An alle kreativen Köpfe hier! (Besonders vom Thread "Learning by Doing")

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    Es gibt 22 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von GregMcKenna.

      Jaaa, ich weiss. Ich bin mehr als nur spät dran...ich gebs zu ich bin Meister im Dinge aufschieben :D

      Die Rechtschreibfehler sind nicht gewollt, aber bei der Länge bin ich nicht wirklich motiviert den Text noch korrektur zu lesen :P
      Auch sind alle Aussagen rein subjektiv und ohne Gewähr. Einfach meine Sicht der Dinge.

      Also:
      1.
      "Zwei Männer Anfang 20 stehen am Rande eines Parks
      und beobachten eine Gang oder etwas anderes."

      Was denn nun? Ein Drehbuch muss klar formuliert und verständlich sein. Formulierungen wie "irgendwas" sollte tunlichst vermieden werden. Beschreibe einfach was die Männer sehen. Wenn sie sich nicht sicher sind was sie sehen dann formuliere das acuh dass sie etwas im Schatten wahrgenommen haben, Stimmen gehört haben oder ähnliches.

      2. Die Dialoge empfinde ich als extrem konstruiert. Einerseits zu sehr darauf bedacht locker zu wirken mit den ganzen Popkulturanspielugnen, andererseits fast zu Gänze frei von Subtext. Vor allem Tom spricht direkt alles an, was einerseits ein Charakterzug sein KANN, aber hier dieser Fassung wirkt es eher so als ob der Typ der ihm die Worte in den Mund legt (also du :P) möglichst schnell die Situation etablieren will.

      3. Wie schon mal im erwähnt kann ich mich nicht daran gewöhnen dass paar Zwanzigjährige auf Gangster machen. Sie stehen in dunklen Gassen, haben allen Anschein schon Erfahrungen und jede Menge Wissen angeeignet, aber reden trotzdem von Zivildienst, Comics etc. Als ganzes kommt da einfach ein recht schwammiges Bild rüber. Und die Gefahr besteht dass wenn die Dialoge nicht wirklich sitzen das ganze unfreiwillig komisch rüberkommt.

      4.
      Ich und Angst? Ha! (schmeißt den
      Joint weg) Niemals! - Natürlich
      habe ich eine Scheißangst.
      Dauernd muss ich irgendwen an
      dich verraten. Irgendwann kommen
      die drauf, wer sie verpetzt. Ich
      hab schon Paranoia, weil ich
      glaube das mir irgendein Kerl
      folgt. Das ist nicht normal. Ich
      brauch diesen Dreck nicht. Ich
      brauch das nicht.

      Eine Figur die ihr ganzes Herz auschüttet? Sind sie wirklich so gut befreundet? Und wenn, selbst dann passt es nicht, weil das Milieu in denen sich die Figuren rumtreiben nicht so tickt. Verwende Subtext...lass sie über die heisse Kioskverkäuferin reden die um die Ecke ihre zeitschriften verhökert...oder den Hund von Freddie der kürzlich starb...irgendwas worin du seine Unsicherheit und Ängste verstecken kannst, aber auf keinen Fall offen aussprechen lassen. Es gibt Momente wo das durchaus SInn macht, aber nicht in der ersten Minute des Film wo man noch gar kein Gefühl für die beiden besitzt.

      5. Der Spruch über sein Aussehen...wieder so ein Fall. Lass ihn doch einfach beim weggehen nebenbei sagen: "Übrigens, sahst auch schon mal besser aus"
      Die Sache mit dem Geld ist acuh so was...du bombardierst in den erstem Minuten den Zuschauer mit Informationen um den Charakter glaubhaft zu machen...aber die Hälfte der Infos kannst du über die ganze Dauer des Scripts verteilen.
      Die Sache mit dem Geld würde ich später setupen, sprich direkt zeigen dass er das Geld von seinen Opfern einsteckt, dann kannst du dir den Bankspruch sparen und den voice over sparen. Als Kontrast dazu würde ich nicht den vater und korrupte Banken ins Spiel bringen sondern irgendetwas was zum lakonischen Ton von Tom passt. Zb er arbeite bei McDonalds, trage zeitugnen aus oder ähnliches, aber in einem ironischen Ton.

      6. Generell, so cool voice over auch wirken KÖNNEN, meistens sind sie ein Ausdruck von arbeitsscheuen Autoren (Zitat aus irgendeinem Drehbuchschmöker) und das stimmt. Weil Film soll in erster Linie zeigen, nicht erklären. Versuch die erforderlichen Informationen bildlich darzustellen.

      7. Seite 5, in der Wohnung.
      "hat die Waffe in der Hand die er später Freddie geben wird"

      Würde ich weglassen. Das macht das lesen spannender, im Film deutest du ja auch nicht darauf hin dass ein Zeitsprung stattgefunden hat. Weil durch kleine Unstimmigkeiten soll der Zuschauer ja selber merken dass der Film nicht chronologisch ist, genau der selbe Effekt sollte beim lesen auftreten.

      8. Der Spruch mit der Walther und Bond gefällt, aber lass den Teil weg:
      Ich weiß es auch nicht. Es ist
      auf jeden Fall eine ganze Menge
      mehr, als dein Leben jetzt noch
      wert ist.

