit dem Sound um das Album veranlassten den Produzenten, Phil Spector , dazu, Cohen "Studioverbot" zu erteilen. Er hatte somit keinen Zugang mehr zum Material und Spector stellte es alleine, nach seinen Vorstellungen, fertig. Es waren weitaus mehr Leute beteiligt als bei den vier Vorgängern (sogar noch deutlich mehr als bei New Skin for the Old Ceremony), mehrere Dutzend Musiker lieferten die Untermalung... viele Anhängern von Cohen, vor allem aber auch er selbst, die Arrangements würden nicht zu Cohens Gesang und seinem ganzen Stil passen. Später nannte Cohen dieses Album ein "missglücktes Experiment", bezeichnet es als seine schwächste Platte.
Erwähnenswert ist allerdings: Bei Don't Go Home with your Hard-on gesellte sich ein gewisser Bob Dylan zu den cohen-üblichen Backgroundsängerinnen. Logischerweise war es mit der Zusammenarbeit mit Spector vorbei. 1979 kehrte Cohen wieder zu seinen musikalischen Wurzeln zurück. Recent Songs ging weg vom den beiden letzten, eher experimentellen Veröffentlichungen, war wieder ähnlich den ersten Alben. Auch machte sich Cohens Hang zu religiösen Themen stark bemerkbar.
Eine längere Pause; die späteren Jahre :
Nach Recent Songs nahm sich Cohen eine Auszeit. Fünf Jahre dauerte es, ehe er sich 1984 mit Various Positions eindrucksvoll zurückmeldete. Er griff wieder viele religiöse Themen auf, kramte den Theologen in sich hervor. Dadurch entstanden einige der besten Songs des Kanadiers, darunter If it be your will , ein fast gebetartiges Lied, das Cohen als sein bestes überhaupt bezeichnet, vor allem aber Hallelujah , das unzählige Male gecovert und vor einigen Jahren zum besten kanadischen Song aller Zeiten gewählt wurde.
Das Album zeigt einen neuen Cohen: Nicht melancholisch, von Selbstzweifeln geplagt, sondern höchstens selbstironisch, humor- und hoffnungsvoll.
2 Jahre nach Various Positions veröffentlichte Jennifer Warnes ein Tribut-Album mit dem Namen Famous Blue Raincoat , das nur Leonard Cohen-Songs [ 4 ] enthielt. Ein Jahr später kam dann Cohens Antwort, in Form seines achten Studioalbums: I'm your Man . Es markiert auch einen weiteren Stilschwenk von Cohen, denn erstmals ist ein Album von Cohen nicht von "echter" Hintergrundmusik, sondern von den Klängen eines Synthesizers geprägt.
Einige Songs auf I'm your Man haben auch erstmals in größerem Ausmaß Cohens politische Ansichten gezeigt (wenn auch teilweise sehr kryptisch, aber dazu später noch mehr).
So wie seine Vorliebe für Religion auf Recent Songs erstmals richtig zum Ausdruck kam und ihren Höhepunkt 5 Jahre später mit Various Positions erreicht hatte, so verhielt es sich auch bei der Politik mit I'm your Man und seinem neunten Album.
Es erschien vier Jahre später, 1992. The Future ist Cohens eindeutig politischstes und politik-kritischstes Album. Inspiriert wurde Cohen durch zwei der bedeutensten Ereignisse der letzten 60 Jahre: Den Fall der Berliner Mauer und den der Sowjetunion. Doch Cohen setzte sich wieder eine neue Masek auf. The Future war bitter und fatalistisch "I see the future, it is murder" . Er teilte die großen Hoffnungen vieler seiner Zeitgenossen nicht.
Der Rückzug, der Mönch und die Gegenwart :
Vielleicht war es diese Schwarzmalerei, die Cohen dazu veranlasste, sich zurückzuziehn. Er zog sich zurück und trat in ein buddhistisches Kloster ein. Aus dem Songwriter und Poeten wurde ein Zen-Adept. Im Jahre 1996 wurde er zum Mönch geweiht. Er trug den Namen Jikan , was übersetzt soviel heisst wie "der Stille".
