Tobe Hooper

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    Es gibt 31 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Olly.

      Naja, das englische Buch wird man bestimmt bei uns irgendwann erwerben können, zumindest über amazon. Auf eine deutsche Übersetzung braucht man sich (wie immer) keine Hoffnung machen. Das war auch schon bei den Büchern "Wes Craven: The Man and his Nightmares" oder "John Carpenter: The Prince of Darkness" der Fall. Zur Abwechslung möchte ich solche Werke auch gerne mal wieder was auf Deutsch lesen. So sehr ich die englische Sprache mag, aber die deutsche ist mir halt immer noch am liebsten. Und auch dieser massive unglaubliche Wälzer, das Lebenswerk von Tim Lucas wenn man so will, "Mario Bava : All the Colors of the Dark" mit einer Einführung von Martin Scorsese, ist bei uns nie erschienen und wird es auch nie.

      Es scheint einfach keinen deutschen Verlag zu geben, welcher darin ein lukratives Geschäft sieht. Vermutlich ist es auch keines. Klar, dieser angesprochene Wälzer mit über 1.200 Seiten über das Leben von einem nach wie sehr unterschätzten Filmkünstler gab es ich glaube für 250, 300 Dollar. Ein paar Hansel werden bestimmt zuschlagen (viele Fans gibt auch hierzulande immer noch nicht), aber das dürfte nicht reichen. ^^

      Ich bin ganz froh, "Carrie" von King in deutscher Übersetzung angefangen zu haben. Vielleicht folgt danach ein weiteres Buch von King, womöglich "Salem's Lot". Und dann werde ich weiterschauen. Vielleicht folgt dazwischen ja das deutsche Mini-Buch über Hooper. Auch wenn für mich da bestimmt nicht viel Neues drin stehen wird. :tongue:
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      "I'm dangerous tonight" erscheint in den USA auf Blu-ray!

      Der (fast) vergessene Tobe Hooper-Film "Im Bann des Grauens" (TV, 1990) mit u.a. der wunderhübschen Mädchen Amick, R. Lee Ermey und Anthony Perkins über einen verfluchten Mantel der den Tod bringt erscheint in den USA erstmals auf Blu-ray mit ordentlich Extras. Bei uns hat es der Horrorfilm lediglich auf eine Videokassette geschafft.

      Quelle: schnittberichte.com/news.php?ID=18792
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Tobe Hooper wäre heute 80 Jahre alt geworden!

      Der Mann der missverstandenen Meisterwerke. Beispielsweise "Crocodile". Wer wird je die Brillanz hinter dem Fun-Horror erblicken? :tongue:

      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Crocodile fand ich seinerzeit als B-Movie Monsterhorror Trash gar nicht so verkehrt. Allerdings amüsiere ich mich heute noch darüber, dass die in einem Matsch Schlammtümpel Badespass hatten. In so eine Kloake würde ich auch ohne Krokodil freiwillig nie reingehen geschweige denn Spass haben können...


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      Ich fordere die Blu-ray-Weltpremiere von "Crocodile" hier im deutschsprachigen Raum. Sollte eigentlich nicht das Problem sein, wenn man sich anschaut was bei uns schon alles HD-Weltpremieren gefeiert hat - Filme, welche man erst mal googeln musste. :tongue:
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Der Wink mit den Eiern war aber wohl schon im Script vorhanden, als Autor Peter Buchman Anfang 2000 das Drehbuch zu "Jurassic Park III" überarbeitet hat. Aus den Teenagern wurden Sam Neill und Gefolge und der Kronosaurus musste Platz machen für den Spinosaurus. Das waren glaube ich die Hauptänderungen.

      Und wenn nicht, dann muss man sich fragen, ob die Autoren wirklich "Crocodile" von Tobe Hooper gesehen haben. :tongue:
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"

      Olly schrieb:

      Der Wink mit den Eiern war aber wohl schon im Script vorhanden, als Autor Peter Buchman Anfang 2000 das Drehbuch zu "Jurassic Park III" überarbeitet hat. Aus den Teenagern wurden Sam Neill und Gefolge und der Kronosaurus musste Platz machen für den Spinosaurus. Das waren glaube ich die Hauptänderungen.


      Korrekt bis auf den Kronosaurus. Das war ein Baryonyx, der dann zum Spinosaurus wurde, damit der Antagonist groß ist.

      Aber ein Kronosaurus stand zumindest Mal in Script:
      "The marine reptile, which is called kronosaurus, was part of the script, but we threw that part of the story out in favor of something better," Johnston says, adding that audiences might see a water-bound beast in the next dino sequel.

      Quelle: chicagotribune.com/news/ct-xpm…-15-0107150214-story.html

      Schade, dass Tobe Hooper nie einen Horrorfilm mit einem hungrigen Kronosaurus gemacht hat. So, jetzt ist der Bogen zurück zu Hooper tatsächlich gelungen. Ja, der Film hätte extrem billig ausgesehen und wäre missachtet worden wie "Crocodile", aber Hooper-Fans hätten da bestimmt ein wildes Zeug bekommen, welches zumindest ganz primitivste Unterhaltungs-FO noch erfüllen kann. :tongue:
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"

      Olly schrieb:

      Aber ein Kronosaurus stand zumindest Mal in Script:
      "The marine reptile, which is called kronosaurus, was part of the script, but we threw that part of the story out in favor of something better," Johnston says, adding that audiences might see a water-bound beast in the next dino sequel.

