Shutter Island

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    Es gibt 274 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Der siebte Samurai.

      Auf dieser Grundlage kann man dann ja jeden Film interpretieren.

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      Es ist doch ganz einfach. Er ist Patient: alles ergibt einen Sinn. Er ist Polizist: Der Film geht ins surreale.

      Mal ehrlich, wenn Erinnerungen als Halluzinationen auftauchen (allein dies ist schon medizinisch absurd) wäre bei einem solch gut durchdachten Film schon eine Erklärung fällig, wie man solch gezielte Halluzinazionen bewirken kann. Und dann ist da ja noch das Foto...

      Ich bin ein großer Freund von Verschwörungstheorien, und bin immer der Meinung, man muss in alle Richtungen sehen, bis keine Eindeutigen Hinweise erkennbar sind. Hier ist aber plötzlich alles eindeutig, und sich daran festzuklammern, ist ungefähr so absurd wie an der Existenz von Bielefeld zu zweifeln. Dafür ist der Film sonst zu gut und logisch konstruiert, um plötzlich Elemente zu bringen die an Science Fiction grenzen.

      Ich habe mich heute mit einem Kumpel über den Film unterhalten. Interessanterweise wurde ihm schon bei der Szene in der Krypta klar, dass er selbst Patient ist, denn er meinte es ergäbe alles keinen Sinn, und die Effekte wären teilweise zu offensichtlich billig. Ich habe zwar nicht mal ansatzweise an solch eine Möglichkeit gedacht, denn Scorsese will ja dass man zunächst an die Verschwörung glaubt, um dann den Überraschungsmoment zu ziehen, aber interessant fand ich es trotzdem.
      We were somewhere around Barstow, on the edge of the desert...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Vitellozzo“ ()

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      Naja, die Frau in der Höhle sagt z. B. schon, dass die Zigaretten nicht ohne sein sollen. Zumal er vor der Höhle einen riesigen Rattenschwarm sieht, was ja auch eine Halluzination ist. Es sagt ja niemand, dass die Halluzinationen gezielt auftauchen sollen durch die Medikamente wie z. B. die Zigaretten, sondern er könnte das auch so für sich eingebildet haben. Trotzdem könnte ihn das alles Verrückt machen, obwohl er womöglich doch ein Polizist ist. Als die Rückblenden kommen, stellt er sich eventuell nur genau das vor, was ihm da gerade erzählt wird. Muss ja nicht bedeuten, dass er es getan hat. Vielleicht zweifelt er durch die Aussagen einfach nur an seinem Verstand, was sich durch die Medikamente bekräftigt.

      Man kann jedes Detail dieses Films aus beiden Sichtweisen wahrnehmen und genau das macht den Film für mich so interessant. Ich sage nicht, dass er am Ende als echter Polizist den Tod wählt, ich sage aber auch nicht, dass er das als verrückter Patient macht. Es ist nicht komplett aufzulösen.
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      Das Bild der Tochter sieht er zum ersten mal, nachdem er die Träume hatte. Auch hier hätte Scorsese um die Verschwörungstheorie aufrecht zu erhalten, das Bild schon vorher gezeigt, oder zumindest darauf hingedeutet, dass er diese Bilder gesehen hat.
      Ich kann nicht verstehen, wie man sich so an die Verschwörung festklammern kann. Durch diese Betrachtungsweise wird der FIlm völlig unrealistisch und teilweise unlogisch. Dafür ist der Film doch viel zu intelligent, um solche weit hergeholten Halluzinationstheorien aufzustellen.

      Original von patri-x
      Naja, die Frau in der Höhle sagt z. B. schon, dass die Zigaretten nicht ohne sein sollen.
      Sie ist doch selber eine Einbildung. Und diese warnt ihn wiederum vor den Substanzen die sie selbst ausgelöst hat? :crazy2: Was soll denn bitte in Zigaretten drinnen sein, das solche Halluzinationen auslöst? Engelstrompeten? Das Medikament, welches solche realistische und nicht von der Realität zu unterscheidende Halluzinationen auslöst, muss erstmal erfunden werden. Dies ist ein eindeutiges Zeichen einer Psychose. Aus medizinischer Sicht wäre dies Science Fiction. Oder wenn man gemein sein will, völliger Humbug. Zumal ja während dieses Rollenspiels seine Psychopharmaka abgesetzt wurden, und eher die Nicht-Einnahme solcher bei Schizophrenen solche Wahvorstellungen auslöst, als die Einnahme von Psychodelika bei gesunden Leuten.
      Außerdem wäre der Aufwand um eine solche Verschwörung zu veranstalten viel zu groß, und man könnte es deutlich einfacher haben.



