Hollywood Trends und Entwicklungen

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    Es gibt 574 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von GrafSpee.

      Belphegor schrieb:

      Remake/Reboot/Comic- und Krawall ohne Seele


      Das Problem sehe ich auch. Wird auch im oben verlinkten Artikel beschrieben. Die Studios wollen sichere Nummern haben die zu Lasten der Kreativität gehen. Die Folge ist das die Filme alle ähnlich aussehen und eine ähnliche Handlung haben was zur Übersättigung der Zuschauer führt. Das gilt besonders für das Blockbusterkino denn kleinere Filme mit hoher Qualität kamen 2014 einige ins Kino. Allerdings locken diese nicht die Massen und sind daher keine großen Einnahmequellen. Ein weiteres Problem sind die gestiegenen Kosten für Blockbuster. Unter 200 Mio Dollar geht ja inzwischen kaum noch was. Dazu kommt oft Werbung für den Film in gleicher Höhe.

      sladge schrieb:

      Das gilt besonders für das Blockbusterkino denn kleinere Filme mit hoher Qualität kamen 2014 einige ins Kino. Allerdings locken diese nicht die Massen und sind daher keine großen Einnahmequellen.


      Hier sehe ich das Problem der Werbung. Ich habe mir echt die Krötendinger in 2014 gegeben dafür aber einen Katakomben für's Heimkino aufgehoben. Im Nachhinein hätte ich lieber Katakomben im Kino schauen sollen anstatt Bay das +1 zu geben. Oder auch Lucy. Das war ein echt geiler Film den ich wegen des Trailers fürs Kino ad acta gelegt habe. Wahrscheinlich wird mich im Februar The Equalizer auch nicht enttäuschen. Aber alle diese Filme haben so lustloses Marketing das man sich sagt: och nöööööö muss nicht unbedingt im Kino angesehen werden, während man bei Transformers 4 ja schon fast genötigt wird einzugehen um zumindest "mitreden" zu können!

      sladge schrieb:

      Die Folge ist das die Filme alle ähnlich aussehen und eine ähnliche Handlung haben was zur Übersättigung der Zuschauer führt. Das gilt besonders für das Blockbusterkino denn kleinere Filme mit hoher Qualität kamen 2014 einige ins Kino. Allerdings locken diese nicht die Massen und sind daher keine großen Einnahmequellen.

      Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Nehmen wir mal den ollen Zankapfel "Transformers 4": Die Leute rennen massenhaft rein, von Übersättigung keine Spur. Also ist der Film eine große Einnahmequelle und somit wirds davon auch in Zukunft mehr geben. Wenn die Leute so übersättigt von den typischen Blockbustern sind, warum gehen sie dann nicht in die Alternativen? Es zwingt doch nun niemand irgendwen, in einen bestimmten Film zu gehen.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Die meisten Blockbuster letztes Jahr haben an den Kinokassen enttäuscht. Da sind eben nicht die Massen reingerannt. Zumindest nicht genug um erfolgreich zu sein. Wird auch im oben verlinkten Artikel beschrieben.

      Und es kommt auch immer auf das Zielpublikum an. Als Teenager hat man sich doch alles angeschaut Hauptsache es hat ordentlich gerumst. Und in diesem Alterssegment werden die Blockbuster sicher auch noch gut geschaut. Aber mich lockt sowas nicht mehr hinter dem Ofen hervor und anderen geht es ähnlich.

      Das Blockbusterkino wird immer formelhafter in meinen Augen. Das geht zu Lasten der Kreativität ist aber auch weniger riskant. Vielleicht siehst du das anders aber in meinen Augen sehen die meisten Blockbuster ähnlich aus und haben eine ähnliche Story. Kreative Ausreißer wie Guardians of the Galaxy (zumindest der Meinung anderer - selber habe ich ihn noch nicht gesehen) sind die Ausnahme.

      sladge schrieb:

      Die meisten Blockbuster letztes Jahr haben an den Kinokassen enttäuscht. Da sind eben nicht die Massen reingerannt. Zumindest nicht genug um erfolgreich zu sein. Wird auch im oben verlinkten Artikel beschrieben.

      Und es kommt auch immer auf das Zielpublikum an. Als Teenager hat man sich doch alles angeschaut Hauptsache es hat ordentlich gerumst. Und in diesem Alterssegment werden die Blockbuster sicher auch noch gut geschaut. Aber mich lockt sowas nicht mehr hinter dem Ofen hervor und anderen geht es ähnlich.

      Das Blockbusterkino wird immer formelhafter in meinen Augen. Das geht zu Lasten der Kreativität ist aber auch weniger riskant. Vielleicht siehst du das anders aber in meinen Augen sehen die meisten Blockbuster ähnlich aus und haben eine ähnliche Story. Kreative Ausreißer wie Guardians of the Galaxy (zumindest der Meinung anderer - selber habe ich ihn noch nicht gesehen) sind die Ausnahme.

