Rise Against - The Sufferer and the Witness

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    Es gibt 1 Antwort in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Akuma.

      Rise Against - The Sufferer and the Witness

      Rise Against - The Sufferer and the Witness




      Prolog:

      In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich? In einer in der die Medien über das bestimmen was wir sehen sollen und was nicht. Inmitten dieser Medienlandschaft finden sich zwei verschiedene Vertreter von verschiedenen Musik-Genres wieder. Zum einen haben wir Rise Against mit ihrem Song Ready to Fall, der textlich und im Video gegen Tiertötungen, Folterungen und Experimente an Tieren vorgeht. Ein ehrhaftes Ziel das durch explizite jedoch nicht gestellte aber dokumentarische Videosequenzen unterstrichen wird. Ein äußerst ehrhaftes Engagement. Der andere Herr nennt sich Fler,... ihr wisst schon das ist der den ihr eigentlich täglich hört... wenn ihr an der Bushaltestelle steht oder im Bus fahrt, das ist dieses Störgeräusch das aus den Handys dieser coolen Teenies rauskommt. Dieser werte Herr hat ein Video aktuell im Umlauf zu seinem Song "Der Chef (Clip und klar)". Thematisiert wird z.B. der Ausdruck der Dankbarkeit an die deutsche Staatsgewalt gelobt durch Phrasen wie "Man, du Geier stinkst wie Gülle aussm Gully gepumpt" und "Dieser Track ist hart wie Puller bei deiner Muddi im Mund". Natürlich war dies nur ein Auszug, alles zu erfassen würde den Rahmen weit sprengen! Das Video -kongenial- passend zum Track zeigt den "Künstler" wie er erst einen Polizisten der ihn gerade verhaften möchte überwältigt und auf die Motorhaube des Streifenwagens drückt, später noch das überraschende und doch geniale Ende: Man sieht die ganze Aktion aus der Sicht des Polizisten der von 20 von Flers Homeboys aus dem Kofferraum gehoben wird und auf dem Boden wird ihm mit Tritten dieser Gentleman zugesetzt und halb tot geprügelt.

      Nun leben wir also in dieser oben angesprochenen Gesellschaft. Zu großem haben wir es gebracht. In Zeiten von großen Problemen die Köpfe zusammengesteckt und uns immer beholfen. Ja wir sind wirklich geistesklare, vernünftige Wesen. Da ist es doch ganz klar, dass einer dieser Clips einfach nicht klargehen kann und nur einer als pädagogisch zumutbar ist für unsere Jugend und mittags um 14 Uhr gesendet werden kann, der andere aufgrund hoher Gewalt erst geschnitten und zensiert dann komplett verboten und verbannt aus dem MusikTV muss.

      Ganz klar, dass Rise Against da einfach abtreten müssen. So was perverses und asoziales kann man unseren Kindern nicht zumuten!

      Danke Fler, du machst unsere Welt zu einem besseren Ort auf der man leben möchte.

      Kritik:

      Meinen Sarkasmus, der aus großem Hass auf MTVIVA und obig angesprochenem hervorgeht, mal beiseite gelassen und uns auf Rise Against konzentriert. Erwartet uns mit "The Sufferer and the Witness" ein gewaltiges Album.

      Rise Against ihrerseits sehr engagierte Musiker, die nicht nur einen Track mal pro Album zu produzieren der sich um was wichtiges dreht und dann ihre Kreativität wieder mit Texten über "bitches und hoes" bedecken, leben was sie in ihren Songs behandeln. Tiertötungen, Umweltschutz, Kinderarbeit, Heuchlerische US-Konzerne und vieles mehr bekommt Aufmerksamkeit. Textlich immer super vom Inhalt her und dennoch leidet der Fluss mit der Musik nie darunter, die Jungs verstehen es mittlerweile einfach perfekt, Themen Ich-Bezognen in lyrische Kunst umzusetzen. Auf dem aktuellen Album wohl besser den je. 10/10 Lyrics

      Musikalisch erwarten einen hier superbe Tempowechsel, Riffs und Drum-einlagen. Abgerundet durch stimmliche Perfektion. So wunderbar rau und rotzig jedoch immer perfekt auf dem Ton liegende Gesangseinlagen bekommt man nicht oft zu hören. Man sollte es sich nicht entgehen lassen!

      Normalerweise würde ich in einer Rezension mehr über Lieder mit besonders guten Riffs schreiben aber der Fakt, dass mir mit jedem Tag ein weiteres Lied seine Pforten öffnet von dem ich nicht mehr wegkomme sprengt das hier wirklich den Rahmen. Ich kann euch aber sagen, dass es verwunderlich ist: Entweder klingt eine Band immer recht ähnlich mit Ausnahme einer Ballade auf dem Album oder eben macht viel verschiedenes, dann mag man aber doch nicht alles weil man gern mehr Hardcore Lieder oder mehr poppige Songs hören würde. Rise Against fesseln einem indem sie durchgängig Hardcore (kleine Stütze: Hardcore ist nicht mit Metalcore etc. zu vergleichen, es ist eine etwas härtere Form des heutigen Pop-Punks wie z.B. Sum41, Blink 182 etc. der thematisch wie RA wichtige Themen anprangert). Aber in jedem Lied schafft man es sich gut von einfachen Songstrukturen zu lösen und die Songs immer anders aufzubauen. Wieder muss man Respekt zollen gegenüber der stimmlichen Performance, diese ist ebenfalls immer anders, mal rauer und härter, schneller, langsamer, lauter, leiser. Einfach gigantisch! 9/10 Instrumentals
      Achja, die obligatorische Ballade haben wir auch hier wieder, erst meint man sie wäre etwas flach und mit zu wenig Ausschlag in der Spannungskurve. Aber hört sie euch mal ein paar mal an und stellt sie euch bildlich vor, einfühlsam und genial!

      Fazit:

      Auch wenn obige Lobpreisung vielleicht. bei 2-3 Songs nicht ganz zutrifft, weil sie sich nicht so sehr abheben durch markante Stellen, so ist beim Rest der Platte unübertrieben ein derartig hohes Niveau zu verzeichnen, dass es einfach nicht anders geht. Diese Band gehört an den Olymp der Musik-Szene. Wie der Schwabe sagt. Endlich macht ma einer sein Maul auf!

      10/10 Punkte