Final Destination: Bloodlines

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    Es gibt 173 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von SamTrautman.

      Komme gerade aus der OV Vorstellung. Dieser Film ist für das was er sein will wunderbar gelungen. Fantastische Kills, das Mitfiebern - wie es passiert - ist gewohnt da.

      Tony Todds Auftritt und was er sagt... Wow. Das muss hart für ihn und die Crew gewesen sein. Wohlwissend, was passiert. Ich würde gerne wissen, ob er selbst das so eingebracht hat. Der normale Zuschauer wird gar nicht checken wie wichtig seine letzten Sätze in der Szene waren.

      8/10 - ein Lichtblick des Franchises. Nach 14 Jahren Pause kann's nun wohl weiter gehen.

      Ein Final Destination-Film erhält die noch besseren Reviews als das Finale von Mission: Impossible - das hätte ich auch nicht für möglich gehalten. :D Schön, dass Fachkritiker nun auch endlich mal das sehen, was wir schon vor 25 Jahren gesehen haben. Mich persönlich überrascht es sehr, dass dieser Teil so gut ankommt, die Vorgänger aber immer in der Luft zerfetzt wurden. Im Grunde ist es nämlich ein traditioneller Final Destination, der haargenau so abläuft wie alle anderen.

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      Jemand hat eine Vision (in diesem Fall halt zwei Generationen davor), rettet dadurch andere, dann fängt das Sterben der Überlebenden an, die anderen halten denjenigen, der die Vision hatte, für verrückt, die Clique trifft auf Tony Todd, bekommt einen Hinweis, befolgt ihn und kratzt am Ende dann doch ab, nachdem gedacht wurde, dass sie es geschafft haben - alles beim Alten. Neu ist nur, dass halt eine ganze Familie in die Welt gesetzt wurde, die es nicht hätte geben dürfen.


      Ich habe mir vor dem Kinobesuch noch einmal die anderen fünf Ableger angeschaut und da wird das noch einmal deutlicher. So viel anders macht Bloodlines nicht - er wiederholt eher Punkte aus den Vorgängern in anderen Situationen.

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      - Statt Alex und Clear ist es jetzt die Oma, die sich einsperrt
      - Statt Kimberly ist es jetzt ein anderer, der sich selbst töten oder getötet und reanimiert werden soll
      - Die Idee mit dem Morden aus Teil 5 wird angekreidet


      Und statt Fremde oder Mitschüler sind es jetzt halt Familienmitglieder, aber weil es so viele sind, nimmt man das nicht immer wahr.

      Das oben ist jetzt absolut nicht negativ gemeint - genau das habe ich mir ja gewünscht; eine Art Franchise-Best-of. Und das habe ich bekommen. Als riesengroßer Fan der Reihe, der sich dieses Comeback schon seit Jahren gewünscht hat, kann ich daher sagen, dass ich sehr begeistert bin.

      Das einzige, mit dem ich mich leider nicht anfreunden konnte, war die Eröffnungsszene. Dieses grässliche CGI und verschenkte Potenzial haben mich sehr enttäuscht. Da wäre von der Umsetzung her viel mehr möglich gewesen. Sehr schade, aber das war rein optisch gesehen so abstossend, dass man die Höhe gar nicht wirklich wahrgenommen hat - da hat es bei The Fall mehr in den Füßen gekribbelt. Aber der Rest: Geil! Genau das, was ich mir erhofft hatte; coole Kettenreaktionen, kurzweilige Unterhaltung, spannende Action, unvergessliche Kills und ein grandioser Auftritt von Tony Todd. Und auch die vielen Anspielungen an die anderen Filme waren toll! Doch, mein Fanherz ist insgesamt sehr glücklich mit dem, was es da sah. :)

      Ich hoffe sehr, dass der Film gut abgeht und wir nicht erneut 14 Jahre auf Nachschub warten müssen. Und von mir aus können Guy Busick und Lori Evans Taylor gerne bleiben. :)