      Da haben wir jetzt aber Vieles drin. Ich versuche das mal auseinanderzuklamüsern:

      Die meisten Blockbuster haben an den Kinokassen enttäuscht, weil Boxoffice-Rückgänge zu verzeichnen waren. Das ist wahr. Dazu muss man aber auch bedenken, dass 2005 und 2011 bereits ähnliche Rückgänge am Boxoffice zu verzeichnen waren (ein Minus von 5,8 bzw. 3,7 Prozentpunkte). 2014 haben Filme am US-Markt 10.356 Mrd. Dollar eingespielt. Gegenüber 10.923 Mrd. Dollar im Jahr 2013 ist das ein Rückgang. 2012 und 2009 waren sensationelle Wachstumsjahre für die Branche. Es gab ein Plus von sage und schreibe 6,5 bzw. ganzen 10 Prozentpunkten. Und im Goldgräberjahr 2009 lag der Gesamtumsatz bei 10.595 Mrd. Dollar. Das ist von dem jetzigen Stand von 2014 nicht weit weg. Kurzum: 2014 ist gegenüber 2013 abgefallen aber 2012 vorher hat die Stange auch stark angehoben. Das waren nur die schwankenden US-Zahlen. International ist das Boxoffice seit 2009 konsequent im Wachstum begriffen (Seite 4).

      Dich mag sowas nicht hinter dem Ofen hervorlocken. Auch das ist korrekt. Aber für dich werden Filme nicht gemacht - um es mal ganz hart auszudrücken. Die Tentpole-Filme gab es seit jeher und auch das ist nichts Neues. "Kleopatra", "Ben Hur", "Vom Winde Verweht" sind Klassiker, die alle unter gewaltigen Ausgaben entstanden. Dann gab es einen Crash und Hollywood erfand sein Blockbusterkino mit B-Movie-Anleihen ganz einfach neu: "Jaws", "Indiana Jones", etc. Das anteilig größte Publikum in den USA stellen männliche Weiße im Alterssegment von 12-40 (Seite 12 und 24). In Deutschland nennen wir das gerne die "werberelevante Zielgruppe". Frauen gehen zumeist bei dem ins Kino, was wir "Familienfilm" nennen: "Despicable Me", "Monsters University", etc. In Deutschland dürfte das dann zu den Schweighöfer- und Schweiger-Filmen passen, die entsprechend produziert werden. Fazit: Dich lockt sowas nicht hinterm Ofen hervor, andere schon. Und solange es die Mehrheit hinterm Ofen hervorlockt, wird damit auch weitergemacht.

      Puh. Formelhaftere Blockbuster? Ein schwieriges Feld. Grundsätzlich mal würde ich sagen, dass du damit per se recht hast. Aber ist "formelhaft" etwas Schlechtes? Viele Filmgänger schätzen Wiederholungen und zuverlässige Muster. Und das ist meines Erachtens auch der Grund dafür, weshalb am Reißbrett entworfen wird. James Bond ist seit fast 50 Jahren ein Franchise, das nicht nur nach einer festen Erzählstruktur funktioniert sondern auch wiederkehrende Elemente hat (M, Moneypenny, Aston Martin, Martini-Spruch, etc.). Und dennoch ein sehr erfolgreiches Franchise. Genau wie bei Tarantino schätzen Kinogänger das Altbekannte: Ob es ein bestimmter Dialogstil, ein bestimmtes Casting, etc. ist. "Formelhaft" bzw. "Beständig" ist dahingehend oftmals sogar gut. Wir müssten an dieser Stelle erstmal bestimmen - und da muss ich mich an dich wenden - was du denn als "formelhaft" erachtest bzw. worin diese Formel besteht. Filme bzw. Geschichten lassen sich immer auf eine bestimmte Formel runterbrechen, deswegen würde mich mal interessieren, welche Formel du meinst. Auch "Guardians of the Galaxy" ist lange nicht so "unformelhaft" wie manche das gerne hätten, wenn man auf bestimmte Punkte abhebt.

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      Stirbt das Kino aus? Ein "Ja" oder "Nein" ist ja alles andere als sicher, denn die Zukunft vorhersagen kann keiner. Ich würde mal beurteilen, dass sich Hollywood in den letzten fünf Jahren nur etwas Zeit gekauft hat durch 3D. Das war am Anfang toll, heute nerven die 3D-Brille aber. Und was macht Hollywood jetzt?

      Ich für meinen Teil habe mich vom Kino inzwischen (fast) komplett verabschiedet. Ich bin großer Star Wars Fan und werden mir die neue Trilogie noch im Kino ansehen. Aber das war es dann auch. Sind bei mir also drei Filme bis 2020. Für den Rest gehe ich nicht mehr ins Kino. 75% der Filme sind ja leider nur noch irgendwelche Comic-Verfilmungen. Batman, Superman, Spiderman, Ironman, Antman, Wonderwoman, ...

      Außerdem werden Serien immer besser. Sehe ich lieber als die meisten aktuellen Kinofilme. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass Hollywood seine Filme primär für 14 bis 25 Jährige produziert. Wenn man aus dieser Zielgruppe so langsam rauswächst, findet man die Filme auch nicht mehr besonders toll.

      Kino ist halt total unbequem. Ich fahre ja auch lieber Auto, als mit dem Bus oder der Bahn. Kino ist halt Massenabfertigung. Das will ich als zahlender Kunde nicht mehr mitmachen. Mit VoD kann ich nicht viel anfangen, aber ich kaufe mir gerne DVD-Boxen wenn der Preis stimmt. Komplett-Box einer Serie kaufen und man ist für die nächsten zwei Monate gut versorgt. Wenn die Serie toll ist, kann man sie sich ein paar Monate später nochmal ansehen. Wenn nicht, dann ab zu ebay.

