Zunächst glaube ich immer noch, dass eine Verfilmung alles andere als leicht wird - schon allein wegen dem Umfang. Außerdem hat King mit Derry und seiner Geschichte ein derart komplexes "Universum" geschaffen, dass es fraglich ist, inwieweit sich das filmtechnisch einfangen lässt. Andererseits würde jeder Versuch, der nicht darauf abzielt, sich am Roman zu orientieren, dem Werk sicher nicht gerecht werden. Ein paar Dinge werden wohl oder übel gestrichen werden müssen. Vermutlich wird es einige der Nebenhandlungen treffen, wie beispielsweise den Brand des Black Spot, die Erschießung der kriminellen Bande oder das Ende einiger weniger wichtiger Opfer. Trotzdem hoffe ich, dass folgendes Grundgerüst erhalten bleibt:

1) Die Ermordung von George Denbrough als Beginn des Zyklus.
2) Einführung der einzelnen Mitglieder des Clubs der Verlierer und ihre individuellen Begegnungen mit "ES".
3) Zusammenkommen der sieben Kinder und Gründung des Klubs, Auseinandersetzungen mit Henry Bowers und seiner Bande.
4) Erste große Auseinandersetzung mit "ES" im Haus an der Neibolt Street.
5) Zweite große Auseinandersetzung mit "ES" in der Kanalisation von Derry, "ES" wird schwer verletzt.
6) Jahre später bemerkt Mike Hanlon den Beginn eines weiteren Zyklus, er ruft die anderen Mitglieder des Klubs nach Derry.
7) Treffen der Freunde und weitere Begegnungen mit "ES".
"ES" manipuliert ein weiteres Mal Henry Bowers, dieser will die verbliebenen Mitglieder des Klubs der Verlierer töten.
9) "ES" ruft Audra Denbrough und Tom Rogan in die Kanalisation.
10) Finaler Kampf gegen "ES" und der beinahe schon apokalyptische Untergang von Derry.

Ich hoffe außerdem, dass sie möglichst viele Manifestationen von "ES" zeigen - ich wüsste nicht, wie es ohne funktionieren sollte.

Einige Szenen dürften wohl schwer oder gar nicht umzusetzen sein - zumindest fallen mir spontan zwei Dinge ein, an die ich mich als Regisseur auch nicht wirklich heran wagen würde. Das erste ist die gegenseitige Masturbation zwischen Henry Bowers und seinem wahnsinnigen Freund Patrick Hockstetter - beide gerade mal jugendlich. Und das zweite, noch viel gewagtere, ist die Szene, in der sämtliche Mitglieder des Klubs der Verlierer Sex miteinander haben - und zwar noch als elfjährige Kinder. Ich kenne die bisherige Verfilmung des Romans nicht, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass diese beiden Sachen dort aufgegriffen wurden.

Also wegen dieser großen Sex-Szene: Die findet ja deswegen statt, weil die Kinder nicht mehr aus der Kanalisation heraus finden, nachdem sie ES schwer verletzt haben. Der gemeinsame Sex ist die Idee von Beverly und es soll dazu dienen, sie wieder stärker zusammen zu schweißen, damit sie aus den Tunneln herausfinden. Ich glaube, wenn ich das ganze inszenieren würde, würd ich das komplett streichen, sie einfach aus den Tunneln rauskommen lassen (dank Eddies Orientierungssinn) und dann gleich zum Blutschwur kommen. Der drückt für mich die Zusammengehörigkeit stark genug aus. Und wenn ich eine Sex-Szene will, dann lass ich sie einfach zwischen Bill und Berverly geschehen, während sie als Erwachsene wieder in Derry sind - war ja auch im Buch so.

Sex-Szene ziemlich platt und merkwürdig