Brothers (Remake - Maguire, Gyllenhaal)

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    Es gibt 40 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von freido.

      Wobei die Frage dabei ist, woran liegt das? Ist es die Schuld vom Studio? Oder was ist es? Warum wird der Film nicht im Kino gezeigt? Ich mein, an den Schauspielern kann es ja eigentlich nicht liegen: Tobey Maguire, Natalie Portman, Jake Gyllenhaal.
      Durch Tobey Maguire hat der Film auch kurze Anerkennung bei den Globes bekommen.
      Das Genre ist jetzt (anders wie bei Horrorfilmen) z.B. auch gut fürs Kino und es ist eben nicht ein Film den man gleich auf DVD rausbringen müsste.

      Woran liegt das also, das der Film anscheinend, wenn dann nur direct-to-DVD in Deutschland rausgebracht wird? :headscratch:
      "Brothers" ist ein Film, der dank eines talentierten Regisseurs namens Jim Sheridan und Darstellern, die ihre Rollen so glaubwürdig wie nur irgendwie möglich verkörpern, durchgehend sehr authentisch wirkt. Er ist ruhig erzählt, aber trotzdem passiert vieles. Die Charaktere sind auf Anhieb interessant. Ansätze für Konflikte sind gegeben und jede einzelne Figur wird zu einem anderen Menschen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie dem Zuschauer auf einmal fremd werden. Ganz im Gegenteil. Sie alle machen während der Trauer eine Wandlung durch und das Drehbuch wurde so geschrieben, dass alle Weiterentwicklungen der Charaktere hervorragend ineinander verschmelzen. Alle Charaktere haben eine Daseinsberechtigung und tragen zur Handlung dieses Kriegs-Dramas bei.

      Es ist schier unglaublich, was unter der Leitung eines reifen und begabten Regisseurs wie Jim Sheridan alles geschehen kann. Es ist keine Selbstverständlichkeit, wenn Kinder so agieren, dass man ihnen ihre Rollen abkauft, ohne auch nur eine einzige Sekunde mit der Wimper zu zucken. Was die ganz kleinen Mimen in "Brothers" leisten, bekommt man in anderen Filmen nur sehr selten zu Gesicht. Sie waren für mich während der Sichtung des Films die kleinen Sternchen. Sozusagen das geheime Herzstück. Die erwachsenen Schauspieler, vor allem Tobey Maguire, spielen natürlich auch hervorragend. Besonders der im Satz davor erwähnte Ex-Spider-Man dürfte mit seiner Rolle so ziemlich alles in den Schatten gestellt haben, was der junge Herr in der Vergangenheit bisher geleistet hat. Die Nominierung für einen Golden Globe hat der Schauspieler also auf jeden Fall verdient. Das katastrophale Schauspiel aus dem letzten Spider-Man Ableger sei ihm an dieser Stelle verziehen.

      Natalie Portman muss sich sowieo nicht mehr beweisen. Sie ist nicht nur die einzige Jungdarstellerin aus der neuen "Star Wars"-Trilogie, die sich einigermassen erfolgreich im Geschäft halten konnte, sondern beweist in kleinen Perlen, wie zum Beispiel in "Garden State" oder eben "Brothers", dass sie ihren Beruf auch tatsächlich kann. Und auch wenn Jake Gyllenhaal spätestens in "Brokeback Mountain" begeisterte, so muss man trotzdem wieder erwähnen, dass er eine Bereicherung für die Filmindustrie darstellt. Man sieht ihn zwar nicht sehr oft, aber immerhin wird die Aussage, dass das Drehbuch gut ist, bestätigt, da er in seinen Szenen das tun kann, wofür er auch bezahlt wird - nämlich schauspielen.

      Inhaltlich muss ich sagen, dass die Szenen der zurückgelassenen Seelen wirklich alles hatten. Sie waren traurig, rührend, aber auch sympathisch und liebevoll. Und obwohl ich fasziniert von Jim Sheridans Regie und dem wirklich tollen Drehbuch bin, so habe ich dennoch eine Kleinigkeit an der schriftlichen Arbeit zu bemängeln. Es wird sich jedoch gleich viel schlimmer anhören, als es in Wirklichkeit ist.

