Tödliches Kommando (The Hurt Locker)

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    Es gibt 110 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Gambit.

      Original von Carsten2005
      Oh Gott ist das hässlich.

      Sieht aus wie von so einem billigen DTV Film. Irgendwie viel zu überladen.

      Nee, gefällt mir nicht. Da gefällt mir das US Poster im Startpost schon viel besser.


      Genau das gleiche habe ich beim posten auch gedacht.(DTV Movie) Sieht auch ziemlich billig aus und natürlich überladen. Manchmal ist weniger mehr und hier hätte auch ein eher schlichtes Poster gelangt.
      Mit beeindruckenden Bildern und viel Intensität wird in "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" der Alltag von Elite-Soldaten erzählt, die Tag für Tag ums nackte Überleben kämpfen und in jeder Sekunde ihres Einsatzes dem Tod ins Auge blicken. Im Grunde klingt das relativ interessant, ist es auch, aber leider hackt es beim Film an einigen Stellen, unter anderen an der Laufzeit von einhundertdreißig Minuten und der knappen Handlung.

      Harter Tobak, aber bittere Realität. Der Film zeigt den Alltag von Elite-Soldaten eines Bombenräumkommandos im Irak. Nach dem Tod des Vorgesetzten von Sergeant JT Sanborn (Anthony Mackie) und Specialist Owen Eldridge (Brian Geraghty) bei einer Bombenentschärfung muss einer neuer Vorgesetzter her. Sergeant William James (Jeremy Renner) scheint den Adrenalinkick zu lieben, arbeitet alleine und bringt sich immer wieder selbst in Gefahr, bleibt aber die ganze Zeit über cool und macht einen perfekten Job. Sanborn und Eldridge versuchen ihn ein wenig zu besänftigen, werden aber ein gutes Team, während der Krieg immer schlimmere Formen annimmt.

      Beginnen wir erst einmal mit den negativen Aspekten des Films. Zum einen ist es die Laufzeit von über einhundertdreißig Minuten. Zwar bietet der Film eine interessante Geschichte, aber durch eine knappe Handlung ist etwas zu wenig Substanz für die lange Laufzeit vorhanden. Hier wird eine Bombe entschärft, dann noch eine, dann gibt es einen Angriff, dann kommt noch eine Bombe, die es zu entschärfen gilt... Es kommt von Einsatz zu Einsatz, das war es dann eigentlich schon. Es passiert einfach etwas zu wenig, ein roter Faden fehlt, einige Szenen werden stark in die Länge gezogen und es entstehen ein paar Wiederholungen. Das macht den Film nicht gleich schlecht, aber etwas langatmig!

      Positiv sowie negativ fällt auf, dass es im Film relativ schonungslos zugeht. Natürlich, der Alltag der Soldaten sollte so realistisch wie möglich dargestellt werden, dadurch auch manchmal der Einsatz von Handkameras, aber eine Szene hätte echt nicht so dargestellt werden müssen. Stichwort: Bombe im Inneren eines Jungen, heftig! Sonst zeigt der Film das Soldatenleben im Irak sehr intensiv, authentisch und glaubhaft.

      Die Bilder sind teilweise wirklich toll in Szene gesetzt. Die Kameraarbeit lässt den Film sehr realistisch wirken, die Explosionen wurden toll eingefangen und die Szenen in Zeitlupe wirken fantastisch. Viele Details wurden perfekt eingefangen und lassen manch eine in die Länge gezogene Szene besser aussehen.

      Trotz einiger Wiederholungen ist jeder Einsatz recht spannend inszeniert, da der Film sehr realistisch erzählt ist und der Zuschauer nie erahnen kann, was als nächstes passiert. So gibt es ein paar kleine Überraschungen, aber auch ein bis zwei witzige Szenen, die perfekt in den Film passen und nicht überzogen wirken.