      Ansonsten bin ich wieder ein Fan des FreeTV gewordens. Interessanten Film einfach mit dem DVD-Recorder aufzeichnen. Bei Gelegenheit ansehen und die Werbung bequem vorspulen. Ist auch keine schlechte Alternative. Das TV hat eigentlich erst durch Dschungelcamp, DSDS und dem ganzen anderen RTL-Mist so ein schlechtes Image bekommen.

      Außerdem stimmt das Preis-Leistungsverhältnis heute nicht mehr. Eine Kinokarte kostet heute im Schnitt 13 Euro. Für 22 Euro war ich letztes Mal in einer Kabarettvorstellung eines bekannten Kaberettisten aus dem Fernsehen. Zwei Stunden live-Unterhaltung. Und da waren normale Menschen im Saal. 500 Leute und alle haben sich benehmen können. Da haben die meisten sogar mal für zwei Stunden ihr Smartphone ausgemacht. Im Kino unvorstellbar.

      Fazit: Hat das Kino eine Zunkunft? Kann ich nicht sagen. Aber persönlich brauche ich das Kino nicht mehr. Blu-Ray-Player und Full-HD-TV reicht mir. Endlich Filme in Ruhe genießen. Ich kann auch damit Leben, Filme erst 4 Monate später zu sehen. Manche "Blockbuster" habe ich bin hetue nicht gesehen. An "Spiderman" oder "Antman" habe ich kein Interesse. Sorry, Kinobesitzer!!!

      Pepe Nietnagel schrieb:

      Ich für meinen Teil habe mich vom Kino inzwischen (fast) komplett verabschiedet. Ich bin großer Star Wars Fan und werden mir die neue Trilogie noch im Kino ansehen. Aber das war es dann auch. Sind bei mir also drei Filme bis 2020. Für den Rest gehe ich nicht mehr ins Kino. 75% der Filme sind ja leider nur noch irgendwelche Comic-Verfilmungen. Batman, Superman, Spiderman, Ironman, Antman, Wonderwoman, ...

      Das Jahr hat 52 Wochen. In einer Woche kommen ca. 3-4 Filme. Damit laufen ca. 156 - 208 Filme pro Jahr in Deutschland an. Die Marvel Studios bringen momentan 2 Filme pro Jahr heraus und wollen die Zahl auf 3 Filme pro Jahr erhöhen. DC will ab nächstes Jahr 2 Filme pro Jahr bringen. 20th Century Fox (X-Men, Fantastic 4) und Sony (Spider-Man) bringen alle 2 Jahre einen Film. Damit würden wir im Extremfall 8 Comic-Verfilmungen pro Jahr bekommen. Andere Comic-Verfilmungen wie 300 oder Kick Ass kommen spontan. Also bleiben dir noch ca. 200 andere Filme zur Auswahl. :deal:

      Comic-Verfilmungen machen im Extremfall gerade einmal 3,85% (8 von 208 Filme) der im Jahr laufenen Filme aus. Momentan ist die Zahl geringer.

      Außerdem stimmt das Preis-Leistungsverhältnis heute nicht mehr. Eine Kinokarte kostet heute im Schnitt 13 Euro. Für 22 Euro war ich letztes Mal in einer Kabarettvorstellung eines bekannten Kaberettisten aus dem Fernsehen. Zwei Stunden live-Unterhaltung. Und da waren normale Menschen im Saal. 500 Leute und alle haben sich benehmen können. Da haben die meisten sogar mal für zwei Stunden ihr Smartphone ausgemacht. Im Kino unvorstellbar.

      Was das Benehmen einiger Zuschauer angeht (Smartphone), muss ich dir Recht geben.

      Bezüglich der Kosten der Kinokarte, kommt es auf die Kinokette an. Für einen 3D-Film bezahl ich maximal 10,- Euro.
      Ich schau mir die Filme meistens Mittwoch oder Donnerstag an.

      Spor schrieb:


      Das Jahr hat 52 Wochen. In einer Woche kommen ca. 3-4 Filme. Damit laufen ca. 156 - 208 Filme pro Jahr in Deutschland an. Die Marvel Studios bringen momentan 2 Filme pro Jahr heraus und wollen die Zahl auf 3 Filme pro Jahr erhöhen. DC will ab nächstes Jahr 2 Filme pro Jahr bringen. 20th Century Fox (X-Men, Fantastic 4) und Sony (Spider-Man) bringen alle 2 Jahre einen Film. Damit würden wir im Extremfall 8 Comic-Verfilmungen pro Jahr bekommen. Andere Comic-Verfilmungen wie 300 oder Kick Ass kommen spontan. Also bleiben dir noch ca. 200 andere Filme zur Auswahl. :deal:

      Comic-Verfilmungen machen im Extremfall gerade einmal 3,85% (8 von 208 Filme) der im Jahr laufenen Filme aus. Momentan ist die Zahl geringer.


