Silver Linings (Lawrence, Cooper, Stiles, Tucker)

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    Es gibt 34 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von GoinBlind.

      Okay, das war jetzt nicht der Knaller.

      Die Exposition zieht sich wie eine Dosis Ritalin und dient eigentlich nur dazu, uns den Protagonisten Pat sympathisch zu machen, obwohl er einen Kerl halbtot geprügelt hat. Dazu muss verurteilt werden, dass der Kerl ja mit der Ehefrau geschlafen hat und es soll möglichst kaum gezeigt werden. Noch dazu redet Pat aber ziemlich wirres Zeug mit seinen Mitmenschen, die ihn nicht nur ein bisschen komisch sondern tatsächlich irre wirken lassen. Erst mit dem Auftreten von Lawrence' Tiffany dreht der Film mal ein bisschen auf und ohne ihre Figur kommt der Film so unterhaltsam daher wie eine mittelschwere Lobotomie.

      Das ruppige und gegen den Strich gebürstete Auftreten von Tiffany kriegen wir dann auch nur in der ersten Hälfte zu sehen, im zweiten Teil scheint sie wie gezähmt. Wie auch Pat, der langsam wieder zusammenhängend spricht. Und dann taucht auch Chris Tucker auf (durchaus nett) und Robert DeNiro darf mit seiner Figur als halber Sündenbock für die ganze Misere herhalten, immerhin haben seine neurotischen Gene Pat mitverkorkst. Und Julia Stiles sah auch selten heißer aus. In den ersten zwei Dritteln röhrt der Film in Lawrence' Anwesenheit, aber eben nur dann. Das lässt den Motor stottern. Im letzten Drittel muss ihre Figur gegen den Zuckerguss aus dem Drehbuch ankämpfen und in diesen Momenten droht der Film daran auch zu ersticken - was er sich immerhin für die letzten paar Minuten aufbewahrt, wenn die Gesetzmäßigkeiten jeder romantischen Komödie den Figuren ihre Eigenschaften raubt.

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      "Anderssein" oder auch eine psychische Labilität wird hier als Grenze herangezogen, die jede Romanze braucht. Das wäre nicht schlimm, würde man das auch konsequent durchhalten und thematisieren. Am Ende steht aber die Erkenntnis "Liebe überwindet alles" und das ist bei der Thematik leider falsch. Kann man da aber erstmal drüber hinwegsehen, gehts. Zwar bekommen die zwei verkorksten Charaktere ihr Happy-End (wie Pat vorher noch bei Hemingway fordert), büßen dabei aber ihre Eigenheiten und ihren Charakter ein, um zu Puppen der romantischen Komödie zu werden. Das muss man glauben können, sonst klappt der Film nicht.


      Der Soundtrack ist okay, die Kameraarbeit ist routiniert und auf der technischen Seite sind Dramas ja auch nicht die Muskelprotze unserer Zeit. Russell wird mit mir wohl nie warm werden, auch wenn sein Hang zu kauzig-interessanten Charakteren so offensichtlich ist. Zu sehr neigt er dazu, den Respekt davor zu verlieren und diese Eigenheiten einem Gag zu opfern. Letzten Endes schwächelt der Film zu Beginn und am Ende am stärksten, hat auf der Haben-Seite aber auch eine herzhaft-roughe Tiffany aufzubieten. Und ich hab mich dann wohl mal endgültig in Jennifer Lawrence verknallt. Verdammt.

      6 von 10 Müsli-Dates

      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2: :stern2: :stern2:

      PS: Chris Tucker ist tatsächlich einer der wenigen Menschen, die sich durch Alter und ein paar Kilo mehr auf den Rippen optisch verbessern. ^^

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „GregMcKenna“ ()

      Für mich ist Silver Linings Playbook ein Little Miss Sunshine für abgefuckte Romantiker oder ein ent-hipsterisiertes (500) Days of Summer mit einer schönen "der Weg ist das Ziel, aber vergiss das Ziel dabei nicht" Botschaft.

      Was ich nicht unterschreiben kann, ist das SLP "so ganz anders als 0815 RomCom ist" denn das stimmt nicht ganz. Die alte Hollywoodformel kommt auch hier zum Zuge, nur wurde sie durch die ungeformten Charaktere und die Inszenierung besser kaschiert. Und einiger Indiemarotten, die aber meiner Meinung nach mehr aufgesetzt als nativ wirken. Was uns schon zum ganz großen Pluspunkt des Films bringt: Die Charaktere. Jede Figur ist einzigartig, aber in ihrer Herkunft sofort in ihr Stereotypen teilbar. Die Figuren und ihre Beziehungen zueinander erlauben einem sich sofort darin wieder zu erkennen. Das Geheimnis jedes guten Films - manchmal auch der erfolgreichen.

