Otto Gerhard Waalkes
* 22. Juli 1948 in Emden, Ostfriesland
Komiker, Comiczeichner, Sänger und Schauspieler
Otto Waalkes der häufig einfach nur „Otto“ genannt wird wuchs in Emden auf. Das erste Mal trat er im Alter von elf Jahren öffentlich auf, als er in einem Emder Kaufhaus den Babysitter-Boogie vortrug und dafür mit einem Gutschein über 30 Mark und einem Buch belohnt wurde. Mit zwölf bekam er seine erste Gitarre und trat 1964 erstmals mit seiner Band The Rustlers im Raum Emden öffentlich auf.
1970 nahm er an der Hochschule für bildende Künste Hamburg – nachdem er keinen Studienplatz in Freier Malerei erhalten hatte – ein Kunstpädagogikstudium auf, übte den Lehrerberuf jedoch nie aus. Seinen ersten Auftritt auf einer Bühne absolvierte er im Hamburger Folklore-Club Danny’s Pan, wo man für fünf Mark zehn Minuten lang sein Können zeigen konnte. In Hamburg wohnte er in einer WG mit vierzehn Mitbewohnern, unter ihnen Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen. 1972 lernte Waalkes seinen späteren Manager Hans Otto Mertens kennen, hatte mit seiner Band „The Rustlers“ sein erstes großes Konzert in Hamburg, wobei er live und auf eigene Kosten mitschnitt, und gründete mit Mertens das Label Rüssl Räckords. Noch im gleichen Jahr erschien die LP „Otto“, die sich 500.000-mal verkaufte.
1973 brachte seine erste Fernsehshow „OTTO SHOW“ mit Einschaltquoten bis zu 15 % den endgültigen Durchbruch. Sie wurde am 27. August 1973 mit kleinem Publikum und mit Auftritten von Gästen ausgestrahlt. Ein Jahr später erschien die zweite LP mit dem Titel „OTTO, die Zweite“, während Waalkes im selben Jahr seine erste Goldene Schallplatte für über 250.000 verkaufte Exemplare der LP „OTTO“ erhielt und seine zweite Sendung unter gleichem Namen auf WDR und ARD bis zu 20 % Sehbeteiligung hatte. 1975 folgten die nächste LP „Oh, OTTO“, die nächste Show mit bis 44 % der Fernsehzuschauer und die zweite sowie dritte Goldene Schallplatte, die in Köln verliehen wurden.
Die im Laufe der Jahre 1974 bis 1979 ausgestrahlten Otto Shows II bis VII, sowie „So ein Otto“ und „Ein neues Programm von und mit Otto Waalkes“ (beide 1981) wurden Publikumsrenner und machten Waalkes zu einem der populärsten Komiker des deutschen Fernsehens der 1970er und frühen 1980er Jahre.
1976 machte Waalkes seine vierte Fernsehshow im Ersten und im WDR und erhielt den Bambi der Illustrierten Bunte. Ein Jahr später wurde er mit der Goldenen Kamera der HÖRZU ausgezeichnet, veröffentlichte seine vierte Platte und sendete seine fünfte Show. 1978 erschien die fünfte LP, ferner trat Otto in der Hamburger Staatsoper als „Frosch“ in der „Fledermaus“ von Strauß auf und bekam den „Goldenen Elefanten“ für 125.000 in Österreich verkaufte Langspielplatten. Die sechste Show im Ersten und im WDR folgten ebenfalls. 1979 wurde der Komiker mit einer Platin- und drei Goldenen Schallplatten sowie der „Goldenen Westfalenhalle“ prämiert und brachte seine sechste LP auf den Markt.
1980 wurde das erste Buch von Waalkes verkauft, 1981 folgte die siebte Schallplatte. Das Jahr 1982 brachte ihm den „Video Bambi“ durch „Bild und Funk“ sowie den Verkauf der achten LP ein. 1983 ging er auf Deutschlandtournee und veröffentlichte die Platten Nummer neun und zehn.
