True Blood - Staffel 4

4x01 She's Not There:

Meine guilty pleasure-Serie, True Blood, ist zurück und mit ihr das wohl schwächste Glied im derzeitigen Drama Line-Up von HBO.

Okay, das klang jetzt vielleicht ein bisschen harsch, denn ich schaue mir die Serie sicherlich nicht seit 36 Episoden aus reiner Gewohnheit an. Mein Problem mit True Blood ist viel eher, dass ich die Serie einfach nicht richtig ernst nehmen kann: Viele der Story-Lines sind schlichtweg viel zu albern oder viel zu uninteressant, als dass ich der Show wirklich Woche für Woche mit Begeisterung folgen könnte. Hinzu kommt, dass mir die Serie oft einfach viel zu grotesk und überzogen erscheint. Sex und Blut gehören dazu, aber die Art, wie die Show diese Elemente einsetzt, macht auf mich oft eher den Eindruck, dass man über die dünnen Story-Lines hinwegtäuschen will, als dass diese wirklich vonnöten wären.

Aber okay, nach nunmehr 3 Staffeln hat man sich an diese Mängel gewöhnt und wenn man True Blood jetzt mit der vierten Staffel weiter schaut, dann weiß man halt auch, was einen erwartet.

Als sonderlich gelungen empfinde ich den Auftakt dennoch nicht. Der Cliffhanger der letzten Staffel wird gewohnter Manier im Schnellgallop aufgelöst (oder zumindest nach hinten verschoben), wodurch sich die Macher zumindest für diese Woche der lästigen Aufgabe des Antwortgebens entledigt haben.
Ein paar Actionszenen bekommen wir trotzdem geliefert, die aber eher für viele unfreiwillige Lacher gesorgt haben. Ich habe mich stellenweise wie bei den frühen Folgen von Buffy gefühlt (oder irgendeiner dieser billigen CW-Fantasyserien), so ungewollt lächerlich fühlte sich das alles an: Angefangen beim Make-Up, über die trashige Darstellung der Feen als Spezies bis hin zu den unterirdisch schlechten CGI-Effekten, die die ersten 10 Minuten durchziehen, gab es an diesem Startschuss nichts, das mich nicht zu dem Gedanken geführt hat, ob die Serie wirklich noch immer von HBO produziert wird - kaum zu glauben, dass das der selbe Sender ist, der so gesetzte und fast schon kunstvolle Serien wie Boardwalk Empire und Game of Thrones im Programm hat.

Zurück in Bon Temps scheint trotz des kleinen Zeit-Twists alles irgendwie zu sehr beim Alten zu sein. Bill und Eric bitchen sich trotz verschobener Machtpositionen weiterhin an wie verzogene Gören. Andy hat erneut mit seinen Suchtproblemen zu kämpfen und einer der nervigsten Plots der dritten Staffel, der mit den Werkatzen, hat wohl noch immer nicht sein Ende gefunden. Und was war bitteschön mit Sam los? Eigentlich der sympathischste Charakter der Serie und ihm scheint erneut die undankbarste Story in den Schoss gelegt worden zu sein.

Das Hauptthema dieser Season (und ich gehe davon aus, dass ich damit niemanden spoilern werde) sind Hexen:

Bis jetzt kann ich dazu noch nicht wirklich viel sagen, denn passiert ist nichts großartiges und das was passiert ist, scheint sich an die gewohnten Regeln dieses Sub-Genres zu halten. Nicht wirklich spekakulär. Ich hoffe, dass diese Hexen im Laufe der Staffel einen schwerer gewichtigen Teil einnehmen werden, als es letztes Jahr die Werwölfe getan haben.

William Sanderson scheint jetzt wohl endgültig aus der Serie geschrieben zu sein. Wirklich schade. Auch wenn er bereits während der dritten Staffel größtenteils abwesend war, habe ich trotzdem irgendwie auf eine Rückkehr gesetzt. Naja.

Mal sehen, welche Asse Alan Ball und sein Team in ihrem Ärmeln versteckt haben für die kommenden elf Episoden. Aber von diesem sehr prologlastigen Auftakt bin ich nicht sonderlich angetan.