Mutter, Tochter, drei mögliche Väter und eine Hochzeit. Die Geschichte könnte auch eine romantische Komödie sein, wie sie jeder kennt, doch hier reden wir vom ABBA-Musical "Mamma Mia!" in der Kinoversion. Weit über dreißig Millionen Menschen haben das Musical bereits gesehen, da steht der filmischen Umsetzung eigentlich kaum etwas im Wege, denn hier stimmt alles; eine tolle Geschichte, ein hoher Bekanntheitsgrad und Top-Schauspieler. Und das Beste an der ganzen Sache: Die Qualität stimmt auch noch!
Die Geschichte ist schnell erzählt: Sophie lebt mit ihrer Mutter Donna in einem renovierungsbedürftigem, aber schönem Hotel in Griechenland und sie steht kurz vor ihrer Hochzeit. Als sie das Tagebuch ihrer Mutter findet und liest, findet sie heraus, dass es drei Männer gibt, die ihr Vater sein könnten. Kurzerhand läd sie alle drei zu ihrer Hochzeit ein, natürlich im Namen ihrer Mutter, da sie von ihr nichts wissen. Auf der Insel angekommen versucht sie die verwirrten Männer vor ihrer Mutter zu verstecken, weil sie es nicht erfahren soll. Je näher die Hochzeit rückt, desto schwieriger fällt es ihr herauszufinden, welcher der drei ihr richtiger Vater ist, bis der Tag der Hochzeit vor der Tür steht.
Die Geschichte an sich ist recht simpel, macht aber auch so schon Spaß, das ganze verpackt als Musical aber noch mehr. Ich persönlich kenne das Original-Musical nicht, bin da irgendwie kein großer Freund von, aber Filmmusicals schaue ich immer wieder gerne. Ich bin zum Beispiel ein großer Fan von "Hairspray", der im letzten Jahr über die Leinwand flimmerte. Ich kenne viele ABBA-Songs, die mir gut gefallen und alleine diese im Trailer zu hören haben meine Vorfreude auf den Film enorm gesteigert. Meine Erwartungen lagen ziemlich hoch, weil ich mir einen Gute-Laune-Film voller guter Musik, schöner Kulissen und guten Schauspielern erhofft habe. Und was soll ich sagen: Ich habe lange in keinem Film mehr gesessen, in dem ich knapp einhundertzehn Minuten ein Dauergrinsen aufsetzen konnte! Meine Erwartungen wurden vollkommen zufriedengestellt.
Da eine Kritik hier etwas schwerer fällt als sonst, werde ich zunächst etwas zu den Schauspielern schreiben, bevor ich etwas zu den Songs im Film schreibe, damit die Zugehörigkeit vielleicht etwas leichter fällt. Im Nachhinein werde ich aber immer die Namen der Schauspieler benutzen, nicht die der Charaktere, auch wenn das nicht immer Sinn macht! Das wird vielen mehr sagen als wenn ich immer wieder die Charakternamen benutze, zumindest ist das so, wenn man den Film noch nicht gesehen hat!
Schauspielerisch gesehen ist der Film wirklich sehr gut besetzt. Da haben wir zunächst Amanda Seyfried ("Alpha Dog"), die die Sophie spielt, die junge Frau mit den drei möglichen Vätern. Sie macht ihre Sache sehr gut und konnte mich zu jeder Sekunde überzeugen, was vielleicht auch daran liegt, dass sie eine frische und sympathische Ausstrahlung hat. Neben dem hat sie auch noch eine tolle Stimme, für mich waren ihre Songs ein Ohrenschmaus. Ashley Lilley und Rachel McDowall spielen ihre Freundinnen Lisa und Ali, zwar sind es kleine Rollen, aber sie spielen die Charaktere sehr sympathisch!
Meryl Streep spielt die Mutter Donna. Mit ihren inzwischen neunundfünfzig Jahren ist sie mehr als frisch, verkörpert ihren teilweise durchgeknallten Charakter sehr sympathisch und macht ihre Sache wirklich gut. Julie Walters kennen wohl viele Menschen aus der "Harry Potter"-Reihe, hier spielt sie eine doch etwas verquere Freundin Rosie, mit der Donna viel Spaß hat. Zusammen mit Tanya, gespielt von Christine Baranski, erlebt das Dreiergespann einige lustige Stunden. Beide Schauspielerinnen sind sympathisch und spielen ihre durchgeknallten Charaktere sehr authentisch!