      Naja. Es kommen doch pro Jahr maximal 10 Blockbuster raus. Oder glaubst du, ich interessiere mich für Komödien mit Adam Sandler? Wenn von diesen 10 Blockbustern dann vier Comic-Verfilmungen dabei sind, sieht die Berechnung schon wieder ganz anders aus.

      Ich war immer ein Fan von Fantasy-Filmen wie Star Wars, Herr der Ringe, Harry Potter, usw. Und da kommt ja inzwischen garnichts mehr mit Ausnahme von Star Wars. Ansonsten hat man das Genere die letzten 12 Jahre totgemolken und jetzt geht es den Comic-Filmen so.

      Im Endeffekt ist halt Kino auch nur eine Abzocke. Wer vier Monate länger warten kann, der kann sich gleich die Blu-Ray holen. Wer 10 Monate warten kann, der kriegt die Blu-Ray auch unter 10 Euro. Ist halt alles eine Frage, wie wichtig einem ein Film ist. Und aktuell kann ich bei vielen Filmen sogar warten, bis sie zwei Jahre später im FreeTV ausgestrahlt werden. Oder man kann auch damit leben, mal einen Film nie gesehen zu haben.

      Ich finde Kino unbequem. Da entsteht Stress, den ich nicht brauche. Aber ich lasse mich doch von Hollywood-Studios nicht stressen. Wäre ja noch schöner ...

      GregMcKenna schrieb:

      da muss ich mich an dich wenden - was du denn als "formelhaft" erachtest bzw. worin diese Formel besteht.


      Die meisten Blockbuster haben sehr ähnliche Ansätze von der Story und dem Look her. Wenn ich jetzt mal als Beispiel die Mavel Verfilmungen nehme so sind die Helden austauschbar. Die Story ist letztlich immer die selbe in verschiedenen Settings. Überraschende Storywendungen, neue kreative Ideen oder einen anderen Look sucht man oft vergeblich. Es gibt ja auch Ausnahmen aber ich persönlich habe das Gefühl das von den Studios alle interessanten Ecken und Kanten abgeschliffen werden um die Filme massentauglich zu machen. Dazu kommt das man immer bestimmten Trends hinterherläuft. Wenn etwas funktioniert hat dann setzt man weiter darauf. So wie Comicverfilmungen die möglichst Massentauglich aufbereitet werden mit einer möglichst niedrigen Altersfreigabe oder die aktuelle Welle von Teenagerfilmen nach dem Muster der Tribute von Panem.

      Geht es dir nicht so das du einen Blockbuster siehst und dir denkst... sieht ja gut aus aber das habe ich doch schon zig mal gesehen? Mir geht es oft so. Und wie gesagt rede ich nur von Blockbustern denn wie kreative Ansätze funktionieren sieht man sowohl in kleineren Filmen (Bildman) wie auch im Serienbereich (Breaking Bad).

      Pepe Nietnagel schrieb:

      Aber persönlich brauche ich das Kino nicht mehr. Blu-Ray-Player und Full-HD-TV reicht mir.


      Ich ware ehrlich gesagt schon traurig wenn das Kino stirbt. Für mich ist es nicht das gleiche Flair im Kinosaal wie zuhause. Kino ist und war immer etwas besonderes für mich.

      Spor schrieb:

      Comic-Verfilmungen machen im Extremfall gerade einmal 3,85% (8 von 208 Filme) der im Jahr laufenen Filme aus.


      Bei den Big Budget Movies traut sich kaum ein Studio noch neue Stoffe herauszubringen. Denn dann kann es einem so gehen wie Disney mit John Carter. Mit Remakes, Reboots, Sequels, Spin Offs etc. fährt man eine sichere Nummer. Aber dann sieht man das immer gleiche.

      sladge schrieb:


      Bei den Big Budget Movies traut sich kaum ein Studio noch neue Stoffe herauszubringen. Denn dann kann es einem so gehen wie Disney mit John Carter. Mit Remakes, Reboots, Sequels, Spin Offs etc. fährt man eine sichere Nummer. Aber dann sieht man das immer gleiche.


      Deshalb schaue ich auch lieber Serien. Da gibt es mal was neues und wenn ne Serie nicht funktioniert, ist halt nach einer Staffel Schluss.

      Im Kino kriegt man zu 90% nur noch das gleiche geboten. Ich mag auch die ganzen Comic-Filmchen nicht mehr, weil ich davon schon genug gesehen habe. Mir hat die Nolan-Trilogie gereicht, brauche ich da nochmal neue Batman-Filme?

      Früher war nach Teil 3 meistens Schluss. Heute schämt sich Hollywood aber nicht mehr, auch Teil 11 in Form eines dritten Reboots zu bringen. Der neue Terminator-Film ist doch das beste Beispiel. Die Story war schon nach Teil 2 vorbei. Trotzdem kommt jetzt Teil 5.

      Wieviele Fortsetzungen hätte man sich schenken können? Der Pate 3, Indiana Jones 4, Terminator 3 + 4, die neuen Spiderman-Filme, Fluch der Kabribik 4, usw. Selbst bei Star Wars weiß ich nicht, ob die neuen Filme noch ne gute Story hergeben.