      Das Problem ist, dass die Nebenhandlung von Tobey Maguire nicht so richtig funktioniert. Emotional lässt sie den Zuschauer einfach kalt, obwohl es der Film beabsichtigt, dass man als Kinogänger besser nachvollziehen kann, warum der Charakter sich so sehr verändert, dass man denkt, es sei eine andere Persönlichkeit. Nur leider sind es viel zu wenig Szenen und noch dazu sind diese viel zu kurz. Sie haben keine Tiefe, keine Seele. Sie sind leer und kommen wie kleine Lückenfüller daher. Man realisiert es kaum, dass die Figur tatsächlich im Krieg ist. Und da man lieber weiterhin die Entwicklung bei der um den Soldaten trauernde Familie verfolgen möchte, stören diese Zwischensequenzen leider sehr - vor allem deshalb, weil man eh weiss, was passieren wird.

      Folgendes: Wenn ich einen Film über den Krieg und im Krieg sehe, man nehme jetzt mal "The Hurt Locker" als Beispiel, dann habe ich genügend Zeit, um mich mit den Charakteren zu identifizieren. Es wirkt realer, echter, authentischer. Weil man eben ständig mittendrin ist und mit ihnen mitfiebert. Wir pflanzen uns quasi in die Umgebung ein. Man wollte in "Brothers" beide Seiten zeigen. Sowohl was mit der von Tobey Maguire verkörperten Figur aktuell im Krieg passiert, als auch was die Familie durchmachen muss. Besser wäre es jedoch gewesen, wenn man ersteres konsequent weggelassen hätte. Dies hätte dem Film womöglich noch eine willkommene Prise Mystery verliehen. Soll heissen, dass man die grausame Tatsache, der Ausschlaggeber für die vielen Ausraster von Filmfigur Sam, hätte für den Schluss aufbewahren können, um einen finalen Knall zu erzeugen. Doch da man immer alles in der Parallelhandlung sah, weiss der Zuschauer das, was die anderen Member der Familie wissen wollen, bereits.

      Dass man in einem Krieg schlimme Dinge erleben kann, haben bereits einige Filme erklärt. Daher ist es etwas schade, dass man in "Brothers" den Part von Tobey Maguire quasi in den Vordergrund rückt. Denn das eigentlich wertvolle im Film sind die zwischenmenschlichen Beziehungen der Personen, die am Verlust leiden (Wenn ein Soldat stirbt, dann hinterlässt das nicht nur im Krieg seine Spuren), und der Teil nach der unerwarteten Wiederbelebung des gefallenen Familienmitglieds. Man hätte es auch so verstanden, dass unser Mann eine schlechte Zeit hatte.

      Doch abgesehen von dieser einen Sache habe ich an "Brothers" wirklich kaum etwas auszusetzen. Die Darsteller spielen hervorragend, die Charaktere entwickeln sich glaubwürdig und Jim Sheridan setzte "Brothers", der auf einem wirklich gelungenen Drehbuch basiert, prima um - ziemlich authentisch, sehr atmosphärisch und ruhig, aber kurzweilig.

      8/10

      :stern::stern::stern::stern::stern::stern::stern::stern::stern2::stern2:
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      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von „carmine“ ()

      Original von carmine
      Inhaltlich muss ich sagen, dass die Szenen der zurückgelassenen Seelen wirklich alles hatten. Sie waren traurig, rührend, aber auch sympathisch und liebevoll. Und obwohl ich fasziniert von Jim Sheridans Regie und dem wirklich tollen Drehbuch bin, so habe ich dennoch eine Kleinigkeit an der schriftlichen Arbeit zu bemängeln. Es wird sich jedoch gleich viel schlimmer anhören, als es in Wirklichkeit ist.


      word.

      durchweg ein gelungener film, kein grosses highlight. wäre auch für die couch gut gewesen, so hätte ich mir den langen gedankenweg um den seelenriss von toby maguire ersparen können. nicht falsch verstehen. dieser ist super gelungen!

      natürlich hat der film viele weitere opferporträts, nur hinterlässt gerade alles um die küchenszene einen bleibenden eindruck mit was gewollte patrioten nach so einen einsatz zu kämpfen haben.

      7/10
      Kenne leider das Original nicht aber der Film war einfach nur genial!
      Fantastische Umsetzung und eine absolut Oscarreife Leistung der Schauspieler(vorallem Tobey Maguire rockt, aber auch Natalie Portman und Jake G. sind Weltklasse). Selbst die beiden Kinden haben das richtig gut gemacht, da kann ich nur sagen Hut ab vor der Leistung!

      Ein packendes Kriegs-Drama mit exzellent aufgelegten Schauspielern! Unbedingt anschauen!