      Von den wenigen Dingen, die mir nicht gefallen haben, würde ich das dazuzählen:

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      - Das Sterben wird zu schnell einfach so hingenommen, obwohl sich der Tod innerhalb der Familie rapide ausbreitet. Da beißen Oma, Vater und Schwester ins Gras und es wird trotzdem noch gelacht. Gerade bei der Frau von Howard war es irgendwie merkwürdig, dass nach dem brutalen Müllwagen-Mord nur ein "Und jetzt ist meine Tochter tot" kam und plötzlich wichtiger war, dass der eine Bruder adoptiert ist.
      - Diejenigen, die nicht die gleiche Blutlinie haben, gehen plötzlich vergessen - die Frau von Howard oder auch der Vater der Protagonistin. Ich finde, die hätten etwas besser integriert werden dürfen.
      - Die Szene im Tattoo-Studio ist irgendwie überflüssig, wenn Erik ja eh nicht betroffen ist.


      Coole Easter Eggs:

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      - Der LKW aus Teil 2
      - Die Explosion am Ende beim Haus der Oma war fast so wie die Krankenhaus-Szene mit Clear und Eugene aus Teil 2
      - Als Erik beinahe überfahren worden wäre - nahezu die gleiche Einstellung wie der Bus-Tod aus Teil 1


      Und viele andere.

      So 8-8,5/10.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von „carmine“ ()

      Eine Info zu Tony Todd im Film (nur lesen, wenn ihr den Film schon gesehen habt)

      Spoiler anzeigen
      Seine Dialoge zum Leben und wie kostbar es ist, sind improvisiert. Da Todd und die Crew beim Dreh bereits wussten, dass er krank war, haben ihm die Regisseure gesagt, dass er aus dem Herzen sprechen soll - was will er den Zuschauern über das Leben sagen?


      Oh man.
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      So...nach 14 Jahren langer Wartezeit (genau wie schon damals bei Jurassic World, lustiger Zufall), war es gestern soweit. Ich bin bekennender Fan der Reihe, nicht umsonst habe ich den Filmen eine eigene Homepage gewidmet.

      Wie immer, werde ich zuerst das Positive und dann das Negative zusammenfassen.

      Positiv:
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      + mit gefallen die Charaktere sehr gut, insbesondere die junge Iris und deren Enkelin, also die Hauptprotagonistin
      + Ich fand die Eröffnungsszene sehr, sehr gut, vielleicht sogar die Beste. Ja, stimmt schon, dass da leider viel CGI drin war, aber der ganze Aufbau und die Musik etc. fand ich wirklich klasse
      + Ich habe es zwar bereits geahnt, dass der kleine Junge aus der Vorahnung Bludworth ist, aber auch hier: Toll, was sie mit dem Charakter gemacht haben. Endlich wissen wir, wer er ist. Ich denke, dass das super gelöst wurde. Ruhe in Frieden, Tony :(
      + Die Szene, in der die Hauptdarstellerin Ihrer Familie erklärt, dass der Tod hinter Ihnen her ist, fand ich ebenfalls spannend.
      + Die Szene im Krankenhaus mit dem MRT, oh man...einer der besten Tode aller Filme, wie ich finde. Mit einer netten Anspielung zum Cover von Teil 5.
      + Trotz der langen Laufzeit verging die Zeit wie im Flug, habe mich nie gelangweilt.


      Negativ:
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      - Ja, das Ende ist wieder over the Top und auch zu viel CGI. Aber dennoch fand ich den kleinen Twist nett.
      - Die Tode gehen meist zu schnell und sind nicht sehr originell.


      Noch was wegen der Story:
      Spoiler anzeigen
      Also ist es nun bestätigt, dass Kimberley noch lebt. Trifft das dann auch auf Burke zu? Damit ist also der Zeitungsartikel aus Teil 3 obsolet (gut, war eh nicht canon, da nur in der "Bestimme-ihr-Schicksal-Version" zu sehen). Bin gespannt, ob sie nochmal wiederkommt.