      Was halt heute fehlt ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein ein billig produzierter Film zum großen Hit wird. Nehmen wir mal "Dirty Dancing" aus den 80er Jahren. Nicht meine Art von Film, aber mit geringen Kosten hat man da einen tollen Film produziert, der die Menschen auch dazu bewegt hat, mal von Innen eine Tanzschule zu besuchen.

      Heute geht man in eine 200 Millionen Dollar Film. Das Marketing hat nochmals 100 Millionen verschlungen. Dann spielen die gleichen Schauspieler mit, die man schon in Zwanzig anderen Filmen gesehen hat. Die Story ist dünn, die zweite Hälfte ist meist ein CGI-Overkill. Und dann geht man aus dem Kino und hat den Film zwei Tage später schon wieder vergessen.

      Ich will auch mal "neue Ideen" haben wie Matrix damals 1999 oder Inception 2010. Die Filme haben von der Story gelebt. Die Effekte wären ohne die Story nichts besonders gewesen. Aber lieber produziert Hollywood heute Fluch der Karibik Teil 5. Dafür sind 200 Millionen da. Man könnte aber auch vier Filme für 50 Millionen produzieren. An gute Ideen und neue Regisseure. Vielleicht saufen drei ab, aber ein Film könnte richtig einschlagen. Aber Hollywood geht halt lieber auf Nummer sicher ...

      sladge schrieb:

      Die meisten Blockbuster haben sehr ähnliche Ansätze von der Story und dem Look her. Wenn ich jetzt mal als Beispiel die Mavel Verfilmungen nehme so sind die Helden austauschbar. Die Story ist letztlich immer die selbe in verschiedenen Settings. Überraschende Storywendungen, neue kreative Ideen oder einen anderen Look sucht man oft vergeblich. Es gibt ja auch Ausnahmen aber ich persönlich habe das Gefühl das von den Studios alle interessanten Ecken und Kanten abgeschliffen werden um die Filme massentauglich zu machen. Dazu kommt das man immer bestimmten Trends hinterherläuft. Wenn etwas funktioniert hat dann setzt man weiter darauf. So wie Comicverfilmungen die möglichst Massentauglich aufbereitet werden mit einer möglichst niedrigen Altersfreigabe oder die aktuelle Welle von Teenagerfilmen nach dem Muster der Tribute von Panem.

      Geht es dir nicht so das du einen Blockbuster siehst und dir denkst... sieht ja gut aus aber das habe ich doch schon zig mal gesehen? Mir geht es oft so. Und wie gesagt rede ich nur von Blockbustern denn wie kreative Ansätze funktionieren sieht man sowohl in kleineren Filmen (Bildman) wie auch im Serienbereich (Breaking Bad).

      Ehrlich gesagt: Nein, so geht es mir nicht.

      Aber du weichst meiner Frage aus: Welche Formel meinst du denn? Der ähnliche Look hat bei den Marvel-Verfilmungen einen ganz pragmatischen Wert: Er soll verdeutlichen, dass die Filme in ein- und demselben Universum spielen. Mit Ausnahme von "The Avengers" (übrigens ein strukturell sehr unformelhafter Film) haben da auch alle Filme das gleiche Bildverhältnis. Würde ich innerhalb eines geschlossenen Filmuniversums einen unterschiedlichen Look des Bildes wählen, würde es sich nicht mehr zusammengehörig anfühlen. Du hast zwar recht, dass Kanten und Ecken abgeschliffen werden aber der Masse scheint das doch zu gefallen. Also was ist falsch daran? Denn letzten Endes ist Filme machen - und da sollte man sich keinen Illusionen hingeben - ein Geschäft. Geschäfte macht man um Profit zu erwirtschaften. Meines Erachtens machst du es dir zu einfach, den Fehler bei den Studios zu suchen. Denn es gibt Projekte wie "Lone Ranger" oder "John Carter of Mars" (um mal Disney herzunehmen), die unverbrauchte und mutige Settings nehmen (Wilder Westen und Kassengift "Mars"), junge und vielversprechende Schauspieler hochziehen wollen (Armie Hammer und Lynn Collins). Und da nehmen die Studios auch viel Geld in die Hand.

      Und was passiert? Niemand geht rein. Die Leute wollen Gleichförmigkeit, Berechenbarkeit.

      Schau mal gerade in den "Ghostbusters 3"-Thread. Alle wollen das Alte zurück. Ihr gutes Recht aber das gibts nicht mehr. Es gibt was Neues. Die Reaktion? Meh. Blockbusterkino war immer (!) formelhaft. Indy und Jaws folgen derselben Grundlagenstruktur wie "Inception" oder "The Matrix": Drei Akte, Heldenreise, fünf Plot-Points. Teilweise sekundengenau getaktet.