      9/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kazuma“ ()

      Ich hatte vorher gar nichts von diesem Film gesehen oder gehört. Keinen Trailer, nichts. Ich hatte ihn nur im Kino-Programm gesehen, und allein aufgrund der Besetzung um Maguire, Gyllenhaal und Portman entschieden ihn auf meine Liste zu setzen. Nachdem ich zunächst mit einem Kumpel gehen wollte, was wieder zu den üblichen Terminschwierigkeiten führte und ich befürchten musste, den Film zu verpassen, da er schon nur noch um 17 Uhr läuft, ging ich heute also alleine rein. Das war auch eine gute Entscheidung, denn der Film ist so intensiv und so tieftraurig, dass ich ihn mir im Nachhinein auch lieber alleine angesehen habe. Bei solchen Filmen brauche ich keine Begleitung.
      Und auch das Entscheidungskriterium Schauspieler erwies sich als genau das richtige. Gerade Dramen stehen und fallen bei mir mit der Besetzung. Aber was Tobey Maguire, Jake Gyllenhaal und Natalie Portman da auf die Leinwand performen ist absolut erstklassig. Sie tragen den Film mit Leichtigkeit und transportieren die Emotionen direkt von der Leinwand auf die Person im Kinosessel.
      Aber wie einer meiner Vorredner möchte auch ich die Leistungen der beiden Mädchen, Bailee Madison und Taylor Geare alias Isabell und Maggie Cahill, ganz besonders herausstreichen. Das war wohl die beste Perfomance von Kindern unter 10 Jahren, die ich je in einem Film gesehen habe. Man sieht es Kindern in Filmen ja gerne nach, wenn es etwas gestellt und hölzern wirkt, oder wenn man ihnen traurige Momente nicht 100%ig abkauft. Das ist hier bei diesen beiden überhaupt nicht nötig. Zu keinem Zeitpunkt kommt da auch nur irgendwas gestellt oder hölzern rüber. Unglaubliche Leistung für das Alter. Die beiden sollte man im Auge behalten.

      Insgesamt kann ich also eine durchaus sehr hohe Wertung vergeben. Traurige Filme haben bei mir sowieso immer noch ein Stein im Brett, weil ich einfach diese Atmosphäre mag. Man wird selber mit traurig, kann das aber nach dem Film sofort wieder abstellen, da der Grund für die Trauer ja nur fiktiv ist.

      8/10 Schlittschuhen
      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2:
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      "Hello again | friend of a friend | I knew you when | our common goal | was waiting for | the world to end." The Clash at Demonhead
      Hab den Film auch mit meiner Freundin gesehen, hm, also ich muss sagen, das ich das Original, auf dem Kanal SF2 unter dem Motto Delikatessen mal vor Jahren gesehen habe und als sehr gut empfand.

      Wollte mir den immer mal auf dvd kaufen, nun gibts also das amerikanische remake =).

      Schwer zu sagen, beim kritik schreiben bin ich ja gar nicht gut also lasse ich das ;)..

      Würde dem film ne 6.5/10 Note geben, das Original 7/10.. Welches mir etwas besser gefallen hat bei der umsetzung.
      Leider ein durchschnittlicher Film, der sich nicht entscheiden kann, ob er die Greuel des Krieges für einen Soldaten oder die Schwierigkeiten für die Familie daheim erzählen will. Es wird beides versucht, so wird keines der beiden Themen gerecht behandelt.
      Der Turn des enorm schlecht spielenden Gyllenhal kommt komplett aus heiterem Himmel, obwohl er von Anfang an komplett vorhersehbar ist.
      Natalie Portman, ich bin eigentlich ein großer Fan, kann mich auch nicht wirklich überzeugen, dafgür4 ist ihre Rolle auch nicht breit genug.
      Am überzeugensten spielt noch Maguire gegen Ende des Films, wobei ich ihm den Marine zu keiner Sekunde abkaufe.
      Warum heißt der Film eigentlich Brothers...?
      Der Konflikt zwischen den beiden beschränkt sich auf ein paar kurze Szenen, da ist der Konflikt zwischen den beiden kleinen Töchtern noch intensiver gestalltet.
      Ständig wird dumm gekichert und die Küchen-Renovierungs-Szene geht eigentlich nicht langweiliger, banaler, und überflüßiger.
      Die Charaktere sind alle sehr flach und es wird versucht durch irgendwelche vergangenen Geschehnisse, die aber nur in Nebensätzen erwähnt werden, ihnen Tiefe zu verleiehen.
      Anti-Krieg ist das ganze auch nicht wirklich. Zwar werden die Schattenseiten gezeigt, aber der Krieg als solcher trotzdem nie kritisiert.
      Ich habe das Original von Bier leider nicht gesehen, ist schwer zu bekommen, aber ich denke es ist um Klassen besser, wobei einige Parallelen zu Biers "Things we lost in the Fire" schon enorm auffallen.
      Eigentlich ist es zweimal die gleiche Geschichte mit unterschiedlichem Ausgang.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jack Napier“ ()