Dann kommen wir zu den drei möglichen Vätern! Da hätten wir zunächst einmal Ex-James Bond Pierce Brosnan als Sam, der in manch einer Szene vielleicht ein wenig steif wirkt und auch den ein oder anderen Ton nicht so toll gesungen hat, aber dennoch überzeugen könnte. Stellan Skarsgård spielt Bill und ist eher der Lockere der drei. Besonders am Ende hat mir sein Spiel sehr gut gefallen, tolle Mimik. Am besten hat mir jedoch Colin Firth gefallen. Er ist sowieso ein guter Schauspieler, den ich gerne sehe. Hier spielte er einen kleinen Spießer, der sich im späteren Verlauf der Films wandelt. Teilweise sehr witzig, sehr überzeugend und sympathisch gespielt!
Weiter gibt es noch Dominic Cooper zu sehen. Er spielt Sky, den Verlobten von Sophie, zwar sehr sympathisch, aber eigentlich wird er kaum gefordert, da er lediglich den Sunny-Boy spielt, abgesehen von vielleicht einer Szene. Noch eine kleine Singrolle hat Philip Michael, der Pepper spielt. Er ist unglaublich in Tanya verliebt und macht ihre Szenen zu einem ziemlichen Spaß!
Der Film beginnt und endet mit Amanda Seyfried vor wirklich wunderschöner Kulisse! Sie singt "I have a Dream" und das spiegelt ihren Wunsch wider, endlich zu wissen, wer ihr Vater ist. Sie singt wunderbar, sieht zudem toll aus und passt perfekt in die Rolle. "I have a Dream" ist gefühlvoll von ihr gesungen, im Film ist es zwar etwas kurz, aber das ist nicht schlimm. Dann singen Amanda Seyfried, Ashley Lilley und Rachel McDowall "Honey, Honey", als sie ihnen Freundinnen gesteht, dass sie das Tagebuch ihrer Mutter gelesen hat und es drei mögliche Väter gibt. Der Song ist gut gesungen und macht Spaß, besonders da man als Zuschauer ein wenig über die Insel geführt wird, die einfach nur traumhaft ist.
Dann singt, anders als auf dem Soundtrack, Meryl Streep allein "Money, Money, Money". Sie leitet ein Hotel, dass so langsam aber sicher auseinander fällt und singt darüber, dass ein wenig Geld nicht schlecht wäre. Klar, wie soll es anders sein: Es passt perfekt und wird zudem von Meryl Streep sehr gut gesungen. Übertrumpfen kann sie sich nur selbst, zum ersten Mal mit "Mamma Mia", das sie wirklich klasse singt und wo sie eine geniale und spaßige Performance zeigt.
Dann kommt eines der vielen Highlights im Film. "Dancing Queen" gesungen von Meryl Streep, Julie Walters und Christine Baranski sowie einem riesigem Chor von Frauen, das macht einfach Spaß. Eine Horde von Frauen, angeführt von den drei Grazien, laufen zur Anlegestelle am Strand und zeigen eine tolle Performance. "Dancing Queen" macht einfach Spaß und hat mein Dauergrinsen noch größer werden lassen.
Dann dürfen auch die Herren der Schöpfung ihr Gesangstalent unter Beweis stellen. Während Colin Firth mich wirklich überrascht hat, sang Stellan Skarsgård ganz gut und auch Ex-Bond-Darsteller Pierce Brosnan gab sich Mühe, auch wenn er mich hier nicht so überzeugen konnte wie später noch. Zusammen mit ihrer ehemaligen Geliebten (Meryl Streep) und der möglichen Tochter (Amanda Seyfried) singen sie "Our Last Summer", ein schöner Song, interessant gesungen und mit tollen Aufnahmen auch bildlich dargestellt.
Dann darf auch einmal der zukünftige Bräutigam (Dominic Cooper) ran und singt mit seiner Verlobten (Amanda Seyfried) "Lay All Your Love On Me". Es ist nicht das Glanzstück des Films, aber alleine schon die Performance ist mehr als genial. Hier taucht der Chor einfach mal aus dem Meer auf. Sowieso taucht er immer irgendwo auf, aber so witzig wie hier - mit Schwimmflossen an den Füßen aus dem Wasser - ist es nie!