      Die Schauspieler machen ihre Sache wirklich gut, auch wenn sie oft hinter Masken oder Helmen versteckt sind. Jeremy Renner überzeugt vollkommen. Er spielt den coolen Einzelgänger, hinter dem jedoch noch viel mehr steckt, sehr authentisch. Auch Anthony Mackie und Brian Geraghty machen ihre Sache sehr gut. Ralph Fiennes jedoch hat eine ziemlich knappe Rolle, schade! Evangeline Lilly brauch man hier eigentlich nicht zu erwähnen, gerade einmal eine Minute taucht sie im ganzen Film auf.

      Fazit:
      Ein relativ spannender Film, der mit realistischen und intensiven Bildern eine Geschichte erzählt, die leider für manche Soldaten Alltag ist. Leider fehlt es dem Film am letzten Schliff und an ein paar Ideen, um die Handlung etwas voranzutreiben. Ein guter und bedrückender Film mit guten Schauspielern, aus dem man eindeutig noch mehr hätte machen können.

      7/10
      :stern::stern::stern::stern::stern::stern::stern::stern2::stern2::stern2:


      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „svenjacobs1“ ()

      So, aufgrund meines Besuches des Filmmarathons in Augsburg (von dem ich auch noch nicht so lange wieder zurück bin) konnte ich den Film auch schon sehen. Wir haben die OV mit deutschen Untertiteln zu sehen bekommen, was mir sehr entgegen kam denn das meiste hab ich verstanden, wobei die englischen Originaldialoge natürlich schon cool sind...und wos eben nicht so ganz hingehauen hatte kamen die untertitel zur Hilfe.

      Gleich vorweg: Ich finde den Film großartig. Sicher muss ich Sven ganz Recht geben, wenn er sagt, dass der Film ein Eckchen zu lang ist, aber das gehört zu einem Film von Kathryn Bigelow genauso dazu wie die beeindruckende Kameraarbeit, von der es auch hier wieder genug gibt. Überhaupt empfand ich die Regie insgesamt als sehr gelungen, Bigelow hat genau den Film abgeliefert, den ich mir erwartet hatte.

      Hart, dreckig und mit viel Suspense, so mag ich meine Kriegsfilme...
      Dabei geht dem Film auch nicht eine gewisse humoristische Komponente ab, die aber nie Überhand nimmt und somit das Gesamtbild des Filmes nicht verändert.

      In diesem Film ist man wirklich dabei mit den Soldaten, wie es im Irak von vor 2 Jahren noch war (in dieser Hinsicht hat der Film natürlich einen kleinen Nachteil, denn so wie dargestellt gibt sich der Irak heute ja nicht mehr), man ist direkt im Zentrum der größten Bedrohung für diese armen Schweine, die jeden Tag durch die Straßen patroullieren und auf Bomben achten müssen. Man sitzt praktisch genau auf so einer Bombe, die jeden Moment losgehen kann. Eine Bombe, die auch in jedem dieser Entschärfer steckt und die während des Filmes auch teilweise hervortritt und so auch viel persönliches Schicksal mit in die Geschichte einfließen lässt. Persönliches aber nichts sentimentales, was sehr gut ist, denn das hätte auch weiß Gott nicht gepasst.

      Und nochmal zu zwei Punkten: Mit Sicherheit ist der Film hart, sogar sehr hart, sowohl auf physischer, wie auf psychologischer Ebene, ich fand aber nie, dass er zu weit geht. Hier wird auch nicht weiter gegangen als bspw. in Soldat James Ryan. Bei den Wiederholungen muss ich Sven aber auch wieder etwas Recht geben, wobei doch immer genug Abwechslung bei den verschiedenen Räumungen bestehen bleibt um nicht zu langweilen. Ich hatte nie das Gefühl, dass der Ausgang vorhersehbar war, Bidelow hat sehr gut das ganze Maß an Unsicherheit dieser Einheit eingefangen.

      Top Schauspieler, tolle Aufnahmen, ein Klasse Score, spannend, schonungslosund nicht vorhersehbar. Also alles was ein Actionthriller braucht um überzeugen zu können...und das tut "Tödliches Kommando" mit Sicherheit. Jede positive Rezension ist absolut berechtigt.

      8-8,5/10
      Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis.