Network

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    Es gibt 14 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Burning.

      Bewertung für "Network" 2
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      Originaltitel: Network
      Genre: Drama
      Land: USA 1976
      Spielzeit: ca. 121 min.
      FSK: ab 16
      Regie: Sidney Lumet
      Drehbuch: Paddy Chayefsky

      Besetzung:: Faye Dunaway, William Holden, Peter Finch, Robert Duvall, Ned Beatty...

      Story:

      Der langjährige Nachrichtensprecher Howard Beale soll wegen sinkender Quoten gefeuert werden. Vor laufender Kamera macht er sich in einem wütenden Ausbrucht Luft - und promt jagt seine Rage die Ratings in die Höhe. Natürlich wird er sofort wieder eingestellt und als "zorniger Prophet" vermarktet. Doch was tun, sobald der Prophet keinen Profit mehr bringt? Es muss etwas geschehen! Am besten während einer Live-Sendung - vor Publikum...

      Most Wanted:
      01. Tree of Life
      02. The Way Back
      03. The Fighter
      04. Enter the Void
      05. Biutiful
      06. The Rum Diary
      07. Schwerkraft
      08. Tron 2: Legacy
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      Zuletzt gesehen:
      Resident Evil: Afterlife - 1/10
      The Town - 7/10
      Das Zitat des Films:

      "Ihr könnt mich all am Arsch lecken".

      Klinkt jetzt vielleicht nicht so spektakulär. Aber in der speziellen Szene herrlich "vorgetragen" von der Hauptfigur bzw. Peter Finch.

      Einiges schien aus damaliger Zeit vielleicht überzogen. Aber wenn man den Einfluss der Medien heute sieht hat die Realität die Fiktion längst eingeholt.

      Den Oscar gab es damals posthum für Peter Finch.
      Sehr starker Film und, wie ich finde, gar nicht soweit weg von der Realität. Gut manches ist sicherlich überzogen, aber vieles findet man heute auch so wieder. Besonders gelungen ist auch das Drehbuch. Die Dialoge sind immer auf den Punkt und sehr realitätsnah, aber dennoch emotional. Auch die Schauspieler liefern allesamt eine klasse Leistung ab. Peter Finch einfach nur Kult :goodwork:

      Der fehlende Soundtrack trägt auch wunderbar zur Atmosphäre bei und so bleibt mir nur zu sagen: Großes Kino...

      9/10 mal aus dem Fenster gebrüllt


      "I demand that a film either expresses the joy of making cinema or the agony of making cinema. I am not accepting anything in between at all" - Francois Truffaut
      - Network

      Eine ehrgeizige Programmchefin, die bereit ist, über Leichen zu gehen. Ein Nachrichtensprecher, kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Und sein bester Freund, der Präsident der Nachrichtenabteilung, und der Einzige in diesem Ensemble an Charakteren, der noch halbwegs bei Verstand zu sein scheint. Network wird von keinem definierten Helden, keinem klaren Protagonisten angeführt. Vielmehr ist es ein Film darüber, welche Opfer der Kampf um Einschaltquoten zur Hauptsendezeit fordert in dem fortlaufenden Bestreben darin, Zuschauer in Angst zu versetzen, zu schockieren und zu radikalisieren und wie unsere Gesellschaft in diesem Prozess nach und nach betäubt und unterworfen wird.

      Als Howard Beales Programm in den Zuschauerzahlen anfängt, Federn zu lassen, teilt ihm Max Schuhmacher, sein engster Vertrauter mit, dass man ihn gehen lassen wird. Er fängt an zu trinken und stürzt in eine tiefe Depression und hat aus Witz heraus entstehend die Idee, seinen Suizid zu planen und diesen vor laufender Kamera anzukündigen. Diane Christensen – eine ehrgeizige, junge Programmchefin – findet heraus, dass dieser Stunt ein enormes Zuschauerinteresse geweckt hat. Howard wird gestattet, ein letztes Mal vor die Kamera zu treten, um sich zu verabschieden. Was folgt, ist sein erster großer Monolog im Film, wie er den ganzen „bullshit“ satt habe. Er hat damit einen Nerv in einem gefrusteten Publikum getroffen und weil die daraus entstehende Begeisterung beim Publikum so groß ist, überzeugt Diane ihren Chef, anstatt Howard zu entlassen, seine Sendung stattdessen zum Aushängeschild für den Sender zu machen.

