Geliefert
Man mag es ihm nicht ansehen, doch Bjarne Mädel ist definitiv einer der talentiertesten Darsteller Deutschlands. Ist er doch eher in der Comedyecke beheimatet und bekannt, versucht er sich nun in Geliefert wieder an einer ernsten Rolle. Paketbote, Schulden, das Leben am Existenzminimum und einen knurrigen Sohn, man kennt es ja. Geliefert überzeugt vor allem zu Beginn mit einer fast schon nuancierten Darstellung des traurigen Lebens von Paketzusteller Volker. Vor allem Mädel kann hier mit einem Facettenreichtum punkten, ebenso wie die Inszenierung seiner Situation. Während der Film die erste Stunde über auch richtig gut ist und mit einem feinen Storytelling überzeugen kann, rauschen in der zweiten Hälfte dann leider mehrere Klischees in den Film und ziehen ihn doch etwas nach unten. Hier passieren plötzlich Dinge, die nicht so ganz mit der bisherigen Inszenierung übereinstimmen wollen, so als wäre Regisseur und Autor Jan Fehse plötzlich aufgefallen, dass er doch noch irgenwie die Kurve bekommen müsste, um den Film in gewohnter Weise abzuschließen, statt mal ein bisschen mehr den Finger in die Wunde zu legen. Geliefert ist definitiv sehenswert und bildet ein Leben ab, das es in Deutschland traurigerweise nur allzu oft gibt. Etwas kritischer mit dem Thema geht allerdings Ken Loach in seinem hervorragenden "Sorry We Missed You" um, der an dieser Stelle empfehlenswerter ist.
Man mag es ihm nicht ansehen, doch Bjarne Mädel ist definitiv einer der talentiertesten Darsteller Deutschlands. Ist er doch eher in der Comedyecke beheimatet und bekannt, versucht er sich nun in Geliefert wieder an einer ernsten Rolle. Paketbote, Schulden, das Leben am Existenzminimum und einen knurrigen Sohn, man kennt es ja. Geliefert überzeugt vor allem zu Beginn mit einer fast schon nuancierten Darstellung des traurigen Lebens von Paketzusteller Volker. Vor allem Mädel kann hier mit einem Facettenreichtum punkten, ebenso wie die Inszenierung seiner Situation. Während der Film die erste Stunde über auch richtig gut ist und mit einem feinen Storytelling überzeugen kann, rauschen in der zweiten Hälfte dann leider mehrere Klischees in den Film und ziehen ihn doch etwas nach unten. Hier passieren plötzlich Dinge, die nicht so ganz mit der bisherigen Inszenierung übereinstimmen wollen, so als wäre Regisseur und Autor Jan Fehse plötzlich aufgefallen, dass er doch noch irgenwie die Kurve bekommen müsste, um den Film in gewohnter Weise abzuschließen, statt mal ein bisschen mehr den Finger in die Wunde zu legen. Geliefert ist definitiv sehenswert und bildet ein Leben ab, das es in Deutschland traurigerweise nur allzu oft gibt. Etwas kritischer mit dem Thema geht allerdings Ken Loach in seinem hervorragenden "Sorry We Missed You" um, der an dieser Stelle empfehlenswerter ist.
Mein Filmtagebuch
„I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
- David Chase
„I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
- David Chase