David Paul Cronenberg
* 15. März 1943 in Toronto, Ontario
Als einer der wichtigsten Begründer einer Stilrichtung des Horrorfilms, die gelegentlich als Body Horror bezeichnet wird und vor allem auf der Furcht vor körperlichen Veränderungen und Infektionen aufbaut, verknüpft Cronenberg in seinen Filmen psychologische Aspekte des Horrors mit Körperlichkeit.
Cronenberg wurde als Sohn einer Musikerin und eines Schriftstellers und Verlegers in Toronto geboren. Er besuchte das North Toronto Collegiate Institute und machte später an der University of Toronto seinen Abschluss in Literatur, nachdem er zuvor Naturwissenschaften studiert hatte. Nach eigenen Angaben beeinflusst von William S. Burroughs und Vladimir Nabokov, wurde Cronenberg bekannt für innovative und verstörende, im Frühwerk auch explizite Filme, die mal Kälte, mal Sinnlichkeit ausstrahlen. Psychischer und physischer Horror gehen für den Zuschauer ineinander über, während die im Film Beteiligten die Situationen oft als alltäglich erleben.
Die Kamera bediente bei ihm Mark Irwin, später Peter Suschitzky. Mit dem Star-Komponisten Howard Shore arbeitet er bald drei Jahrzehnte zusammen, wie auch mit Ronald Sanders am Schnittpult, und einigen anderen.
Am 28. September 2007 erhielt Cronenberg im Rahmen des Filmfests Hamburg bei der Aufführung seines Werkes Tödliche Versprechen – Eastern Promises den Douglas-Sirk-Preis 2007 als Regisseur, „der konsequent grenzüberschreitende, irrationale, verstörende Filme dreht. Vom Publikum und von der Kritik teils bejubelt und teils verrissen, provoziert er eine gesunde Polemik, die dem Kino – wie allen Künsten – immer zugute kommt.“
Als Schauspieler tritt Cronenberg vor allem in kleinen Rollen und Cameos in Erscheinung. Eine tragende Rolle spielte er 1990 in Clive Barkers Cabal – Die Brut der Nacht. Einen Cameo-Auftritt absolvierte er unter anderen in dem Horrorfilm Jason X. Cronenberg war bzw ist ebenfalls als Produzent, Editor und Autor tätig.
„Die Basis ist eine existenzialistische Sicht der Realität. Das bedeutet: Es gibt keine absolute Realität. Es gibt nur ein oder zwei Tatsachen über das Leben – die eine ist der Tod, eine weitere das Leben. Dazwischen müssen wir alles selbst erfinden und hervorbringen. Die Verantwortung dafür ist ganz und gar unsere eigene – niemand nimmt uns das ab. Es gibt keine Regeln, außer die, die wir selbst erfinden. Das entspricht meiner Weltsicht. […] Das ist erschreckend und aufregend zugleich.“
-David Cronenberg-
Filmografie
* 1966: Transfer (Kurzfilm)
* 1967: From the Drain (Kurzfilm)
* 1969: Stereo
* 1970: Crimes of the Future
* 1975: Parasiten-Mörder (Shivers)
* 1977: Rabid – Der brüllende Tod (Rabid)
* 1979: Die Brut (The Brood)
* 1979: 10.000 PS – Vollgasrausch im Grenzbereich (Fast Company)
* 1981: Scanners – Ihre Gedanken können töten (Scanners)
* 1983: Videodrome
* 1983: The Dead Zone
* 1986: Die Fliege (The Fly)
* 1988: Die Unzertrennlichen (Dead Ringers)
* 1991: Naked Lunch – Nackter Rausch (Naked Lunch)
* 1993: M. Butterfly
* 1996: Crash
* 1999: eXistenZ
* 2000: American Nightmare (The American Nightmare) (Horror-Dokumentation)
* 2000: Camera (Kurzfilm)
* 2002: Spider
* 2003: Alias – Die Agentin (Gastdarsteller als Dr. Brezzel)
* 2005: A History of Violence
* 2007: Tödliche Versprechen – Eastern Promises
Quelle: Wikipedia
Cronenberg hat mich geprägt. Seine Version von Die Fliege war die Art von Horror die mich nicht mehr losgelassen hat. Filme wie Naked Lunch oder Scanners haben für mich bis heute nichts von ihrer verstörenden Wirkung verloren. Crash viel blöderweise genau in meine Pubertät und hat Fragen aufgeworfen für die mich die Dr Sommer Redaktion und meine Biologielehrerin wohl heute noch hassen :D. Ist bis heute auch mein Lieblingsfilm von ihm.:gruebel:
Sehr stark find ich auch seinen Auftritt in Cabal - Die Brut der Nacht als bestialischen Killer.
Seine Filme der letzten Jahre A History of Violence und Eastern Promises sind meiner Meinung nach wahre Meisterwerke und zeigen zwar spät aber besser als garnicht was für ein genialer Regisseur Cronenberg ist.