      Pat und Tiffany sind da bloß die Spitze, richtig interessant wirds bei der Familie, dem Psychiater und den zahlreichen Nebencharakteren. Aber gut, David O. Russell für seine Schreibe zu loben ist, als würde man John Williams für seine Melodien oder Michael Bay für sein Actionfeuerwerk rühmen. Kalter Kaffee.

      Die große Kunst von Russel besteht darin, den Film nicht einsinken zu lassen in den Morast in dem die meisten Vertreter dieses "Genres" (eigentlich beider Subgenres, RomCom und Indiedrama) stecken. Russell bringt die gewisse Grobkörnigkeit ein, er schleift nicht alles rund und tunkt es am Ende noch in Zuckerglasur. Ich würde fast behaupten SLP ist der bislang konventionellste Werk. Süffisanteste. Denn trotz mancher Eigenheiten, fühlt sich der Zuschauer am Ende ganz gut. Die Erkenntnis bleibt, dass der Film wie 1000 andere ist. Aber es macht alles richtig mit dem gewissen Funken Talent, das Russel mitbringt.

      Was mir an Silver Lining Playbook ausserdem sehr zusagte war seine offene und leidenschaftliche Art sich für Toleranz und gegen Vorurteile auszusprechen. Der Film sagt dem Spießertum den Kampf an und das punktet bei mir auch in der millionsten Ausführung.

      8/10
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      Teilweise muss ich mich leider GregMcKenna anschließen. So wirklich warm mit David O. Russell und seinen Filmen werde aller Voraussicht nach auch ich nicht. Mir hat "Silver Linings Playbook" eigentlich sehr gut gefallen, aber es gibt trotzdem einige Punkte, die mich dann doch äußerst gestört haben.

      Die Charaktere sind natürlich liebenswert und herzlich gestaltet, man mag sie einfach, was nicht zuletzt an der tollen und authentischen Verkörperung der einzelnen Darsteller liegt - allen voran Bradley Cooper und Jennifer Lawrence. Nur leider ist das Drehbuch hier und da nicht ganz rund, die Figuren werden zu schnell "normal", nachdem sie doch recht merkwürdig und "anders" eingeführt werden.

      Dafür wird es dann im letzten Drittel wieder seltsamer und leider aber auch schwächer, wenn der Film plötzlich die typische RomCom Schiene fährt. Das Ende war in meinen Augen aufgesetzt und leider sehr vorhersehbar und unglaubwürdg. Überraschende Wendungen sind so gut wie keine existent.

      Aber gut, ich will jetzt nicht nur meckern, denn der Film hat wie gesagt auch seine starken Seiten. Man interessiert sich für die Figuren, trotz der schwankenden Überleitungen, und schließt sie schnell in sein Herz ein. Die Art und Weise, wie Russell seine Filme inszeniert, weiß auch hier wieder zu beeindrucken und der Score kann sich auch hören lassen.

      Alles in allem ein schöner Film, aber leider kein Highlight.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „carmine“ ()

      "Silver Linings" ist ein Film, der mitten ins Herz trifft, weil die Charaktere ihre kranken Eigenheiten haben, sich selbst im Weg stehen und in der Gesellschaft belächelt werden. Ein unkonventioneller Film über 2 psychisch kranke Menschen, die sich kennenlernen und lernen miteinander umzugehen. Wer auf "Little Miss Sunshine" oder "500 Days Of Summer" steht, für den ist "Silver Lining" Pflichtprogramm.
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      ich mag solche nah am leben gezeigten, randgruppen-filme.

      beschreiben kann man ihn schlecht finde ich. die zwei ähneln sogar im streit mir und meinem freund, sind auch ein wenig irre. evtl. gefiel er uns deswegen so gut.

      wir fanden ihn toll und geben 8/10 "zurfalschenzeitamfalschenort" punkte.




      "Sei einfach du selbst, das Leben ist zu kurz um ein anderer zu sein"

      ganz guter film

      stellenwiese hat er mir sehr zugesagt ... mit feinfühligem humor und tollen charaktären ... aber dann wurde es im letzten drittel zu ner typischen witzlosen RomCom
      ich nehm an eine gute liebesgeschichte zu schreiben , ist wohl eine der schwierigsten aufgaben für autoren ... und so gelingt es auch ganz selten
      oder ich finde einfach keinen zugang dazu
      in dem fall fand ichs jedenfalls mehr als schade , da jennifer lawrence udn dann noch in soner rolle , eigentlich voll ins schwarze bei mir treffen würde .... wieso müssen die das aber immerwieder mit so elendem unhomogenen kitsch verhunzen ?

      aber ok .... sonst war der film schon klasse ... trotzdem der bis jetzt schwächste oscarfilm für mich