      Die Zeilen sind ohne wert und funktion und strecken somit nur die Szene unnötig.

      9.
      Generell: ich würde die absichten von Tom so lange wie möglich im Dunkeln lassen. Der Zuschauer soll sich fragen was Tom überhaupt macht. Ist er bloss auf Rache aus? Macht er auf Selbstjustiz? Schnüffelt er bloss rum?
      Mein Gedanke zielt in die Richtung dass sein tot am Ende dadurch an Tragik gewinnt weil dem Zuschauer dann erst klar wird dass er das eigentlich grundlos macht. Er ist zwar auf eine Art besessen, aber es gibt keinen direkten Auslöser für sein Tun.

      10.

      Du wolltest mich doch eben
      abknallen?! Warum sollte ich
      jetzt noch was sagen?

      Das wirkt zu gefasst, der Mann hat vorhin um sein Leben gefleht und sich gerechtfertigt und plötzlich, als ein Hoffnungsschimmer auftaucht macht er auf cool??

      11. Lass ihn nicht nur CDs einstecken sondern Geld, dann ist die Geldfrage vom Tisch.

      12.
      Seite 7, der Voice over.
      Der Schauspieler würde dich für die Passage verdammen, weil alles was er eigentlich spielen könnte, legst du ihm in den Mund. Ein Schauspieler will emotionen spielen, nicht sie in Worte fassen.
      ausserdem hast du hier das Problem dass du erst seine ex erwähnst (sie hat schluss gemacht) und dann einen Satz später von einer Ina sprichst. Im ersten Moment würde der Zuschauer davon ausgehen das ina seine tote Freundin ist. Sprich die Passage ist unklar und verwirrend. Am besten lässt du die Freundin in dieser Szene weg und sparst dir das Selbstmitleid vorerst, vllt bietet sich noch eine bessere stelle dafür.

      13.
      "ungepflegten Bart abzurasieren. Die Einstellungen zeigen
      den Vorgang haargenau und es soll eine Art Ritual
      darstellen und eine Wiederbelebung seiner Hungers auf ein
      erfolgreiches Lebens. "

      Schön und gut, aber der Zuschauer kann dies noch gar nicht als ritual erkennen. Ich würde diesen kommentar also erst brignen wenn sich das ritual auch für den Zuschauer offenbart.

      14.
      Dialog zwischen Nathalie und Tom:
      Wieder kein Subtext, du lässt die Figuren alles direkt aussprechen, das wirkt platt und erzeugt ein gefühl als ob du den Zuschauer für dumm hälst. Klar müssen gewisse Infors vermittelt werden, aber lass sie Smalltalkführen und streue da die INfos ein. So wird der Dialog interessanter und der zuschauer hat was zu tun die Infos selbst herauszufiltern.

      15.
      Tom ist sich bewusst dass er sich negativ verändert? Ist ein schmaler Grad den du da betrittst, weil das kann auch nach hinten losgehen. Ein normaler Mensch strebt positive werte an und sucht diese auch in anderen. Wenn du also Tom offensichtlich als Antiheld zeichnest dann besteht die gefahr dass gar kein draht zu ihm entstehen kann. Lass den Satz weg und komm gleich auf Ina zu sprechen. Den Verlust seiner Schwester gibt Tom genügend Glaubwürdigkeit

      16. Voice over
      "Werde ich nicht"

      lass das den Schauspieler durch sein Spiel ausdrücken, das lässt sich auf soviele wunderbare Weisen darstellen, ohne dass nru ein wort gesagt werden muss

      Und mach dir mal Gedanken wie gut Nathalie Tom kennt, sie kennt seine Körpersprache also wird sie auch merken dass er nicht hingehen wird. Lass das vllt einfliessen in dem sie eien schnippischen Kommentar anbringt. Das macht die Beziehung der beiden etwas glaubwürdiger und fleischiger.

      17. Pornospruch. Du hast einen Hang immer alles offen auszusprechen. Erwidere auf die Frage ob es Pornos sind doch einfach:
      "Du kennst mcih einfach zu gut" oder "Thomas versorgt mich nur mit den besten" oder irgendwas in der Art. Dass es keine Pornis sind sieht der Zuschauer sowieso gleich, aber man merkt dass Tom nathalie raushalten will aus seinen Angelegenheiten, quasi als Schutz.

      18.
      Studivz... unfreiwilliger Lacher wenns nach hinten losgeht.

      19.
      Der ganze Dialog über Telefon solltest du dringend überarbeiten. Tom wirkt mir zu cool, das Geplänkel ist der beiden hat keinen Wert
      Es liest sich eifnach komisch. Denk darüber nach was du mit dem Dialog erreichen willst? Den Tod von Freddie, ok. Hast du. Danach willst du vermutlich noch anbringen dass der Mörder nicht weiss wo Tom wohnt, oder? Ansonsten seh ich nämlich keine Relevanz um die noch so lange schnattern zu lassen.

