Die Reise von Captain Willard in den Wahnsinn Richtung Colonel Walter E. Kurtz ist emotional identisch mit der eines Filmemachers, welche am 1. März 1976 startet und tatsächlich erst am 21. Mai 1977 endete. Ganze 238 Tage hat Coppola gedreht und dabei alles zu spüren bekommen was die Karriere sofort beenden könnte - wie zB ein sehr ernster Herzinfarkt seines Hauptdarstellers. Aber selbst das hielt ihn nicht ab diesen Kriegsfilm fertig zu stellen, auch mit dem Hauptdarsteller Martin Sheen (Wahnsinn). Erst wenn man diese unglaubliche Doku gesehen hat, dann weiß man was dieser Mann durchgemacht hat und das alles für einen erhoffen Kassenschlager, um dann in Folge (endlich) persönliche Filme machen zu können. Doch dieses Martyrium wurde sein persönlichster Film, der kaum wie ein anderer Film in den Himmel rezensiert worden ist. Hut ab vor seiner Frau Eleanor Coppola, denn im Namen des kreativen Schaffens ihres Mannes hat sie das Risiko evtl. bald auf der Straße zu sitzen auf sich genommen. Sie unterstützte ihn, was eben bedeutete das eigene Hab und Gut verlieren zu können.

"Empire of Dreams" ("Star Wars"), "Jodorowsky's Dune" oder auch "Burden of Dreams" ("Fitzcarraldo"), sie alle dokumentieren die problembeladenen Produktionen von berühmten Filmen. Doch keine ist so gut und fast schon erschütternd wie diese über Franics Ford Coppolas Antikriegsfilm, welche mit "Hearts of Darkness: A Filmmaker's Apocalypse" den passenden Titel verpasst bekommen hat. Eine der besten Film-Begleit-Dokus aller Zeiten.

10 / 10 abgespeckten Coppolas ohne Bart