Lange Zeit schien er diesem Namen gerecht zu werden. Nurnoch wenige glaubten daran, dass er die Stille noch einmal verlassen und sich wieder der Musik zuwenden würde. Doch 2001 war es wieder soweit: Leonard Cohen veröffentlichte sein zehntes Album, ein Jubiläum sozusagen, unter dem Titel Ten New Songs . Doch viele wurden enttäuscht. Den größten Teil der Arbeit verrichtete nichtmehr Cohen selbst, sondern Sharon Robinson. Sie nahm Gedichte von Cohen, dachte sich Melodien aus und untermalte das ganze mit ein wenig Musik. Das Album selbst war wieder deutlich "netter" als das schwarzseherische The Future.
Sein bis dato letztes Album veröffentlichte er 2004: Dear Heather . Doch wieder war nicht Cohen im Vordergrund, sondern seine heutige Lebensgefährten und ehemnalige Backgroundsängerin Anjani , die den größten Teil des Gesangsparts übernahm. Anjani veröffentlichte heuer Blue Alert , Leonard verfasste dafür die Texte und produzierte es.
Fans von Cohen dürfen sich aber heuer noch auf einiges freuen, sofern sich nicht alles als Gerücht zerschlägt: Für die zweite Hälfte des Jahres, also bald, ist der Beginn einer Welttournee und eine DVD angekündigt.
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Die einmalige Stimme des Kanadiers war schon seit Beginn seiner Karriere eines seiner Markenzeichen. Rauchig, verträumt, irgendwie vertraut. Zwar hat sich seine Stimme seit den Anfängen unglaublich verändert (heute ist er kaum mehr in der Lage, so intensiv zu singen wie damals, das liegt wohl einerseits an der Stimme an sich, die unglaublich tief geworden ist, aber wohl hauptsächlich an seinem doch schon recht hohen Alter).
Auf The Essential Leonard Cohen lässt sich die Veränderung seiner Stimme sehr schön verfolgen. Am Ende der ersten der beiden CDs ist seine Stimme um (das schätz ich einfach mal) 2 Oktaven tiefer geworden, ohne jedoch an ihrem Charakter, ihrem einzigartigen Timbre zu verlieren.
Dagegen kam mir das Gekrächze von Bob Dylan immer schwach vor.
Bob Dylans Texte sind größtenteils kritischer als doe von Leonard, zumindest wenn man sie mit seinen frühen Werken vergleicht. Cohen war immer der romantischere, spirituellere Typ. Doch später zeigte er deutlich, das er seine Stärken auch auf andere Bereiche übertragen kann, was die religiösen Themen betrifft sowieso, abe auch politisch. Everybody Knows zum Beispiel ist, zusammen mit The Future und First We Take Manhattan, ein Musterbeispiel für einen genialen polit-kritischen Song und kann problemlos mit denen von Bob Dylan konkurrieren.
( Falls sich einige Bob Dylan-Fans jetzt empören: Ich kenne von Leonard Cohen weit mehr als von Dylan, deshalb kann es leicht sein dass ich mich irre... ich rede nur über das, was ich von ihm kenne )
Genau wie seine Stimme wandelte sich auch der musikalische Stil von Leonard Cohen: Anfangs noch so einfach wie möglich, meistens nur mit Gitarre, später, unter Spector, aufwendig, orchestral, danach teilweise poppig oder mit Synthesizer... dennoch wurde die GItarre nie außer Acht gelassen.
Man merkt seinen Texten deutlich an, dass er eigentlich Dichter und Schrifsteller werden wollte. Konkrete Beispiele zu nennen ist schwierig, aber ich versuche mal 1 oder 2 Beispiele zu suchen, die ausdrücken, was ich meine:
And Jesus was a sailor
When he walked upon the water
And he spent a long time watching
From his lonely wooden tower
And when he knew for certain
Only drowning men could see him
He said "All men will be sailors then
Until the sea shall free them"
But he himself was broken
Long before the sky would open
Forsaken, almost human
He sank beneath your wisdom like a stone
And you want to travel with him
And you want to travel blind
And you think maybe you'll trust him
For he's touched your perfect body with his mind.
