Breaking Bad - Season 5 (AMC)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Es gibt 918 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Matze.

      Original von shun
      @whoms:

      Spoiler anzeigen
      Klar, logischerweise kann eigtl nur mehr Jesse der Fein von Walt werden. Aber im Moment sieht es gar nicht danach aus. Ich habe ja viel eher die Vermutung das Hank demnächst mal draufkommen wird was los ist und dann gehts rund.


      eigentlich muss er es auch werden. nach allem was er ihm angetan hat...vermutlich wird die situation noch schlimmer für walt, weil hank immer näher kommt...daher die flucht? the endgame is on..tragisch für walt...er hat in jesse immer einen sohn gesehen..und jesse irgendwie einen vater...oh..mann alleine daran zu denken, wenn das so enden sollte...uhh..



      Original von shun
      Spoiler anzeigen
      Und nebenbei bin ich sehr froh das Mike nun anscheinend im Team ist, cooler Typ. So einen kann man immer gebrauchen.


      definitiv...find ich genial...aber er bleibt nur wegen jessie..

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Whoms“ ()

      Kritik enthält massive Spoiler zur vierten Staffel, die zu Gunsten des Textflusses nicht markiert wurden.

      5x01 Live Free Or Die:

      Erinnert sich noch jemand an Bryan Cranston, als er noch Haare auf dem Kopf hatte?

      Die glatzköpfigste Serie im TV ist zurück und es fühlt sich merkwürdig an, wenn ich daran denke, dass mit Live Free Or Die der Vorhang gehoben wurde, um die letzten 16 Episoden von Breaking Bad zu eröffnen. Der Druck auf Vince Gilligan muss enorm sein: Seine Serie um den vom Chemielehrer zum Drogenbaron von Albuquerque aufgestiegenen Walter White wird jetzt schon zu den besten Serien aller Zeiten gezählt und in einem Atemzug mit The Wire und The Sopranos genannt. Die ersten vier Staffeln erhielten durchgehend universellen Beifall, über Cranstons Performance hört man oft Sachen wie „die beste schauspielerische Leistung in der US Fernseh-Geschichte“ und Gilligans Schreibstil, konsequent durchdacht und nie in Ausreden flüchtend, als das neue Standard, an dem sich zukünftige Dramen zu messen haben lassen. Und dennoch fühlt sich Live Free nicht an, als wäre sich Vince dieses Druckes bewusst. Mehr noch: Anstatt nach dem Finale der vierten Staffel, Face Off, welches den vielleicht krassesten Game Changer in der Geschichte der Serie darstellt, richtig los zu legen und versuchen, das Duell zwischen Gus und Walt zu toppen, präsentiert man uns hier einen recht unkonventionellen Staffeleröffner – unkonventionell im Sinne von: Es scheint sich ja gar nicht so viel verändert zu haben.

      Live Free Or Die fühlt sich wie eine Episode an, die die schwere Aufgabe hatte, die von der vierten Staffel übrig gebliebene Storyfetzen aufzuräumen. Walt, badend in seiner Selbstzufriedenheit über seinen Sieg über Gus, fällt aus heiterem Himmel ein überaus relevantes Detail ein, das ihn und Jesse (aber vor allem ihn natürlich) doch noch entlarven konnte: Die Videokamera in der Methküche, mit der alle Geschehnisse, die in dem Untergrundlabor stattgefunden haben, aufgezeichnet wurden. Walt und Jesse suchen daher unverzüglich Mike auf, der, nachdem er von Gus’ Tod erfahren hat, stinkwütend ist und Walt ein für alle mal aus dem Weg schaffen möchte. Doch die beiden überzeugen den ehemaligen Cop davon, dass auch er mit untergehen würde, sollte die DEA an die Tapes kommen, und ihm deswegen keine andere Wahl bliebe, als ihnen dabei zu helfen, die Aufzeichnungen zu zerstören.

      Die Folge hat eine Menge Humor zu bieten – mehr, als ich von der Serie an diesem Punkt erwartet hätte. Aber das tut ihr gut: Die vierte Staffel war stellenweise furchtbar deprimierend und herabziehend. Natürlich gehörte das zur Grundstimmung der Staffel: Das Katz und Maus-Spiel (oder auch die Schach-Partie, wie sich Vince Gilligan oft auf den Machtkampf zwischen Gus und Walt bezog) setzte voraus, dass eine gewisse paranoide und misstrauende Atmosphäre herrschte. Die fünfte Staffel versucht daher, aus dieser depressiven Phase etwas herauszukommen und eine etwas lockerere Stimmung zu schaffen – und zumindest für den Beginn, fühlt sich das gar nicht so verkehrt an. Die Aktion mit den Magneten, mit denen Walt, Jesse und Mike versuchen, die Festplatte auf dem Laptop zu zerstören, ist trotz all ihrer Abenteuerlichkeit rasant und macht verdammt viel Spaß. Wenn sich hier ein neues Trio gebildet haben sollte, das sich für den Rest der Serie zusammen tut, dann bin ich der letzte, der sich da dagegen stellt, was nicht zuletzt daran liegt, das ich alle Szenen zwischen Cranston und Jonathan Banks genieße – ihre beiden Charaktere haben einen solchen Hass aufeinander, dass jedes Aufeinandertreffen in einer Blutorgie enden könnte, aber ich denke auch, dass beide intelligent genug sind, zu erkennen, dass sie sich an diesem Punkt lebendig besser brauchen können, als tot.

