Chapter 27

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    Es gibt 3 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Data.



      Erscheinugsdatum: 2007
      Genre: Drama
      Produktionsland: USA
      Original Titel: Chapter 27
      Regie: Jarrett Schaeffer
      Produktion: Jared Leto, Naomi Despres
      Drehbuch: Jarrett Schaeffer
      Lauflänge: 84 Minuten

      Besetzung:
      Jared Leto
      Lindsay Lohan
      Judah Friedlander
      Ursula Abbott
      Jeane Fournier
      Brian O'Neill


      Inhalt:
      Das Biopic erzählt von den Erlebnissen Chapmans während der letzten Tage vor dem Attentat am 8. Dezember 1980 auf John Lennon.



      Trailer:

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      Links:
      zelluloid.de/filme/index.php3?id=9772
      imdb.com/title/tt0488988/
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      Resident Evil: Afterlife - 1/10
      The Town - 7/10
      habe mir den Film ausgeliehen, weil ich endlich, endlich Jared Leto mal wegen seines Schauspieltalents und seiner Schönheit wegen beurteilen wollte. und es ist faszinierend! man erkennt den Mann, aber er sieht so völlig anders aus. und weiß mit seiner Rolle zu überzeugen.

      kannte die Story um Lennons od vorher nicht. war interessant. hätte aber auch jeder andere ermordet werden können, weil es eigentlich gar nicht um das Opfer, sondern den Täter geht, welchen man die gesamten 80 min. lang begleitet. und dabei darf/muss man die ganze Zeit in seinen Kopf schauen. und mensch, is der Typ gestört! so stelle ich mir den Gedankengang eines solchen Menschen vor. werde mir mal das Buch „Der Mörder in mir" besorgen und vergleichen.

      Jared Leto hatt´s echt drauf, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. wichtig wäre aber, zuvor „Der Fänger im Roggen" zu lesen. sonst sieht man ziemlich als aus, was das Verständnis für den Mörder angeht.
      und Lindsey Lohan? die is eher verzichtbar. da hätten se auch jede andere nehmen können.

      7/10 Platten
      Mein Filmjahr 2023 musste ich dann mit einer kleinen Gurke namens Chapter 27 beenden. Zwangsweise, denn ich habe ihn mir für 0,99 EUR bei Prime ausgeliehen und der wäre dann nicht mehr da gewesen, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin. Daher hab ich ihn am Montag einmal durchlaufen lassen … und ja, die Kontroverse um den Film kann ich nicht so ganz nachvollziehen – mehr schon, wie ernüchtert der Film aufgenommen wurde damals und heute.

      Bekanntlich erzählt Chapter 27 die Tage, die Mark David Chapman in New York City verbrachte, bevor er das schrecklich sinnlose Attentat auf John Lennon verübte, an welchem der Musiker leider verstorben ist. Regisseur und Drehbuchautor Jarrett Schaefer erzählt die Geschichte exklusiv aus Chapmans Perspektive (Mark Lindsey Chapman als Lennon bekommt nicht mal eine einzige Frontalaufnahme seines Gesichts spendiert und Yoko Onos Schrei ist nur aus dem Off zu hören, so sehr ist Schaefer damit beschäftigt, den Fokus auf dem Attentäter zu halten) und wollte so wohl Erkenntnisse und Einblicke in dessen mentalen Zustand erreichen, um eine Erklärung für seine Tat zu finden.

      Das ist zumindest meine Annahme. Und wenn das tatsächlich das Ansinnen war, ist der Film nicht geglückt – denn was ich gesehen habe, war ein Chapman, der definitiv als sozialer weirdo mit kompulsiven Charaktereigenschaften zu bezeichnen wäre, die ihn sicherlich befremdlich machen. Aber das allein macht ihn halt leider nicht interessant. Oder verständlich. Nicht, dass ich es dem Film übel nehme, dass er die Motivationen von Chapman nicht erklärt oder nachvollziehbare Beweggründe liefert - wie soll er das auch? Die Tat war aus einem narzisstischen Antrieb heraus gewachsen, berühmt werden zu wollen. Den Moment, in welchem dem Zuschauer die Glühbirne über dem Kopf angeht, wird es nie geben, denn die wenigsten werden sich damit identifizieren können. Was ich ihm aber krumm nehme, ist, dass er einen stinklangweiligen, absolut tapetenartigen Charakter nimmt, der aus keinem anderen Grund eine Namenserkennung hat, außer dass er ein schreckliches Verbrechen begangen hat und um ihn herum einen 85-Minütigen Film bastelt, in der fehlgeleiteten Annahme, dass das interessant für den Zuschauer sein muss, weil der Film uns sagt, dass es interessant ist. Chapter 27 ist nicht schlecht, weil er schlecht inszeniert oder stümperhaft gemacht ist, sondern weil er die falschen Motivationen hat und absolut keine Rechtfertigung bietet, warum es ihn geben muss. Da hilft auch noch so nettes Schauspiel von einem nicht wiederzuerkennenden Jared Leto nichts, denn so sehr er sich in die Rolle auch reinsteigert, mehr als eine Schablone ist halt auf dem Papier für ihn nicht da.

      Chapter 27 tritt damit in dieselbe Falle, in die die meisten Verfilmungen von diesem True Crime-Kram fallen: Das Verbrechen ist Dreh- und Angelpunkt, Motivation und Plot, beginnt und endet damit – und alles dazwischen ist nur Füllmaterial, um zu dem Punkt zu gelangen, weswegen er gemacht worden ist, nämlich einen sinnlosen Mord an einem der berühmtesten und beliebtesten Musiker aller Zeiten zu zeigen. Ja, er hat mich wieder mal wütend gemacht, warum uns Lennon von so einem überflüssigen Individuum wie Chapman viel zu früh geraubt wurde. Aber das war ich davor schon. Daher ist das, was gezeigt wurde, einfach nicht gut genug für mich. Der Film lässt mich über Chapman und dessen Tat so ratlos zurück, wie ich es davor schon war.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

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