      "You're fighting a war you've already lost."
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      Solange Menschen soziale Kontakte knüpfen wird es immer ein Cineplexx, ein Multiplexx und wie sie alle heißen mögen geben. Und solange Menschen diese Kontakte noch als Dates intensivieren, dann erst recht. :crazy:

      Von mir aus geht es mit den Blockbustern auch immer mehr zurück. Darin sehe ich kein Problem, auch wenn die Hoffnung eher gering ist. Siehe 1. Absatz. ^^ Vielleicht erstrahlt der Independent-Film wieder mal in einem neuen richtig hellen Licht wie es '92 der Fall war. Das würde ich mir wünschen. Denn eines ist klar, es braucht mehr Tarantinos und weniger "Clip-Youtube-Regisseure".
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"

      Pepe Nietnagel schrieb:

      Spor schrieb:


      Das Jahr hat 52 Wochen. In einer Woche kommen ca. 3-4 Filme. Damit laufen ca. 156 - 208 Filme pro Jahr in Deutschland an. Die Marvel Studios bringen momentan 2 Filme pro Jahr heraus und wollen die Zahl auf 3 Filme pro Jahr erhöhen. DC will ab nächstes Jahr 2 Filme pro Jahr bringen. 20th Century Fox (X-Men, Fantastic 4) und Sony (Spider-Man) bringen alle 2 Jahre einen Film. Damit würden wir im Extremfall 8 Comic-Verfilmungen pro Jahr bekommen. Andere Comic-Verfilmungen wie 300 oder Kick Ass kommen spontan. Also bleiben dir noch ca. 200 andere Filme zur Auswahl. :deal:

      Comic-Verfilmungen machen im Extremfall gerade einmal 3,85% (8 von 208 Filme) der im Jahr laufenen Filme aus. Momentan ist die Zahl geringer.


      Naja. Es kommen doch pro Jahr maximal 10 Blockbuster raus. Oder glaubst du, ich interessiere mich für Komödien mit Adam Sandler? ...


      Naja, aber ist das dann nicht eher Dein Problem? Wenn der Blockbustertrend zu Filmen führt, die Dir gefallen, ist das für Dich alles OK. Aber nun, wo Dich die Blockbusterthemen nicht mehr ansprechen, wäre es da nicht an der Zeit, sich anderweitig zu orientieren? Es bleiben immer noch über 200 Filme übrig, die sonst noch im Kino laufen. Und die TV-Landschaft wird auch immer ergiebiger ...

      "Blockbuster" ist kein Genre. Es ist eine Entscheidung des Studios, in Filme, die einen gewissen Trend bedienen, mehr Geld reinzustecken, weil sie auch mehr Einnahmen versprechen. Das waren in den 80ern aufwändige Actionfilme, heute sind es "Fantasieanreger" wie Comic-Superhelden oder großes Sci-Fi-Kino. Auch das wird sich im Laufe der Zeit auch wieder ändern, dann wird es weniger Superhelden geben, die auch mit weniger Budget auskommen müssen. Bis dahin hat sich aber auch das Filmemachen verändert (Effekte, Nachbearbeitung usw.). Wer weiß, welchen Schwerpunkt die Blockbuster in den 2020er Jahren haben werden?

      Und auch dann wird, wie Greg schon gesagt hat, von den Produzenten über Umsatzrückgänge geflennt und von der Presse das Kino totgeschrieben. Das Übliche, eben ...

      ;)

      GregMcKenna schrieb:

      Die Leute wollen Gleichförmigkeit, Berechenbarkeit.


      Für einen Teil des Publikums trifft das sicher zu. Sieht man an immer noch guten Einspielergebnissen (wenn auch nicht so hoch wie die Studios sich wünschen). Andere Stimmen wie Pepe, ich oder andere die man immer mal wieder hört beklagen die Eintönigkeit in den Blockbusterfilmen der letzten Jahre.

      Ist wie Du ja auch andeutest immer Geschmacksache. Wenn ich z.B. an die Till Schweiger Filme der letzten Jahre denke so möchte ich gleich die Flucht ergreifen. Viele andere aber lieben diese Filme und machen sie zu einem Erfolg. Andere können damit wie mit der aktuellen Entwicklung des Blockbusterkino nichts anfangen. Und das ist der Grund dafür warum wir hier diskutieren...

      sladge schrieb:

      Und das ist der Grund dafür warum wir hier diskutieren...

      Richtig. Und wie du schon feststellst, gibt es unterschiedliche Geschmäcker. Und solange Leute wie du oder Pepe oder auch ich in der Unterzahl sind, wird sich nichts ändern. Das ist schade, aber eben so. Interessant wirds, wenn man den nächsten Schritt denkt: "Was tun?" Du und ich, wir sind keine Filmstudios. Wir können von der Seite also nicht an den Teufelskreis heran. Also nur die Zuschauerseite (oder die Macherseite, in meinem Fall). Als Zuschauer schöpfst du bereits deine Mittel aus, wenn du den Filmen, die du nicht magst, dein Geld verweigerst und sie nicht guckst. Mehr kannst du da nicht tun. Ich als "Macher" (ahem) sehe darin aber auch eine Chance. Es lässt sich in Blockbustern finden, was die Leute mögen und wollen. Kunst hat immer von seinen Gegenströmungen gelebt bzw. von seinen Widersprüchen. So wird Nolan ja derzeit als Heilsbringer gefeiert, weil er gekonnt die Illusion verkauft, seine Filme wären anders. Sie spielen mitunter mit diesen Blockbustererwartungen des Zuschauers ("The Prestige"). Und das ist wiederum etwas, woran man sich orientieren kann: Die Leute wollen etwas Anderes. Sie wissen nicht was, aber etwas Anderes. Sie gehen ins Kino, um sich überraschen zu lassen. Aber ist eine Überraschung noch eine Überraschung, wenn man mit einer Überraschung rechnet? Die Leute wollen berechenbare Überraschungen. Unberechenbare, ausbrechende Überraschungen enttäuschen sie ("Iron Man 3"). Dann fühlen sie sich "verarscht". Nolan macht das im Gegenteil sehr geschickt, indem er dem Zuschauer das Gefühl vermittelt, besonders klug zu sein. Als Macher kann man damit also spielen. Die Stärke des Films ist immernoch Verführung und Manipulation.