      Von da an eskaliert der Film fortlaufend in neue Extreme. Network ist eine Satire – der Film positioniert sich mit subtilen Übertreibungen relativ früh als Solche. Aber ist er wirklich so weit von der Realität entfernt? Berichten nach ließ sich Drehbuchautor Paddy Chayefsky von dem ersten live übertragenen Selbstmord einer amerikanischen Nachrichtensprecherin in Florida namens Christine Chubbuck inspirieren. „Das Fernsehen ist bereit, alles für eine Quote machen“, hat Chayefsky in einem späteren Interview gesagt. Und während Chubbucks Suizid nicht, wie im Film, angekündigt war, offenbart er doch etwas äußerst Dunkles und Bedenkliches darüber, was uns im Fernsehen und in den Medien berichtet wird und auf welche Weise. Einschaltquoten lassen sich nicht erzielen durch Schlagzeilen wie „Heute ist nicht Außergewöhnliches passiert“. Stattdessen sind es die Katastrophen und Morde und Anschläge, die unsere Neugierde wecken. Im Konkurrenzkampf mit immer mehr Mitstreitern im Feld, muss sich das eigene Programm natürlich mit Aktionen profilieren, um Augen zu sich ziehen. Der Verfall unserer Medien war ein großes Thema, nachdem Network 1977 als der große Gewinner bei der Oscar-Zeremonie nach Hause ging. Und dieses Gespräch hält bis heute an, mit dem einzigen Unterschied, dass die Landschaft nur unberechenbarer geworden ist, ist sie doch weniger konzentriert und kontrolliert und auf mehr Plattformen verteilt.

      Howard Beale in seiner neuen Position als manischer TV-Prediger hat Peter Finch völlig zurecht posthum den Academy Award eingebracht und sein Charakter ist sicherlich eine der besten Kreationen des letzten Kino-Jahrhunderts. Der Satz „I’m as mad as hell and I’m not gonna to take this anymore!” ist beinahe schon symbolisch für die Gegenkulturbewegung dieser Zeit und auch heute noch eines der am meisten zitierten Filmzitate der Geschichte – auch wenn viele Leute womöglich nicht wissen, woher es überhaupt kommt.

      Sidney Lumet verstand es vielleicht besser, als jeder andere Regisseur, ein großes Ensemble in einem Film zu vereinen und jedem Charakter einen Zoll zu leisten. Neben Finch brilliert allen voran Faye Dunaway in der Rolle der Diane, deren Charakter Chayesfkys Aussage widerspiegelt: Sie ist kalt und kalkulierend. Ihr einziges Ziel ist die Einschaltquote und um diese erreichen, gibt es kein Tabu, das nicht gebrochen werden darf. Schwäche oder Nachgiebigkeit gibt es in ihrem Vokabular nicht. Und selbst die Momente, in denen sie wie ein Mensch wirkt – ihre Affäre mit Schuhmacher bietet dem Film seine ruhigsten Momente -, mindern in keiner Weise ihren verrotteten Kern, ihre destruktive Persönlichkeit.

      Network folgt keinem klassischen Plot – es ist mehr eine Serie an Eskalationsstufen, die die Verdorbenheit in diesem Business skizziert. Während man über manche Szene noch schmunzeln kann, bleibt einem in anderen Momenten das Lachen geradezu im Halse stecken. Der Grat zwischen Satire und Realität ist nie schmaler, als während des legendären Monologs von Ned Beattys Arthur Jensen, der die Philosophie der modernen Nachrichtenerstattung in ihrer erschreckenden, zynischen Schlichtheit zusammenfasst, wunderbar eingerahmt von Kameramann Owen Roizman, der den CAA Vorsitzenden erscheinen lässt, als wäre er der personifizierte Antichrist höchstpersönlich.

      Network ist kurz gesagt die womöglich beste Mediensatire aller Zeiten. Es ist beachtenswert, wie viel darin allein schon thematisch steckt, deckt der Film doch so viele Ebenen in unglaublich kurzer Zeit ab, dass es unmöglich ist, alles mit einer Sichtung aufzunehmen. Ich habe eine äußerst hohe Achtung vor Sidney Lumet und seinem filmischen Vermächtnis, der auch in Network ein enormes Ensemble dirigierte, wobei ich noch nicht mal Gelegenheit hatte, Robert Duvall, Beatrice Straight und William Holden – seines Zeichens, der stabile straight man im Film - zu thematisieren. Gleichzeitig schafft er einen Grundton, der bitterböse, bissige Satire mühelos mit echter Tragik verbindet. Denn ja, so niederträchtig eine Diane Christensen auch sein mag, der Film macht keine Karikatur aus ihr oder aus der Materie. Und so leichtfüßig Network auch daherkommen mag, als Gesamtes machen ihn diese Details noch etwas schwerer verdaulich.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Grundgütiger, was für ein unfassbar starker Film. Das dürfte eine der schmerzlichsten Satiren sein, die ich je gesehen habe. Das Ding kommt in all seiner grobschlächtigen und zeitgleich extrem raffinierten Kritik an der TV-Berichterstattung und einer rein kapitalistisch-/erfolgsmotivierten Gesellschaft schon fast einem Thriller nahe - so viele unangenehme Gefühle stauen sich da nach und nach auf.

      Network basiert lose auf dem realen Fall der Christine Chubbuck, einer Moderatorin, die sich in einer Livesendung erschossen hat. Mit dem feinen Unterschied, dass Regisseur Lumet und Autor Chayefsky der Figur in dieser Maschinerie, bestehend aus Manipulation, Gier, Verblendung und Instrumentalisierung...
      Spoiler anzeigen
      ...nicht einmal gestatten, ihr Ende selbst zu wählen. Sie wird nüchtern ermordet, in einer relativ beliebigen Ästhetik.
      Und das offenbart ziemlich perfekt die Quintessenz des Films.

      Der Film entwickelt ein irre unangenehmes Gefühl, in all seinem menschenfeindlichen Quotenwahn. Alles dreht sich um Profit, Effektivität und Prestige. Für Ziele, die einfach gegeben zu sein scheinen. Und für Ideale, die niemand hinterfragt. Ein Business, in dem Empathie und Uneigennützigkeit antiquierte Werte sind. Und die eine Figur, die versucht, sie halbwegs zu bewahren, kann diesen letztendlich nur beim Sterben zusehen. Der Streifen tut einfach richtig weh.

      Selbst diese moralisch vermutlich wertvollste Figur, verkörpert von William Holden, ist ein Fremdgeher und daher Bestandteil einer Liebesaffäre, die in anderen Filmen dieser Zunft eher dafür da wäre, etwas substanzlosen Sexappeal und Dynamik ins Geschehen zu integrieren. Doch in Network ganz anders. Selbst Liebeleien werden von nihilistischen Ideologien unterwandert. Für eine stark aufspielende Faye Dunaway ist dies eine Art intimerer Geschäftsakt, kalkulierend und nach Prestige suchend. Selbst ihre Orgasmen sind stets effizient. Irgendwo erkennt sie dann zwar doch den romantischen Wert darin, kann ihn aber nicht benennen und mit ihm umgehen. Für Max wiederum eine aussichtslose Begierde, die nur Schmerzen verursachen wird. Das Schlimme daran: Er weiß es selbst am besten. Und doch lässt er sich darauf ein. Einfach, weil dieses Universum, das in Network dargestellt wird, berechenbar und selbstzerstörerisch ist. Und man dem einfach nicht entkommt, so reflektiert man auch sein mag. Und so gestaltet sich selbst der obligatorische Romanzen-Subplot ungemein wertvoll für das Statement.

