Vexille (von den Machern von "Appleseed")

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    Es gibt 20 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von MadMax.

      Vexille (von den Machern von "Appleseed")

      Vexille
      (Japan 2007)




      Genre: Anime (Sci-Fi)
      Regie: Fumihiko Sori

      Plot:

      Wir schreiben das Jahr 2077 - es sind 10 Jahre vergangen seitdem Japan aus der UN ausstieg und sich in die Isolation begab. Sie haben das Land komplett mit einem Ultra-magnetischen-Feld umschlossen, welches jegliche Einsicht auf das Land von aussen sowie jede Ein- und Ausreise verhindert. Dies war ein Resultat eines gebrochenen Abkommens auf seiten der Vereinten Nationen, welches ihnen die Forschung von Bio- und Robot-Technologie aufgrund der Bedrohung jeglichen menschlichen Lebens, verboten hatte. Als Japan letztendlich aktiv wird, entschließt sich die US-Regierung ein Special-Forces Team namens SWORD, angeführt von einem weiblichen Commander mit dem Code-Namen VEXILLE, zu entsenden um die wahren Absichten dieses geschlossenen Landes aufzudecken.
      ___________________

      Wie bei Animes zu erwarten herrscht hier ein gewaltig sozialkritischer Unterton. Finde ich sehr gut, vor allem ist die Story gar nicht soweit hergeholt, wenn man sich die aktuellen Ereignisse auf der Welt, nämlich dem schon weitestgehend abgeschotteten Nord-Korea gegenüber der Welt aber auch den immer weiter in die Ecke gedrängten Iran ansieht, brodeln diese Gebiete und stellen in der Tat (hoffentlich nicht) die Kriegsszenarien der Zukunft dar.

      Die Regie übernahm Fumihiko Sori, Regisseur des Films "Ping Pong" und Produzent von der Neuauflage des Animes "Appleseed" aus dem Jahre 2004.



      Klingt schonmal sehr interessant, gerade auch deswegen, weil es scheint, dass Japan selbst das isolierte Land darstellt :gruebel: Bei den Ami Filmen wären das immer andere...nur sie selber nicht...Diese Darstellung ist doch mal was neues und die Story klingt sehr gut! Appleseed überzeugte mich auf technischer Ebene, versagte jedoch storytechnisch...ich hoffe der Regisseur von Ping Pong kann da dem Ganzen etwas LEben einhauchen. Sein Ping Pong war ja schon eine wunderbare Mangaverfilmung! :hammer:
      Produziert wurde der Film übrigens von Kazuya Hamana und Toshiaki Nakazawa, die schon für "Sinking of Japan" verantwortlich waren (Darsteller und Inhalt hin oder her, visuell sprach er Bände, und dafür sind die zwei die richtigen Leute), sodass dieser Kracher sicherlich wieder gut vermarktet und sich somit auch an den Kinokassen gut schlagen wird.

      Ich habe mir die ersten 12 Minuten eben auch angesehen und war sehr beeindruckt. So etwas Atemberaubendes habe ich schon lange nicht mehr gesehen (abgesehen von "The Restless") und das ist wohl der erste CGI-Animationsfilm, auf den ich richtig heiss bin. Für mich als Sci-Fi-Fan ist der Film sowieso eine Offenbarung. Und ein weiterer Beweis dafür, dass die Japaner in Asien, wenn nicht sogar weltweit, die Nase mit Filmen solcher Art vorne haben.

      In die japanischen Kinos kommt der Film am 28. August, als Hauptproduktionsfirmen dienten Shochiku und Tokyo Broadcasting System, mitproduziert wurde der Film von Yahoo!Japan. Das wird eine heisse Kiste!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Morty“ ()

      So gerade eben gesehen (die Verleihversion ist ja schon seit ner Zeit draussen!) und bin leider etwas zwiehgespalten. Auf der einen Seite bietet uns "Vexille" einen absolut technischen Augenschmaus der neuesten Cel-Shading-Generation. Rein optisch gesehen und vom Charakterdesign geht der Film noch einen Schritt weiter als noch "Appleseed (2004)", hier stechen einzelne Gesichter richtig individuell heraus und man erkennt sogar einzelne Volksgruppen (Japaner, Kaukasier usw...) so wie in einem Live-Action-Film, dies dürfte aber wiederum denke ich mal von "Appleseed 2" aka Ex Machina überboten werden.

