Stalker (Tarkowski)

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    Es gibt 3 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Bavarian.

      Stalker (Tarkowski)

      Bewertung für "Stalker" 3
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      Stalker





      Genre: SciFi / Mystery
      Land: Sowjetunion
      Jahr: 1979

      Regie: Andrei Tarkovsky
      Drehbuch: Arkadi Strugatsky, Boris Strugatsky, Andrei Tarkovsky
      Cast: Aleksandr Kaidanovsky, Alisa Frejndlikh, Anatoli Solonitsyn, Nikolai Grinko, Natasha Abramova




      Story: Die Zone ist ein verbotener Ort, bewacht durch Truppen und mit Stacheldraht gesichert. Dort hinein will ein Stalker zwei Männer führen.

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      Ich bin gerade dabei weitere Listen zusammenzustellen und hab dabei bemerkt, dass dieser fabelhafte Film von Tarkovsky noch keinen eigenen Thread hat. Ich werde doch kaum der einzige sein, der den Film gesehen hat, oder?

      Mit seiner genialen Optik, den interessanten Dialogen, den vielschichtigen Charakteren und dieser ganz gewissen Art von Suspense setzte Stalker Ende der 70er Genremaßstäbe. Sicherlich ist das kein Film für das übliche MTV-Generations-Kind denn, das kann man wohl so sagen, die Geschichte an sich würde auch in knapp 80 Minuten locker reinpassen aber Tarkovsky nimmt sich 152 Minuten um ihn schier unendlichen Kamerafahrten und sehr ruhigen Szenen die Geschichte dieser dreier so verschiedener Personen in der Zone zu erzählen.

      Kein Film den man sich trotz aller Liebe jeden Monat ansehen würde aber einer den man mal gesehen haben sollte. Fantastischer Film.

      Das dürfte aber schon ein kleiner Hinweis sein, oder? =)
      Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis.

      Einer der Filme die man endlos in der Filmtheorie auseinander nimmt. Ein lehrreicher Film, interessanter Film, ein wegbereitender Film...aber er wird niemals in meine Lieblingsliste aufgenommen. Ich mag zwar den russischen Film, aber einige Teile von Tarkovsky's Werken haben sich mir noch nicht erschlossen. Vor allem Stalker und Solaris, Nostalghia und Mirrors (oder wie er heisst) gefielen mir dagegen.

      Naja, ich denke es geht mir da ähnlich wie mit Eisenstein...ich erkenne zwar das Genie, aber unter Meisterwerken versteh ich was anderes.
      Signatur lädt...
      Es gibt Filme die man gut findet, aber aufgrund ihrer Gestaltung, die so völlig anders ist, als vieles was man bisher gesehen hat, nicht oft schauen kann, weil sie entweder so komplex anstrengend oder deprimierend knallhart sind.

      Was mich überrascht hat, war die Tatsache das ich dem Film besser folgen konnte, als wie ich noch im Vorfeld befürchtet hatte. Die Geschichte ist in ihrem eigenen Kosmos betrachtet logisch, geheimnisvoll und faszinierend. Die Dialoge sind durchweg sehr tiefgründig und über weite Strecken nachvollziehbar. Natürlich gibt es auch Passagen, die sich mir nicht erschlossen haben, doch mit etwas Überlegungen kann man sich die nötigen Informationen zusammenreimen, wenn man nur weit genug um verschiedene Ecken denken möchte ( oder man liest die Novelle "Picknick am Wegesrand", auf welche der Film basiert, worin vieles angeblich deutlicher zum Vorschein tritt, was vorher noch im dunkel verborgen war, wenn man sich nur den Film angesehen hat ).

      Lange Kamerafahrten, eine verwahrloste, dreckige und dem Untergang oder dem Neubeginn geweihte Landschaft ( kommt drauf an, aus welcher Sicht man dies betrachten will ), wenig bzw. oftmals überhaupt keine Dialoge, Bilder an die man noch Tage später zurückdenken wird und fast keine erklärenden Sätze zu dem, was dort vor sich geht - das ist Andrei Tarkovskys Stalker.

      Dem Regisseur gelang es hier mit einfachsten Mitteln ein Gefühl der Fremde, des Unwohlseins und des Übernatürlichen zu schaffen. Man hat nicht den geringsten Anhaltspunkt in was für einer Zeit der Film spielen soll, was ihm aber zu gute kommt ( für mich hatte es leichte Ähnlichkeit zu George Orwells düsterer Zukunftsvision "1984" ). Ja, selbst die Menschen bleiben namenlose Individuen, aus Schutz, aber auch aus Angst entdeckt zu werden nutzen sie nur Codewörter, wie etwa "Professor"oder "Schriftsteller", die zwar den Beruf des jeweiligen treffend formulieren, aber rein gar nichts über seine Person aussagt. Ein jeder bleibt eine leere, weiße Schablone, deren Bezeichnung rein gar nichts bedeutet. Aber inmitten all dieser morbiden, trostlosen Welt gibt es noch so etwas wie eine Art Hoffnung, woran die Zone einen nicht unerheblichen Teil beigeträgt, obwohl der Gedanke das ein so heruntergekommener Ort so starke Gefühle hervorrufen kann, gleichzeitig paradox erscheint, aber wer den Film gesehen hat, wird es verstehen.


      9,5/10

      Schwerer Stoff. Neben Bela Tarrs Das Turiner Pferd und Lynchs Inland Empire der vielleicht (im positiven Sinne) anstrengendste Film, den ich je gesehen habe. Meine erste Erfahrung mit Tarkowski übrigens. Dieser sowjetische Sci-Fi-Beitrag hat´s schon in sich, auch wenn es bestimmt Filme in den späten 70ern gab, die besser gealtert sind. Wenig Kontext, bedingt entertainend und durchaus sperrig. Sehr ruhige, dialog- und stimmungslastige (fast) drei Stunden mit ausgeprägten philosopisch-kryptischen Input. Alles hat sich mir zwar nicht erschlossen, ist aber auch gar nicht weiter schilmm.

      Drei Menschen, verschiedener Herkünfte und Professionen, begeben sich in die ominöse Zone, die in ihrer Inszenierung unheilvoll und friedlich im gleichen Moment wirkt. Mit einem noch ominöseren Ziel. In den Dialogen und Dispusten steckt ungemein viel drin. Gesellschaft, Politik, Religion - der Mensch und die Zivilisation. Gespickt mit viel Selbstreflexion. Die Pointe mag auf Unterhaltungsebene vielleicht unbefriedigend daherkommen, offenbart aber so einige Erkenntnisse.

      Der Film tat mir gut, um mal wieder ein bisschen aus meiner filmischen Komfortzone herausszukommen. So ein bisschen Herausforderung schadet nicht. Bewerten will/kann ich das Werk aber kaum. Was ich aber die Tage definitiv noch machen werde, ist mich durch diverse Interperationen zu ackern. :)