Junggesellinnenabschied! Meryl Streep, Julie Walters und Christine Baranski singen in schrilen Klamotten "Super Trouper", das macht nicht nur Spaß, sondern hört sich auch noch ausgesprochen gut an!
Dann kommt etwas, was mich ein ganz klein wenig enttäuscht hat. Ich habe bereits im Vorfeld die Filmversion von "Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)" gehört und ich fand sie toll. Das hätte ein Highlight des Films werden können, wurde es aber nicht! Grund? Es war nur ein Mal der Refrain zu hören. Ich hätte zu gern Amanda Seyfried bei dem Song an Aktion gesehen, aber leider sang sie ihn, anders als wohl auf dem Soundtrack, gar nicht mit. Wie geschrieben wird der Refrain ein Mal abgespielt, dann läuft die Musik im Hintergrund, während sie mit all ihren möglichen Vätern spricht. Das fand ich etwas schade, weil ich mich wirklich auf das Lied gefreut habe, leider gibt es den in der Version, die ich kenne, nur auf dem Soundtrack zu hören. Es war etwas schade, aber ein großes Manko des Films ist es nicht!
Dann folgten für meinen Geschmack drei etwas unspektakuläre Songs. Zunächst "The Name Of The Game" von Amanda Seyfried und Stellan Skarsgard, dann "Voulez-Vous" von der halben Cast mit einem netten Witz am Ende und schließlich "S.O.S.", gesungen von Pierce Brosnan und Meryl Streep. Alles gute Songs, keine Frage, aber für mich keine Highlights des Films, auch wenn sie amüsant sind und Pierce Brosnan besser singt als noch in seinem ersten Versuch!
Dann folgt für mich eine der witzigsten Performances: Christine Baranski singt zusammen mit ihrem jungen Verehrer Philip Michael "Does Your Mother Know" und spielt ihn an die Wand. Sie sind am Strand, er versucht ihr näher zu kommen, sie lässt das aber auf clevere und witzige Weise nicht zu! Schließlich folgt das beste Duett des Films: "Slipping Through My Fingers", gesungen von Meryl Streep und Amanda Seyfried. Die beiden sind ein perfektes Mutter/Tochter-Gespann und es macht einfach Spaß, ihnen zuzusehen. Hier wird es zwar etwas sentimentaler, aber hier singen die zwei Top-Stimmen des Films zusammen! Toll!
Direkt danach folgt ein weiteres Highlight. Meryl Streep schmettert alleine "The Winner Takes It All". Sie steht auf einem Hügel, hinter ihr das Meer und ein Berg, es wird langsam dunkel, die Atmosphäre ist toll, Streep singt, als hätte sie nie etwas anderes getan. Der Song hat mich bewegt, weil er von ihr sehr emotional gesungen wurde. Für mich ist dieser Song DAS Highlight unter den vielen Highlights, einfach nur schön. Dann folgt wieder einmal ein Lied mit Pierce Brosnan. "When All Is Said And Done" singt er zusammen mit Meryl Streep und es weiß zu gefallen. Dann folgt das amüsante Finale mit Julie Walters und Stellan Skarsgard, die "Take A Chance On Me" zum besten geben, bevor sich auch die anderen Schauspielkollegen zu Wort melden. Dann gibt es das furiose Finale, bevor der Film erneut mit Amanda Seyfrieds "I have a Dream" sein Ende findet!
Aber Stop! Nicht den Saal verlassen. Meryl Streep, Julie Walters und Christine Baranski singen zwar erneut "Dancing Queen" während der bebilderte bzw. befilmte Abspann läuft, aber da kommt noch etwas. Und das letzte Bild hat mich ein klein wenig überrascht! Hier hat sogar noch der Abspann viel Spaß gemacht, also: Bis am Ende des Abspanns auf dem Kinosessel sitzen bleiben und den Film bis zur letzten Sekunde genießen!
