Exodus: Götter und Könige (Ridley Scott)

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    Es gibt 133 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von TheKillingJoke.

      @Olly habe den Film seinerzeit "blind" gekauft - bei der Cast und bei Sir Ridley dachte ich kann man nicht viel falsch machen....
      War halt kein Überflieger - aber wie du eben geschrieben hast, ganz nette Unterhaltung für zwischendurch....
      Warscheinlich werd ich irgendwann in 4-5 Jahren mal die BD wieder aus langeweile aus dem Schrank nehmen und einlegen...
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....
      Musste mal nachholen. Hmm, leider hab ich mal wieder das Gefühl, dass die Hälfte des Films rausgeschnitten wurde. So ähnlich wie schon damals bei Kingdom of Heaven, der in der Kinoversion auch absolut kacke ist - weil eben die Hälfte fehlt.

      Ich hoffe ja, dass Ridley Scott irgendwann mal den Directors Cut nachschiebt.

      In der Version ist der Film aber echt nicht schön. Es feht ein riesiger Haufen. Auch springt der Film merklich. Man merkt eben hinten und vorne, dass da ne Menge Kontext einfach gestrichen wurde, weil 20th Century Fox wieder keinen Film über zweieinhalb Stunden ins Kino bringen wollte. Ne, so ist der Film echt schlimm. Ich wette Scotts ursprüngliche Version war ganz anders - wie schon bei Kingdom of Heaven.

      Wobei ich die Intention die Mosesgeschichte mal etwas realitischer erzählen zu wollen durchaus nett finde.
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      Auch lässt der Film die Interpretation zu, dass Moses nach seinem gewaltigen Schlag auf den Kopf Gott nur als Halluzination wahrnimmt. Ebenso werden die 9 Plagen als mögliche Naturkatastrophen dargestellt und die Teilung des Roten Meers als Tsunami. Die Hebräer laufen quasi drüber während sich das Wasser zurückzieht und die Ägypter werden von der Monsterwelle erwischt.


      PS: Wenn 20th Century sich bei "Alien: Covernant" nicht beherrscht lauf ich noch Amok. Ständig schneiden die Scotts Filme so tot. Da will man als Filmfan immer irgendwo reinbeisen.


      I am the Doctor!
      Doctor Who?
      Only the Doctor!




      DarkWizard schrieb:


      Ich hoffe ja, dass Ridley Scott irgendwann mal den Directors Cut nachschiebt.

      Das wird bei dem Film allerdings etwas kompliziert. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es genügend Interesse für eine längere Version gibt. ^^

      Aber wenn man mehr von den Plagen, welche tricktechnisch 1A in Szene gesetzt worden sind, zeigt bin ich dabei. Aber den mal erwähnten 4,5 h-Cut bräuchte ich nicht wirklich.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Ich habe diesen Film am Sonntag auch etwas gesehen. Ich fand ihn dramaturgisch ziemlich ungelungen, auch wenn das Thema Potenzial hat. Den Ansatz mit etwas mehr Ruhe fand ich gar nicht mal verkehrt, aber irgendwie passte das hier nicht.

      Ich habe Die 10 Gebote erst Ostern wieder gesehen. Dieser Film ist lang, aber es geht vorwärts. Bei Exodus hatte ich den Eindruck, dass der Film lang ist, aber nicht vorwärts geht. Und biblische Aspekte vielleicht etwas weniger religiös zu präsentieren finde ich okay, aber hier hat man die religiöse Komponente gelassen und einfach mal Dinge geändert. Teilung des Meeres? Drauf geschissen. Hat man sicherlich bewusst gemacht, aber mir sagte es nicht zu (bin Atheist). Dann bin ich auch schlafen gegangen, wäre sonst auf der Couch eingeschlafen. Es war mir zu wenig aufgeblähte Nichthandlung, so dass ich auf andere Aspekte gar nicht eingehen möchte. Wobei, doch, technisch war Exodus in Ordnung.
      Bei den Plagen hätte ich mir gerne diese wissenschaftliche Erklärung gewünscht, dass es diese rote Alge war, die dann zu den weiteren Plagen führte.
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      Man hat zwar die Kausalität der Plagen aufgegriffen, aber ausgelöst durch wildgewordene Krokodile?


      Es war halt nichts halbes und nichts ganzes. Bei Troja hat man die Götter so gut wie ganz rausgekickt, was relativ gut funktionierte, hier hätte man auch viel konsequenter sein müssen. Und das Tempo des Films war auch so eine Sache. Der hängt 2 Stunden in Ägypten rum, damit der Rest der Geschichte mal eben in 30 Minuten abgehandelt wird (habe nicht die Zeit gestoppt, aber so in etwa kam es mir vor).

      Eigentlich schade drum, Sandalenfilme mag ich und hier hätte man Potenzial gehabt. Eine komplette Neuverfilmung von Die 10 Gebote hätte es ja nicht sein müssen, Abhebung ist ja okay, aber irgendwie alles etwas seltsam zusammengewürfelt.

