The Irishman (Martin Scorsese)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Es gibt 480 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Gambit.

      giovannangelo schrieb:

      Die seh Gewohnheiten haben sich leider verändert

      Es wird auch Personen geben die es unverständlich finden, wenn John Wayne-Western oder 30er- und 40er-Gruselfilme als langweilig bezeichnet werden. Das Zeug muss man heute halt einfach mögen. :P

      Dass sich viele Netflix-Massengucker mit dem neuen Scorsese nicht identifizieren können wundert mich genauso wenig wie die Tatsache, dass die Majors kein Interesse an dem Projekt hatten, zumindest nicht bei einem Horror-Budget.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Gestern war es endlich soweit. Die Rahmenbedingungen waren perfekt. Schlechtes Wetter außen, Zimmer dunkel gemacht und dann um 18 Uhr endlich den neuen Scorcese gestartet.

      Ich hatte etwas Sorge, weil meine Erwartungshaltung war natürlich auf Maximum. War gar nicht anders möglich. Aber alle Sorge war natürlich völlig unbegründet. Mit Leichtigkeit wurde diese Erwartungshaltung erfüllt wenn nicht sogar übertroffen. Es gibt wohl nur einen Regisseur Weltweit der sowas auch noch im hohen Alter schafft. Der Film ist wirklich ruhig und sehr gemächlich. Aber keine einzige Sekunde davon langweilig. Es war sogar so dass ich etwas überrascht war dass auf einmal der Abspann lief. So schnell waren für mich die 3 Stunden 20 Minuten vorbei. Trotz aller Langsamkeit war es immer spannend und interessant anzusehen. Was natürlich auch dem grandiosen Cast zu verdanken ist. Vor allem Joe Pesci liefert hier noch einmal unglaublich gut ab. Ich will gar nichts mehr weiter schreiben, denn es wurde alles schon perfekt von meinen Vorrednern zusammengefasst. Einfach ein Film der alten Schule wo es in dieser Form mit diesem Cast wohl nie mehr wieder geben wird.

      Ein Meisterwerk und für mich ganz klar der Film des Jahres.

      9,5/10 Irishmans

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Wuchter“ ()

      Ari Aster sagt, Martin Scorseses "wunderbarer" Film ist eine "radikal bedauernswerte" Elegie.

      "Der Film ist obsessiv auf die zerschlagenen Egos, die maskuline Haltung, die unbedeutenden (aber extrem folgerichtigen) Fauxpas und die kleinlichen Ressentiments seiner tödlich fehlerhaften Charaktere eingestimmt und wird zu einem dichten Archiv faszinierender menschlicher Details", fügte Aster hinzu. "Wie so viele von Scorseses Filmen (vor allem im Gangster-Genre, das er so gut wie definiert hat und nun auf seine Art und Weise aufgegeben wurde), ist dies letztlich die Geschichte eines ungeprüften Lebens."

      Link(Quelle): theplaylist.net/ari-aster-martin-scorsese-irishman-20191219/
      s-l500
      Also mir sagte der Film sehr zu und mir machte auch die digitale Verjüngung recht wenig aus. Vielmehr war ich von den Figuren gefesselt, was wieder an der Präsenz der jeweilen Darsteller lag .
      Al Pacino als Jimmy Hoffa war eine wahre Freude. Solche Rollen liegen ihn einfach. :thumbsup:
      Allerdings sollte man hier wissen, dass der Film eine Interpretation der geschichtlichen Ereignisse ist und keine 100 % wahre Story.
      Ich hab den Film jedenfalls am Stück angesehen und ich fand auch recht wenig längen.
      Starkes Stück Film 9/10
      Ich habe den Film gestern auch endlich gesehen und grundsätzlich bin ich positiv gestimmt. Inszenierung, Schnitt (es gab aber 2 Schnitte - Shot und Gegenshot - die nicht ganz aufeinander passten), aber grundsätzlich eine phänomenale Optik.

