Twin Peaks - Season 2

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    Es gibt 51 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Der siebte Samurai.

      Der Pilot der 2. Staffel ist wie immer eine echte Herausforderung. Best-of-Lynch in Reinkultur! Der dreht hier so richtig auf. Schon die Eröffnung mit dem Butler ist genau das was man sich nie erwarten würde. Soll man da nun lachen oder soll man erschauern. Und das ist Lynch! Und Ray Wise, meinen Hut. Ein herrlich schräger Auftritt. Ein leider sehr unterschätzter Schauspieler. In den letzten Minuten wird noch richtig Horror vorgetragen.

      Ein bizarrer Traum, der dich immer weiter in das dunkle aber wunderschöne Twin Peaks zieht.

      Season 2: Pilot - 10 / 10 schneeweißen Haaren
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Ja schon wenn er mit seinen neuen grauen Haaren um die Ecke kommt und anfängt zu singen - das kannst du entweder oder nicht. Das kann dir kein Schauspiellehrer beibringen.

      Heutzutage sieht du ihn in Trash-Filmchen über mutierte Killer-Spermien oder in Found Footage-Monsterfilmen. Nichts gegen dieses Zeug ( ^^ ), aber Ray Wise hätte eine größere und bemerkenswertere Karriere verdient.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Zu Staffel 1 habe ich gerade was geschrieben, jetzt kommt noch Staffel 2 hinterher.
      Nach diesem Re-Run (der letzte war ja ziemlich genau vor einem Jahr) stehe ich irgendwie auch nicht klüger da als vorher. Was dieses Mal aber umso deutlicher für mich geworden ist: Staffel 1 und 2 unterscheiden sich meiner Meinung nach extrem. Sicherlich hat es zum großen Teil schlicht und einfach mit der Anzahl der Folgen zu tun, aber bei Weitem nicht nur. Während Staffel 1 sich "lediglich" mit der Aufklärung des Mordes an Laura Palmer befasst, wird es inhaltlich in Staffel 2 unglaublich komplex. Um nicht zu sagen chaotisch...

      Ich bin froh erst nach der erneuten Sichtung der 2. Staffel gelesen zu haben, dass Lynch lediglich am Pilot und Finale (und noch irgendwann dazwischen) so richtig beteiligt war. Denn sonst hätte es mich wesentlich mehr Anstrengung gekostet, hier am Ball zu bleiben. Rückblickend wird es schon ziemlich deutlich, dass die beiden Staffeln qualitativ auseinander gehen.

      Ich will nicht sagen, dass mir Staffel 2 nicht gefällt, denn das tut es. Aber sie ist doch unheimlich lang, die Folgen ziehen sich und dummerweise haben viele Folgen, wenn nicht die meisten, nichts mit der ursprünglichen Frage zu tun: Warum musste Laura Palmer sterben.
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      Der Mord klärt sich in der 9 Folge (mehr oder weniger) auf und das ist auch (mehr oder weniger) der Moment, wo es mir mit jeder Folge schwerer fällt, konzentriert zu bleiben. Die vielen parallelen Storylines laufen weiter (Josie, James, Cathrine, Nadine, Hank, Major Briggs...) und werden noch umfangreicher, da immer mehr Personen ins Spiel kommen. Sie haben längst nichts mehr mit dem eigentlichen Thema (Laura Palmer) zu tun. Die Haupt-Storyline wird ersetzt durch den Rachefeldzug eines neuen Charakters, Ex-Parter von Cooper: Windom Earle. Und dies sind auch die Folgen, die mir schließlich nicht so gut gefallen. Über zu lange Zeit wird dieses Thema Rache an Coop (?oder?) ausgereizt, um am Ende schließlich den Haken zur schwarzen Lodge zu schlagen, wo die Staffel endet (allerdings nicht, ohne vorher Aliens ins Spiel zu bringen).

      Das Ende schlägt dann wieder voll ein. Eine extra lange Sequenz im großartigen Red Room, diesmal noch fesselnder und gruseliger als die ersten Male wenn man an das Geschrei denkt oder die milchigen Augen der Doppelgänger... auch großartig die Aussage, die Laura macht (dass sie sich in 25 Jahren wiedersehen).