      7.5/10 Pkt.
      So hab den Film gestern geguckt,nachdem mich ´ne Freundin reingezerrt hat,ich muss sagen bin schwer begeistert gewesen und das obwohl solche Beziehungs/Romantic-Comedies nicht mein Fall sind.Klar am Ende gibt´ts das typische Happy-End aber da kann man sich auch auch bei ´nen Actionfilm beschweren das die "Guten" am Ende gesiegt haben.Schauspieler sind alle bis in die Nebenrollen top,ich war positiv überrascht von B.Cooper,der Kerl hat mehr drauf als nur den Sunnyboy zu mimen.
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      die Szene wo er Nachts,wegen seinem verlorenen Hochzeitsvideo,komplett ausrastet war schon heftig.
      und J.Lawrence war grossartig,allein die Szene wo sie DeNiro mal gepflegt die Meinung geigt. :bow: Apropos,war toll DeNiro,nach den ganzen Flops der letzen Jahre, mal wieder in alter Form zu sehen,als überforderter Pappa mit Football-Neurose.Selbst C.Tucker,die nervtötende Quasselstrippe vom Dienst,hat ´nen guten Job gemacht.Was ich sehr positiv fand,der Film degradiert seine Figuren nicht zu Karikaturen sondern nimmt sie ernst,niemand ist perfekt(Pat´s Kumpel,der anscheindend so ein glückliches Leben führt,ist eigentlich genauso ein seelisches Wrack wie Pat & Tiffany) und wirbt für Toleranz.Ausserdem ist "Silver Linings" stellenweise saulustig,was vor allen an den tollen Dialogen liegt.
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      Allein das Abendessen wo Pat & Tiffany,über die ganzen Psychopharmaka quatschen,die sie schon nehmen mussten,während die Gastgeber nur bedröppelt aus der Wäsche gucken.Oder Pat´s Hasstirade gegen Hemingway,herrlich!
      :tlol: Mein Fazit:"Silver Linigs" ist ein witziger,berührender,intelligenter kleiner Film mit tollen Schauspielern,der gute Laune macht. 9 von 10 Football-Trikots.
      "Die menschliche Dummheit ist weiter verbreitet als Wasserstoff im Universum und hat eine deutlich grössere Halbwertszeit."Frank Zappa.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „greek freak“ ()

      Hab den Film gestern gesehen.

      Fand ihn wirklich gut.

      Ich konnte mitlachen, mitleiden, mich mitfreuen und am Ende hatte ich sogar etwas Gänsehaut.
      Genau das erwarte ich von solchen Filmen!

      Und Jennifer Lawrence ist einfach fantastisch.
      Obwohl Tiffany ja ein ziemlich "gebrochener" Charakter ist, hab ich schon lange keinen Film mehr gesehen, wo ich so mit einer Figur mitgehen konnte. Es wurde geschafft, sie trotz ihrer Schwächen (oder auch wegen dieser?) zur absoluten Sympathieträgerin zu machen.

      Auch super: Robert De Niro.
      Die Rolle wurde ihm wie auf den Leib geschrieben.


      Negativ: Bradley Cooper.
      Meines Erachtens stehlen ihm De Niro und vor allem Lawrence total die Show.
      Gefühlte zwei Gesichtsausdrücke reichen vielleicht bei Frodo (weil die Rolle eh nicht mehr hergibt), aber nicht in so einem Film, wo wirklich sehr viel auf die schauspielerischen Leistungen ankommt und das Ganze doch eigentlich sehr viel für die Darsteller hergeben müsste. Dass man da richtig was draus machen kann, hat man doch bei Lawrence gesehen. Die Oscar-Nominierung kann ich nicht nachvollziehen.


      Insgesamt: 8 Punkte, weil mir der Film (trotz Cooper) wirklich gefallen hat.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „Niederrheiner“ ()

      Grad noch mal die DVD gesehen. An der Wertung ändert sich wenig, allerdings gefällt mir Lawrence in "Silver Linings" mit Abstand am besten - verglichen mit ihrer Leistung in zB "The Hunger Games". Aber das mag an auch ihrer herrlichen Figur liegen, bei der sie auch so herrlich treffend eskalieren darf. Tiffany wäre eine der ganz ganz wenigen Filmcharaktere, in die ich mich verknallen könnte.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Auch endlich gesehen. Für mich zwar nicht das ganz große Highlight, aber dennoch ein starker Film. Lawrence spielt toll, aber auch Cooper und De Niro haben mich überzeugt. Muss Der siebte Samurai allerdings zustimmen, gegen Ende flacht "Silver Linings" etwas ab und wird zu einer typischen RomCom. Das ist etwas schade, da der Film lange Zeit so schön anders ist.

      7,25/10

      Ziemlich ordentlicher Film - hat mich bis auf manche ganz kleine Momente durchgehend gepackt ohne dass man nur einmal sicher wusste, wie es ausgehen wird. Muss sagen, dass mir Cooper in seiner Rolle und seinem Schauspiel allerdings eindeutig besser gefallen hat als Lawrence. Auch DeNiro war ganz stark. Jennifer Lawrence glänzt aber natürlich auch und hat den Oscar damals völlig zu Recht bekommen.

      8.5 von 10
      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :halbstern: :stern2: