Für mich die VÖ des Jahres, egal was da noch kommt. Zudem nur auf DVD erhältlich.

Interessant ist die Freigabe ab 16 Jahren. Hmm, ob Eraserhead möglicherweise geschnitten ist?

Für mich ist das 506 Minuten an neuem Lynch-Material. Dröhnung pur.

Bezüglich der Spielfilm-Box:
Schade, dass es in der Box (auch mit DVDs erhältlich) Inland Empire wieder ohne vernünftige Extras gibt. In den USA ist schon längst eine Special Edition (u.a. mit 3 verschiedenen Covern) erschienen. Mehr als 1 Stunde neue Szenen sollen da drauf sein, ein ausführliches Interview mit dem Meister, David Lynch kocht Quinoa und der Kurzfilm Ballerina.

Disc 5: The Short Films

# Alle abspielen

# Six Men Getting Sick (Six Times) [1967]
Das erste gefilmte Material vom Student David Lynch. Benötigt für einen Kurs im Semester an der Pennsylvania Academy of the Fine Arts. Kosten: 200 $. Eine experimentelle Zeichnungs-Animation. Der Titel verrät um was es geht – 6 abstrakte Personen übergeben sich 6-mal. Sirenen als musikalische Begleitung. Es sollte keinen Erfolg haben, lediglich Lynch zeigen wie sich seine Zeichnungen so bewegen. Hier trennt sich schon die Spreu vom Weizen. Wer mit dem Short Probleme hat der hat die falsche DVD im Player.
03:53 - 8/10

# The Alphabet [1968]
Die Idee stammte von Lynch’s Frau Peggy Reavey. Ihre kleine Nichte hatte einen Alptraum in dem sie ständig das Alphabet wiederholte. Lynch von diesem Alptraum fasziniert machte sich dann an die Arbeit und das Ergebnis ist "The Alphabet", eine Mischung aus Animation und Live-Action. Zum ersten Mal zeigt Lynch bewegende Bilder. Schräg, genauso will man es haben. Und nicht anders.
03:42 - 8/10

# The Grandmother [1970]
Nach "The Alphabet" war David Lynch wie besessen. Daraufhin schrieb er das Script "The Grandmother", ein sehr unkonventionelles Werk (8 Seiten, nur Sätze zu den Einstellungen / Szenen). Aufgrund der Empfehlung von Freund Bushnell Keeler bewarb sich Lynch am AFI (American Film Institute). Er reichte seine bisherigen Werke ein mit dem aktuellen Skript, welches er verfilmen wollte. Er bekam das Stipendium. George Stevens, Jr. und Tony Vellani (beide vom AFI) gaben ihm 5.000 Dollar (oder es waren 7.200 Dollar). 63 Tage und fertig war das Werk, welches das Leben von David Lynch veränderte. Anleihen zu "Eraserhead" sind unverkennbar. Es geht um einen Jungen, der sich eine Großmutter "züchtet" um aus den bösen Fängen seiner Eltern zu entfliehen. Verstörend ist kein Ausdruck! Der erste große Lynch!
33:45 - 8/10

# The Amputee / 2 Versionen [1973]
1973 haben Lynch und Co. bereits 1 Jahr an "Eraserhead" gearbeitet, als das Geld ausging. Da kam Frederick Elmes (Kameramann, "Eraserhead") auf Lynch zu. Er sollte für das AFI einen Testfilm mit zwei Schwarzweiß-Videobändern drehen und dann prüfen, welches davon besser ist. Lynch schrieb dazu das Drehbuch und spielte die weibliche Krankenschwester. Es existieren 2 Versionen. Alles in allem ein nicht erwähnenswerter Beitrag im Oeuvre von David Lynch.
08:54 - 5/10

# Lumière: Premonitions Following an Evil Deed [1996]
40 angesehene Regisseure sollten für den Film "Lumière and Company" einen Beitrag beisteuern. Gedreht mit einem originalen Kinematograph (von den Brüdern Lumière erfunden). Bedingungen: man hat drei Takes, musste mit Naturlicht arbeiten und durfte nicht tonsychron filmen. Zudem durfte jeder Beitrag nicht länger als ungefähr 55 Minuten sein. Was man alles in dieser kurzen Zeit sehen kann – Polizisten finden ein totes Mädchen, die Eltern natürlich bestürzt. Sie scheint angeblich von einer außerirdischen Lebensform misshandelt und getötet worden zu sein. Doch um was es dich dabei wirklich dreht wird man wohl nie erfahren. Freie Interpretationen erlaubt und erwünscht.
00:57 - 7/10



"Absurd Encounter with Fear" und "Fictitious Anacin Commercial" sind leider nicht enthalten. Das sind ebenfalls sehr frühe experimentelle Werke des Herrn Lynch. Zudem fehlen weitere frühere Shorts. Leider sind uns die Amis in Sachen VÖ um einiges voraus. Aber ansonsten eine nette hervorragende Ansammlung an Kurzfilmen. Und mit "The Grandmother" gibt es nun endlich seinen ersten wegweisenden Film zu bestaunen.

Wäre schön, wenn capelight mal die Box updatet (HD, neue Kurzfilme). Lynch hat ja einige neue Kurzfilme gedreht.

Es müssen ja nicht unbedingt die 152 Folgen des "Weather Report" sein. Aber selbst die würde man sich als Lynch-Fan hintereinander reinziehen.