Blue Velvet
Regie: David Lynch
Produzent: Fred C. Caruso
Drehbuch: David Lynch
Musik: Ketty Lester, Isabella Rossellini, Angelo Badalamenti
Land: USA
Jahr: 1986
Länge: 116 Min.
Schauspieler:
Kyle MacLachlan
Laura Dern
Isabella Rossellini
Dennis Hopper
Hope Lange
Dean Stockwell
Brad Dourif
Jack Nance
Frances Bay
Story
Ein abgeschnittenes Ohr zu finden, kann einen Menschen schon neugierig machen. Als der Collegestudent
Jeffrey Beaumont Nachforschungen anstellt, gerät er immer tiefer in die Welt der rätselhaften Nachtclubsängerin Dorothy und
des drogensüchtigen Sadisten Frank.
Jeffrey Beaumont Nachforschungen anstellt, gerät er immer tiefer in die Welt der rätselhaften Nachtclubsängerin Dorothy und
des drogensüchtigen Sadisten Frank.
Fazit
Bisher habe ich nicht viele Filme von Lynch gesehen, wenn ich jedoch nach dem Großteil der Filmfans gehe, so liegen die Meisterwerke noch vor mir ( Mulholland Drive, Lost Highway ). Und ich bin gewillt den Leuten zu glauben, denn Blue Velvet ist alles andere als perfekt.
Der Film ist ein Wechselbad der Gefühle. Mal staunte ich wirklich wegen dem was ich dort auf dem Bildschirm sah, aber mindestens genauso oft konnte ich einfach nur den Kopf schütteln ob einer weiteren total unlogischen Szene. Aber der Reihe nach.
Das die Filme von Lynch meistens sehr viele Interpretationen zulassen ist mir bewusst. So konnte man auch in Blue Velvet manchesmal seine eigenen Vermutungen anstellen, was mit dieser oder jener Kameraeinstellung gemeint sein sollte.
Ein Beispiel wäre an dem Abend als Kyle Laura zum ersten mal begegnet und beide die Straße entlang gehen. Dabei sieht man auf der rechten Seite einen dicklichen Mann stehen, welcher einen kleinen Hund an der Leine hält. Die Kamera verharrt für einen ganz kurzen Moment auf diesem Charakter und schwenkt dann wieder zu den beiden Personen die auf dem Gehweg vorbeigehen. Mir ist aber schon dort aufgefallen das der Mann quasi falsch steht. Er steht auf einer Rasenfläche und der Hund auf dem Gehweg. Eigentlich müsste es ja andersherum sein.
Jetzt aber zum eigentlichen Film. Die Schauspieler spielen bis auf wenige Ausnahmen solide. Laura Dern kann man keinen Vorwurf machen. Auch Isabella Rossellini als Sängerin macht einen ordentlichen Eindruck. Doch wo es Licht gibt ( Hopper ), gibt es meist auch Schatten ( Kyle MacLachlan ). Dieser spielt bis auf wenige Ausreisser so emotionslos das man ihm am liebsten zurufen möchte, es doch einfach mal mit mehr Mimik zu versuchen. Ich will mir da jetzt nicht zu sehr ein Urteil erlauben, aber das war in meinen Augen eine klassische Fehlbesetzung. Und dann gab es, wie oben schon erwähnt, Szenen die jeder Logik wiedersprachen
Als der Hauptcharakter im Fahrzeug auf eine Tour mitgenommen wird und die Gruppe auf einem Feld anhält, will sich Hopper erneut vor den Augen von MacLachlan an Rossellini vergehen. Das MacLachlan dann Hopper anschreit ( wow, ein Gefühlsregung ) er solle es unterlassen und ihm dann zur Krönung noch eine reinhaut ist völlig aus der Luft gegriffen. Niemand, wirklich niemand würde sich etwas deratiges in dieser Lage trauen, wenn ihm auch nur ein Stück an seinem Leben liegt.
Das positive an dem Film kann man an zwei Punkten festmachen. Der erste ist defintiv der Soundtrack mit einem sehr schönen Blue Velvet als Theme. Der zweite Punkt betrifft Dennis Hopper. Selten hatte ich in letzter Zeit so ein beängstigendes Gefühl bei einem Charakter. Er spielt sich wahrhaftig die Seele aus dem Leib. Man nimmt ihm die Figur in jeder Sekunde ab und so ist es auch nicht verwunderlich das die Szenen in denen Hopper auftritt zu den besten des gesamten Films gehören. Diese zwei Sachen retten das Werk vor dem Durchschnitt.
08/10