      20.
      generell: spiel noch mit der Chronologie. zb die Szene im Altersheim wo Tom eine spritze holt fühlt sich vor der Szene in der kneipe etwas fehl am platz an. Wäre vllt gut wenn man die infos von Sebastian vorher weiss und dann erst die Alterheim szene sieht.

      21.
      Voice over bezüglich Neo...kannst es dir denken ;)

      22.
      Dialog im Sommer zwischen Tom und Nathalie:
      Subtext!

      23. Was willst du mit dem Dialog zwischen Tom und Sarah erreichen? Du drückst eigentlich nur aus was schon bekannt ist. Er isoliert sich, hat eigene Pläne, macht jagt auf Leute. Ganze Passage ist imho unnötig.
      Dass Sebastian nun eine neuen Freundin hat ist ja nicht wirklich von Belang.

      24. Die Idee nach dem Kino find ich gut (also dass er nicht mehr mit der Verkäuferin flirtet), aber Tom spricht wieder offen und direkt über seine gefühle und seinen zustand...wieviel menschen kennst du die das tun? Selbst in einer beziehung?
      Generell fällt mir auf dass du dich wiederholst

      25.
      Ich versteh nicht ganz wie du die Szene in der Tom erschossen wird dir vorstellst. Du erwähnst man sehe Freddie, aber das zerstört doch die ganze überraschung?!
      Ausserdem wird mir da viel zuviel geredet, generell ist das Script viel zu gesprächig.
      Auch verpufft die ganze Story zu Rauch. Der Film ist solange spannend solang man die Zusammenhänge nicht versteht. Aber nun stellt sich heraus dass alles nur Kindergarten war. Ok, tödlicher Kindergarten, aber dennoch nichts was wirklich Relevanz hat. Der Tod seiner Schwester war nur ein Stichwortgeber, es gibt keinen Masterplan sondern nur ein zielloser Typ der doch nicht so tough ist wie er gerne glauben würde. Freddie Motivation ist nicht nachvollziehbar und irgendwie ist das ganze Theater um seinen Tod konstruiert.
      24 ist nichts anderes als eine Kopie von Tom.
      Was willst du denn mit dem Film ausdrücken? Du hast eine recht simple Geschichte durch die Zerstückelung interessanter gemacht, aber warum? Wozu dient die zerstückelung? Was soll sie verbergen? Mir fehlt der Moment wo ich als Zuschauer was interpretieren kann. Quasi das gesehene auf mein Leben anwenden kann. Oder zumindest sagen kann, der Film hat mich unterhalten. Am Ende hab ich persönlich nichts was mir etwas geben könnte. Nur jede Menge Dialog und zwei tote hauptfiguren und die nebenfigur von der man nichts weiss steht noch da.

      26. Mit der letzten Szene kannich gar nichts anfangen. Sie drückt ihm eine Flasche alkohol in die hand? Das passt gar nicht zu der Nathalie die man vorher erlebt hat.
      Dass ihn der Tod seiner Schwester mitgenommen hat ist bereits klar. Dass er dadurch mit dem trinken angefangen hat ist ebenfalls bekannt, weil man ja den alten Tom in den Rückblenden gesehen hat. Was willst du also damit bezwecken?

      Fazit:
      Ich weiss nicht was du mit dem Film ausdrücken und erreichen willst. Spannungn durch Action kommt nicht auf weil nicht viel Aktion drin ist. Spannung durch Dialog ist begrenzt vorhanden, wenn du die Dialoge noch schleifst kannst du vllt noch was rausholen, aber das ändert nichts daran dass trotz der vielen Worte am Ende nichts von der Story übrig bleibt.
      Der Unterhaltungswert des Textes ist ebenfalls nicht sehr ausgeprägt, weil durch die ständigen Zeit und Locationwechsel kein richtiges Gefühl entstehen kann.
      Frag dich was du mit dem Script erreichen willst. Worin liegt die Relevanz?

      Was mich am meisten stört ist das Tom zu Grunde geht, sich dessen bewusst ist und am Ende dies auch eintrifft. Also im Grunde gibt es keine Entwicklung. Und wenn dann wird schelchtes einfach nur noch schlechter.
      Klingt jetzt vielleicht etwas hart, kann auch sein dass mir wichtige Absichten von dir noch nicht klar sind darum auch meine häufigen Fragen was denn du genau erreichen willst.
      Signatur lädt...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „goodspeed“ ()

      Original von goodspeed
      Klingt jetzt vielleicht etwas hart, kann auch sein dass mir wichtige Absichten von dir noch nicht klar sind darum auch meine häufigen Fragen was denn du genau erreichen willst.

      Klingt nicht nur hart, das ist es auch. Wollte ich aber auch so. ;)

      Ich nehme mal an, dass viele Fragen deshalb entstehen, weil ich DerPats Entwürfe erstmal mit Meinen zusammengeschmissen habe. Dementsprechend kommt da offenbar konträres Material raus. Jedenfalls noch mal ein dickes, fettes "Danke" für die Auflistung der Kritikpunkte, das Lesen und hier posten an goodspeed.

      Und ich werd mal mit DerPat abklären, in welche Richtung wir das Ganze entwickeln, damit wir diese obigen Fragen ausräumen können.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."