Zuletzt gesehener Deutscher Film

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    Es gibt 363 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Fuckin' Professional.

      Geliefert

      Man mag es ihm nicht ansehen, doch Bjarne Mädel ist definitiv einer der talentiertesten Darsteller Deutschlands. Ist er doch eher in der Comedyecke beheimatet und bekannt, versucht er sich nun in Geliefert wieder an einer ernsten Rolle. Paketbote, Schulden, das Leben am Existenzminimum und einen knurrigen Sohn, man kennt es ja. Geliefert überzeugt vor allem zu Beginn mit einer fast schon nuancierten Darstellung des traurigen Lebens von Paketzusteller Volker. Vor allem Mädel kann hier mit einem Facettenreichtum punkten, ebenso wie die Inszenierung seiner Situation. Während der Film die erste Stunde über auch richtig gut ist und mit einem feinen Storytelling überzeugen kann, rauschen in der zweiten Hälfte dann leider mehrere Klischees in den Film und ziehen ihn doch etwas nach unten. Hier passieren plötzlich Dinge, die nicht so ganz mit der bisherigen Inszenierung übereinstimmen wollen, so als wäre Regisseur und Autor Jan Fehse plötzlich aufgefallen, dass er doch noch irgenwie die Kurve bekommen müsste, um den Film in gewohnter Weise abzuschließen, statt mal ein bisschen mehr den Finger in die Wunde zu legen. Geliefert ist definitiv sehenswert und bildet ein Leben ab, das es in Deutschland traurigerweise nur allzu oft gibt. Etwas kritischer mit dem Thema geht allerdings Ken Loach in seinem hervorragenden "Sorry We Missed You" um, der an dieser Stelle empfehlenswerter ist.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Ich guck grad Yung auf Prime

      Ist so iwie Kids auf deutsch gg

      Weiss nicht genau wieso ich diesen Film grad so geniesse - wahrscheinlich als eine Art Milleustudie - weil sympathisch ist mir da drin keiner

      Ich war auch mal jung und in verschiedenen Cliquen - aber so asi wars nirgendwo gg

      Meine Sensationsgeilheit ist jedenfalls bedient
      Doktorspiele (DEU 2014)

      Die Doktorspiele. Ja, wer kennt sie nicht und wer hat sie nicht schon gespielt. "American Pie" auf Deutsch. Es ist nicht ganz so schlimm wie es sich anhört, denn Autorenfilmer Marco Petry ("Die Klasse von '99" mit dem Schwieghöfer) versucht einen gewissen Anspruch in die die fast wöchentlich veröffentlichte Coming-Of-Age-Story (ARD, zdf) reinzubringen. Es gelingt ihm bedingt, denn die katastrophalen Dialoge und die teils nervigen Schauspieler verhindern ein besseres Vorhaben. Ab und zu blitzt doch mal kurz ein gelungener Gag auf. Geschweige denn die Story - beim etwas unsicheren Mehr-oder-weniger-Outsider der Schule steigt der Testosteronspiegel enorm an, wenn er an das heiße Girlie der Schule denkt. Zu blöd, dass er auch nicht besonders bestückt ist. Wie es weitergeht kann man sich großteils selbst ausmalen. Ein Königreich für Innovationen.

      Die Tragikomödie (als solche wurde der Film vermarktet) kann wie gesagt ein wenig Drama entfalten und der Rest ist irgendwie dermaßen beknackt, dass es schon wieder halbwegs okay ist. Neben der ganzen Gossensprache ("Alter, was labberst du denn ....") sind manche Dialoge dann doch wieder recht gelungen - bezgl. der Diskussion einer möglichen Intimrasur heißt dann so schön:
      Spoiler anzeigen
      "Vergiss nicht, je kürzer die Hecke, desto größer wirkt das Haus."

      Und schon hat man wieder was gelernt.

      5 / 10 missglückten Oral-Spielchen
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Verschenktes Potenzial. Hätte mehr sein können als ein übliches klischeefilmchen . Allein das im Film kein einziges Battel gezeigt wird ist für mich der grösste Flop. Ich war echt gespannt wie sie das umsetzen würden. Stattdessen sieht man nur immer jeweils einen Satz das wars dann. So sehr ich stromberg mag aber das war leider nichts. Maximal 4 Punkte

      Filme nicht nur sehen sondern lesen
      Mein Film Blog
      Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief (DEU 1997)

      Über 3 Mio. Zuschauer hat die immer noch beste deutsche Komödie damals in die hiesigen Kinos gelockt. Eine fette Schickeria-Abhandlung mit einer unglaublichen Besetzung. So viel Power und Können waren wohl selten in einem (deutschen) Film vereint. Regisseur, Co-Autor und Co-Produzent Helmut Dietl wäre nicht Helmut Dietl, wenn er den Zuschauer auch nicht ordentlich fordert mit Verweisen, Anspielungen und einer außergewöhnlich guten Inszenierung.