      Man kann jedes Detail dieses Films aus beiden Sichtweisen wahrnehmen und genau das macht den Film für mich so interessant. Ich sage nicht, dass er am Ende als echter Polizist den Tod wählt, ich sage aber auch nicht, dass er das als verrückter Patient macht. Es ist nicht komplett aufzulösen.

      Ich würde Dir gerne Recht geben, denn genau das ist ja meine Kritik gewesen. FAST jedes Detail lässt sich so betrachten, bis zu besagtem Punkt. Ich hätte es genial gefunden, wenn man selber nicht mehr wüsste, ob er verrückt ist, oder glaubt verrückt zu werden. Mir ist das Ende aber zu offensichtlich, um auch nur die Spur eines Zweifels zu haben, denn dann wäre der Film echt schlecht gemacht gewesen.

      Lies mal das Foucaultsche Pendel von Umberto Eco, oder wenigstens die Bielefeldverschwörung. Man kan ALLES auf eine Verschwörung hinausinterpretieren, doch irgendwann wird es einfach nur noch albern und Realitätsfern.

      Und wenn Du immer noch Dich daran festklammern möchtest, sei doch mal erwähnt, dass im Roman "Shutter Island" von Dennis Lehane der Hauptcharakter sich tatsächlich als Patient entpuppt.
      Und falls Du es schwarz auf weiss möchtest, lies Dir mal das folgende Interview mit Scorsese durch, in welchem er unter anderem erzählt, dass er dem Charakter den ganzen Film über schon psychotische Details angehaftet hat, die man oft erst nach dem zweiten Blick erkennt: incontention.com/2010/12/09/in…chosis-in-shutter-island/

      Noch eines? Hier ein Zitat von DiCaprio: "It was very hard for me at first with the character because you have to keep the narrative in mind,” DiCaprio says. “You want to be as pure as you possibly can in portraying somebody with a mental disability like this and be as honest, but you have to be aware of this game that’s being played out for him. " Aus: leonardofan.livejournal.com/39527.html
      We were somewhere around Barstow, on the edge of the desert...
      @Vitellozzo: Danke fuer deine Researchen.

      Ah noch was, was gegen die verschwoerung spricht...
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      Wenn er polizist gewesen waere, haetten die ihn auch anders um die ecke bringen koennen, und muessten nicht so ein hackmac veranstallten um alles perfekt zu tarnen. Ih einfach umbringen, oder ih fuer geisteskrank erklaeren oder oder, und eben nicht so ein risiko einzugehen und zu hoffen das sie ihn verrueckt machen koennen.
      Komme was wolle ... Ich bin bereit :)
      Original von patri-x
      @Vitellozzo: Morgen kämpf ich mich mal durch die Texte.

      @newkid:
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      Vielleicht wollten sie die Medikamente testen und abwarten, was passiert. Es ging sicherlich nicht darum, ihn umzubringen. Also fällt deine Argumentation schon mal aus :D

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      Umbringen war ja nicht DAS argument sondern nur eines davon ;)
      Komme was wolle ... Ich bin bereit :)
      Original von newkid
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      Umbringen war ja nicht DAS argument sondern nur eines davon ;)


      Ja, das ist mir schon klar, aber das kann ich kategorisch ausschließen :P

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „patri-x“ ()

      "Shutter Island"
      [Martin Scorsese / USA ´10]
      9,00 / 10

      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2:


