The Big Bang Theory - Season 4:
Dieser Zenit an Arc-Technischem Drama hat mich dann doch etwas überrascht. The Big Bang Theory ist für mich keine Serie, die die Entwicklung ihrer Charaktere sonderlich ernst nimmt bzw. überhaupt versucht, eine solche zu betreiben. Dass uns dann gleich noch ein Finale mit mehreren Cliffhangern serviert wird, war ungewöhnlich. Cliffhanger gab es in dieser Serie schon öfters, aber bisher noch keinen, der die DNA der Show so grundlegend verändern könnte.
Naja, ich bleibe beim Konkunktiv, denn ich denke, wir alle wissen, dass Chuck Lorre und seine Schreiberlinge in 100 Jahren nicht so weit gehen würden, und die Big Bang Theory einer Umstrukturierung unterziehen würden. Das würden die wenigstens Sitcoms, aber gerade Lorre ist ein Autor, den ich als nicht besonders wandlungsfähig bzw. -willig kennengelernt habe. Wir werden in der nächsten Staffel ein kurzlebiges Hin und Her zwischen Leonard/Penny/Raj sehen (womöglich will Letzterer mehr von Penny, als sie von ihm, bla bla bla), es werden verschiedene Experimente gemacht, wer mit wem funktionieren könnte, aber letztlich wird dann halt doch alles beim Alten bleiben, weil Beständigkeit bei der Big Bang Theory wichtiger ist, als irgendwelche signifikanten Entwicklungen.
Was mich an der vierten Staffel allgemein gestört hat, war, dass der Fokus der Serie irgendwie verloren ging. Ich habe die Big Bang Theory als eine Ensemble-Comedy kennengelernt. Die vier Ober-Nerds treffen auf eine hübsche, weltoffene Blondine. Dass die vierte Staffel mittlerweile überladen ist mit wilden Beziehungsgeschichten, stört mich dabei noch nicht mal so sehr. Sehr viel schlimmer finde ich es, dass die Serie komplett ihren Sinn für das Ensemble verloren hat und sich stattdessen Woche für Woche quasi exklusiv auf Sheldon konzentriert. Die restlichen Charaktere tanzen nur noch um ihn herum und werfen ihm Stichwörter zu, damit er seine verschiedenen Ticks ausleben kann. Ich verstehe, dass Sheldon der Breakout-Charakter der Show ist (seine Popularität war von Anfang an groß und die Awards, die Jim Parsons im letzten Jahr hinterhergeworfen wurden, haben dazu wohl nur noch mehr beigetragen). Wenn sich aber mittlerweile jede neue Folge vor allem darauf konzentriert, Sheldons Merkwürdigkeiten nur noch mehr zu steigern, dann langweilt mich das auf Dauer.
Eine angenehme Bereicherung des Casts war Mayim Bialik as Amy Farrah Fowler. Anfangs mochte ich Bialik in der Show überhaupt nicht. Sie war mir zu sehr darauf getrimmt, genau so wie Sheldon zu sein. Wir hatten so einen Charakter bereits, also habe ich nicht eingesehen, warum wir nochmal einen bräuchten. Im Laufe der vierten Staffel jedoch haben es die Autoren wunderbar verstanden, aus Amy einen Charakter zu machen, der sich genau wie Sheldon benimmt, deren persönliche Neugier sie jedoch zum kompletten Gegenteil machte: Sie trinkt Alkohol, geht gerne mit ihren Freundinnen aus, liebt das Shoppen. Allgemein muss ich sagen, dass ich die Szenen nur mit Penny, Bernadette und Amy fast mehr genossen habe, als die Aktivitäten der vier Jungs. Lag vielleicht auch daran, dass es davon herzlich wenige gab in dieser Staffel.
Insgesamt das schwächste Jahr der Serie bisher. Einzelne Folgen ragen natürlich heraus, zu Lachen gibt es ebenfalls genug und als Fast-Food für Zwischendurch stillt The Big Bang Theory sicherlich noch immer meinen Sitcom-Hunger. Aber die Serie droht langsam, alt zu werden. Die Macken der Jungs werden mit der Zeit immer unglaubwürdiger (Raj's selektiver Mutismus beispielsweise ist mittlerweile mehr ein Hinderniss für den Charakter zu wachsen, als dass die Autoren daraus wirklich noch brauchbares Material gewinnen) und die Show verliert durch die Fokusierung auf Sheldon ihre Vielseitigkeit, die sie zu Zeiten, als sie noch alle Charaktere verwendete, um eine Geschichte zu erzählen, noch hatte. Ich werde die fünfte Staffel ebenfalls verfolgen, aber die Big Bang Theory ist mittlerweile so schmerzhaft Status Quo geworden, dass ich nicht sagen kann, ob das regelmäßige Ansehen wirklich noch von der puren Lust herrührt oder ob ich es aus reiner Gewohnheit tue.