      Quelle: chicagotribune.com/news/ct-xpm…-15-0107150214-story.html


      Kurz OT: Stimmt. Dazu gibt es sogar Concept Arts.
      ricardodelgadoart.blogspot.com…eeding-tank-idea.html?m=1

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „DJK“ ()

      The Texas Chainsaw Massacre (1974) / Audiokommentar #3

      Als leidenschaftlicher Hörer von Audiokommentaren, ob nebenher oder ausschließlich, dachte ich wieso nicht mal ein paar Infos preisgeben, welche vielleicht nicht durchgehend bekannt sind. Audiokommentar #3 ist einer zum 40-jährigen Jubiläum des unverwüstlichen und wahnsinnigen Horror-Klassikers. Gesprochen von Tobe Hooper unter der Moderation von David Gregory, dem Regisseur der Doku "Texas Chain Saw Massacre: The Shocking Truth" aus dem Jahre 2000. Gregory macht seine Sache ziemlich gut. Er gibt Hooper den nötigen Freiraum und hakt immer wieder einmal nach. Eine angenehme Atmosphäre, welche beide schaffen. Hooper ist nicht der große Plauderer, ab und zu fühlt er sich in Interviews unwohl, hier gibt er sein bestes. Oft beendet er die Sätze nicht, die deutschen Untertitel jedenfalls tun es. Die braucht man, denn der texanische Regisseur ist nicht immer einfach zu verstehen.

      An was ich mich spontan erinnere und was vielleicht ganz interessant ist (Kursives sind meine Anmerkungen):

      ~ Vor diesem scheint Hooper einen Film im Kopf gehabt zu haben, in dem Kids im dunklen gespenstischen Wald verloren gehen. Er nennt es eine Art "Hänsel und Gretel"-Archetyp-Story. Gregory fragt leider nicht genauer nach wann und wie er das realisieren wollte.

      ~ Vor "TCM" hat Hooper den experimentellen Hippie-Film "Eggshells" (1969) gedreht. Der Film gewann in Texas auf einem Festival einen Preis, aber fand keinen Verleih. Danach hat er wie er sagt um die 60 Dokumentationen gedreht. Man darf nicht an heutige Dokus denken, eher an Industrie- und Werbefilme, wie sie George A Romero in den 60ern gedreht hat, zB Werbespots über "Iron", ein damals bekanntes und beliebtes Bier.

      ~ Als der Rolltext beginnt gibt er zum besten, dass er damals keine Verbindung zur Ed Gein-Story herstellen wollte. Er habe erst Jahre später mehr von dem Serienkiller erfahren hat, als Comics erschienen und so der Film mit Gein in Verbindung gebracht wurde. Da flunkert er natürlich. Sagt er selbst die Verwandten aus Wisconsin ihn im Kindesalter vom diesem einen Mörder aus Wisconsin erzählt, welcher u.a. Lampenschirme mit menschlicher Haut überzogen hat. Interessanterweise kommt so eine Szene im Film vor. Er hat wohl Angst, dass man ihm die Lorbeeren nimmt, was ja gar nicht mehr möglich ist und es auch keiner machen würde.

      ~ Er selbst stritt jahrzehntelang mit Leuten, welche behaupten dies alles - also die Story des Films - habe in Texas wirklich stattgefunden. Es sei keine "True Story", es wurde mit dem Rolltext alles nur erfunden. Irgendwann habe er es aufgegeben. Er meint vielleicht auch besser so, dann haben sie was an das sie glauben können. 2 Jahre nach dem Release des Horrorfilms soll es in Texas laut Hooper aber einen Taxidermie-Killer gegeben haben, also jemand der seine Opfer zu Dekozwecken ausgestellt hat.

      ~ Hooper wollte ein PG-Rating (scherzhaft betont er möglicherweise hat er anfänglich auch nach einem G-Rating gestrebt) haben. Er ruf die amerikanische Prüfstelle MPAA selbst an und frage, ob man bei so einem Rating zeigen kann wie eine Frau an einem Fleischerhaken aufgehängt wird. Freilich gab es ein deutliches Nein. Er fragte nach, ob es möglich wäre, wenn man es gar nicht richtig zeigen würde, vielleicht sogar nur andeuten. Die Sittenwächter der damaligen Zeit meinten er soll es probieren. Daran sollte er sich halten. Und das ist der Grund wieso sich der Film was Gewalt und Blut angeht sehr zurückhält, plus die Tatsache, dass Hooper mit seinem oben genannten Film eine schlechte Erfahrung gemacht hat. "TCM" solle möglichst in allen Autokinos gezeigt werden, welche zu der Zeit sehr, sehr beliebt und bestens frequentiert waren.