      Emily schrieb:

      Es war halt nichts halbes und nichts ganzes. Bei Troja hat man die Götter so gut wie ganz rausgekickt, was relativ gut funktionierte, hier hätte man auch viel konsequenter sein müssen.


      Also ich habe den Film nicht gesehen, aber eine eher wissenschaftliche, beziehungsweise historische Herangehensweise ist bei vielen alttestamentlichen Geschichten wahnsinnig schwierig. Historiker sind momentan auf dem Stand, dass man ab König David von historischen Persönlichkeiten sprechen kann - und nicht mal da ist man sich ganz sicher, wobei man da vor einigen Jahren eine Stele gefunden hat, die als Beweis gilt. Bei Mose ist es natürlich nochmal schwieriger. Streicht man da sämtliche Theologie und Symbolik, landet man bei einem ziemlich dünnen kleinsten gemeinsamen Nenner: Einer Gruppe hebräischer Fronarbeiter gelingt es, sich von den Ägyptern abzusetzen, was sie als Rettung durch ihren Gott Jahwe interpretieren. Eventuell haben sie einen Anführer namens Mose. Und wenn man das als Kern nimmt, müsste man schon ziemlich konsequent sein - aber spannend könnte es natürlich werden!

      Emily schrieb:

      Bei den Plagen hätte ich mir gerne diese wissenschaftliche Erklärung gewünscht, dass es diese rote Alge war, die dann zu den weiteren Plagen führte.

      Das wurde aber wenn ich mich richtig erinnere durchaus angeführt. Entweder zog eine Person eine rote Alge aus dem Nil oder man sah sie irgendwo mal am Rand. Bin mir nicht mehr sicher.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      @TheKillingJoke:

      Es ist definitiv schwierig. Aber dann hätte man es ganz lassen sollen. Entweder ganz oder gar nicht (was spätestens bei den Geboten eintreten dürfte). Ich frage mich halt, wieso man biblische Dinge so extrem ändert. Die nicht vorhandene Teilung des Meeres hat auch kein wirkliches Ziel gehabt oder der Story irgendwie gedient. Die können zwar machen, was sie wollen, ich fühle mich nicht dadurch verletzt, aber es ist nun mal ein signifikantes Element der Bibel bzw. der Geschichte Mose, welches durchaus auch viel Bekanntheit hat.
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      (zur Erklärung: Das Meer wurde irgendwie weggeschoben, aber auch nicht durch Mose direkt, es gab also etwas stärkere Ebbe oder so ähnlich).


      Das hat alles keinen Sinn ergeben und weckte den Eindruck, dass man es nur deshalb änderte, um sich entweder abzuheben (was bei solch einer Vorlage Schwachsinn ist) oder einfach nur, um eine Änderung vollzogen zu haben.

      Dann lieber etwas, wie du geschrieben hast, Richtung "Aufstand der Arbeiterklasse" im Alten Ägypten. Dann darf aber kein Busch brennen und kein Gott - egal wie - anwesend sein. Und meinetwegen gibt es dann auch eine Ebbe (siehe Spoiler) ;)

      Vom Pacing mal ganz abgesehen, aber das schrieb ich ja oben bereits.


      @Olly
      Gut möglich, dass ich das nicht mitbekommen habe. Ich erinnere mich nur an besagte andere Erklärung, die nicht unbedingt Haupterklärung sein muss, aber ich hatte es so gedeutet.

      sladge schrieb:

      Ist halt irgendwie bescheuert eine Bibelverfilmung für Atheisten zu drehen. Ist wie einen eigentlich FSK 18 Horrorfilm für Kinder drehen zu wollen. Total an der Zielgruppe vorbei. Auch deshalb war der Film nicht Fleisch und nicht Fisch und daher ziemlicher Mist.


      Zumindest bei alttestamentlichem Stoff gebe ich dir größtenteils Recht, wobei auch da ab einem gewissen Zeitpunkt das historische Umfeld klarer und auch ziemlich spannend wird. Im Falle vom Neuen Testament glaube ich sogar, dass man einen guten Film machen könnte, indem man das religiös-gesellschaftliche Bild zur Zeit Jesu abbildet - plus eben Jesus als Heiler und Prophet, aber eben realistisch anmutend. Ich glaube, dass man mit so etwas zwei Zielgruppen ansprechen könnte, zum einen religiöse Zuschauer, zum anderen geschichtsinteressierte oder auch religionskritische Zuschauer. Denn gerade in der historischen Jesus-Forschung gibt es die ein oder andere Erkenntnis, die sich mit den üblichen Dogmen beißt. Das weiß halt nur keiner, weil es bisher größtenteils in Büchern steht. Aber so als Film oder Serie hätte so eine Herangehensweise schon einen gewissen Sprengstoff. Ich würde das spannend finden. :)