Die Vögel

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    Es gibt 36 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Primat.

      Hitchcock-Klassiker im Steelbook!

      VÖ: 29. März 2018

      Quelle: dvd-forum.at/news-details/6851…n-ab-sofort-vorbestellbar

      Das Cover würde wunderbar zu einem "Vögel"-Remake passen. Ich habe diesen wunderbaren Horror-Klassiker sowieso schon auf BD. :)
      Bilder
      • The Birds Steelbook.jpg

        75,39 kB, 466×579, 40 mal angesehen
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Ich mag den Film - hab den als Kind gesehen und bei der Szene mit der "Augenleiche" hab ich ich schon übelst erschreckt...
      Hab ne DVD damals aus dem Grabbeltisch mitgenommen - bei der die Szene am Spielplatz (eigentlich übelst gut inszeniert für die Zeit) leider Cut ist....

      Werd mir den dann wohl zulegen :)
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....
      4K-Steelbook, diesmal mit ansehnlicheren Cover!

      Der US-Major hat uns soeben exklusiv bestätigt, dass beide Sonderverpackungen hierzulande am 03. Juni 2021 zum Kauf bereitstehen werden. Damit erfolgt die Veröffentlichung der im Ausland z.B. in den USA und auch in Frankreich bereits bestätigten Sondereditionen, auch in Deutschland in streng limitierten Auflagen.

      Quelle: bluray-disc.de/blu-ray-news/ex…_limitierten_4ksteelbooks

      Mit der anderen Sonderverpackung ist übrigens "Backdraft" mit Robert De Niro gemeint, dieser erscheint ebenfalls in einem 4K-Steelbook.

      "Die Vögel", ein nicht abschießbarer Klassiker der Suspense-Kinos.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      - The Birds

      Die Mutter des Tierhorrors ist eine unbarmherzige und unberechenbare Bestie. Einer der ganz großen Hitchcocks, der selbst denjenigen ein Begriff sein dürfte, die mit den Titeln seiner restlichen 55 Regiearbeiten nicht viel anfangen können. Doch wenn es einen gibt, den sie alle kennen, dann sind es The Birds.

      Was macht The Birds zu so einem ungewöhnlichen Hitch? Ja, seine Filme hatten oft Horrorelemente - Psycho kam einem waschechten Horrorfilm bis dato wohl am nächsten -, aber so richtig kopfüber hat er sich nie in das Genre hineingestürzt. Da sticht dieser Film natürlich schon etwas absonderlich hervor. Sind Hitch's Filme doch oft geprägt von diversen Mordkomplotten, angetrieben von Gier oder Arroganz, haben sie letztlich aber immer eine menschliche Form. Dagegen ist die Gefahr hier eine ohne offensichtliche Motivation, die tötet, ohne dass wir wissen, warum, und die allgegenwärtig und nicht zu stoppen ist. Es sind die Vögel. In jedem anderen Tier- oder Monsterhorror sind es Haie, Riesenameisen oder gar Zombies. Aber Vögel, die die Menscheit in einer kleinen Küstensadt im nördlichen Teil von Kalifornien an den Abgrund treiben? Das ist schon eine ungewöhnliche Wahl für das Monstrum in einem Film. Sie sind klein und unscheinbar, kommmen aus der Luft und werden grundsätzlich nicht als Gefahr für den Menschen angesehen. Sie sind gefiedert, werden oft als Haustiere gehalten und mehr noch: Werden wegen diverser Verhaltensweisen oft als etwas dümmlich angesehen. Werner Herzogs Angst vor Hühnern rührt seiner eigenen Aussage nach von daher, dass ihre Augen seitlich am Kopf angesetzt sind, weswegen sich ihre Köpfe so seltsam und schlagartig bewegen. Es sind aber keine Tiere, von denen man gemeinhin als berechnend, emotional oder kalkulierend denkt. Was ihre Wahl so unerwartet macht, die gleichzeitig aber doppelt verstörend ist.

      Nach vielen Jahren hatte ich diesen hier (zusammen mit Psycho) letzten Donnerstag mal wieder back-to-back im Player gehabt. Und der Film wird - je älter ich selber werde - immer besser. Hitch hatte zum Glück nicht das Bedürfnis, den Film mit einem dicken Schocker starten zu lassen. Stattdessen schleicht sich der Horror langsam heran - fast schon beiläufig, werden die Agressionen der Vögel intensiver und treten häufiger auf und unsere Protagonisten werden - zusammen mit den Einwohnern von Bodega Bay - immer panischer, hilfloser und verzweifelter.

      Es ist einer von Hitchcocks besten Filmen seiner Hollywood-Ära. Einer, der ohne einen typischen Filmsoundtrack auskommt, ist er gleichzeitg auch sein visuell gewaltsamster und unbarmherzigster: Nie zuvor war der Gore in einem seiner Filme graphisch so ausgeprägt, nie wieder danach haben so viele unschuldige Sympathieträger ihr Leben lassen müssen. Das kontroverse Ende - Hitchcock hatte erkämpft, dass der Film ohne den obligatorischen "The End"-Schriftzug ausblenden durfte - bot keinen Abschluss, keine abgesicherte Rettung unserer Helden. Es war so trist, wie ein Ende nur trist sein konnte. Und es weigerte sich, uns Antwort zu liefern auf die Frage nach der Motivation der Tiere. Aber Spielberg wurde nie gefragt, warum der Hai die Badegäste frisst. Warum auch? Es war ein Hai. Und das ist es eben, was Haie machen. Wieso sollte den Vögeln - die auch Teil der Tierwelt sind - ein anderer Standard zufallen? Wie in den besten Horrorfilmen, repräsentiert das Böse auch hier etwas in uns selbst. Die Protagonisten im Film sind alles andere als typische Sympathieträger - sie sind reich, schön, beneidenswert und verbringen zu viel Zeit mit irrelevanten Dingen - Selbstverständlichkeiten, die durch die Angriffe der Vögel gestört und unterbrochen werden. Die Vögel dienen als Mahnung daran, dass die Natur unberechenbar ist - dass nicht wir sie beherrschen, sondern dass wir Teil von ihr sind und uns ihren Regeln fügen müssen. All das Geld und all die Probleme-reicher-Leute sind am Ende unwichtig, wenn unsere Protagonisten versuchen, sich durch eine Schaar von Vögeln vor zu tasten - die in ihren Augen nichts anderes geworden sind, als Tötungsmaschinen, die auf ein unsichtbares Kommando warten -, ohne zu wissen, ob am Ende der Straße die Sicherheit auf sie wartet.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      Guter Vergleich mit Jaws. Spielberg war ja ein riesen Hitchcock-Fan.

      The Birds ist fraglos einer der besten Filme. Der Aufbau mit dem motivlosen Grauen, das sich langsam anschleicht, ist unvergleichlich. Mir fällt nur The Shining oder Alien ein, wo der Aufbau ähnlich ist. Jeder andere Horrorfilm beginnt mit einem Paukenschlag, anstatt langsam die Spannungsschraube anzuziehen.

      Ich finde die Atmosphäre bei Horrorfilmen total wichtig. Und es gibt keine bessere als in The Birds. Das Sounddesign mit den Vogelgeräuschen ist unübertroffen. Und der komplette Verzicht auf Filmmusik (!) ist genial.