      Seit von der HBO-Serien-Umsetzung die Rede ist, ging mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf, "Shutter Island" einmal wieder ansehen zu wollen. Gesagt, getan. Nach wie vor zähle ich den Scorsese-Film zu meiner Top-50. Warum? Die dichte Atmosphäre, getragen durch die nebelige Insel, dem düsteren sowie impulsiven Sound aber natürlich ebenso dem mysteriösen Verwirrspiel, ergeben ein Zusammenspiel, für das ich so richtig empfänglich war und bin. Gewiss handelt es sich um einen Film, der innerhalb einer Erstsichtung am besten funktioniert, da die Ungewissheit und der schleierhafte Verlauf sicherlich die Reizpunkte sind, die den Motor des Werks ergeben (Wie viel Ungewissheit dann am Ende tatsächlich noch übrig bleibt, muss wohl jeder selbst für sich interpretieren). Und doch war ich erneut wie gebannt vor der Leinwand gesessen. Dazu gesellt sich eine gute Performance seitens Herrn Di Caprio und ebenfalls solide Vorstellungen des restlichen, souverän gewählten Casts. "Shutter Island" fühlt sich wie ein bizarrer Albtraum an und beherbergt den gewissen Flair, der Stimmung und damit einhergehende Gänsehaut vermittelt. Sofern ich etwas kritisieren soll, dann womöglich die "Traumszenen", die gerade in der ersten Hälfte des Films etwas zu gewollt transportiert wurden und nicht so kunstvoll und ästhetisch wirkten, so wie man sich das wohl ausgemalt hat. Aber das nur als kleine Randnotiz, denn auch diese Sequenzen funktionierten am Ende richtig gut. Ein sehenswerter und atmosphärischer Film, der auch mit Wissen über die Twists reizvolle Filmunterhaltung darstellt. Voll in meinem Element.






      Der Film ist ein nettes Verwirrspiel, das dem Zuschauer über weite Strecken mehrere Möglichkeiten anbietet, was es mit der Story auf sich haben könnte. Bei der Erstsichtung hatte mich die Story einigermaßen überrascht. Ich war mir lange nicht sicher gewesen, in welche Richtung das Ganze geht und hab mitgerätselt.
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      Durch Teddys Verhalten hatte ich zwar schnell vermutet, dass er zumindest psychische Probleme hat. Auf die Idee, das Geschehen auf der Insel wäre nur ein Therapie-Versuch, bin ich aber nicht gekommen.
      Die Auflösung hat mich überrascht, umso mehr, da ich eine solche Geschichte von Scorsese nicht erwartet hatte.
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      Eher hätte ich da eine Verschwörungsgeschichte erwartet, wie sie sich Teddy zusammenphantasiert hat.
      Bei der erneuten Sichtung blieb dieser Überraschungseffekt natürlich aus. Dafür fallen, vor allem im Verhalten der Figuren, kleine indirekte Hinweise auf die Lösung auf.
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      Etwa das sehr fürsorgliche Verhalten von Chuck/Sheehan Teddy gegenüber, und wie er immer wieder Teddys Reaktionen beobachtet.


      Aber auch sonst funktioniert der Film noch gut. Von Anfang an herrscht durch Licht, Farben und Musik eine ungemütliche, latent bedrohliche Atmosphäre. Das hat was von alten Horror-B-Movies. Was die Musik angeht, hätte ich mir das manchmal ein bisschen subtiler gewünscht, aber im Großen und Ganzen passt es schon. Nichts zu meckern gibt's bei den Darstellern. Beherrscht wird der Film von Leonardo DiCaprio, der hier einmal mehr eine sehr gute Leistung zeigt. Sehr überzeugend verkörpert er die verschiedenen Facetten seines Charakters. Doch auch Ben Kingsley kann Akzente setzen. Für die Rolle des Arztes, der bei aller Freundlichkeit trotzdem etwas Undurchsichtiges hat, passt er perfekt. Ein bisschen undankbar ist die Rolle von Mark Ruffalo, da er größtenteils nur als Sidekick von DiCaprio fungiert, aber er macht das Beste daraus. Etwas schade finde ich die wenige Screentime von Max von Sydow. Ich seh ihn ohnehin gerne, außerdem hätte seine Rolle hier mehr hergegeben. Das ist aber nur eine Kleinigkeit, die bei der Bewertung nicht groß ins Gewicht fällt.

      Insgesamt ein gelungener Psycho-Thriller von Altmeister Martin Scorsese.

      8/10
      @patri-x Ich hab schon einiges im Netz zu den verschiedenen Theorien gelesen.
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      Richtig überzeugen können mich die anderen Erklärungsversuche (bisher) aber nicht, die Erklärung von Dr. Cawley am Ende erscheint mir am schlüssigsten. Mehrere Punkte sprechen aus meiner Sicht dafür:

      - Die Anagramme: Wenn Teddy nicht Andrew ist, wäre es schon ein enorm großer Zufall, dass sein Name ein Anagramm von Laeddis ist und der Mädchenname seiner Frau ein Anagramm der verschwundenen Patientin. Das kommt mir doch sehr unwahrscheinlich vor.