      Auch der Plot hatte großes Potenzial und fing sogar vielversprechend an. Von der Isolierung eines Landes, sowie Ausschliessung aus einer Weltengemeinschaft (ob UNO oder vergleichbares in naher, bzw. ferner Zukunft) bis hin zu dessen Embargos, das alles gibt es schon jetzt in der einen oder anderen Form (Iran, Nordkorea). Auch was den Verlust der Menschlichkeit und der sozialen Struktur betrifft kratzt der Film an. In dieser Hinsicht muss man den Japanern mit ihren Animes eins lassen: Sie beschäftigen sich viel eher heute mit Fragen/Problemen und Themen die vielleicht Morgen oder in Zukunft erst anfallen, während die Amis mit ihrem Disney-Hause & Konsorten nur immer wieder alte Mythen aufwärmen oder zum x-ten Mal sprechende Tiere zeigen.

      Einziges Problem dabei ist (und deswegen hab ich auch das ankratzen unterstrichen) "Vexille" beschäftigt mit allem nur etwas aber mit nichts ganz. Der Anfangs hochinteressante Plot wird ab der 2.ten Hälfte zum Mitläufer und zum Selbstzweck reduziert eine visuelle "Achterbahn" nach der anderen rauszujagen und der denkende Zuschauer wird mit vielen Plotholes und offenen Fragen zurückgelassen. Der Aspekt des Machtmissbrauchs, Verlust der Menschlichkeit durch Übertechnisierung usw. erreicht deshalb zu keinem Zeitpunkt die Dichte und Aussagekraft solcher Meisterwerke wie die beiden "Ghost in the Shell"-Teile und den meiner Meinung immer noch in vielen Punkten ungeschlagenen "Akira", schade eigentlich. Später hat der Film nämlich nicht mehr Tiefe wie beispielsweise ein "Waterworld" oder ein "Krieg der Welten". Das sind ähnliche Kritikpunkte die sich schon Arakamis "Appleseed (2004)" gefallen lassen musste, nur hier war es ein fast unmögliches Unterfangen Shirows Vorlage in einem knapp 100 Minuten Film unterzubringen und hat sich letztendlich mehr auf (sehr unterhaltsame) Action konzentriert, dessen Tradition wahrscheinlich im Nachfolger scgar noch verstärkt wird (immerhin hat auch John Woo da ein Wörtchen mitzureden!).

      Nun wie steht "Vexille" im Vergleich dazu. Es ist meines Erachtens ein Film der mehr von Appleseeds Stärken besitzt (Effekte, Optik, Action, ausgefeiltes Charakter- und Mecha-Design), aber leider auch dessen Schwächen und dazu gehören neben den bisher schon genannten keine wirkliche Bindung zu den Protagonisten, bzw. Identifikationsfiguren (Deunan und Briareos bei "Appleseed" boten zumindest einen Ansatz, hier ist kaum einer...). Bei all der technischen Rafinesse hat man hier einfach sowas wie "Lebendigkeit" komplett ausser Acht gelassen. Hinzu kommen noch Handlungsstränge/Details die nur zum Selbstzweck sind, die Jags z.B. und viele Fragen offen lassen, scheinbar hat man die nur in dem Film eingebaut um den Shodown erklären zu können!

      Last but not least fällt hier auch der Soundtrack nicht gut auf! Einige Passagen sind schon stimmungsvoll und passen zur Situation, aber größtenteils ist es sehr unpassend, wenn nicht sogar eine Themaverfehlung, ich brauch keine techn. Reggae-Klänge zu einer Verfolgungsjagd, was hat sich Paul Oakenfold (hat übrigens auch die Musikuntermalung zu "Appleseed" beigesteuert und konnte dort ebenfalls nur partiell überzeugen) nur dabei gedacht. Score und Soundtrack stimmen hier einfach nicht wirklich überein, wenn dem mehr Aufmerksamkeit gegeben wurde hätte man viel retten können.