      ~ Haupt-Investor und derjenige der den Film erst möglich gemacht hat war Warren Skarren. Er gründete die Texas Film Commission und schaffte scheinbar das meiste Geld herbei. Der Besitzer des Hauses im Film war übrigens über die ganze Zeit über in einen Raum abgeschirmt. Dort hielt er sich auf, während die Crew den ganzen restlichen Bereich des Hauses nutzen konnte. Es war laut Hooper ein Hippie mit sehr langem Bart, offenbar eh schon ziemlich weggedröhnt ("er lebte in seiner eigenen kleinen Welt"). Hinter dem Haus eine Riesen-Marihuanafeld mit ca. 3,5 m hohen Pflanzen. Als ein lokaler Politiker, ebenfalls ein Investor, entdeckte dieses und sah sein Leben gerade vor die Augen vorbeiziehen. Denn laut Hooper waren damals empfindliche Strafen für den Besitz von Marihuana(pflanzen) vorgesehen. Zwar nicht lebenslänglich, aber man würde viele, viele Jahre ins Kittchen wandern. Er fügte noch hinzu, dass in manchen Staaten zu jener Zeit sogar die Todesstrafe verhängt worden ist. Naja, da hat er wohl was falsch verstanden.

      ~ Die Sonnenflecken, welche man zu Beginn sieht und das Horoskop, welches gelesen wird, dies alles soll nur unterstreichen, dass es ein universell böser Tag für diese Kids bevorsteht. Benzin geht aus (damals übrigens eine Benzinkrise voll im Gange, 2 Meilen Staus vor Tankstellen, weil der Treibstoff rationiert wurde), das unheimliche Hinterland von Texas, die unerträgliche Hitze und natürlich die Degenerierten. Mehr wollte man mit den Sachen nicht erklären. Sonnenflecken gelten als Auslöser für Stimmungsschwanken und Depressionen. Diese Kids sollen einfach einen richtigen Scheiß-Tag erleben.

      ~ Jim Siedow wird von Hooper als "strange Version" von Humphrey Bogart bezeichnet. Er war der älteste der Crew und auch das SAG-Mitglied (= Gewerkschaft der Schauspieler).

      ~ Hooper fehlt dem Kino von heute (also damals 2014) der Wahnsinn. Der wird auch nicht mehr so dargestellt wie er es aus seinem Privatleben kennt. Er wuchs in Hotels auch und sah und erfuhr eine Menge davon. Auch Schauspieler würden dies nicht mehr so darstellen.

      ~ Ein großes Lob bekommt der 3-face Oscarpreisträger "Buzz" Knudson (Tonmischer, "E.T.", "Der Exorzist"). Es war eines seiner frühesten Werke, welches er als Tonmischer und -techniker betraut hat. Vieles was man im Film hört geht auf ihn zurück. Einer seiner "Lieblings-Menschen".

      ~ Die ganze Skelette in dem Film kamen entweder aus Indien (zu Test- und Lehrzwecken eingeflogen) die man sich geborgt hat oder der großartige Art Director Bob Burns brachte sie mit. Von Burns stammen auch die ganzen Zähne, welche er von einem befreundeten Zahnarzt bekam.

      ~ Leatherface wurde mehr oder weniger von der Comicfigur "Baby Huey" inspiriert.

      ~ Warum ein Horrorfilm? fragt David Gregory zwischen durch mal. Laut Tobe Hooper gab es zu der Zeit die Hammer-Gothic-Filme aus England, Godzilla und Mothra etc. Aber das wahre Monster ist der Mensch und die schrecklichsten Dinge passieren durch ihn. Plus ein Bezug zu "Grimms Märchen" ("Hänsel & Gretel") floss auch ein (das erkennt man auch wunderbar im Film). Nicht zu vergessen das ungewisse Hinterland von Texas, vor dem sich Hooper immer fürchtete - keine Zivilisation, kein Komfort, keine Zukunft. ^^

      ~ Er lüftete dann nach 40 Jahren noch ein Geheimnis - betreffend dem speziell schrillenden Ton, den man immer wieder im Film hört. Er nahm eine große Stimmgabel und schlug sie am Knie an. Und ließ sie dann an einem zerbrochenem Instrument (u.a. ein afrikanisches) anschlagen. Dieses Geräusch ließ er dann durch alle möglichen Sony-Tonbandgeräte der damaligen Zeit laufen und kreierte so den legendären Sound. Überhaupt habe er viel mit Musik und Verzerrung probiert, es war fast eine Art Hobby für ihn.

      ~ Das Grunzen und Quietschen von Leatherface kam von Hooper selbst. Dies nahm er auf, wenn er alleine war und wusste keiner ist in der Nähe. So kam er in die Stimmung solche Geräusche zu erzegen.

      Das war das wichtigste. Abgesehen davon sprach er noch von der unerträglichen Hitze beim Dreh (mehr als 40 Grad), die Probleme der Schauspieler untereinander und dass sich keiner wirklich leiden konnte und die Schwierigkeiten bei den jeweils einzelnen Szenen (mindestens 8 Leute im dem kleinen grünen Bus aufeinander).
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"