      Mein lieber Herr Gesangsverein! Diese Monologe von Darsteller Peter Finch (diese Rhetorik! und diese Statements!) und die boshaften Handlungen sämtlicher Figuren drumherum erschaffen eine selten angespannte Stimmung, die aber in ihrer Radikalität und Entlarvung dennoch gut tut. Freilich, wenn dann linksextreme Terroristen ein Meeting halten, um über Klauseln und Steuern zu diskutieren, dann kommt schon so etwas wie Humor auf. Doch letztendlich formulieren auch diese amüsanteren Szenen, in denen man mal kurz keinen Kloß im Hals hat, die Hiobsbotschaft aus: Unsere manische Suche nach den Kohle, Erfolg und Anerkennung muss zwangsläufig unseren Untergang bedeuten.

      Spitzzüngige Dialoge, Tempo, gutes Acting - und eine Autopsie der seriösen Berichtserstattung, hin zur opportunistischen Show, die jeden Scheiß macht, um Quoten zu generieren. Mich hat der Film jedenfalls so richtig mitgenommen. Wo andere Drehbücher noch ein paar Hoffnungsschimmer spendieren, um dem mitgenommenen Zuschauer zumindest noch etwas Elan und Hoffnung mit auf den Weg zu geben, da folgt in Network das endgültige K.O.

      Spoiler anzeigen
      Der wütende Prophet Howard Beale ermöglicht durch seinen Aufruf, die Übernahme des Senders zu blockieren, einen letzten demokratischen Akt. Eine Intervention des Volkes. Das könnte jetzt die abschließende Moral sein. Doch so naiv tickt der Film natürlich nicht. Das war nur ein letztes kleines Aufbäumen, denn am Ende wird auch dieser das degenerierte Kollektiv und ihre profitgetriebenen Anführer nicht dauerhaft verändern. Ein winziger Tropfen auf einem glühenden Stein.


      Und als endgültigen Downer darf man das Ganze dann auch noch auf sich selbst projizieren. Auch der Zuschauer erhält eine Erkenntnis, einen dicken Appell. Doch auch ich, so eindringlich die Warnung oder Botschaft auch sein mag, werde nichts verändern können.

      Und dann rollt der Film bitterböse aus:

      Spoiler anzeigen
      Verschiedene TV-Screens flimmern unfokussiert vor sich hin. In einem der vier sehen wir den toten Howard Beale liegen. Ein trivialer, nichtiger Eindruck. Und da ertönt auch schon der nächste News-Jingle. Diese Story ist zu Ende geschrieben. Gut, dass die nächste Sensation schon wartet...


      Jesus, war das alles fies.

      Data schrieb:

      Network ist kurz gesagt die womöglich beste Mediensatire aller Zeiten.


      Jep.


      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Bavarian“ ()

      Den gibt's aktuell bei 'Prime'. Habe den auch schon lange auf der Liste und die App meinte vor ein paar Tagen, dass der innerhalb der nächsten 30 Tage nicht mehr verfügbar ist =O
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Bavarian schrieb:

      Der Film entwickelt ein irre unangenehmes Gefühl, in all seinem menschenfeindlichen Quotenwahn. Alles dreht sich um Profit, Effektivität und Prestige. Für Ziele, die einfach gegeben zu sein scheinen. Und für Ideale, die niemand hinterfragt. Ein Business, in dem Empathie und Uneigennützigkeit antiquierte Werte sind. Und die eine Figur, die versucht, sie halbwegs zu bewahren, kann diesen letztendlich nur beim Sterben zusehen. Der Streifen tut einfach richtig weh.


      Er kann wehtun. Aber das ist mehr ein Schmerz, der wie ein Schlag zuerst in die Magengrube geht und während du verzweifelt versuchst, Luft zu holen, klatscht dir noch jemand mit der flachen Hand ins Gesicht. Der Film war fast schon grausam in seiner Brutalität - die aber nie fernab dessen wirkte, wie ich mir vorstelle, was in diesen Kreisen realistisch vor sich geht. Wie du schreibst, Quoten um jeden Preis.