Würde man mich fragen, ob alles passte, dann würde ich sagen: Ja! Meiner Meinung nach dürfte hier keine Minute fehlen, abgesehen davon, dass dann auch etwas fehlen würde. Jede Minute, jeder Song gehört dazu und das Gesamtpaket ist für mich eines der besten Filme, die ich bisher im Kinojahr 2008 gesehen habe.
Wie ich schon erwähnt habe, ist der Film nicht nur überaus sympathisch und hat mich fast einhundertzehn Minuten lang lächeln lassen, sondern hat er auch sehr viel Witz. Einige Dialoge im Film sind wirklich zum schießen, die Mimik von Meryl Streep, Colin Firth und besonders Christine Baranski ist in manchen Szenen fast schon genial. Der Humor ist wirklich toll und er wird auch bis zum Ende hin konsequent fortgeführt, denn in der Finalen Szene gibt es auch noch einige witzigen Szenen sowie einen sehr guten und witzig agierenden Stellan Skarsgård.
Dann sind die Kulissen einfach traumhaft. Die erste sowie die letzte Szene vor dem Abspann sind einfach nur schön! Amanda Seyfried im Dunkeln vor einem Himmel voller Sterne, toll! Aber auch sonst sind die Kulissen in Griechenland alle mehr als gut ausgewählt. Wenn die Schauspieler während eines Songs durch die Landschaften gelaufen sind, gab es nicht nur gute Songs und interessante Stimmen zu hören, sondern auch tolle Landschaften. Und auch das Hotel sieht toll aus. Es ist die perfekte Kulisse für den Film, rustikal, aber sehr schön! Ebenso ist der Strand traumhaft, jede Szene dort ließ bei mir ein Urlaubsfeeling aufkommen! Demjenigen, der die Kulissen entdeckt hat, müsste man wirklich ein Lob aussprechen. Ebenso den Kameramännern, die wirklich tolle Bilder aufgenommen haben!
Fazit:
Die Kinoadaption des ABBA-Musicals "Mamma Mia!" ist meiner Meinung nach wirklich gut gelungen. Die Geschichte ist interessant und wird toll erzählt. Die Schauspieler machen ihre Sache wirklich gut und die Stimmen sind im Schnitt überraschend gut. Die Songs sind allesamt gut und es gibt viele Highlights. Die wunderbaren Kulissen runden den Film ab und machen ihn zu einem stimmungsvollen Gesamtwerk, dessen Unterhaltungswert höher gar nicht sein kann!
9/10
:stern::stern::stern::stern::stern::stern::stern::stern::stern::stern2:
Die Geschichte ist schnell erzählt: Sophie lebt mit ihrer Mutter Donna in einem renovierungsbedürftigem, aber schönem Hotel in Griechenland und sie steht kurz vor ihrer Hochzeit. Als sie das Tagebuch ihrer Mutter findet und liest, findet sie heraus, dass es drei Männer gibt, die ihr Vater sein könnten. Kurzerhand läd sie alle drei zu ihrer Hochzeit ein, natürlich im Namen ihrer Mutter, da sie von ihr nichts wissen. Auf der Insel angekommen versucht sie die verwirrten Männer vor ihrer Mutter zu verstecken, weil sie es nicht erfahren soll. Je näher die Hochzeit rückt, desto schwieriger fällt es ihr herauszufinden, welcher der drei ihr richtiger Vater ist, bis der Tag der Hochzeit vor der Tür steht.
Die Geschichte an sich ist recht simpel, macht aber auch so schon Spaß, das ganze verpackt als Musical aber noch mehr. Ich persönlich kenne das Original-Musical nicht, bin da irgendwie kein großer Freund von, aber Filmmusicals schaue ich immer wieder gerne. Ich bin zum Beispiel ein großer Fan von "Hairspray", der im letzten Jahr über die Leinwand flimmerte. Ich kenne viele ABBA-Songs, die mir gut gefallen und alleine diese im Trailer zu hören haben meine Vorfreude auf den Film enorm gesteigert. Meine Erwartungen lagen ziemlich hoch, weil ich mir einen Gute-Laune-Film voller guter Musik, schöner Kulissen und guten Schauspielern erhofft habe. Und was soll ich sagen: Ich habe lange in keinem Film mehr gesessen, in dem ich knapp einhundertzehn Minuten ein Dauergrinsen aufsetzen konnte! Meine Erwartungen wurden vollkommen zufriedengestellt.