Die letzte reguläre Fernseh-Show mit dem Namen „Hilfe, Otto kommt“ wurde 1983 vom ZDF ausgestrahlt. 1985 wandte sich Waalkes dem Kino zu. Seine erste Produktion lief unter dem Titel Otto – Der Film.
Am 1. August 1987 eröffnete er in seiner Heimatstadt Emden „Dat Otto Huus“ in einer ehemaligen, umgebauten alten Apotheke in der Nähe des Rathaus am Delft. Im oberen Stockwerk befindet sich ein Museum, in welchem Erinnerungsstücke aus der Anfangszeit seiner Karriere ausgestellt sind. Im Erdgeschoss werden hauptsächlich Fan-Artikel verkauft, wie etwa die berühmten Ottifanten als Plüschtiere.
Im Zusammenhang mit Filmproduktionen hielt sich Otto Waalkes auch in Amerika auf, wohin ihn sein damaliger Manager Hartmut Fischer begleitete. Einige Szenen in seinen Filmen entstanden in den USA, so etwa in Otto – Der Außerfriesische von 1989. Im Jahre 2004 erreichte sein Film 7 Zwerge – Männer allein im Wald fast sieben Millionen Zuschauer in den deutschen Kinos.
Am 2. Oktober 2007 startete Otto Waalkes eine weitere Deutschlandtournee, die er wegen des großen Erfolgs bis Oktober 2008 verlängerte. Am 6. Juni 2008 wurde auf RTL die Sendung Happy Otto! Wir haben Grund zum Feiern ausgestrahlt, in der bekannte Otto-Sketche von anderen Komikern aufgeführt wurden und Waalkes auch selbst auftrat. Anlass war der bevorstehende 60. Geburtstag.
Er ist in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Eva Hassmann verheiratet. Mit seiner ersten Ehefrau hat er einen 1987 geborenen Sohn.
Waalkes’ Humor beruht auf Kalauern und Wortspielen sowie albern-witziger Sprache, Geräuschen und Körpersprache. Ein stilistisches Mittel seiner Vorträge sind Parodien, beispielsweise Überarbeitungen bekannter Lieder, die er mit der Gitarre begleitet. In die humoristischen Vorträge bettet er Satire, politische Anspielungen, Zeit- und Gesellschaftskritik ein.
In seinen frühen Programmen übersetzte er mehrere Sketche aus dem Stand-up-Programm von Woody Allen aus den 1960er Jahren und benutzte sie in leicht abgewandelter oder gekürzter Form.
1973 lernte Waalkes den Autor und Zeichner Robert Gernhardt kennen, nachdem er sich fälschlicherweise als Verfasser eines Gedichts ausgegeben hatte, das auf der von Gernhardt betreuten Humorseite der Zeitschrift Pardon erschienen war und das Waalkes bei seinen Bühnenauftritten vortrug. Damit begann eine jahrzehntelange Zusammenarbeit, zunächst bei Waalkes’ Fernseh-Shows, später gab Gernhardt auch Waalkes’ Bücher heraus und war an den Drehbüchern der Otto-Filme beteiligt.