      - Teddys Bermerkung zu Chuck/Sheehan am Ende: In seiner Phantasie als Teddy ist er ein guter Mensch, als Andrew sieht er sich als Monster. Teddy/Andrew meint also, er lässt lieber Teddy im übertragenen Sinn durch die Lobotomie sterben, als als das Monster Andrew weiter zu leben. Wenn er aber tatsächlich Teddy wäre, wer wäre dann das Monster? Als "nur" Teddy kann er ja schlecht gleichzeitig ein guter Mann und ein Monster sein. Natürlich könnte sich das Monster dann auch auf die Ärzte beziehen. Dann wirkt die Bemerkung auf mich aber iwie nicht rund, wenn sich Mann und Monster auf unterschiedliche Personen beziehen. Zudem erinnert mich die Bemerkung an Teddys Gespräch mit Dr. Naehring. Als Teddy den mit der Spritze bedroht, fragt Naehring, ob er nicht auch meine, dass man ein Monster aufhalten solle, wenn man eins sieht. Nach meiner Interpretation würde Teddy also durch die Lobotomie das Monster aufhalten.

      - Das Foto von Teddys/Andrews Tochter: Teddy hat schon vorher von diesem Mädchen geträumt. Wieso sollte er von einem unbekannten Mädchen träumen, und wieso sollte der Arzt dann ein Foto von ihr haben?

      - Der Traum mit der falschen Rachel und den toten Kindern: Das tote Mädchen fragt Teddy sinngemäß, warum er ihnen nicht geholfen hätte, und Teddy sagt, als er kam, wäre es schon zu spät gewesen. Dann trägt er das Mädchen ins Wasser. Das passt zu der Geschichte mit Andrews ertränkten Kindern.

      - Das Gespräch mit Noyce: Der sagt, es ginge nicht um die Wahrheit, sondern um ihn (Teddy) und Laeddis. Außerdem sagt er, das Ganze wäre nur ein Spiel und Teddy ermittelt gar nicht. Das ergibt einen Sinn, wenn Teddy Andrew ist.


      Dann sind da noch ein paar Kleinigkeiten, die ich für sich betrachtet nicht so wichtig finde, die aber gut in meine Interpretation passen:

      - Schon am Anfang auf der Fähre hat Teddy ein Pflaster auf der Stirn. Darunter könnte eine Verletzung aus der Auseinandersetzung mit Noyce sein.

      - Auf der Fähre sagt er zu Chuck, bei dem Brand, durch den seine Frau starb, starben insgesamt vier Menschen. Und nach der Geschichte des Arztes hat Teddy vier Menschen verloren.

      - Als Teddy Dr. Naehring mit der Spritze bedroht, fragt der ihn, ob er ihn provoziert habe und was ihn provoziere, Bemerkungen, Worte, Gesten. Das klingt für mich wie eine Anspielung darauf, dass Teddy (laut Dr. Cawley) Noyce verprügelt hat, weil der ihn "Laeddis" genannt hatte.

      @daria Es tut mir voll leid, aber so genau habe ich den Film dann nicht mehr im Kopf. Ich kann dir aber sagen, dass ich auch deiner Meinung war, sogar sehr gefestigt. Allerdings hat mich ein Kumpel auch ein wenig vom Gegenteil überzeugen können. Nur bekomme ich jetzt gar keine Details mehr zusammen. Aber vielleicht meldet sich hier ja noch jemand. :)
      Ich kann mich auch nicht mehr wirklich detailiert erinnern, aber es geht doch am Ende im Grunde um die Frage.
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      Ist Teddy wirklich verrückt (quasi als Selbstschutz) und kommt nicht mehr in die Realität zurück und deshalb gibt es die Lobotomie, oder das Rollenspiel hat funktioniert, nur er kann die Realität nicht verkraften und wählt bewusst den Weg der Lobotomie.
      Und da gab es meiner Meinung nach kein einziges eindeutiges Indiz für das eine oder das andere.




      Serienstaffeln 2019: -33-
      Filme 2019:
      -69-

      Serienstaffeln 2020: -33-
      Filme 2020:
      -279-
      yeah der film wird in HD nochmal richtig gut.

      wunderschöne bilder und farben.

      sieht auf den neuen fernsehern bei entsprechender technik richtig gut aus.

      auch die mukke ist toll.

      the movie has grown on me. tolles ding. tolle atmo. bischen wirre konstruierte story - aber tolles Guckerlebnis - eine schöne düstere welt - und ein toller twist.

      auch philosophisch macht der film tolle sachen mit einem ... so in richtung am eigenen verstand zweifeln.

      toll

      8,5/10 Pkt.

      (habn bischen oft toll gesagt lol)