      "Brothers" - [Jim Sheridan/ US ´09] = 8,00 / 10

      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2:

      Ein Drama, das auf weiten Strecken äußerst gut funktioniert. Tadellos inszeniert und bewegend geschildert, zumal die Darstellungen der Schauspieler ausnahmslos überzeugend waren. Ob ich nun will oder nicht, ich muss Gyllenhaal wohl mittlerweile einfach zu dem Kreise meiner liebsten Darsteller zählen. "Brothers" mag recht berechenbar sein, denn man weiß, wie sich die einzelnen Kapitel grundlegend entwickeln werden und man erahnt, was im nächsten passieren wird. Das ist im Endeffekt nur fatal, wenn im Umkehrschluss die Szenen an Effekt verlieren, was hier aber nicht der Fall war. Und hier und da kann das Werk sich sogar aus seiner Kalkulierbarkeit entfesseln und mit ziemlich extremen Szenen aufwarten.

      Es gibt Dramen, in denen Sympatie und Abneigung ganz klar gesteuert werden, und es gibt Filme wie z.B. "Warrior" oder eben diesen hier, bei welchen man sich einfach auf keine Seite schlagen will, weil die Grundlage einfach ein verdammtes Dilemma ist. Diese Tatsache spitzte dieses hervorragend vorgetragene Drama erst recht zu. Ja, "Brothers" hätte vereinzelt eine etwas subtilere Herangehensweise nicht geschadet, aber ich rechne es der Produktion bereits hoch an, dass sie so manch Handbuch-Dramamoment mehr oder weniger "überging" und diese Szenen, die von anderen Filme auf eine theatralische Weise ausgeschlachtet werden würden, lieber im Anschluss durch sich selbst erklärende Stimmungen und Emotionen aufbereitete. Lobenswert. Richtig guter Film, der mich über die gesamte Laufzeit unterhielt, berührte und mich am Ende regelrecht fesseln konnte.






      riga schrieb:

      Hast du das Original gesehen?


      Nope. Muss gestehen, dass ich sogar erst nach der Sichtung des Sheridan-Remakes Wind davon bekommen habe, dass es überhaupt ein solches ist. Mit diesem Wissen, hätte ich mich wahrscheinlich zuerst am dänischen Vorbild versucht. Na gut, ändert aber nichts daran, dass ich nun ähnlich an dem Original interessiert bin wie du. Mit Jensen hatte ich bisher lediglich in Form von "In China essen sie Hunde" zu tun.






      Bavarian schrieb:

      Ob ich nun will oder nicht, ich muss Gyllenhaal wohl mittlerweile einfach zu dem Kreise meiner liebsten Darsteller zählen.


      So sieht's aus. Bei mir hat er spätestens seit "Nightcrawler" diesen Status.

      "Brothers" ging bis jetzt jedenfalls total an mir vorbei. Der Trailer kommt mir zwar irgendwie bekannt vor, aber habe den Film dann scheinbar aus den Augen verloren. Wird demnächst nachgeholt.

      Bavarian schrieb:

      Mit Jensen hatte ich bisher lediglich in Form von "In China essen sie Hunde" zu tun.


      Unbedingt nachholen. Großartiger Autor und Filmemacher. Flickering Lights, Dänische Delikatessen und Adams Äpfel sind einfach Must-See. Und in allen spielt auch noch Mads Mikkelsen mit. ;)

      Brothers hier ist ein guter Film, aber ich tue mich einfach verdammt schwer mit Maguire in letzter Zeit. :shrug:

      riga schrieb:



      Aber @Bavarian: Jensen! Jensen! Jensen! Ich denke, du wirst Gefallen an den Streifen finden. ;)


      Easy peasy japanesey. :D Eine Lücke, die ich gerne schließe. Zwei deiner besagten Tipps hatte ich sowieso auf meiner Movie-Scouting-Liste, obwohl das unabhängig vom Autoren geschah. Wollte mich vielmehr mit Werken vor 2005 seitens Mikkelsen auseinandersetzen, was so ziemlich Neuland für mich ist. Aber dann schlage ich da direkt zwei Fliegen mit einer Klatsche. Passt. ^^