      Die Darsteller waren großartig, wobei für mich insbesondere de Niro positiv auffiel. Naja, was heißt "auffiel", man weiß ja, was er kann, aber was er vor allem auch zum Ende hin mit seiner Mimik erzählen konnte, war schon großartig. Pacino ebenfalls überzeugend wie immer. Pesci fand ich gut, aber so mega-herausragend war für mich da jetzt nichts, das gab seine Rolle finde ich auch nicht mehr. Und wer mich wirklich total positiv überrascht hatte, war Ray Romano, der da gut mithalten konnte. Ich kenne ihn halt noch aus seiner Sitcom (da war er gut, aber es ist dann doch nochmal was anderes hier).

      Eigentlich war niemand in diesem Film schlecht.

      Auch den dezenten Humor fand ich gelungen, der ja gerade zu Beginn noch präsenter war, manchmal gab es eine Skurrilität wie von Tarantino (
      Spoiler anzeigen
      hinsichtlich Gewaltgrad, der übertrieben und damit witzig inszeniert wurde oder die Diskussion um den Fisch)
      . Lockerte auf und störte überhaupt nicht. Die Verjüngung war gut gemacht, das sah schon echt gut aus.

      Jedoch verlangt der Film einem einiges ab. Man muss fit im Kopf sein, wenn man The Irishman schauen möchte. Manchmal prasseln doch zu viele Namen auf einen ein und man kann den Überblick verlieren. Oder vergisst zwischendurch mal wieder was. Und das, obwohl die Story jetzt eigentlich nicht megakompliziert ist. Ich hatte nach einigen Stunden dann doch Probleme mit meiner Konzentration und dann wurde es doch mal anstregend und ich habe pausiert. Mir war der Film dann doch einfach zu lang. Ich habe kein Problem mit langen Filmen, aber es gab dann doch einiges, was es nicht gebraucht hätte. Zu Beginn genoss ich das Pacing ziemlich, aber wie gesagt, es wurde dann etwas anstrengend. Vielleicht hätte ich meine Filmhappen gem. der Miniserienaufteilung auf mehrere Teile aufteilen sollen, keine Ahnung.

      Die Details waren ebenfalls großartig, ich werfe z.B. mal "Speak Softly Love" in den Raum. Fiel mir direkt auf, dudelt mir immer noch im Kopf rum.

      Dennoch ein guter Film, der total bodenständig wirkt und absolut sehenswert ist. Technisch und darstellerisch auf absolut hohem Niveau, mir jedoch einfach nen Ticken zu lang.
      The irishman ist ein durchschnittlicher Scorsese. Aber Scorsese ist wie Pizza: auch ein durchschnittlicher Scorsese ist noch ganz gut. Die Befürchtung, dass der Film zu anstrengend und langatmig wird, hat sich nicht bestätigt. Die Sorge möchte ich all jenen nehmen, die deshalb den Film bisher gemieden haben, wer Boardwalk Empire oder Sopranos gerne geguckt hat, der wird auch mit Irishman klarkommen, das Tempo ist ähnlich. Es geht etwas ruhiger zu, man sitzt am Tisch bei einem guten Tropfen Chianti und bespricht Geschäft und Privates. Aber wie das in dem Gewerbe so üblich ist, müssen zwischendurch Jobs erledigt werden, es wird also nie langweilig. Es müssen schließlich Häuser gestrichen werden oder Leute auf eine Reise runter nach Australien geschickt werden, ihr wisst was ich meine. Die lange Laufzeit hat mich zu keiner Zeit gestört, ich habe den Film aber auch in zwei Sitzungen geschaut, das hat ziemlich gut geklappt.