      Wie man sieht, habe ich nicht viel auszusetzen. Ich tue mich sehr schwer mit einer Reihenfolge, welcher Film nun am Besten ist. Aber FDB ist auf jeden Fall unter den Top 3. Mal schauen, wie er sich an den Kinokassen schlägt und ob das nun wirklich der letzte Teil war. Wenn es nach mir geht, nein! :D

      Liebe Grüße gehen raus an meinen alten FD-Buddy carmine. :D

      08/10 Baumstämmen
      "Final Destination: Bloodlines" legt weltweit 100 Mio. Dollar Startwochenende hin


      Das Warner's neuester Final Destination Film gut starten wird, war seit Wochen sicher, allein durch die perfekt platzierte Marketingstrategie des Studios und die phänomenalen Abrufzahlen des Trailers.

      Doch das Startwochenende des Films sollte selbst die Prognosen übertreffen. Während sich Warner am Donnerstag auf eine Prognose zum Start in Amerika auf 40 bis 42 Mio. Dollar festlegte, war man international von einem Start von umgerechnet 25 bis 30 Mio. Dollar ausgegangen.

      Beide Prognosen wurden übertroffen und bescheren Warner nun den dritten Hit 2025 in Folge.

      In Amerika stürmt der Film auf Platz 1 der US Kinocharts und holt zum Start nach ersten Auswertungen 51 Mio. Dollar. Es ist der beste Start eines Films der 25 Jahren alten Reihe und umso beeindruckender, wenn man bedenkt das der letzte Teil 14 Jahre her ist. Das Publikum für den R-Rated Film war zu 63 Prozent männlich und die Hauptzielgruppe zwischen 20 und 35 Jahre alt. Das Kinopublikum vergab direkt nach dem Kinobesuch über CinemaScore ein Wohlwollendes "B+" in der Bewegung. Die außerdem überraschend starken Kritiken der Profikritiker (aktuell 92 Prozent bei RT), die der Reihe sonst eher wenig abgewinnen konnten, dürften Warner ebenso glücklich stimmen. Der Film dürfte als Sandwich zwischen Disneys "Lilo & Stitch" und Paramounts "Mission: Impossible – The Final Reckoning" gute Chancen haben, auch in der kommenden Woche noch gute Zahlen zu holen.

      International startete der Film in 74 Ländern und spielte nach ersten Auswirkungen ebenfalls umgerechnet 51 Mio. Dollar ein. Ein ebenfalls toller Start, auch wenn Warner Schmerzen dürfte das aufgrund der aktuellen Spannungen China eim Release bisher abgelehnt hat.

      Die bisher erfolgreichsten Filme der Reihe sind "The Final Destination" aus dem Jahr 2009, also der inoffizielle 4. Teil mit weltweit 187 Mio. Dollar und "Final Destination 5" aus dem Jahr 2011 mit weltweit 155 Mio Dollar Umsatz.

      Der nun 6. Teil der Reihe kostete Warner relativ günstige 50 Mio. Dollar und 25 Mio. Dollar Promotionkosten.

      Weltweit steht der Film nach dem ersten Wochenende bei 102 Mio Dollar.
      Die letzten Worte von Tony Todd standen nicht im Drehbuch, die beiden Regisseure baten ihn direkt zu den Fans zu sprechen!


      Hut ab vor den beiden. =)

      Aber schon ulkig. Einer der beiden hat vor 10 Jahren mit "Tasmanian Devils", "Leprechaun: Origins" und "Dead Rising: Watchtower" noch übelsten Horrorschund gedreht und jetzt zeichnet er für den bis dato erfolgreichsten R-Rated-Horrorfilm des Jahrzehnts verantwortlich, welcher auch noch stark bewertet wird und sogar bisher alle Teile der Reihe in den Schatten stellt.

      Das nenne ich mal einen Aufstieg. ^^

      VHS - DVD - Blu-ray - UHD
      Habe mich ebenso gut unterhalten gefühlt. "Final Destination" ist wohl der einzige Franchise, bei dem ich mich auf neue Teile sogar freue. Irgendwie hat bis jetzt jeder Teil auch Spaß gemacht, allein von den einfallsreichen Killszenen. Der Unterschied mit "Bloodlines" ist, dass man hier doch wieder deutlich mehr wert auf die Storyline legt und in sich finde ich diese auch sehr stimmig. Zudem hat man mE seit langem mal wieder so richtig ins Schwarze mit den Charakteren getroffen. Während sie in den vorherigen Teilen doch überwiegend belanglos waren, finde ich sie hier endlich sogar mal sympathisch (wobei Todd hier doch schon ziemlich ausgemergelt und zerbrechlich wirkt). Da passen seine Worte an den Zuschauer wie die Faust aufs Auge. Kommt dann in die Sammlung, die ich zuletzt noch weiter verkleinert habe.

      7.5-8/10
      Chaotische Tage

      Zu Beginn von Final Destination: Bloodlines steht ein lausbubenhafter Münzwurf eines Jungen, von der Dachterrasse des neu erbauten Ski Towers aus 150 Metern Höhe, der eine Reihe dramatischer Ereignisse in Gang setzten wird. Das Franchise, Final Destination begreift sich seit je her, als die filmische Umsetzung der Chaos Theorie und legt insbesondere Wert auf die kreative Umsetzung der daraus resultierenden Folgen für die Menschen, die unmittelbar in der kausalen Kette der Ereignisse betroffen sind. Auch im nunmehr sechsten Teil der Reihe bleibt der Aufbau beim etablierten Muster, das ist nicht neu oder innovativ, aber dafür seit 25 Jahren bewährt. Vielmehr ist es vielleicht die Frage ob genau dieses faktische herangehen, den Kern der Beliebtheit zementiert. Üblicherweise ein Konzept, dass in der Musikszene beheimatet ist, gerne im Rock Genre, indem sich zahnlose Bands selten neu erfinden und dem Publikum immer wieder mit dem liebgewonnenen Sound beschallen, nuanciert mit nur ein wenig Abwechslung, die sich nie so weit vom bekannten emanzipiert, um in Gefahr zu geraten und dem Verdacht zu erliegen die Band könnte neue Ufer erforschen, oder sich schlimmstenfalls dem Mainstream anbiedern. Final Destination beschreitet den gleichen Weg und variiert immer nur ein wenig die Akkorde, bleibt sich aber dem Gesamtkonzept stets treu. Kleine Variationen der Reihe findet man natürlich bei jedem neuen Teil zuverlässig in einer weiteren überbordenden Anfangssequenz, die Schritt für Schritt, Schraube für Schraube und Riss für Riss die Welt der Menschen ins Chaos stürzt. Auch im sechsten Teil wird etwas variiert und den Titel gebenden Blutlinien gefolgt.

      Grundsätzlich gilt: Selbst die kleinste Änderung im Ausgangszustand eines Systems kann zu dramatisch unterschiedlichen Ergebnissen führen. Man stelle sich vor, man starte ein Pendel und beobachte seine Bewegung, lässt man es beim nächsten Start nur minimal anders los, wird das Pendel möglicherweise eine ganz andere Bewegung ausführen. Das liegt daran, dass die Bewegung eines Pendels von vielen Faktoren, wie der Anfangsposition, der Geschwindigkeit und der Gravitation beeinflusst wird. Selbst kleinste, minimalste Änderungen in diesen Faktoren können zu komplett unvorhersehbaren Pendelbewegungen führen. Im Grunde genommen bedienen sich die Final Destination Mache immer wieder dem Schmetterlings Effekt. einem beliebten Konzept aus der Chaostheorie, das besagt, dass kleine Veränderungen in einem System zu großen und unvorhersehbaren Ergebnissen führen können. Die Metapher des Schmetterlings, der mit seinen Flügeln einen Sturm auf der anderen Seite der Welt auslösen kann, veranschaulicht die Idee, dass kein Ereignis, egal wie winzig es ist, isoliert betrachtet werden kann. Das klingt vielleicht zunächst etwas seltsam, aber es sensibilisiert uns dafür, wie empfindlich einige Systeme auf winzige Veränderungen reagieren können.

