Okay, das war jetzt nicht der Knaller.
Die Exposition zieht sich wie eine Dosis Ritalin und dient eigentlich nur dazu, uns den Protagonisten Pat sympathisch zu machen, obwohl er einen Kerl halbtot geprügelt hat. Dazu muss verurteilt werden, dass der Kerl ja mit der Ehefrau geschlafen hat und es soll möglichst kaum gezeigt werden. Noch dazu redet Pat aber ziemlich wirres Zeug mit seinen Mitmenschen, die ihn nicht nur ein bisschen komisch sondern tatsächlich irre wirken lassen. Erst mit dem Auftreten von Lawrence' Tiffany dreht der Film mal ein bisschen auf und ohne ihre Figur kommt der Film so unterhaltsam daher wie eine mittelschwere Lobotomie.
Das ruppige und gegen den Strich gebürstete Auftreten von Tiffany kriegen wir dann auch nur in der ersten Hälfte zu sehen, im zweiten Teil scheint sie wie gezähmt. Wie auch Pat, der langsam wieder zusammenhängend spricht. Und dann taucht auch Chris Tucker auf (durchaus nett) und Robert DeNiro darf mit seiner Figur als halber Sündenbock für die ganze Misere herhalten, immerhin haben seine neurotischen Gene Pat mitverkorkst. Und Julia Stiles sah auch selten heißer aus. In den ersten zwei Dritteln röhrt der Film in Lawrence' Anwesenheit, aber eben nur dann. Das lässt den Motor stottern. Im letzten Drittel muss ihre Figur gegen den Zuckerguss aus dem Drehbuch ankämpfen und in diesen Momenten droht der Film daran auch zu ersticken - was er sich immerhin für die letzten paar Minuten aufbewahrt, wenn die Gesetzmäßigkeiten jeder romantischen Komödie den Figuren ihre Eigenschaften raubt.
Spoiler anzeigen
Der Soundtrack ist okay, die Kameraarbeit ist routiniert und auf der technischen Seite sind Dramas ja auch nicht die Muskelprotze unserer Zeit. Russell wird mit mir wohl nie warm werden, auch wenn sein Hang zu kauzig-interessanten Charakteren so offensichtlich ist. Zu sehr neigt er dazu, den Respekt davor zu verlieren und diese Eigenheiten einem Gag zu opfern. Letzten Endes schwächelt der Film zu Beginn und am Ende am stärksten, hat auf der Haben-Seite aber auch eine herzhaft-roughe Tiffany aufzubieten. Und ich hab mich dann wohl mal endgültig in Jennifer Lawrence verknallt. Verdammt.
6 von 10 Müsli-Dates
PS: Chris Tucker ist tatsächlich einer der wenigen Menschen, die sich durch Alter und ein paar Kilo mehr auf den Rippen optisch verbessern.
Die Exposition zieht sich wie eine Dosis Ritalin und dient eigentlich nur dazu, uns den Protagonisten Pat sympathisch zu machen, obwohl er einen Kerl halbtot geprügelt hat. Dazu muss verurteilt werden, dass der Kerl ja mit der Ehefrau geschlafen hat und es soll möglichst kaum gezeigt werden. Noch dazu redet Pat aber ziemlich wirres Zeug mit seinen Mitmenschen, die ihn nicht nur ein bisschen komisch sondern tatsächlich irre wirken lassen. Erst mit dem Auftreten von Lawrence' Tiffany dreht der Film mal ein bisschen auf und ohne ihre Figur kommt der Film so unterhaltsam daher wie eine mittelschwere Lobotomie.
Das ruppige und gegen den Strich gebürstete Auftreten von Tiffany kriegen wir dann auch nur in der ersten Hälfte zu sehen, im zweiten Teil scheint sie wie gezähmt. Wie auch Pat, der langsam wieder zusammenhängend spricht. Und dann taucht auch Chris Tucker auf (durchaus nett) und Robert DeNiro darf mit seiner Figur als halber Sündenbock für die ganze Misere herhalten, immerhin haben seine neurotischen Gene Pat mitverkorkst. Und Julia Stiles sah auch selten heißer aus. In den ersten zwei Dritteln röhrt der Film in Lawrence' Anwesenheit, aber eben nur dann. Das lässt den Motor stottern. Im letzten Drittel muss ihre Figur gegen den Zuckerguss aus dem Drehbuch ankämpfen und in diesen Momenten droht der Film daran auch zu ersticken - was er sich immerhin für die letzten paar Minuten aufbewahrt, wenn die Gesetzmäßigkeiten jeder romantischen Komödie den Figuren ihre Eigenschaften raubt.
"Anderssein" oder auch eine psychische Labilität wird hier als Grenze herangezogen, die jede Romanze braucht. Das wäre nicht schlimm, würde man das auch konsequent durchhalten und thematisieren. Am Ende steht aber die Erkenntnis "Liebe überwindet alles" und das ist bei der Thematik leider falsch. Kann man da aber erstmal drüber hinwegsehen, gehts. Zwar bekommen die zwei verkorksten Charaktere ihr Happy-End (wie Pat vorher noch bei Hemingway fordert), büßen dabei aber ihre Eigenheiten und ihren Charakter ein, um zu Puppen der romantischen Komödie zu werden. Das muss man glauben können, sonst klappt der Film nicht.
Der Soundtrack ist okay, die Kameraarbeit ist routiniert und auf der technischen Seite sind Dramas ja auch nicht die Muskelprotze unserer Zeit. Russell wird mit mir wohl nie warm werden, auch wenn sein Hang zu kauzig-interessanten Charakteren so offensichtlich ist. Zu sehr neigt er dazu, den Respekt davor zu verlieren und diese Eigenheiten einem Gag zu opfern. Letzten Endes schwächelt der Film zu Beginn und am Ende am stärksten, hat auf der Haben-Seite aber auch eine herzhaft-roughe Tiffany aufzubieten. Und ich hab mich dann wohl mal endgültig in Jennifer Lawrence verknallt. Verdammt.
6 von 10 Müsli-Dates
PS: Chris Tucker ist tatsächlich einer der wenigen Menschen, die sich durch Alter und ein paar Kilo mehr auf den Rippen optisch verbessern.
"You're fighting a war you've already lost."
"Well, I'm known for that."
Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „GregMcKenna“ ()