Heidewitzka. Die vielleicht größenwahnsinnig-genialste Filmemacherin unserer Zeit ballert mal wieder einen raus. Egal ob "Speed Racer", "V wie Vendetta", "Sense8", "Jupiter Ascending" oder auch der Urvater der Postmoderne im Kino: "The Matrix". Wenn Lana Wachowski irgendwo antritt, dann wird es nicht langweilig. Zumindest nicht auf der Metaebene. Solange sie sich bei "Matrix: Resurrections" auf der Metaebene austoben kann, macht der Film auch Spaß. Die Intercuts verweisen clever auf ewige Loops und das andauernde Sichwiederholen wird durch den Kakao gezogen ebenso wie es als Antagonist behandelt wird. Als human factor. Aber so wie es für den Kopf hier reichlich Futter gibt, stolpert der Film dann doch auch leider mehr als einmal. Die Musik ist austauschbar geworden, der Plot führt in der zweiten Hälfte zum Schuss ins eigene Bein und visuell sind die neuen Ideen eher doch ein Argument für Nostalgie anstatt Kreativität.
Aber fangen wir mal von vorne an. Jessica Henwick, Jonathan Groff und Yahya Abdul-Mateen II als Neuzugänge machen ihre Sache richtig gut. Vor allem Henwick sieht man die Spielfreude an und Groff knallcharged durch seine Figur. Keanu Reeves und Carrie Ann-Moss machen zwar auch viel Spaß, waren aber schon zu Zeiten der Trilogie eher Actionstars als Schauspieler. Danach endet das Schauspiel dann auch schon im Wesentlichen denn der Rest spielt sich selbst (Neil Patrick Harris) oder bleibt unter meterdickem Make-Up verborgen. Kamera ist okay-ish, auch wenns optisch sehr viel mehr "Sense8" als "Matrix" ist, sogar der Sound funktioniert. Musik kannste knicken. VFX sind nett geworden, stellenweise aber auch als solche erkennbar. Sei es gewollt oder nicht - so richtig überzeugt hat mich "60 Jahre nach 'Revolutions'" als Zeitangabe eher nicht. Insgesamt ist der Look wieder deutlich westlicher geworden, die Abkehr von Anime-Stilen ist deutlich zu spüren. Und das nicht zum Guten. Action gibts auch, die bleibt aber entsprechend hinter den drei bisherigen Streifen zurück.
Zurück zu dem, worin Lana gut ist: Story. Die funktioniert in der ersten Hälfte ganz gut. Macht Spaß, die ganzen Anspielungen, Metaebenen und Intercuts zu entwirren. Aber ca. ab der Mitte verläuft sich der Film dann in viel Tech-Bubble, viel Daueraction mit wenig Emotion und einem Plot aus der Michael Bay-Selberbaukiste. Entsprechend ist der dritte Akt wenig inspiriert. Gegen Ende verlässt der Film dann auch die zu Beginn spannend betretenen Pfade und kümmert sich nicht um das, was inhaltlich eigentlich mal versprochen wurde. Das ist schade. Hätte spannend werden können. Zwischen viel zu langen Monologen, Ausflügen in menschliche Städte für Erdbeeren und misslungenen VFX hätte dem Film mindestens noch mal 2-3 Jahre Arbeit am Drehbuch gut getan. Die zweieinhalb Stunden hätte man präziser bauen können. Denn zwischen all dem Lärm, gegen den "Matrix: Resurrections" mit Lärm anstinkt, wohnt ein wirklich guter, cleverer und spaßiger Film, der das Zeug gehabt hätte, um seine drei Vorgänger noch mal zu übertrumpfen. Aber wie gesagt: Zuviel Lärm. Zuviel Drumherum. Wenig Einlösung spannender Themen. Viel verschenktes Potenzial - aber das heißt bei Lana Wachowski immernoch, dass es inspirierender und kreativer zugeht als bei 99 Prozent aller anderen Filme.
Und trotz aller deutlich erkennbarer Schwächen mir reicht das.
7 von 10 Brainstorming-Sessions
Aber fangen wir mal von vorne an. Jessica Henwick, Jonathan Groff und Yahya Abdul-Mateen II als Neuzugänge machen ihre Sache richtig gut. Vor allem Henwick sieht man die Spielfreude an und Groff knallcharged durch seine Figur. Keanu Reeves und Carrie Ann-Moss machen zwar auch viel Spaß, waren aber schon zu Zeiten der Trilogie eher Actionstars als Schauspieler. Danach endet das Schauspiel dann auch schon im Wesentlichen denn der Rest spielt sich selbst (Neil Patrick Harris) oder bleibt unter meterdickem Make-Up verborgen. Kamera ist okay-ish, auch wenns optisch sehr viel mehr "Sense8" als "Matrix" ist, sogar der Sound funktioniert. Musik kannste knicken. VFX sind nett geworden, stellenweise aber auch als solche erkennbar. Sei es gewollt oder nicht - so richtig überzeugt hat mich "60 Jahre nach 'Revolutions'" als Zeitangabe eher nicht. Insgesamt ist der Look wieder deutlich westlicher geworden, die Abkehr von Anime-Stilen ist deutlich zu spüren. Und das nicht zum Guten. Action gibts auch, die bleibt aber entsprechend hinter den drei bisherigen Streifen zurück.
Zurück zu dem, worin Lana gut ist: Story. Die funktioniert in der ersten Hälfte ganz gut. Macht Spaß, die ganzen Anspielungen, Metaebenen und Intercuts zu entwirren. Aber ca. ab der Mitte verläuft sich der Film dann in viel Tech-Bubble, viel Daueraction mit wenig Emotion und einem Plot aus der Michael Bay-Selberbaukiste. Entsprechend ist der dritte Akt wenig inspiriert. Gegen Ende verlässt der Film dann auch die zu Beginn spannend betretenen Pfade und kümmert sich nicht um das, was inhaltlich eigentlich mal versprochen wurde. Das ist schade. Hätte spannend werden können. Zwischen viel zu langen Monologen, Ausflügen in menschliche Städte für Erdbeeren und misslungenen VFX hätte dem Film mindestens noch mal 2-3 Jahre Arbeit am Drehbuch gut getan. Die zweieinhalb Stunden hätte man präziser bauen können. Denn zwischen all dem Lärm, gegen den "Matrix: Resurrections" mit Lärm anstinkt, wohnt ein wirklich guter, cleverer und spaßiger Film, der das Zeug gehabt hätte, um seine drei Vorgänger noch mal zu übertrumpfen. Aber wie gesagt: Zuviel Lärm. Zuviel Drumherum. Wenig Einlösung spannender Themen. Viel verschenktes Potenzial - aber das heißt bei Lana Wachowski immernoch, dass es inspirierender und kreativer zugeht als bei 99 Prozent aller anderen Filme.
Und trotz aller deutlich erkennbarer Schwächen mir reicht das.
7 von 10 Brainstorming-Sessions
"You're fighting a war you've already lost."
"Well, I'm known for that."