      Insgesamt gesehen muss man de Machern eins vorwerfen (und das bei beiden Filmen: "Vexille" und "Appleseed", bei all ihren Techn. Möglichkeiten die hier ihnen zur Verfügung standen haben sie sich prächtigst "ausgetobt", aber immer noch nicht gelernt das es zu einem guten Anime mehr dazugehört. Ein Hayao Miyaziki zeigt es uns Jahr für Jahr auf "traditionelle" Weise und ich bin mir sicher das wenn er mal auf "digitalem Wege" einen Film macht sich vom Medium auch nicht blenden lassen würde, doch von dessen Tiefe sind beide Filme weit entfernt, auch wenn Potenzial dagewesen wäre.

      5-6 / 10

      P.S.: "Appleseed" würde ich ungefähr einen Punkt mehr geben, aber nicht weil dieser Film "besser" ist, sondern weil ich eigentlich eher mal ein Fan der Vorlage war. Ich hoffe das im Nachfolger mehr Wert auf darauf gelegt wird die Charaktere zu beleuchten und wenn die Handlung schon nicht viel hergeben sollte, dann will ichs "actionmäßig" aus allen Rohren feuern sehen, hoffe das John Woo (er ist zwar "nur" Produzent, aber trotzdem) da auch etwas bewirken und nicht nur seinen "Namen" auf das Cover kleben will wie Tarantino bei so dürftigen Filmen wie "Hostel".



      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „burtons“ ()

      Sehr ausführliche kritik burtons!

      Bin schon mal gespannt zu welcher wertung ich mich hinreißen lasse nach der sichtung. Der trailer ist ja schon nicht schlecht gewesen und die musikalische untermalung hat mir sehr zugesagt (u.a. Boom Boom Satellites - Easy Action)! Ok, ich rede hier gerade vom trailer, schluss damit!

      Bin auf jeden fall gespannt auf Vexille und beim nächsten gang in die videothek wird er geliehen!
      Sehr schoene Kritik von dir, die im großen und ganzen auch meine Meinung wiederspiegelt.
      Ich war auch eher enttaeuscht von Vexille. Die Story hoerte sich wirklich interessant an, war sie anfangs auch. Jedoch merkte man mit fortgeschrittener Zeit, dass die ganze Geschichte, sowie die Charaktere sehr platt waren. Ueberhaupt war es im gesamten Film schwierig mit den Personen mit zu fuehlen
      Als sich der Hauptcharakter der Rebellengruppen angeschlossen hat, sah es so aus als wuerde die Story nochmal Fahrt aufnehmen...leider Fehlanzeige.

      Was die Animationen angeht wurden hier tatsaechlich Fortschritte gemacht. Bezogen auf die Gesichter auch Gesichtsausdruecke. Jedoch haben sie das Problem immernoch nicht wirklich in den Griff gekriegt. Gerade wenn man eine Vielzahl von Menschen zu sehen bekam, wirkten diese doch sehr emotionslos. Diese starrten praktisch nur vor sich hin.
      Aehnlich sah es auch schon in Zwischensequenzen von den letzteren Final Fantasy Spielen aus. Nur hatte man nur kurze Filme von 1-2 Minuten. Fuer einen 100 minuetigen Film ist das doch etwas zu wenig.
      Daher kam mir Vexille zeitweise auch wie ein Videospiel vor.

      Von mir auch nur
      5/10
      Hab mir den auch gerade angesehen und bin der Meinung das das Potenzial der Story nicht voll ausgenutzt wurde..............das aber Japan auf dem besten weg ist genau so zu werden ist gar nicht so abwägig...............könnte noch n paar hundert Jahre dauern aber wer weis. Der Film an sich war unterhaltsam, haute mich aber nicht vom Hocker 5 !!