      Ganz fantastische Kritik. Treffende Analyse mit viel Reflektion, das können nur die besten Filme mit einem machen. Fand es besonders spannend zu lesen, wie du die Charaktere in diesem Konstrukt wahrgenommen hast, denn für mich ist es eine der krassen Stärken von Network, wie groß das Ensemble ist, aber wie jeder Teil davon einen tatsächlichen Nutzen hat und einen ganz bestimmten Zweck erfüllt, um eine Geschichte gesamtheitlich zum Funktionoeren zu bringen. Freut micht sehr, dass du noch die Zeit gefunden hast. Und bin auch gespannt, was @Burning und @Scholleck dann sagen - würde da defintiv noch eine Sichtung empfehlen, bevor Prime den rausnimmt (und euch auch den O-Ton ans Herz legen - da gibt es Dialoge im Film, die man in der originalen Sprache hören muss).

      Für mich eines der exemplarischsten Beispiele, was Lumet für ein großartiger Filmemacher war. Hab den Film vor (laut meinem Beitrag) vier Jahren gesehen - und da sind immer noch so viele Szenen präsent vor meinem Auge, dass es letzte Woche hätte gewesen sein können. Vor allem alles mit Peter Finch und Ned Beatty, beide wahrscheinlich so denkwürdig, wie in keiner anderen ihrer Rollen.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      Burning schrieb:

      Den gibt's aktuell bei 'Prime'.


      Scholleck schrieb:

      Der steht auch schon ewig auf meiner (Klassiker)Wachlist und du machst mir da richtig Lust drauf.


      Jap, habe ihn auch bei Prime gesehen. Und ihn quasi in meiner Merkliste, seit ich Merklisten führe (2013? :D). Halleluja. Danke an der Stelle an den bewussten Impuls von dir @Data - sonst wäre das vermutlich nie was geworden.

      Wunderbar, dass das hier so seine Kreise zieht. Da haben wir hier das deutlich angenehmere Network. Viel Spaß euch dreien, bei einem richtig unangenehm-guten Filmabend. ^^

      Data schrieb:

      Fand es besonders spannend zu lesen, wie du die Charaktere in diesem Konstrukt wahrgenommen hast, denn für mich ist es eine der krassen Stärken von Network, wie groß das Ensemble ist, aber wie jeder Teil davon einen tatsächlichen Nutzen hat und einen ganz bestimmten Zweck erfüllt, um eine Geschichte gesamtheitlich zum Funktionoeren zu bringen.


      Absolut. Der Filmtitel ist wirklich in jeder Hinsicht Programm.


      Bavarian schrieb:

      Wunderbar, dass das hier so seine Kreise zieht. Da haben wir hier das deutlich angenehmere Network. Viel Spaß euch dreien, bei einem richtig unangenehm-guten Filmabend. ^^


      Dem schließe ich mich an. Und sei es nur, um den großartigen, aber hier viel zu wenig benannten Lumet ein bisschen mehr diskutieren zu können. Von ihm gibt es noch so ein paar andere Meisterwerke, über die leider viel zu wenig geredet wird.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Intensive Satire der Medienlandschaft, welche heute wohl noch relevanter ist, als zur Veröffentlichung 1976. Brillant geschrieben, inszeniert und gespielt, zündet Network ein Feuerwerk der Absurditäten, um die Einschaltquoten in die Höhe zu treiben, ohne dabei auch nur annähernd auf so etwas wie Menschlichkeit zu achten. Ohne Rücksicht auf Verluste, der psychischen Gesundheit sämtlicher Beteiligter wird hier um jeden Preis alles vor die Kamera geworfen, was irgendwie erfolgversprechend klingt. Durchtrieben von Habgier und absoluter Manipulation des Einzelnen, führt Network die Skrupellosigkeit des Showbiz messerscharf auf die Spitze, immer auf der Jagd nach dem höchstmöglichen Profit.

      Trotz der anfangs etwas langen Zündschnur, legt das Werk ein unglaubliches Tempo an den Tag, ohne dabei auf geschliffene Dialoge und interessante, wenn auch moralisch verkommene Figuren zu verzichten. Eine wunderbare Studie des zuweilen würdelosen Fernsehgeschäfts. Ganz, ganz großartig.
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      - David Chase