Dieser Zenit an Arc-Technischem Drama hat mich dann doch etwas überrascht. The Big Bang Theory ist für mich keine Serie, die die Entwicklung ihrer Charaktere sonderlich ernst nimmt bzw. überhaupt versucht, eine solche zu betreiben. Dass uns dann gleich noch ein Finale mit mehreren Cliffhangern serviert wird, war ungewöhnlich. Cliffhanger gab es in dieser Serie schon öfters, aber bisher noch keinen, der die DNA der Show so grundlegend verändern könnte.
Naja, ich bleibe beim Konkunktiv, denn ich denke, wir alle wissen, dass Chuck Lorre und seine Schreiberlinge in 100 Jahren nicht so weit gehen würden, und die Big Bang Theory einer Umstrukturierung unterziehen würden. Das würden die wenigstens Sitcoms, aber gerade Lorre ist ein Autor, den ich als nicht besonders wandlungsfähig bzw. -willig kennengelernt habe. Wir werden in der nächsten Staffel ein kurzlebiges Hin und Her zwischen Leonard/Penny/Raj sehen (womöglich will Letzterer mehr von Penny, als sie von ihm, bla bla bla), es werden verschiedene Experimente gemacht, wer mit wem funktionieren könnte, aber letztlich wird dann halt doch alles beim Alten bleiben, weil Beständigkeit bei der Big Bang Theory wichtiger ist, als irgendwelche signifikanten Entwicklungen.
Was mich an der vierten Staffel allgemein gestört hat, war, dass der Fokus der Serie irgendwie verloren ging. Ich habe die Big Bang Theory als eine Ensemble-Comedy kennengelernt. Die vier Ober-Nerds treffen auf eine hübsche, weltoffene Blondine. Dass die vierte Staffel mittlerweile überladen ist mit wilden Beziehungsgeschichten, stört mich dabei noch nicht mal so sehr. Sehr viel schlimmer finde ich es, dass die Serie komplett ihren Sinn für das Ensemble verloren hat und sich stattdessen Woche für Woche quasi exklusiv auf Sheldon konzentriert. Die restlichen Charaktere tanzen nur noch um ihn herum und werfen ihm Stichwörter zu, damit er seine verschiedenen Ticks ausleben kann. Ich verstehe, dass Sheldon der Breakout-Charakter der Show ist (seine Popularität war von Anfang an groß und die Awards, die Jim Parsons im letzten Jahr hinterhergeworfen wurden, haben dazu wohl nur noch mehr beigetragen). Wenn sich aber mittlerweile jede neue Folge vor allem darauf konzentriert, Sheldons Merkwürdigkeiten nur noch mehr zu steigern, dann langweilt mich das auf Dauer.
Eine angenehme Bereicherung des Casts war Mayim Bialik as Amy Farrah Fowler. Anfangs mochte ich Bialik in der Show überhaupt nicht. Sie war mir zu sehr darauf getrimmt, genau so wie Sheldon zu sein. Wir hatten so einen Charakter bereits, also habe ich nicht eingesehen, warum wir nochmal einen bräuchten. Im Laufe der vierten Staffel jedoch haben es die Autoren wunderbar verstanden, aus Amy einen Charakter zu machen, der sich genau wie Sheldon benimmt, deren persönliche Neugier sie jedoch zum kompletten Gegenteil machte: Sie trinkt Alkohol, geht gerne mit ihren Freundinnen aus, liebt das Shoppen. Allgemein muss ich sagen, dass ich die Szenen nur mit Penny, Bernadette und Amy fast mehr genossen habe, als die Aktivitäten der vier Jungs. Lag vielleicht auch daran, dass es davon herzlich wenige gab in dieser Staffel.
Insgesamt das schwächste Jahr der Serie bisher. Einzelne Folgen ragen natürlich heraus, zu Lachen gibt es ebenfalls genug und als Fast-Food für Zwischendurch stillt The Big Bang Theory sicherlich noch immer meinen Sitcom-Hunger. Aber die Serie droht langsam, alt zu werden. Die Macken der Jungs werden mit der Zeit immer unglaubwürdiger (Raj's selektiver Mutismus beispielsweise ist mittlerweile mehr ein Hinderniss für den Charakter zu wachsen, als dass die Autoren daraus wirklich noch brauchbares Material gewinnen) und die Show verliert durch die Fokusierung auf Sheldon ihre Vielseitigkeit, die sie zu Zeiten, als sie noch alle Charaktere verwendete, um eine Geschichte zu erzählen, noch hatte. Ich werde die fünfte Staffel ebenfalls verfolgen, aber die Big Bang Theory ist mittlerweile so schmerzhaft Status Quo geworden, dass ich nicht sagen kann, ob das regelmäßige Ansehen wirklich noch von der puren Lust herrührt oder ob ich es aus reiner Gewohnheit tue.
"I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase