Boardwalk Empire - Season 1

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    Es gibt 49 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Wuchter.

      Gestern noch die neueste Folge gesehen. Waren wieder einige gute Sachen dabei und trotzdem fesselt die Serie nicht so richtig. Also ich langweil mich jetzt nicht, aber irgendwie isses jetzt auch nicht so das ich hellauf begeistert bin.

      Sehr cool war mal wieder Al Capone. :)
      "Rappen kann tödlich sein - Autofahren auch"


      Die Serie zieht wirklich jede Woche um ein weiteres Mal an. Der Handlungsaufbau muss eben etwas verhaltener sein, da man hier story-technisch was aufbaut.

      Grundsätzlich bin ich begeistert und da ich Period-Pieces einfach liebe, zieht die Serie für mich jetzt schon an den Sopranos vorbei. Diese strotze zwar (unter anderem) nur so vor ,stellenweise brilianter, Charakterzeichnung, lies allerdings eine wirklich packende Rahmenhandlung vermissen.

      Nach weiteren fünf Folgen, hier nochmal ein Zwischenfazit:

      Es hat mal wieder eine Weile gedauert, aber mittlerweile bin ich mit der Serie doch warm geworden. Ist eigentlich üblich bei mir, dass ich immer erst eine gewisse Eingewöhnungszeit bei Serien brauche. Passiert wirklich selten, dass ich von Anfang an begeistert bin - bei HBO ohnehin sehr auffällig.

      "Boardwalk Empire" hat einen ganz eigenen Erzählstil. Die Autoren wollen einem, denke ich, die Charaktere gar nicht erst sympathisch machen. Stattdessen werden dem Zuschauer die Motivationen ohne Urteil vorgeführt. Das regt zum Nachdenken an und macht das Tempo der Serie aus.

      Die letzte Episode 1x10 "The Emerald City" ist da ein ganz schönes Beispiel dafür:

      Nucky nutzt Margarets Verletzlichkeit gnadenlos dazu aus, die anstehende Bürgermeisterwahl durch die Stimmen der Frauen zu gewinnen. Ich frage mich, wie lange es noch dauern wird, bis sie sich daher gegen ihn stellt und ihr eigenes Ding durchzieht.
      Ist Nuckie der Zauberer von Oz, der vorgibt, den Menschen helfen zu wollen, jedoch nur seine eigene Macht im Hinterkopf hat?

      Mein Lieblingscharakter der Serie hat sich mittlerweile auch herauskristallisiert: Nelson Van Alden. Weiß auch nicht so ganz warum, aber ich denke es liegt an Michael Shannons Darstellung. Seine Wut und Frustration über die ständigen Rückschläge wecken einfach eine gewisse Sympathie für den Charakter.

      Wie gesagt, es hat lange gedauert, aber ich verstehe langsam die universelle Begeisterung für "Boardwalk Empire": Vielleicht gerade deswegen eine der intelligentesten Serien der neuen Season.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      1x11 "Paris Green":

      Hervorragende Einleitung in das Season-Finale.

      Spoiler anzeigen
      Als Angela total am Boden zerstört mit ihrem Sohn in's Apartment zurückkehrt und feststellen muss, dass der Brief nicht mehr auf dem Bett lag, ist mir schon kurz die Luft im Hals stecken geblieben. Jimmys Reaktion war verdammt unheimlich.


      Auch ansonsten eine durch und durch gelungene Episode. Nucky und Margarets "Beziehung" erreicht einen vorläufigen Höhepunkt ebenso wie Jimmys komplizierte Familienverhältnisse. Und auch Nelson Van Alden und sein ganz persönlicher Wahnsinn eskalieren mal wieder in neue, ungeahnte Dimensionen - meine Fresse, Michael Shannon ist einfach begnadet gut in dieser Rolle!
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Original von Data
      Und auch Nelson Van Alden und sein ganz persönlicher Wahnsinn eskalieren mal wieder in neue, ungeahnte Dimensionen - meine Fresse, Michael Shannon ist einfach begnadet gut in dieser Rolle!


      Hätte nicht erwartet, das dieser Charakter letztendlich solch eine Substanz bekommt. Mehr als bedrohlich...starres Pflichtbewusstsein gepaart mit fast fanatisch religiösem Eifer...beängstigend.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jim_Dandy“ ()

      Original von Jim_Dandy
      Hätte nicht erwartet, das dieser Charakter letztendlich solch eine Substanz bekommt.


      Dito. Aber wie du oben schon geschrieben hast, sind es gerade diese Charaktere, welche zu Beginn der Serie noch so unscheinbar waren, die "Boardwalk Empire" erst so richtig interessant machen - Van Alden ist da das in meinen Augen nur herausragendste Beispiel. Jimmy, Harrow und auch der im Schatten seines Bruders stehende Eli kommen direkt dahinter. Beeindruckend, was für ein Repertoire an interessanten Schicksalen die Autoren da über die erste Staffel hinweg entwickelt haben.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Original von Data
      ... Michael Shannon ist einfach begnadet gut in dieser Rolle!


      Da ich, wie alle HBO Serien, erst auf die DVD warte, kann ich zwar generell nichts zu seiner Leistung bei Boardwalk Empire sagen, aber dieser Mann ist generell einfach begnadet gut. Zumindest in den Filmen, die ich kenne... Für mich war er sogar besser als Di Caprio und Winslet in Zeiten des Aufruhrs...
      Original von -=Zodiac=-
      Original von Data
      ... Michael Shannon ist einfach begnadet gut in dieser Rolle!


      Da ich, wie alle HBO Serien, erst auf die DVD warte, kann ich zwar generell nichts zu seiner Leistung bei Boardwalk Empire sagen, aber dieser Mann ist generell einfach begnadet gut. Zumindest in den Filmen, die ich kenne... Für mich war er sogar besser als Di Caprio und Winslet in Zeiten des Aufruhrs...


      Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich in bisher nur in "Revolutionary Road" gesehen habe (seit meinem Kinobesuch allerdings auch nicht mehr). Muss ich demnächst unbedingt mal einiges aufholen. Kannst mir da was an's Herz legen?

      Was Shannon in "Boardwalk Empire" angeht, ist es halt besonders auffällig, wie klein, unscheinbar, ja fast unwichtig seine Rolle zu Beginn der ersten Staffel gewirkt hat und wie facettenreich diese mittlerweile doch geworden ist. Wie gesagt, definitiv einer der interessantesten in dieser an faszinierenden Charakteren wahrlich nicht armen Show und einer, der uns auch hoffentlich noch lange erhalten bleibt (man weiß ja nie ...).
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Neben Zeiten des Aufruhrs kenn ich noch die Filme Bad Lieutenend - Cop ohne Gewissen und Tödliche Entscheidung - Before the Devils know you're dead...

      Ich sag nur soviel, die Filme lohnen sich meiner Meinung nach auch so ohne jetzt speziell auf Shannon zu achten ;)

      *wo ich jetzt gerade mal so nebenbei noch auf imdb schaue, der hat ja auch noch in Bad Boys 2 und Pearl Harbor mitgespielt... naja, dafür werd ich mir diese Filme aber nicht nochmal anschauen...
      1x12 "A Return to Normalcy":

      Verdammt starkes Finale, das nochmals unterstreicht, was HBO, Terence Winter und der ganze Rest, der diese Serie möglich gemacht hat, da für einen Geniestreich abgeliefert haben.

      Die Wahl ist gewonnen, die Episode macht fast den Eindruck eines happy endings, nicht nur für Nucky selbst.

      Spoiler anzeigen
      Dass er so schnell wieder mit Margarete zusammen kommt, hab ich nicht erwartet. Ist dieses Glück permanent? Glaube ich nicht. Gerade seine "Everyone one of us must decide how much sin we can live with"-Rede wirft ihre bösen Schatten auf die Zukunft dieser Charaktere voraus.


      Ich denke auch, dass Nucky mit dieser Episode eine ganze Latte mehr Tiefe gegeben wurde. Beachtenswert ist dabei, dass ohnehin sehr viel passiert ist und Autor Terence Winter trotzdem noch die Zeit gefunden hat, dem ganzen Rest auch noch genügend Entfaltungsspielraum zu geben: Val Alden, Jimmy, Eli, Angela - alle erfahren Schicksalsschläge oder nehmen Schritte in eine Zukunft, die verdammt vielversprechend ist was Konfliktpotential betrifft. Wenn die Autoren so weitermachen, wie bisher, dann wird dieses Potential auch gnadenlos ausgeschöpft.

      Bin also sehr gespannt auf die Fortsetzung. Es ist jetzt schon abzusehen, dass "Boardwalk Empire" sich zum einem absoluten TV-Epos entwickeln wird. Ich vermute auch, dass hier ein neuer Award-Abräumer auf die Fernsehwelt losgelassen wurde. Michael Shannon würde ich den Emmy oder den Globe mehr als gönnen.

      Daher hier nochmals meine Entschuldigung an die Show für die harsche Kritik, die ich an der Show geübt hatte. Meine schleppende Eingewöhnungszeit wird der Serie letztlich nämlich ganz und gar nicht gerecht.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Habe nun endlich die Pilotfolge gesehen. Visuell ist Boardwalk Empire eine Pracht, die 20er Jahre sind wunderbar eingefangen mit herrlichen Kulissen die bis ins kleinste Detail ausgearbeitet sind. HBO ist sich echt für nichts zu schade. Es geht nichts über einen Round Table mit ein paar geschniegelten Herrschaften in Anzug und mit Hut, die eine finstere Miene ziehen als stünde gleich ein heftiges Shootout bevor. Feinste Tabakwaren in der Rechten, die den Raum mit einer sanften Dunstnote vernebeln, und ein feuriger Whisky in der Linken dürfen da natürlich nicht fehlen. Das hat Stil.

      So ganz überzeugt war ich von der Pilotfolge dann aber doch nicht. Irgendwie habe ich so eine Mischung aus Scorseses Casino und Sopranos herbeierwartet. Die Folge war dann doch etwas ruhiger als ich dachte, geht fast schon in Richtung Politthriller. Das deckt sich auch mit dem, was einige hier schon geschrieben haben. Zumindest weiß ich jetzt was mich erwartet, vllt. ist das auch eine Frage der Gewöhnung, Nucky ist nun mal kein Tony Soprano mit dessen Witz und Charme, ganz zu schweigen von Nuckys Freunden, die im direkten Vergleich mit dem Soprano-Clan ihrem "Beruf" sehr trocken nachgehen. Nicht überrascht hat mich dagegen die hervorragende Leistung von Steve Buscemi, obwohl ich ihn glaub' ich zum ersten mal in einer Hauptrolle erlebt habe.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Winnfield“ ()

      Achtung, spoileriger Beitrag!

      hab' die Staffel nun durch. Die meisten Punkte aus meinem oberen Beitrag haben ihre Gültigkeit nicht verloren, ein paar Dinge möchte ich aber noch ergänzen: der Eindruck von der Serie hat sich mit jedem neuen Charakter, der intensivst durchleuchtet wurde, gebessert. Boardwalk Empire ist eben ein Charakterdrama basierend auf realen Begebenheiten, mit all ihren Stärken und Schwächen. Zu den Stärken zählt die beeindruckende Tiefe diverser Charaktere, quasi jeder Hauptakteur hat ein schweres Kreuz zu tragen - Margaret und Nucky verloren Ehepartner und Kind, Agent Van Alden ist ein Getriebener auf einer verzweifelten Mission für die Gerechtigkeit, Jimmy hat sein Kriegstrauma und Al Capone ein gehörloses Kind. Letzterer hat mir neben Nucky am besten gefallen, von Stephen Graham entsprechend charismatisch gespielt, umso enttäuschter war ich, dass er in den letzten Folgen sehr wenig Screentime bekam. Ich hoffe und rechne eigtl. auch damit, dass die Bedeutung der Figur in der zweiten Staffel noch zunimmt.

      Die Kulissen können auch nach zwölf Folgen immer noch faszinieren, da stört auch das besonders in der letzten Folge auffällige Product-Placement nicht allzu sehr, so sah Atlantic City in den 20ern halt aus, zumindest in meinem Kopf. Einziger Kritikpunkt bleibt der für meinen Geschmack noch zu ruhige Vortrag der Autoren, bei einer fiktiveren Serie hätte sich zum Ende der Staffel hin wohl ein blutiger Bandenkrieg entwickelt, Boardwalk Empire bleibt aber womöglich zugunsten historischer Akkuratesse ganz nüchtern und beendet den Zwist mit einer geschäflichen Übereinkunft.

      Am Ende bleibt eine wirklich gute Staffel, die aber mit den Sopranos - der Vergleich drängt sich ja geradezu auf - bisher nicht mithalten kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Winnfield“ ()

      "Boardwalk Empire" eine verdammt starke erste Staffel/Serie, die ich am liebsten gleich mit der zweiten Staffel weiter gesehen hätte. Er fängt ja schon mit dem Theme Song an, der für mich jetzt schon, der Ohrwurm schlechhin ist. Eine interessante und zugleich fesselnde Rahmenhandlung mit faszinierend Charakteren und erstaunlichen Wendungen. Auch hab ich mir so die Auseinandersetzungen der Clans vorgestellt,... Jedoch hatte die Serie auch ihre dramatischen Momente, die ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollten, als z.B.
      Spoiler anzeigen
      Margaret Schroeder die ihr ungeborenes Kind verlor, achdem sie von ihrem Mann verprügelt.
      Im Vergleich zu anderen Serien des Genres, dass beste was ich bisher sehen durfte. Freu mich jetzt schon tierisch auf die zweite Staffel.
      s-l500

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Gambit“ ()

      Original von Der siebte Samurai
      ich versteh nicht ganz wieviel martin scorsese macht - nur den piloten? - oder alle teile? - weil wenn er das ganze ding macht - dann kann man sich echt auf was freuen - hell yeah 8o


      Er ist Ausführender Produzent und hat den Piloten inszeniert. Ein Regisseur allein kann keine ganze Serie inszenieren, das ist ein logistische Unmöglichkeit. Selbst das Schreiben einer ganzen Staffel gelingt nur wenigen.

      Mich hatte die erste Staffel auch sehr beeindruckt. Nicht umgehauen, dafür war mir der Charakter von Nucky zu schwach und einige Entwicklungen zu vorhersehbar. Aber ein mehr als nur gelungener Start. Stoffe zur Zeit der US-amerikanischen Prohibition sind ohnehin selten genug.
      Signatur lädt...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „goodspeed“ ()

      Original von goodspeed
      Er ist Ausführender Produzent und hat den Piloten inszeniert. Ein Regisseur allein kann keine ganze Serie inszenieren, das ist ein logistische Unmöglichkeit. Selbst das Schreiben einer ganzen Staffel gelingt nur wenigen.


      Logistische Unmöglichkeit? Okay, man sieht es zugegeben sehr, sehr selten, aber unmöglich ist gar nichts. Beispiel: Miniserien. Spontan fällt mir da John Adams ein, bei der jede Folge von Tom Hooper inszeniert wurde. Bei Networkserien mag das was anderes sein, aber bei richtigem Production Planning könnte ich mir durchaus vorstellen, dass eine 12-Episödige Staffel wie von HBO durchaus von einem Regisseur inszeniert werden könnte.

      Bei Sitcoms sind die Beispiele noch viel ausufernder: Die ersten fünf Staffeln Seinfeld wurden bis auf ganz wenige Ausnahmen von Tom Cherones, die letzten vier Staffeln von Andy Ackermann inszeniert. Aktuell ist das mit der Big Bang Theory und Mark Cendrowski ganz ähnlich. Und Comedy-Veterenär James Burrows hat ein ganz ähnliches Kunststück bei etlichen Vertretern des Genres vollzogen (Cheers, Will & Grace). Mag vielleicht bei Multi-Camera was anderes sein, aber wie schon geschrieben, unmöglich würde ich das nicht nennen.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
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