      8 / 10 bayerischen Filmpreisen
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Get Lucky - Sex verändert Alles (DEU 2019)

      Eine Schar aufstrebender Jungschauspieler Deutschlands blamiert sich hier quer durch eine miserable "American Pie"-Klamotte. Regisseurin und Co-Autorin Ziska Riemann kommt vom Primitiv-Level nicht herab, setzen sich am Ende doch u.a. Dildo-, Muschi- und Onanie-"Witzchen" trotz guter Charme-Ansatzpunkte durch. Nicht witzig, banal, dumm, stinklangweilig, dilettantisch und zum Fremdschämen. Benno Fürmann hat sich dabei in eine kleine Nebenrolle verirrt.

      Für diesen Blödsinn wurden satte 800.000 € Förderungsgelder rausgeschmissen. Eine erschreckende und aussagekräftige Zahl.

      2 / 10 Vagina-Hüten
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      kam gerade im TV

      Werk ohne Autor

      ...mit Tom Schilling. Endlich wieder mal ein Film der mich umgehehauen hat - ich komm ja aus einer Künstlerfamilie - und fühl mich auch ein wenig berufen. Daher tat mir das sehr gut , weil der Film aufzeigt, was es heisst wirklich mit Herzblut Kunst zu schaffen.

      Quasie es geht nicht um Kreativität ... sondern um Dinge die dich bewegen - jeder Künstler kennt das - da ist dann Feuer - das ist dann was ganz anderes - es ist einem dann sogar fast egal ob es je jemand sieht - es geht um leidenschaft - vielleicht auch perversion oder liebe - schwer zu definieren - jedenfalls sehr starke gefühle.

      Und DAS bringt der Film sehr gut rüber und arbeitet das wundervoll heraus.

      Ich bin begeistert

      10/10 (eben wegen dieser Flamme gg)
      Nebenan

      Daniel Brühl ist mit Nebenan ein gutes Regiedebüt gelungen, welches nach einem etwas holprigen Start und einer zugegeben zwar kurzen Zeit, die sich aber wesentlich länger anfühlte, in ein sehr gutes Kammerspiel mündete. Gerade die teils intensiven Dialoge zwischen Brühl und Peter Kurth sind spannend zu verfolgen, ebenso wie das Abwägen, ob das alles nun so stimmt, oder ob Daniel und dem Publikum ein Bär aufgebunden wird. Schaupielerisch war das ordentlich präsentiert, inszenatorisch wird aus dem tristen Setting so viel wie möglich rausgeholt. Der Kern von Nebenan ist einzig und alleine die abstruse Situation zwischen dem aufsteigenden Hollywoodstar und seinem Ex-Stasi-Nachbarn, der etwas zu viel über Daniels Leben weiß und diesen damit nun aus ziemlich einfachen Motiven versucht aus der Reserve zu locken.

      Spannend inszeniert, wenn auch inhaltlich nichts allzu Spektakuläres, kann Nebenan über weite Strecken punkten und für unterhaltsame 93 Minuten sorgen, die gerade auch zwischen den Zeilen etwas über (vergangene) Leben und lange antrainierte Angewohnheiten erzählen.
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      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Die Engel von St. Pauli (1969) mit Horst Frank, Herbert Fux, Werner Pochath, Karl Lieffen

      Damals war auffem Kiez noch ordentlich die Hölle los ... da wurde gerammelt und geschlägert, bis die Schwarte krachte. Der Hamburger Lude Horst Frank zeigt dem Wiener Emporkömmling Herbert Fux mal dezent, wo der Frosch die Locken hat. Und wenn dann noch eins seiner Mädchen gekillt wird, dann ist endgültig Schluss mit lustig. Nette Zeitreise mit den Stars vergangener Tage.

      6/10
      Der Junge muss an die frische Luft

      Wunderbar rührender Film über eine Phase im Leben eines späteren Promis. Spielt in den 70ern. Da es ne Bio ist ist es natürlich sehr ehrlich - wenn auch meistens selbst im Leid die süsse Seite gezeigt wird - aber darum guckt man ja Filme. ist aber sicher nicht leichte Kost - da gibts Schicksalschläge - traurigkeit - krankheit - tod - aber andererseits wunderbare Figuren die einem das Herz wärmen. Vorallem Heinz peters Grosseltern haben mich tief berührt - als ehemaliger Pfleger mag ich natürlich alte Menschen sehr gern - vielleicht deshalb.