Der vorher erwähnte Song First We Take Manhattan , TItel #1 auf I'm your Man, ist sicher sein mekrwürdigster Song... niemand weiß genau, was er damit sagen wollte, einmal sagte er live einfach: "Many people aks me what this song means, and it means exactly what it says".
Vielleicht könnt ihr ja den wahren Sinn entschlüsseln, ich will euch den Text jedenfalls nicht vorenthalten:
They sentenced me to twenty years of boredom
For trying to change the system from within
Im coming now, Im coming to reward them
First we take manhattan, then we take berlin
Im guided by a signal in the heavens
Im guided by this birthmark on my skin
Im guided by the beauty of our weapons
First we take manhattan, then we take berlin
I'd really like to live beside you, baby
I love your body and your spirit and your clothes
But you see that line there moving through the station?
I told you, I told you, told you, I was one of those
Ah you loved me as a loser, but now youre worried that I just might win
You know the way to stop me, but you dont have the discipline
How many nights I prayed for this, to let my work begin
First we take manhattan, then we take berlin
I dont like your fashion business mister
And I dont like these drugs that keep you thin
I dont like what happened to my sister
First we take manhattan, then we take berlin
Id really like to live beside you, baby ...
And I thank you for those items that you sent me
The monkey and the plywood violin
I practiced every night, now Im ready
First we take manhattan, then we take berlin
I am guided
Ah remember me, I used to live for music
Remember me, I brought your groceries in
Well its fathers day and everybodys wounded
First we take manhattan, then we take berlin
Oft fließen persönliche Erlebnisse und Erfahrungen in seine Songs ein, im Booklet seiner Greatest Hits schildert er einige davon... ich versuche mal, sie ins deutsche zu übertragen:
Suzanne
Geschrieben habe ich es 1966. Suzanne hatte eine Wohnung in der Ufergegend im Hafen von Montreal. Das alles passierte genau so, wie ich es aufgeschrieben habe. Sie war die Frau eines Mannes, den ich kannte. Ihre Gastfreundschaft war umwerfend. Einige Monate später habe ich es Judy Collins über das Telefon vorgesungen. Die Veröffentlichungsrechte wurden mir in New York stibitzt... aber vielleicht ist es ja ganz passend, dass dieser Song rechtlich nicht mir gehört. Schon am nächsten Tag hörte ich ein paar Leute auf einem Schiff im kaspischen Meer, die ihn sangen.
Sisters of Mercy
Es wurde innerhalb weniger Stunden einer Winternacht in einem Hotelzimmer in Edmonton, ALberta geschrieben. Barbara und Lorraine schliefen auf der Couch. Das Mondlicht, reflektiert vom Eis des North Saskatchewan River, überflutete den Raum. Ich hatte es für die beiden parat, als sie aufwachten.
Chelsea Hotel #2
Überlicherweise lernte ich Leute im Aufzug kennen. Ich traf eine bemerkenswerte Sängerin... im Aufzug. Ich sah sie dort jede Nacht, sie war eine sehr berühmte Sängerin... und ich selbst war auch ein berühmter Sänger. Also, ich traf sie meistens im Aufzug und sie... sie war immer allein, wisst ihr? Ich fragte sie also: "Suchst du jemanden?" Sie sagte ja und ich fragte "Wen?" Sie antwortete: "Kris Kristofferson". Ich sagte: "Ich BIN Krist Kristofferson", sie entgegnete: "Nein, er ist sehr viel größer als du es bist."... stimmt allerdings... jedenfalls war diese junge Frau Janis Joplin und ich habe diesen Song für sie geschrieben.