      Das Schicksal von Cooper schmeckt nicht. Er ist die gute Seele, ein einzigartiger Mensch in meinen Augen ohne die geringsten Vorurteile, loyal, immer höflich und legt den größten Wert auf Fairness und Gerechtigkeit. Nichtsdestotrotz kann ich nicht anders, als dieses (vorläufige) Ende ziemlich genial zu finden.


      Irgendwann zwischendurch kam in mir die Frage auf, warum eigentlich Agent Cooper Twin Peaks nicht wieder verlässt. Er scheint keinerleit Ambitionen zu haben, in sein altes Leben zurück zu kehren?

      Es fällt mir letztlich schwer, die zweite Staffel für mich selber unter einen Hut zu bringen, da ich jetzt weiß dass sie nicht komplett (bzw. kaum) auf Lynchs Mist gewachsen ist. Ich gebe viel auf seine Art Dinge darzustellen, es ist immer sehr interessant und fesselnd und ich weiß mittlerweile, dass er selber in einem Interview Missmut über die zweite Staffel geäußert hat ("It sucked."). Dass er grundsätzlich gegen das Auflösen von rätselhaften Ereignissen ist, weiß man ja. Seiner Meinung nach soll man nicht alles erklären können, sondern einfach mal hinnehmen. Mir fällt das unheimlich schwer, ich liebe es einfach, am Ende eines Films die Erleuchtung zu bekommen. Dasitzen mit Fragezeichen in den Augen und plötzlich - BÄM! weiß man wie es gemeint war. Nicht bei Lynch... Er hätte am liebsten nichtmal Laura Palmers Mörder enthüllt, denn das ist seiner Meinung nach nicht relevant.

      Somit werde ich mich darauf beschränken, dass ich einige Folgen dieser Staffel wirklich genial gemacht fand. Auch die Darsteller haben mich weiterhin überzeugt, allen voran natürlich MacLachlan. Und mir mein endgültiges Urteil für nach der 3. Staffel aufheben.
      Every life comes with a death sentence.

      Kiddo schrieb:

      Irgendwann zwischendurch kam in mir die Frage auf, warum eigentlich Agent Cooper Twin Peaks nicht wieder verlässt. Er scheint keinerleit Ambitionen zu haben, in sein altes Leben zurück zu kehren?


      Ja mei, da gibt´s halt keine so geilen Kirschkuchen und derart bezaubernde Douglas-Tannen. :D Denke für Coop war Twin Peaks auch eine Art Loslösung von dem Windom Earle-Vorfall usw. Und wenn ich so drüber nachdenke: Ich würde trotz aller Morde und dem Urbösen auch gerne dahin ziehen. ;) Aber genau das macht die Show ja auch aus. Diese tiefe unheilvolle Stimmung, gepaart mit einem einzigartigen Gefühl der Geborgenheit. Vom Wald ins Diner.

      S2 darf und muss sich definitiv Kritik gefallen lassen. Bin am Ende aber trotz des holprigen Produktionsverlaufs sehr sehr froh, dass es die Staffel gibt. :)

      Achso: Und wann geht´s mit S3 los? Da gibt´s dann RICHTIG was zu diskutieren. :D






      Bavarian schrieb:

      auch gerne dahin ziehen.


      Ha, genau der springende Punkt: er zieht ja nicht nach Twin Peaks, er holt sich nichtmal ein paar neue Klamotten / persönliches Zeug nach. Solange der Fall läuft, ok. Aber als er
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      gefeuert (suspendiert?) wird, und beim Sheriff anfängt,
      spätestens da hätte ich mal an seiner Stelle drüber nachgedacht ein wenig Kram aus meiner Wohnung zu holen... den Briefkasten zu leeren usw.
      Sicher ist es nicht besonders wichtig und ich interpretiere da zuviel rein aber ist mir halt aufgefallen. ^^
      Every life comes with a death sentence.


      Tolle 13 Minuten Dokumentation von ARTE. :hammer:

      Ich hab ne Theorie

      Es ist ein Sterbe Traum

      Jemand ist verbrannt - oder verbrennt gerade - und alle Figuren in dem Film haben nur eine symbolische Bedeutung und sind zum Teil ausdrücke der sehnsüchte , Ängste, erinnerungen und aspekte der sterbenden Figur

      Deutet echt vieles darauf hin - wenn ich mit der serie durch bin - versuch ich eine detailerte Deutung
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