      Aber wodurch der Film find ich glänzt, sind die unscheinbaren Details die aber doch so viel Impact haben - nur ein kleines Beispiel - als Heinz Peters Mutter Krank wird .... gibts ne kleine Einstellung , wie er alleine traurig an der wand lehnt - und ein paar Meter weiter glückliche Kinder spielen ... er sieht sie nicht mal an - das hat mich schwer bewegt - da es vielen Menschen in manchen Phasen so geht. Es ist alles da - du kannst rüber gehen und spielen - aber das blöde Schicksal will es nicht.
      Umso schöner als er dann etwas findet wodurch er wieder auflebt

      Uns solcherlei Details machen diesen Film ungeheuer wertvoll. Darum versteh ich nie warum deutsches Kino so schlecht gemacht wird - gut Genre Filme sind noch mangelware ... aber feinfühlige Dramen da sind die Deutschen Meister - immer mit dieser schweren Note, die aus der Geschichte herrührt und deutsche Dramen zu Unikaten macht.

      gibts auf Netflix

      9/10
      Kreuzweg
      2014 / Dietrich Brüggemann

      Ein ziemlich beklemmendes Brett. Kreuzweg beschreibt destruktive Auswüchse von religiösem Fanatismus im familiären Kreise und in kleineren Glaubensgemeinschaften. Wenn Kriegsmetaphern Einzug in den biblischen Dialog finden und man sich permanenter Mahnung und massiver Herabwürdigung ausgesetzt sieht, dann wird es für die meisten Menschen schwer. Und wenn du eine Jugendliche bist, die auf keinerlei Rückhalt, Resilienz und andere Ressourcen zurückgreifen kann, dann schwindet irgendwann die Luft zum Atmen. Die langen Plansequenzen entwickeln eine extrem drückende Dialogintensität und die statischen Bilder besiegeln die vorgetragene Kritik mit harter Peitsche. Mit nur dreizehn Schnitten geht das Werk sehr radikal zur Sache, macht dabei aber vieles sehr richtig. Zwar war das Schauspiel in vielleicht nicht jeder Szene 1A, aber sonderlich viele weitere Schwächen konnte ich nicht ausmachen. Seiner eigenen Intention ist man jedenfalls gänzlich gerecht geworden. Bis hin zum Finale, das sich bewusst derart symbolstark, plakativ und provokant zeigt.

      Erschütternd fand ich, wie
      Spoiler anzeigen
      die Hauptdarstellerin nicht einmal ihren eigenen Suizidwunsch bei all der psychologischen Manipulation klar für sich begreifen kann und sich somit in einen religiösen Deckmantel hüllt, in dem sie dies als Opfergabe für Gott definiert.






      Freier Fall [Regie: Stephan Lacant; DE 2013]

      Freier Fall erzählt die Geschichte von Marc, einem jungen Polizisten, der mit Bettina verheiratet ist und ein Kind erwartet. Auf einer Fortbildung verliebt er sich in seinen Kollegen Kay. Seine Familienverpflichtungen, die Erwartungen seiner Eltern und seine neu gefundenen Gefühle gegenüber einem anderen Mann stellen ihn vor eine tiefe Zerreisprobe.

      Ich bin in die Wiederaufführung gestern in's Kino wegen Max Riemelt und geblieben wegen Hanno Koffler. Natürlich wäre ich auch so geblieben, denn Freier Fall ist ein wirklich richtig guter Film. Stephan Lacants Regie zeichnet sich durch Zurückhaltung aus, die gleichzeitig eine immerwährende böse Vorahnung vermittelt, eine nervöse Angst verbreitet, erwischt zu werden, und es gleichzeitig versteht zu vermitteln, dass sich hier eine neue Welt für unseren Protagonisten Marc eröffnet, der er sich zunächst verweigern will und zu der er nach und nach Zugang durch Selbstakzeptanz findet. Der Film bietet nüchterne und kühle Bilder, die eine Welt um Marc zeigen, in der er sich zunehmend nicht mehr zu Hause fühlt und ausbrechen muss, um atmen zu können. Hier gibt es keine unterschwellige Message, keine Heldentaten oder große Klischees – Freier Fall ist so bodenständig, beinahe schon unromantisch, wie man sich das deutsche Kino so vorstellt. Aber der Ton macht die Musik und hier passt sie zur Inszenierung und vermittelt das Innenleben unserer Charaktere auf sehr überzeugende Art und Weise, ohne sich in virtue signaling oder Pathos zu verlieren. Und kein kleiner Anteil des Verdienstes geht an unser zentrales Duo – ja, Trio – an Schauspielern, die das Material, mit dem sie arbeien, nochmals um ein Vielfaches erheben.