* Das stammt nicht aus dem Greatest Hits-Booklet, Cohen sagte das vor einem Live-Auftritt *
Bird on the Wire
Diesen Song spiele ich immer am Anfang eines Konzerts. Es erscheint mir so, als würde er mich zu meinen Wurzeln zurückbringen. Angefangen ihn zu schreiben habe ich in Griechenland, beendet habe ich ihn in einem Motel in Hollywood, um 1969. Einige Verse wurden in Orgegon geändert. Es scheint, als könnte ich ihn einfach nicht perfekt machen. Kris Kristofferson erzählte mir, dass ich einen Teil der Melodie von einem anderen Liederschreiber aus Nashville gestohlen hätte. Er sagt auch, er wird die ersten Zeilen des Songs in seinen Grabstein meißeln lassen und es würde mich verletzen wenn er es nicht tut.
*(Anm. von mir) die ersten Zeilen lauten:
Like a bird on the wire,
Like a drunk in a midnight choir
I have tried in my way to be free. *
Discographie
Alben :











Live:



Best Of


Erstaunlich ist: Manche Cohensongs kennt jeder, ohne zu wissen, dass von ihm sind. Bestes Beispiel: Hallelujah, gecovert unter anderem von Rufus Wainwright, Bob Dylan, Bono und, das dürfte wohl die bekannteste Version sein, Jeff Buckley.
Bei den cohenfiles, dem größten Kompendium zu seinen Songs, Büchern, Gedichten etc., sind über 1100 eingetragene Leonard Cohen-Coversongs zu finden.
Bibliographie :
Cohen war, obwohl er sich nach einiger Zeit als reiner Schriftsteller für die Musik entschieden hat, Zeit seines Lebens nicht faul und verfasste auch während seiner Karriere als Musiker zahlreiche Bücher.
Let us compare Mythologies

Contact Press (McGill Poetry Series No. 1), Toronto 1956;
Reprint: McClelland and Stewart, Toronto 1966
Dt. Erstausgabe: "Laßt uns Mythologien vergleichen", Zweitausendeins, Frankfurt 1976
Anm.: Erstveröffentlicht als Privatdruck von Leonard Cohen, Montreal/Kanada.
Eine Sammlung von Gedichten des jungen Leonard Cohen.
Hier noch ein Beispiel:
I heard of a man
who says words so beautifully
that if he only speaks their name
women give themselves to him.
If I am dumb beside your body
while silence blossoms like tumors on our lips.
it is because I hear a man climb stairs and clear his throat outside the door.
The Spice-Box of Earth

McClelland and Stewart, Toronto 1961
Dt. Erstausgabe: "Die Gewürzdose der Erde", Zweitausendeins, Frankfurt 1976
Ebenfalls ein Gedichtband.
The Genius
For you
I will be a ghetto jew
and dance
and put white stockings
on my twisted limbs
and poison wells
across the town
For you
I will be an apostate jew
and tell the Spanish priest
of the blood vow
in the Talmud
and where the bones
of the child are hid
For you
I will be a banker jew
and bring to ruin
a proud old hunting king
and end his line
For you
I will be a Broadway jew
and cry in theatres
for my mother
and sell bargain goods
beneath the counter
For you
I will be a doctor jew
and search
in all the garbage cans for foreskins
to sew back again
For you
I will be a Dachau jew
and lie down in lime
with twisted limbs
and bloated pain
no mind can understand
The Favourite Game

Viking Press, New York 1963; Secker and Warburg, London 1963
Dt. Erstausgabe: "Das Lieblingsspiel", März Verlag, Frankfurt 1972
In "The Favorite Game" erzählt Cohen die Geschichte des jungen Lawrence Breavman, er ist der einzige Sohn wohlhabender jüdischer Eltern in Montreal. Dieser stark autobiographische Roman ist ein Buch über die Jugend. Breavman sucht die Liebe in einer Reihe flüchtiger, aber sexuell intensiver Erlebnisse. Erst in seiner Begegnung mit dem Mädchen Shell wird ihm bewußt, daß er sich entscheiden muß, wem er gehören soll - sich selbst oder ihr. Breavman, der Mann auf der Suche nach der Jugend, seine Vergangenheit erforschen, um seine Zukunft zu finden. "Das Lieblingsspiel" ist eine komplexe Geschichte über Sinnlichkeit und Isolation, über Amoralitat und Integrität...