      Alle Final Destination Teile haben gemein, dass sie im Opener des Films, ähnlich einen James Bond Intro, spektakulär das Unheil ins Szene setzen, um es dann zu verhindern. Wahlweise wie im ersten Teil indem sich einige Personen eben nichts ins Flugzeug setzen, oder wie im zweiten Teil indem sie nicht auf einem Highway entlang fahren oder wie im aktuellen Teil, nicht im höchsten Tower der Stadt dinierte. Das wiederkehrende Element der Vereitelung ist die Vision, die eine Person ereilt und die dabei hilft, Mitmenschen zu waren um schlussendlich, den Tod zu überlisten. Da sich dieser nicht so gerne überlisten lässt und nicht so gerne um seinen Lohn gebracht wird, geht er auf die Jagd, um einen vermeintlich Geretteten nach dem anderen auf skurrile Weise seiner Destination zuzuführen. So wissenschaftlich der Ansatz der Reihe auch sein mag, dass die kleinste Veränderung der Anfangsbedingung, wie eine nicht oder eben eine geworfenen Münze, den Lauf der Geschichte verändert, so augenzwinkernd ist dann die finale Umsetzung. Die Reihe war nie bekannt für Realismus, eine fein ausgetüftelte Story oder Oscar verdächtigem Schauspiel. Sie erfreut sich deswegen großer Beliebtheit weil der Zuschauer, nie so genau weiß wann und vor allem wie der Tod zuschlägt.

      Dabei purzeln hier und da mal ein paar Hinweise ins Auge des Betrachters, die zunächst ins leere zu laufen scheinen nur um dann doch wieder relevant zu werden. In einer anderen Szene weiter blickt man auf einen verräterischen Nagel, der ins Visier der Aufmerksamkeit gerät und am Ende kommt es dann doch anders als es erwartet wird. Chaos eben, unvorhersehbar. Fürs Publikum nicht Struktureierbar. Es kann das scharfkantige Eis im Glas des Pina Colada sein, der gierig in den Rachen geschüttet wir oder der selbstgebackene Cookie mit Nussfüllung, die Sprungfeder des Trampolins oder ein harmloser Wasserschlauch der zu falschen Zeit mit Wasser durchflutet wird, potenziell alles kann den Lauf der Geschichte verändern. Die Anwendung dieser Täuschungsformel verliert auch im 6. Teil nicht an Reiz. Einen gewisse Art von Humor setzt die Reihe beim Rezipienten natürlich voraus, der Farbkontrast des Humors dürfte in einem Spektrum zwischen Anthrazit und Lakritz Tönen liegen. Wer bei Tucker and Dale vs Evil keinen Grund zum Lachen hatte, wird mit dieser Art des morbiden Humors auch eher hart ins Gericht gehen. Natürlich zeigt sich die Reihe im Laufe der Jahre immer explizierter in der graphischen Darstellung von Gewalt. Eingebettet in den Kontext des Films, erscheint sie aber weniger schmerzend beim Zuschauer als bei üblichen Slashern. Der ein oder andere Kill ist hart, das steht außer Frage, eingebettet in passender Musik und dem Schauspiel, läuft man aber nie Gefahr angewidert zu sein. Der Grundton des Films gibt das allein nicht her. Dafür sorgt die Absurdität mancher Todesfälle schon ganz allein.

