Ein widerlicher, brutaler und dreckiger Film über widerliche, brutale und dreckige Personen. Unbarmherzig, gottlos, zynisch und skrupellos. Aber auch wahnsinnig effektiv. Willkommen in der Welt von Sergio Corbucci ("Leichen pflastern seinen Weg"). Franco Nero betritt diese trostlose Welt als eine Mischung aus "dunkler Lucky Luke" und dem wortkargen Fremden aus dem Eastwood-Western. Wenn ich meinen Sarg öffne, dann stimmt die Rechnung. Das ist schon einer der ausschlaggebenderen Sätze. Die Welt gleicht einer post-apokalyptischen Zeit, in der die jeweiligen Schachfiguren hin- und hergerückt werden um die letzte Politik durchzuringen - Gewalt fordert brachiale Gegengewalt und Auslöser ist stets Django. Corbucci braucht keine 2 Stunden und erst recht keine Überlängen, sondern knappe 90 Minuten, um den persönlichen Kreuzzug seiner Figur zu präsentieren. Rasant inszeniert (er wirkt auch heute noch "sau-schnell"), wilde Action-Szenen mit donnernden Kugelhageln (in denen gleich dutzende dran glauben müssen) und Brutalität aus Schlamm und Blut. Die Eröffnungsszene, ein noch Unbekannter schleift einen Sarg mit sich rum, musikalisch untermalt vom großartigen Louis Bacalov, ist und bleibt die beste seiner Art in einem Western. Spätere Regie-Legenden wie "Skandal-Nudel" Ruggero Deodato (Regie-Assistent) und Enzo Barboni (Kamera) sind ebenfalls im Dreck unterwegs.
Ein Meisterwerk des Italo-Western. Gestern im SWR Fernsehen gesehen, in HD. Nett, aber auch meine DVD ist nett. Manche Filme entfalten auch im simplen SD ihre volle Kraft.
10 / 10 sicheren Verstecken im Treibsand
Ein Meisterwerk des Italo-Western. Gestern im SWR Fernsehen gesehen, in HD. Nett, aber auch meine DVD ist nett. Manche Filme entfalten auch im simplen SD ihre volle Kraft.
10 / 10 sicheren Verstecken im Treibsand
"Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"