(Quelle: buch2.ch)
Flowers For Hitler
McClelland and Stewart, Toronto 1964
Dt. Erstausgabe: "Blumen für Hitler", März Verlag, Frankfurt 1971
Gedichtband
Come, my brothers,
let us govern Canada,
let us find our serious heads,
let us dump asbestos on the White House,
let us make the French talk English,
not only here but everywhere,
let us torture the Senate individually
until they confess,
let us purge the New Party,
let us encourage the dark races
so they'll be lenient
when they take over,
let us make the CBC talk English,
let us all lean in one direction
and float down
to the coast of Florida,
let us have tourism,
let us flirt with the enemy,
let us smelt pig-iron in our back yards,
let us sell snow
to under-developed nations,
(It is true one of our national leaders
was a Roman Catholic?)
let us terrorize Alaska,
let us unite
Church and State,
let us not take it lying down,
let us have two Governor Generals
at the same time,
let us have another official language,
let us determine what it will be,
let us give a Canada Council Fellowship
to the most original suggestion,
let us teach sex in the home
to parents,
let us threaten to join the U.S.A.
and pull out at the last moment,
my brothers, come,
our serious heads are waiting for us somewhere
like Gladstone bags abandoned
after a coup d'état,
let us put them on very quickly,
let us maintain a stony silence
on the St. Lawrence Seaway.
Beautiful Losers

McClelland and Stewart, Toronto 1966
Dt. Erstausgabe: "Schöne Verlierer", März Verlag, Frankfurt 1970
Einer der bekanntesten experimentellen Romane der 60er Jahre. Seltsam, verwirrend, radikal, voller Sex, Obszönität, Politik, Geschichte und Liebe. Eine Ausnahmeerscheinung, eine Darlegung aller Gefühle von Leonard Cohen, man merkt, dass er damals mit Drogen experimentierte... selbst für 60er-Maßstäbe abgedreht.
Parasites of Heaven

McClelland and Stewart, Toronto/Montreal 1966
Dt. Erstausgabe: Parasiten des Himmels, Zweitausendeins, Frankfurt 1976
Gedichtband
Es folgten noch einige weitere Bücher, aber mein Platz und eure Zeit sind ja auch begrenzt.
Meine Infos zu den Büchern habe ich von members.aol.com/CohenPoet/biblio1.htm , da seht ihr auch die restlichen Bücher, sowie von verschiedenen anderen Seiten.
Außerdem sind bereits zahlreiche Tribute-Alben erschienen, I'm your Fan zum Beispiel, auf dem sich verschiedene große Künstler die Ehre geben.
Abschließend noch:
Leonard Cohen macht, außerhalb der Klassik, die beste Musik, die ich kenne. Er versteht es, der Musik eine Seele zu geben, wie es nur wenige können, wirkt nie verlogen, kitschig oder übertrieben. Diese Seele ist es, die die Musik für mich zu einer Sache macht, die natürliche, unberührte Schönheit enthält.
Kris Kristoffersons Idee, sich die ersten Zeilen von Bird on the Wire in den Grabstein ritzen zu lassen, ist garnicht so schlecht...
Es würde mich freuen, wenn sich jemand hier durcharbeitet und sich vielleicht für diesen absoluten Ausnahmekünstler zu interessieren beginnt.
*Ich wollte mich bei Alpa bedanken, der mir das ganze html-Zeugs gemacht hat, da ich selber zu blöd für sowas bin :grins:... und für die sicher zahllosen Tipp-, Rechtschreib- und Grammatikfehler entschuldigen*
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