Da eine Kritik hier etwas schwerer fällt als sonst, werde ich zunächst etwas zu den Schauspielern schreiben, bevor ich etwas zu den Songs im Film schreibe, damit die Zugehörigkeit vielleicht etwas leichter fällt. Im Nachhinein werde ich aber immer die Namen der Schauspieler benutzen, nicht die der Charaktere, auch wenn das nicht immer Sinn macht! Das wird vielen mehr sagen als wenn ich immer wieder die Charakternamen benutze, zumindest ist das so, wenn man den Film noch nicht gesehen hat!
Schauspielerisch gesehen ist der Film wirklich sehr gut besetzt. Da haben wir zunächst Amanda Seyfried ("Alpha Dog"), die die Sophie spielt, die junge Frau mit den drei möglichen Vätern. Sie macht ihre Sache sehr gut und konnte mich zu jeder Sekunde überzeugen, was vielleicht auch daran liegt, dass sie eine frische und sympathische Ausstrahlung hat. Neben dem hat sie auch noch eine tolle Stimme, für mich waren ihre Songs ein Ohrenschmaus. Ashley Lilley und Rachel McDowall spielen ihre Freundinnen Lisa und Ali, zwar sind es kleine Rollen, aber sie spielen die Charaktere sehr sympathisch!
Meryl Streep spielt die Mutter Donna. Mit ihren inzwischen neunundfünfzig Jahren ist sie mehr als frisch, verkörpert ihren teilweise durchgeknallten Charakter sehr sympathisch und macht ihre Sache wirklich gut. Julie Walters kennen wohl viele Menschen aus der "Harry Potter"-Reihe, hier spielt sie eine doch etwas verquere Freundin Rosie, mit der Donna viel Spaß hat. Zusammen mit Tanya, gespielt von Christine Baranski, erlebt das Dreiergespann einige lustige Stunden. Beide Schauspielerinnen sind sympathisch und spielen ihre durchgeknallten Charaktere sehr authentisch!
Dann kommen wir zu den drei möglichen Vätern! Da hätten wir zunächst einmal Ex-James Bond Pierce Brosnan als Sam, der in manch einer Szene vielleicht ein wenig steif wirkt und auch den ein oder anderen Ton nicht so toll gesungen hat, aber dennoch überzeugen könnte. Stellan Skarsgård spielt Bill und ist eher der Lockere der drei. Besonders am Ende hat mir sein Spiel sehr gut gefallen, tolle Mimik. Am besten hat mir jedoch Colin Firth gefallen. Er ist sowieso ein guter Schauspieler, den ich gerne sehe. Hier spielte er einen kleinen Spießer, der sich im späteren Verlauf der Films wandelt. Teilweise sehr witzig, sehr überzeugend und sympathisch gespielt!
Weiter gibt es noch Dominic Cooper zu sehen. Er spielt Sky, den Verlobten von Sophie, zwar sehr sympathisch, aber eigentlich wird er kaum gefordert, da er lediglich den Sunny-Boy spielt, abgesehen von vielleicht einer Szene. Noch eine kleine Singrolle hat Philip Michael, der Pepper spielt. Er ist unglaublich in Tanya verliebt und macht ihre Szenen zu einem ziemlichen Spaß!
Der Film beginnt und endet mit Amanda Seyfried vor wirklich wunderschöner Kulisse! Sie singt "I have a Dream" und das spiegelt ihren Wunsch wider, endlich zu wissen, wer ihr Vater ist. Sie singt wunderbar, sieht zudem toll aus und passt perfekt in die Rolle. "I have a Dream" ist gefühlvoll von ihr gesungen, im Film ist es zwar etwas kurz, aber das ist nicht schlimm. Dann singen Amanda Seyfried, Ashley Lilley und Rachel McDowall "Honey, Honey", als sie ihnen Freundinnen gesteht, dass sie das Tagebuch ihrer Mutter gelesen hat und es drei mögliche Väter gibt. Der Song ist gut gesungen und macht Spaß, besonders da man als Zuschauer ein wenig über die Insel geführt wird, die einfach nur traumhaft ist.