Kinofilme
1985: Otto – Der Film
1987: Otto – Der neue Film
1989: Otto – Der Außerfriesische
1992: Otto – Der Liebesfilm
2000: Otto – Der Katastrofenfilm
2001: Kommando Störtebeker
2004: 7 Zwerge – Männer allein im Wald
2006: 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug
Fernsehfilme
St.-Pauli-Nacht von Sönke Wortmann (1999, Gastauftritt)
Crazy Race 2 – Warum die Mauer wirklich fiel (2004, Nebenrolle)
Synchronrollen
Ottos Ottifanten (in der Rolle von Bruno Bommel) (RTL, 1993)
Mulan (Deutsche Synchronisation, in der Rolle von Mushu) (1998 )
Ottifanten – Kommando Störtebeker (in der Rolle von Bruno Bommel und des Papageis von Störtebeker) (2001)
Ice Age (deutsche Synchronisation in der Rolle von Sid, 2002)
Kingdom Hearts (sehr kurze Synchronrolle als Mushu aus Mulan, 2002)
Mulan 2 (deutsche Synchronisation in der Rolle von Mushu, 2004)
Siegfried (Synchronisation einer computeranimierten Heuschrecke, 2005)
Ice Age 2: Jetzt taut’s (deutsche Synchronisation in der Rolle von Sid, 2006)
Euronics (Nachfolgefirma von Red Zac; Werbespot, 2006)
Lissi und der wilde Kaiser (kurze Synchronrolle als der Feldmarschall zum ersten Mal Kaiserschmarrn vorführt, 2007)
Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los (deutsche Synchronisation in der Rolle von Sid, 2009)
Fernsehen
Die Otto-Show I (WDR, 27. August 1973)
Die Otto-Show II (WDR, 6. Juli 1974)
Die Otto-Show III (WDR, 22. September 1975)
Die Otto-Show IV (WDR, 6. September 1976)
Die Otto-Show V (WDR, 28. November 1977)
Die Otto-Show VI (WDR, 23. November 1978 )
Die Otto-Show VII (WDR, 6. Dezember 1979)
So ein Otto (WDR, 4. April 1981)
Ein neues Programm von und mit Otto Waalkes (WDR, 26. November 1981)
Hilfe, Otto kommt! (ZDF, 1983)
Ronny’s Pop Show (ZDF, 1982–1990)
Ottos Ottifanten (RTL, 1993)
Otto – Die Serie (RTL, 1994)
Rock am Ring (MTV, 1995)
Otto – Mein Ostfriesland und mehr [Ein Star und seine Stadt] (RB, 2001)
Only Otto (SAT.1, 2002)
Best of OTTO (WDR, 2005)
Happy Otto! Wir haben Grund zum Feiern (RTL, 2008 )
Otto live! Das Original (RTL, 2008 )
Discografie
Otto (1973)
Otto (die Zweite) (April 1974)
Oh, Otto (April 1975)
Otto (das vierte Programm) (April 1976)
Das Wort zum Montag (März 1977)
Ottocolor (April 1978 )
Der ostfriesische Götterbote (Nov. 1979)
Otto versaut Hamburg (Okt. 1981)
Ottos Sammelsurium (Sep. 1982)
Hilfe Otto kommt! (1983)
Otto – Der Film Soundtrack (1985)
Otto – Der Neue Film Soundtrack (1987)
Otto – Der Außerfriesische Soundtrack (1989)
Otto – Der Liebesfilm Soundtrack (1992)
Das Allerbeste (1995)
Otto Live! Neu (1996)
… einen hab ich noch! (1998 )
Das Katastrofenalbum (2000)
Ottos Ostfriesland und mehr (2001)
Peter und der Wolf (2001)
Only Otto (2002)
100 Jahre Otto Part One (2006)
100 Jahre Otto (2006)
Happy Otto (2008 )
Quelle: Wikipedia
Otto fand ich mal ziemlich witzig. Ist allerdings schon ne Weile her. Hauptsächlich die alten Sachen die er dann irgendwann angefangen hat bis zum erbrechen zu wiederholen und man sie einfach nicht mehr hören konnte. Aber das ist wohl das Los des Komikers. Die ersten beiden Kinofilme sind für mich so seine besten Filme, bei Otto der Außerfrisische war irgendwie schon die Luft raus. Nochmal ziemlich gut fand ich Anfang der 90iger seine Fernsehshow in der er Edgar Wallace Filme in seine Sketche eingebaut hatte. Danach war Otto für mich nicht mehr besonders interessant.
Aber wie das mit Humor so ist - hat wohl jeder einen anderen. Die alten Sachen waren zweifellos großartig und sind irgendwie schon ein Stück Nostalgie für mich.