      Laut Evolutionsbiologe Stephen Gould nehmen wir Menschen kaum wahr, was es braucht, um Dinge auszulösen. In dieser Tradition verhalten sich in Final Destination, die Menschen mal mehr oder weniger, aus der Sicht des Zuschauers gesehen, der um den Umstand des Schmetterlingseffekt weiß, dumm oder vorausschauend. Untermalt mit reichlich Musik aus der guten alten 80ern ergibt das immer wieder ein Gesamtbild, dass über die etwas zu lange Laufzeit von zwei Stunden zu unterhalten weiß. Auch für einen Kurzauftritt eines alter Weggefährten der Reihe ist noch ein wenig Platz im Film vorhanden gewesen, wenn auch mit einem bitterem Beigeschmack, weil die Realität die Reihe schon längst eingeholt hat und am Ende niemand dem Tod ein Schnippchen schlagen kann, auch wenn er die Parameter zu seinen Gunsten verändert. Die einzige Regieanweisung die der alte Bekannte zu seiner Szene bekam war: Sprich aus dem Herzen und so hallt diese kleine minimale Szene doch weit über das Ende des Films nach. Die Zeit ist unbarmherzig und wir können nur im Sinn von Marc Aurel uns in Erinnerung rufen: Der Tod lächelt uns alle an, das einzige was man machen kann ist zurück lächeln. Vielleicht hätte Marc Aurel auch beim Sehen von Final Destination ein Lächeln übrig gehabt und es wäre aus seiner Sicht wohl der beste Umgang mit diesem Thema gewesen. Letztlich bleibt unserer Gruppe, die wir im Film begleiten im Film auch nur der stoische Ansatz des Aurel, sich damit abzufinden und nicht in Panik zu verfallen, Angesichts der lauernden Gefahren.

      Erstaunlich, dass es sage und schreibe 16 Jahr gedauert hat bis eine Fortsetzung zur damals erfolgreichen Wiederbelebung der IP, erschien. Teil 5 bügelte die leichte Delle die Teil 4 ins Franchise geprügelt bekam wieder aus. Final Destination hat den Vor und Nachteil, dass der Killer keine physische Form besitzt, dass erspart unnötige und umständliche Erklärungen warum der Killer im letzten Teil zwar das zeitliche gesegnet hat aber im neuesten wieder in voller Blüte meucheln kann. Hier ist der ultimative Gegner der Tod persönlich, mit dem sich aber anders wie bei Ikonen des Horror Genres kein Merchandise verkaufen lässt, was wollte man anbieten außer einer leeren Hülle mit dem Titel der Tod. Wenn auch vieles hier fein umgesetzt wurde, gibt es dennoch Anlass über ein paar Dinge zu sprechen, die negativ auffallen.

      Zum einen ist es, und das kann man nicht anders sagen, die etwas unschön geratene CGI Optik, vor allem zu Beginn des Films. Sich ins Thema der 68er zu träumen, mag die Phantasie der Macher angeregt haben eine stilechte Kulisse zu kreieren, sie verkommt ein wenig zum Alptraum. Ich würde sagen, sie ist gerade noch oberhalb der Grenze, die einen das ganze noch ertragen lässt, da man durch allerlei absurden Einfälle und einer guten Atmo entschädigt wird. Im Jahr 2025 sollte es schöner aussehen wenn man eine CGI Reise in die 68ér unternimmt. Zum anderen ist da die, für die Reihe untypische lange Laufzeit, die vor allem anfangs sehr viel Laufzeit in Beschlag nimmt und am Ende dann zu fehlen scheint. Wirkt Final Destination hinten heraus doch etwas gehetzt. Final Destination ist einer der wenigen Filmreihen im Horrorfranchise denen auch nach 25 Jahren die Luft noch nicht auszugehen scheint, liefert sie doch immer wieder ab. Gestorben wird immer und in Final Destination wohl am skurrilsten. Marc Aurel wusste auch vor fast 2000 Jahren Rat und wäre bestens gewappnet gewesen um der finalen Destination zu entkommen, er sagte: Die Kunst zu leben hat mit der Fechtkunst mehr Ähnlichkeit als mit der Tanzkunst, insofern man auch auf unvorhergesehene Streiche gerüstet sein muss. Manchmal hilft eben nicht nur der Blick in die Zukunft um mit Hilfe einer Vision, sein Leben und das seiner Freunde zu retten sondern auch der Blick in die Vergangenheit um kluge Entscheidungen zu treffen.

      7.5 I 10

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