Dann singt, anders als auf dem Soundtrack, Meryl Streep allein "Money, Money, Money". Sie leitet ein Hotel, dass so langsam aber sicher auseinander fällt und singt darüber, dass ein wenig Geld nicht schlecht wäre. Klar, wie soll es anders sein: Es passt perfekt und wird zudem von Meryl Streep sehr gut gesungen. Übertrumpfen kann sie sich nur selbst, zum ersten Mal mit "Mamma Mia", das sie wirklich klasse singt und wo sie eine geniale und spaßige Performance zeigt.
Dann kommt eines der vielen Highlights im Film. "Dancing Queen" gesungen von Meryl Streep, Julie Walters und Christine Baranski sowie einem riesigem Chor von Frauen, das macht einfach Spaß. Eine Horde von Frauen, angeführt von den drei Grazien, laufen zur Anlegestelle am Strand und zeigen eine tolle Performance. "Dancing Queen" macht einfach Spaß und hat mein Dauergrinsen noch größer werden lassen.
Dann dürfen auch die Herren der Schöpfung ihr Gesangstalent unter Beweis stellen. Während Colin Firth mich wirklich überrascht hat, sang Stellan Skarsgård ganz gut und auch Ex-Bond-Darsteller Pierce Brosnan gab sich Mühe, auch wenn er mich hier nicht so überzeugen konnte wie später noch. Zusammen mit ihrer ehemaligen Geliebten (Meryl Streep) und der möglichen Tochter (Amanda Seyfried) singen sie "Our Last Summer", ein schöner Song, interessant gesungen und mit tollen Aufnahmen auch bildlich dargestellt.
Dann darf auch einmal der zukünftige Bräutigam (Dominic Cooper) ran und singt mit seiner Verlobten (Amanda Seyfried) "Lay All Your Love On Me". Es ist nicht das Glanzstück des Films, aber alleine schon die Performance ist mehr als genial. Hier taucht der Chor einfach mal aus dem Meer auf. Sowieso taucht er immer irgendwo auf, aber so witzig wie hier - mit Schwimmflossen an den Füßen aus dem Wasser - ist es nie!
Junggesellinnenabschied! Meryl Streep, Julie Walters und Christine Baranski singen in schrilen Klamotten "Super Trouper", das macht nicht nur Spaß, sondern hört sich auch noch ausgesprochen gut an!
Dann kommt etwas, was mich ein ganz klein wenig enttäuscht hat. Ich habe bereits im Vorfeld die Filmversion von "Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)" gehört und ich fand sie toll. Das hätte ein Highlight des Films werden können, wurde es aber nicht! Grund? Es war nur ein Mal der Refrain zu hören. Ich hätte zu gern Amanda Seyfried bei dem Song an Aktion gesehen, aber leider sang sie ihn, anders als wohl auf dem Soundtrack, gar nicht mit. Wie geschrieben wird der Refrain ein Mal abgespielt, dann läuft die Musik im Hintergrund, während sie mit all ihren möglichen Vätern spricht. Das fand ich etwas schade, weil ich mich wirklich auf das Lied gefreut habe, leider gibt es den in der Version, die ich kenne, nur auf dem Soundtrack zu hören. Es war etwas schade, aber ein großes Manko des Films ist es nicht!
Dann folgten für meinen Geschmack drei etwas unspektakuläre Songs. Zunächst "The Name Of The Game" von Amanda Seyfried und Stellan Skarsgard, dann "Voulez-Vous" von der halben Cast mit einem netten Witz am Ende und schließlich "S.O.S.", gesungen von Pierce Brosnan und Meryl Streep. Alles gute Songs, keine Frage, aber für mich keine Highlights des Films, auch wenn sie amüsant sind und Pierce Brosnan besser singt als noch in seinem ersten Versuch!
Dann folgt für mich eine der witzigsten Performances: Christine Baranski singt zusammen mit ihrem jungen Verehrer Philip Michael "Does Your Mother Know" und spielt ihn an die Wand. Sie sind am Strand, er versucht ihr näher zu kommen, sie lässt das aber auf clevere und witzige Weise nicht zu! Schließlich folgt das beste Duett des Films: "Slipping Through My Fingers", gesungen von Meryl Streep und Amanda Seyfried. Die beiden sind ein perfektes Mutter/Tochter-Gespann und es macht einfach Spaß, ihnen zuzusehen. Hier wird es zwar etwas sentimentaler, aber hier singen die zwei Top-Stimmen des Films zusammen! Toll!