      Was mich am Film wirklich stört, ist das sichtbare Alter der Figuren. Sorry, aber ich finde der Film kommt mit der Besetzung Pesci, De Niro und Pacino 25 Jahre zu spät, da kann ich trotz aller Sentimentalität nicht drüber hinwegsehen. Ich hätte es besser gefunden, wenn Scorsese junge Gesichter gecastet hätte, man muss ja nicht unbedingt wieder DiCaprio casten. Es ist ja noch gerade ok, wenn die Bosse etwas älter sind, auch wenn das nicht der Realität entspricht, denn Jimmy Hoffa war in den 60ern deutlich jünger als Pacino aussieht, der Film sagt selbst, dass Hoffa und Tony Pro (Stephen Graham) zusammen aufgewachsen sind, was aufgrund des sichtbaren Altersunterschiedes einfach überhaupt nicht hinkommt. Bei Hoffa und Russ kann ich es aber noch akzeptieren, bei Frank Sheeran jedoch bleibt die Inkohärenz immer im Hinterkopf. De Niro spielt den Mann fürs Grobe, den Schläger und Killer, selbst mit CGI-Gesichtsverjüngung sieht De Niro aber einfach noch zu alt aus, und sein gesamter Bewegungsapparat wirkt einfach nicht mehr wie der eines Mannes mittleren Alters. Das erinnert mich an Clint Eastwood in Gran Torino, nur dass man da keinen Hehl aus seinem Alter gemacht hat. Hat mir nicht gefallen, wirkt auch manchmal unfreiwillig komisch.

      Gut gefallen hat mir, dass der Film keine Helden und Antihelden hat, Zallian verzichtet ganz darauf, die Hauptfigur sympathisch zu machen. Darin unterscheidet sich Sheeran auch von Tony Soprano oder Chucky Thompson. Sheeran ist eiskalt, wortkarg, zeigt selten Emotionen und ist damit schwer zugänglich. Es gibt auch wenig coole, erheiternde Szenen, die Inszenierung ist sehr nüchtern. Und das ist was Positives, The irishman will keine Verherrlichung des Gangstertums sein, im Gegensatz zu vielen anderen Filmen von Scorsese. Er will realistisch sein. Snipes hat es eigentlich gut zusammengefasst.

      Snipes schrieb:


      "Irishman" macht es solchen Zuschauern allerdings schwer bis unmöglich, etwas zum Nacheifern zu finden: Den besagten Rausch des Höhenflugs erleben wir nicht wirklich. DeNiro hockt auch in keiner protzigen Villa, hat keinen millionenschweren Fuhrpark. Robert DeNiro steigt zwar in der Rankordnung auf aber verliert auf dem Weg dorthin soviel an Werten und Familie, dass es einem nie wirklich als lohnenswerte Errungenschaft vorkommt. Was er gewinnt steht nie in einem Verhältnis dazu, was er im Umkehrschluss verliert. Da sitzt kein Zuschauer vor dem Fernseher und denkt sich insgeheim "Geil, so wäre ich auch gerne". Wer will so schon sein?


      Die Message des Films ist: Macht lieber was Anständiges. Verbrecher sein ist scheiße. Technisch und schauspielerisch ist der Film, wie alle anderen Filme von Marty, eine Urgewalt. Super besetzt bis in die kleinste Rolle, naja bis auf die Alterskontroverse.

      7,5/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Winnfield“ ()

      Verjüngung der Stars von DeepFake-Benutzer gefixt, und es sieht um Welten besser aus.

      s-l500
      Beim DeepFake sehen die Schauspieler eher so aus, wie sie damals aussahen, aber auch nicht immer... und manchmal sind sie zu glattgebügelt.

      In den Kommentaren schrieb einer, dass die Lippen im Alter dünner werden. Das hat man beim Original nicht beachtet. Außerdem hören Ohren und Nase nie auf zu wachsen, auch das hat man nicht ausgeglichen. Vielleicht geht es auch nicht, keine Ahnung. Von den Stimmen und Bewegungen mal ganz zu schweigen. Die bleiben eh ~75 Jahre alt.

      So sehr ich den Film mag, aber ich bin mit dem De-Aging nicht zufrieden. Kann es aber glücklicherweise trotzdem ganz gut ausblenden.

      Was soll daran besser sein?

      Erinnert mich eher an die DNR Verbrechen die man bei einigen Blu-ray Filmen begangen hat, ein problem was die Digitale Verfüngung trotzdem nicht beheben kann ein Mann der 65 Jahre oder älter ist kann sich nicht wie ein 30 Jähriger bewegen.
      Du schaust gerne hier vorbei und möchtest uns unterstützen?
      In der Netflix-Version sehen die Schauspiel-Ikonen eher noch nach Menschen aus, links, das sieht mir viel zu künstlich aus.

      Aber diese Technik kann sich Hollywood generell in den Allerwertesten schieben, da ist sie am besten aufgehoben.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"