      Also muss man sich fragen: Wie mache ich einen Film, der Zuschauer mit berechenbaren Erwartungen lockt, nicht mit der Überraschung überfährt aber sie dennoch im richtigen Moment am Schlawittchen packt? Und das Hollywood für die Beantwortung dieser Frage so einen Riesenhaufen Geld auffährt, sollte zeigen, dass man auch dort nicht einfach nur zufrieden herumsitzt sondern um eine Lösung bemüht ist.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Im Grunde sind wir am Ende einer Spirale angelangt, die in den 70er Jahren begann. In den 60 Jahre war das Kino auch am Ende. In den USA gab es Farb-Fernsehen und Kino wurde so langsam überflüssig.

      Dann kamen Georg Lucas und Steven Spielberg. Haben ihre Filme auf ein junges Publikum ausgelegt. Jugendliche gehen eher aus dem Haus um mal unter sich zu sein, während den Eltern auch der Fernseher reicht. Dazu gab es Filme, bei denen die Special Effects genausowichtig waren wie die Story. So ging es immer weiter. Von Star Wars über Indiana Jones, Terminator, Jurrassic Park, Herr der Ringe, Harry Potter, Avatar und den ganzen Marvel-Filmen. Mitte der 2000er Jahre gab es dann eine Flaute, weil die DVD aufkam, doch das hat Hollywood mit "3D" gekontert.

      Die Logik ist immer die gleiche: Das Kino muss etwas bieten, was es im TV nicht gibt. Denn viele Menschen bleiben sonst lieber zu Hause und haben keine Lust, extra für ein Kinoticket zu bezahlen.

      Heute ist es so, dass die Effekte längst die Hauptrolle spielen. Bei Avatar war die Story bescheiden und vorhersehbar. Man ging wegen der tollen Welt und den 3D-Effekten ins Kino. Bei den Comic-Filmchen ist die Handlung auch immer recht simple.

      Ich bin halt gespannt, wie es mal weitergeht, wenn sich die Effekte im Kino nicht mehr steigern lassen. Meckern ja schon viele über den CGI-Anteil an den Hobbit-Filmen (persönlich gehöre ich nicht dazu!). Und 3D ist auch schon nichts besonderes mehr.

      Nach DVD und Blu-Ray geht der aktuelle Trend jetzt zu VoD. Und aktuell liefern auch die TV-Sendern Serien ab, dass es eine wahre Freude ist. Das macht es dem Kino nicht gerade leichter. Für die Kosten einer Kinokarte kriege ich 30 Tage Serien und ältere Filme nonstop auf Abruf in FullHD. Da kommt das klassische Kino vom Preis-Leistungs-Verhältnis nicht gerade gut weg.

      Bin gespannt, wie Hollywood reagieren wird, sollten die Kinoumsätze in den nächsten Jahren weiter sinken. Aktuell stehe ich dem Kino auch kritisch gegenüber. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis einfach nicht mehr zeitgemäß. Filme zu hause ob Stream oder Blu-Ray ist halt bequemer. Theoretisch kann ich auch ohne Kino leben. Von daher mache ich mir keine Sorgen, ob das Kino noch eine Zukunft hat.

      Während Hollywood drei Jahre braucht, um eine 120-Minuten-Fortsetzung zu drehen, werden gleich drei Staffeln mit je 22 Folgen bei TV-Serien gedreht. Da ich keine Lust habe, immer zig Monate auf eine Fortsetzung zu warten, bin ich eher ein Freund von TV-Serien geworden. Und da ist das Angebot deutlich abwechslungsreicher als bei Kinofilmen heute.

      GregMcKenna schrieb:

      Sie gehen ins Kino, um sich überraschen zu lassen

      GregMcKenna schrieb:

      Nolan macht das im Gegenteil sehr geschickt


      Zum Thema Nolan und Überraschungen muss ich an Memento denken. Kein Blockbusterkino zugegeben aber der Film zeigt wie man mit einfachen aber überraschenden Mitteln etwas erfrischend Neues kreiren kann. Ein wunderbarer Film eigendlich mit einer simplen Story aber mit einem überraschenden Stilmittel präsentiert.

      Pepe Nietnagel schrieb:

      Das Kino muss etwas bieten, was es im TV nicht gibt


      Also einmal kann das Kino mit einem großen Bild und einem Sound aufwarten wie man es zuhause nicht präsentiert bekommt bzw. nur mit großen finanziellen Möglichkeiten. Außerdem kann man sich dort mit Freunden treffen und ist meistens schon in der Stadt um danach noch wegzugehen. Außerdem hat Kino irgendwie etwas nostalgisches das ich sehr vermissen würde. Das ganze Ritual... ich liebe das Kino auch wenn ich es nicht zu 100 % rational erklären kann warum.

      sladge schrieb:

      Also einmal kann das Kino mit einem großen Bild und einem Sound aufwarten wie man es zuhause nicht präsentiert bekommt bzw. nur mit großen finanziellen Möglichkeiten. Außerdem kann man sich dort mit Freunden treffen und ist meistens schon in der Stadt um danach noch wegzugehen. Außerdem hat Kino irgendwie etwas nostalgisches das ich sehr vermissen würde. Das ganze Ritual... ich liebe das Kino auch wenn ich es nicht zu 100 % rational erklären kann warum.