Direkt danach folgt ein weiteres Highlight. Meryl Streep schmettert alleine "The Winner Takes It All". Sie steht auf einem Hügel, hinter ihr das Meer und ein Berg, es wird langsam dunkel, die Atmosphäre ist toll, Streep singt, als hätte sie nie etwas anderes getan. Der Song hat mich bewegt, weil er von ihr sehr emotional gesungen wurde. Für mich ist dieser Song DAS Highlight unter den vielen Highlights, einfach nur schön. Dann folgt wieder einmal ein Lied mit Pierce Brosnan. "When All Is Said And Done" singt er zusammen mit Meryl Streep und es weiß zu gefallen. Dann folgt das amüsante Finale mit Julie Walters und Stellan Skarsgard, die "Take A Chance On Me" zum besten geben, bevor sich auch die anderen Schauspielkollegen zu Wort melden. Dann gibt es das furiose Finale, bevor der Film erneut mit Amanda Seyfrieds "I have a Dream" sein Ende findet!
Aber Stop! Nicht den Saal verlassen. Meryl Streep, Julie Walters und Christine Baranski singen zwar erneut "Dancing Queen" während der bebilderte bzw. befilmte Abspann läuft, aber da kommt noch etwas. Und das letzte Bild hat mich ein klein wenig überrascht! Hier hat sogar noch der Abspann viel Spaß gemacht, also: Bis am Ende des Abspanns auf dem Kinosessel sitzen bleiben und den Film bis zur letzten Sekunde genießen!
Würde man mich fragen, ob alles passte, dann würde ich sagen: Ja! Meiner Meinung nach dürfte hier keine Minute fehlen, abgesehen davon, dass dann auch etwas fehlen würde. Jede Minute, jeder Song gehört dazu und das Gesamtpaket ist für mich eines der besten Filme, die ich bisher im Kinojahr 2008 gesehen habe.
Wie ich schon erwähnt habe, ist der Film nicht nur überaus sympathisch und hat mich fast einhundertzehn Minuten lang lächeln lassen, sondern hat er auch sehr viel Witz. Einige Dialoge im Film sind wirklich zum schießen, die Mimik von Meryl Streep, Colin Firth und besonders Christine Baranski ist in manchen Szenen fast schon genial. Der Humor ist wirklich toll und er wird auch bis zum Ende hin konsequent fortgeführt, denn in der Finalen Szene gibt es auch noch einige witzigen Szenen sowie einen sehr guten und witzig agierenden Stellan Skarsgård.
Dann sind die Kulissen einfach traumhaft. Die erste sowie die letzte Szene vor dem Abspann sind einfach nur schön! Amanda Seyfried im Dunkeln vor einem Himmel voller Sterne, toll! Aber auch sonst sind die Kulissen in Griechenland alle mehr als gut ausgewählt. Wenn die Schauspieler während eines Songs durch die Landschaften gelaufen sind, gab es nicht nur gute Songs und interessante Stimmen zu hören, sondern auch tolle Landschaften. Und auch das Hotel sieht toll aus. Es ist die perfekte Kulisse für den Film, rustikal, aber sehr schön! Ebenso ist der Strand traumhaft, jede Szene dort ließ bei mir ein Urlaubsfeeling aufkommen! Demjenigen, der die Kulissen entdeckt hat, müsste man wirklich ein Lob aussprechen. Ebenso den Kameramännern, die wirklich tolle Bilder aufgenommen haben!
Fazit:
Die Kinoadaption des ABBA-Musicals "Mamma Mia!" ist meiner Meinung nach wirklich gut gelungen. Die Geschichte ist interessant und wird toll erzählt. Die Schauspieler machen ihre Sache wirklich gut und die Stimmen sind im Schnitt überraschend gut. Die Songs sind allesamt gut und es gibt viele Highlights. Die wunderbaren Kulissen runden den Film ab und machen ihn zu einem stimmungsvollen Gesamtwerk, dessen Unterhaltungswert höher gar nicht sein kann!
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