      Das Ende schnürt nicht alles fein säuberlich zusammen, die Schicksale unserer Protagonisten bleiben weitestgehend offen und die Faktoren Unbekanntes und Unsicherheit dominieren die letzten Minuten dieser Erzählung. Aber es ist nicht gänzlich geprägt von Hoffnungslosigkeit und Trist, sondern trägt mit sich Hoffnungen und Möglichkeiten. Der Film beginnt und endet mit Marc auf der Laufbahn. Sein unregelmäßiges Atmen – ein wiederkehrendes Symbol – reguliert dann schließlich und auch wenn der Film, nicht ganz unerwartet und dennoch abrupt, dann auf schwarz schält und den Abspann laufen lässt, wird die Welt um einen herum ein kleines bisschen klarer.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      Data schrieb:

      Freier Fall [Regie: Stephan Lacant; DE 2013]

      Das liest sich ja richtig gut. Habe das Plakat neulich bei mir im Programmkino auch hängen sehen, konnte aber nicht wirklich was damit anfangen und habe danach auch nicht geschaut, was das ist. Aber habe ich mir mal auf die Liste gepackt, wenn ich den mal irgendwo finde, wird der geschaut. Merci für den Input :)
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      - David Chase

      Burning schrieb:

      Data schrieb:

      Freier Fall [Regie: Stephan Lacant; DE 2013]

      Das liest sich ja richtig gut. Habe das Plakat neulich bei mir im Programmkino auch hängen sehen, konnte aber nicht wirklich was damit anfangen und habe danach auch nicht geschaut, was das ist. Aber habe ich mir mal auf die Liste gepackt, wenn ich den mal irgendwo finde, wird der geschaut. Merci für den Input :)


      Ja, sehr gerne. Hatte in meinem Arthaus-Kino auch nur das Plakat gesehen und mir ist Max Riemelt halt aufgefallen. Hab dann nirgends Werbung dafür gesehen und entsprechend wieder vergessen, aber vor ein paar Tagen ist er mir dann durch die Kino-App wieder ins Gedächtnis gekommen. Irritiert war ich davon, dass es nur eine einzige Vorstellung gestern Abend geben sollte - also nix wie rein. Heute Vormittag dann festgestellt, dass der Film schon zehn Jahre alt ist und dass das nur eine Wiederaufführung war.

      Naja, aber macht mir ja nix. Hat sich trotzdem gelohnt.
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      - Der müde Tod / Fritz Lang [1921]

      Eine episodenartige Geschichte über den Tod, der von Gott damit beauftragt ist, die Seelen der Menschen, deren Zeit gekommen ist, ins Jenseits zu bringen. Er ist seiner Aufgabe, dem Kummer und der Qual nach Jahrtausenden müde geworden. Als er einen jungen Mann holen muss, fleht und bettelt dessen Ehefrau darum, dass er seine Entscheidung rückgängig mache. Der Tod willigt ein - unter der Bedingung, dass sie ihm ein anderes Leben dafür bringe.

      Der Film ist erzählt in sechs Akten und die Idee dazu kam Lang offenbar in einem Fiebertraum, nachdem seine eigene Mutter gestorben ist und er viel über das Leben - und dessen Ende - sinnierte. Der Film ist mit überraschend viel Prunk und großen Setstücken inszniert und nimmt in seiner erzählerischen Bandbreite fast schon epische Ausmaße an. Der Film driftet ab in Geschichten aus dem alten Orient, dem Carneval in Venedig und aus dem fernen China - über black facing und asiatische Stereotypen muss man wohl zwangsläufig hinwegsehen -, die aufzeigen, dass der Tod diese Aufgaben seit langer Zeit wieder und wieder und immer wieder vollziehen muss. Es ist sein Kreuz, so wie es das Kreuz eines jeden Menschen das Wissen ist, dass er eines Tages nicht mehr sein wird.

      Bernhard Goetzke als der Tod - und seine Inkarnationen in den verschiedenen Kulturen der Welt - setzt eine Miene voller Müdigkeit (aha) auf, der es an Entschlossenheit nicht fehlt. Es ist natürlich nicht einfach, hier schauspielerische Leistungen zu bewerten, wie wir das mit Schauspielern aus den talkies machen würden, aber Lil Dagover aus dem Cabinet des Dr. Caligari hat mit ihrem ausdrucksstarken Gesicht und diesen riesengroßen Kulleraugen schon etwas sehr Markantes an sich. Ich war kurz davon überzeugt, dass sie auch der Maschinenmensch in Metropolis war - aber wikipedia hat mich dann davon überzeugt, dass das Brigitte Helm gewesen ist. Eine gewisse Ähnlichkeit kann ich aber nicht leugnen.

      Interessanter Film - und mit knapp 90 Minuten sehr kurzweilig. Tolle Restaurationsarbeit von der Murnau-Stiftung - nur mit den wechselnden Fonts, die für die langen Texte teilweise viel zu kurz zu sehen sind, komme ich nicht so ganz klar. Zeigt mir aber auf jeden Fall auf, dass ich an Langs Werke wie den zweiteiligen Dr. Mabuse - mit wesentlich stattlicheren Laufzeiten - mit etwas mehr Konfidenz herangehen kann.
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