      Beim der großen Leinwand hast du natürlich recht. Aber sonst? Theoretisch kann man sich auch bei Freunden zuhause treffen. Und ist halt auch die Frage, ob man sich jeden Film immer in der Clique ansehen muss. Irgendwie bin ich aus dem Alter raus ...

      Mit Nostalgie kann ich beim Begriff Kino wenig anfangen. Ich bin auch froh, dass ich nicht mehr Bus fahren muss, seitdem ich mit 18 Jahren endlich Führerschein und Auto hatte. Habe auch keinen Tag in meiner Gymnasium oder an meiner Uni vermisst. Bin froh, wenn ich die Gebäude in diesem Leben nicht mehr betreten muss. Beim Kino ist es bei mir nicht anders. Bin jetzt kein Stubenhocker, aber da fahre ich lieber mit Bekannten zum Snowboarden im Winter, bevor ich mich langweilig ins Kino hocke. Bin irgendwie nicht so der Kinomensch.

      sladge schrieb:

      Zum Thema Nolan und Überraschungen muss ich an Memento denken. Kein Blockbusterkino zugegeben aber der Film zeigt wie man mit einfachen aber überraschenden Mitteln etwas erfrischend Neues kreiren kann. Ein wunderbarer Film eigendlich mit einer simplen Story aber mit einem überraschenden Stilmittel präsentiert.

      Jetzt rutschen wir aber vom Blockbusterkino generell weg. Das heißt, das hier hat mit der vorigen Diskussion nichts mehr zu tun. Außerdem ist - um Missverständnisse zu vermeiden - "Memento" kein rückwärts erzählter Film. Er erzählt vorwärts und rückwärts im Wechsel zu einem Mittelpunkt hin:



      Und dabei nutzt Nolan auch keine neuen Mittel. Das Mittel der "Rückwärtserzählung" wurde zuerst von Jean Epstein 1927 in "The Three Sided Mirror" verwendet. Die Erzählung wurde dann sogar 1966 schon in einer tschechischen Komödie veralbert: "Happy End". 1996 dann war Atom Egoyan mit "The Sweet Hereafter" dran. Nolan hat eines getan: Er hat es perfektioniert. Er hats nicht erfunden aber salonfähig gemacht. So wie Apple mit dem Tablet: Nicht erfunden aber stilvoll einer breiteren Masse bekannt gemacht. Aber um den Haken zur Diskussion zu schlagen: Wer in "Memento" geht, weiß um dessen Besonderheit. Er will sich von dem Film überraschen lassen. Wenn man reingeht, um einen Blockbuster zu sehen, wird man enttäuscht werden. Man muss eine Überraschung als Zuschauer gewollt herbeiführen.

      Und wo wir bei dieser Art von Arthouse-Film sind: Da gibts mittlerweile dutzende Filme mit besonderen Stilmitteln oder surrealen Erzählweisen ("Finsterworld"). Sogar in Deutschland. Da laufen pro Woche sogar mehr "kleine aber besondere" Filme an als "große und laute Filme" - das garantiere ich dir. Also wenn du solche Filme magst - wo ist das Problem?

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Hier mal eine gute Kritik am aktuellen Mainstream-Kino von George Lucas persönlich:

      Während einer Diskussionsrunde im Rahmen des Sundance Filmfestival hat Hollywood-Legende George Lucas (70) dem heutigen Filmgeschäft ein Armutszeugnis ausgestellt. Für den „Star Wars“-Schöpfer sind Filme heute „mehr und mehr Zirkus ohne Substanz dahinter“.

      Laut Lucas’ gehe es im Kino heute vor allem um Effekthascherei. „Mal sehen wie viel Blut aus ihm spritzt…“, so beschreibt er die Herangehensweise vieler Filmproduzenten.

      Er wisse, dass viele ihn für diese Entwicklung mitverantwortlich machen, dank des galaktischen Erfolges seiner „Star Wars“-Saga. Er aber verteidigt seine Schöpfung: „Wenn man sich ‚Star Wars‘ ansieht merkt man, das ist sehr viel mehr Substanz als Zirkus.“


      Quelle: bild.de/unterhaltung/kino/geor…lywood-39579188.bild.html

      Natürlich ist es jetzt ironisch, wenn ich eine bild.de-Quelle verwenden und mich über "fehlende Tiefe" bei vielen aktuellen Blockbustern beschwere, aber bei Star Wars, Herr der Ringe, Matrix konnte man noch viel hineininterpretieren. Das ist bei vielen Marvel-, D.C.- und sonstigen Filmen kaum noch der Fall. Ein bisschen mehr Anspruch würde Hollywood heute nicht schaden, glaube ich ...