      Doch ganz so einfach, wie es sich oben vielleicht angehört hat, ist es nicht: Live Free ist nicht nur eine Aufräum-Episode. Sicher, es beeindruckend, mit welchen Details sich die Serie gewillt sieht, zu beschäftigen, aber ich hätte die Videokamera mittlerweile wahrscheinlich schon vergessen gehabt und hätte es daher nicht als den Untergang der Welt betrachtet, wenn die fünfte Staffel ganz woanders angesetzt hätte. Dennoch ist es gut, dass man sich in diesem Season Opener mit einem Thema beschäftigt, das nicht gleich eine ganze Lawine an neuen Problemen für unsere Charaktere los tritt, sondern die alten Fronten nur neu verlagert:

      Skylers Geschäfte mit Ted und die daraus folgende Pleite der Whites; Hanks fortlaufende Untersuchung von Frings Geschäften und seine sichtliche Skepsis darüber, ob das, was an Beweisen vorliegt, wirklich die gesamte Geschichte wiedergibt; Sauls Unfähigkeit, seinen Mandanten unter Kontrolle zu halten und seine daraus folgende Einsicht, dass seine Involvierung in dessen dreckige Geschäfte vielleicht endlich zu weit gegangen sind; Und schließlich Walters letzter Schritt an den Abgrund, den er jetzt unaufhaltsam hinunterfällt: Die ersten drei Staffel haben all diese Dominosteine auf kongeniale Weise in Position gesetzt, die Vierte hat den ersten Stein schließlich angestoßen und die fünfte Staffel beschäftigt sich nun damit, welche Bilder sich ergeben, wenn diese Steine nach und nach umfallen.

      Walts Werdegang ist zu Ende und nach Gus’ Tod ist er selbstzufrieden und wahrscheinlich sogar über alle Ausmaße hinaus selbstüberschätzend. Er befindet sich im Glauben, den größten Drogenboss West-Amerikas erledigt zu haben und daher unschlagbar zu sein. Der Charakter ist bemerkenswert: Noch nie habe ich im amerikanischen Fernsehen jemanden gesehen, der seine Reise quasi als irgendein Jedermann begonnen hat – keinen sonderlichen Sympathisanten, aber immerhin jemanden, mit dessen finanzieller und familiärer Lage sich der Mittelbürger identifizieren kann. Von Staffel zu Staffel jedoch wurde dieser Mann arroganter, kontrollierender, überheblicher und damit gefährlicher und dieser Punkt hat in Face Off, als wir gelernt haben, dass er für Brocks Vergiftung verantwortlich gewesen ist, seinen Höhepunkt erreicht: Walter White war nicht länger der Jedermann aus dem Piloten von 2008 – nein, er wurde zum personifizierten Schlechten, das sprichwörtlich über Leichen geht, um zu erreichen, was er möchte. Antihelden gab es schon immer im Fernsehen, aber meistens wurden uns diese bereits zu Beginn als Solche vorgestellt. Walters Entwicklung ist deswegen einzigartig, weil ich als Zuschauer an diesem Punkt nicht mehr weiß, ob ich ihn noch immer anfeuern kann – oder eher Hank, der den Schurken endlich Dingfest machen soll.

      Um endlich zu dem zu kommen, was ich sagen will: Live Free Or Die mag storytechnisch nur offene Handlungsstränge der alten Season beseitigen und das mag uns wenig bis gar nichts von dem zeigen, was wir inhaltlich von der kommenden Staffel erwarten können. Die Folge hat aber – und das mag ihre größte Errungenschaft sein – angedeutet, was Walters weiterer Weg sein wird: Die Schlusssequenz im Schlafzimmer der Whites kam ohne großartige Dialoge aus und mit noch weniger Gestiken. Sie hat aber ein äußerst gewichtiges Element: Skylers mimische Reaktion auf Walters Umarmung und dessen leise, überheblich und zugleich drohend klingende Worte „I forgive you“ zeigt den Schrecken in ihrem Gesicht und ihre Angst davor, was aus dem Mann geworden ist, den sie einst geheiratet hat. Ihr Gesicht drückt aus, was auch der Zuschauer fühlt: Keine Ahnung, was passieren wird, aber es wäre noch nicht mal der Flash Forward zu Beginn der Episode nötig gewesen, um sich sicher zu sein, dass die Zukunft für diesen Charakter nichts Gutes verheißt.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Original von Data
      Kritik enthält massive Spoiler zur vierten Staffel, die zu Gunsten des Textflusses nicht markiert wurden.

      Antihelden gab es schon immer im Fernsehen, aber meistens wurden uns diese bereits zu Beginn als Solche vorgestellt. Walters Entwicklung ist deswegen einzigartig, weil ich als Zuschauer an diesem Punkt nicht mehr weiß, ob ich ihn noch immer anfeuern kann – oder eher Hank, der den Schurken endlich Dingfest machen soll.



      Selbstverständlich verspürt der Zuschauer weiterhin die Sympathien für Walter, egal wie er handelt, wir verfolgen seine Geschichte und haben ihn lieben und kennen gelernt. Aber du triffst es auf den Punkt, so sehr ich auch sehen möchte, dass Walter das erreicht was er will, so sehr erwarte ich auch die Konfrontation mit Hank, der die gesamte Wahrheit aufdeckt. Dieser Part wird einfach noch kommen müssen, ich tendiere auf die zweite Hälfte der Staffel.

      Großartiger Staffelauftakt übrigens, unfassbar wie stimmungsvoll die drei miteinander harmonieren! Die Kombination aller Ideen der Dreien und ihr Handeln ist einfach nur witzig und unterhaltsam anzusehen. Meine Vorfreude auf die kommenden Folgen ist natürlich enorm.
      Spoiler anzeigen
      Klasse Folge, ich saß gebannt im Sessel und bin etwas zusammengezuckt, als Walt den Schalter aufgedreht hat. Die ganzen Szenen vor der Asservatenkammer und auf dem Schrottplatz sind einfach nur aberwitzig. Wenn man aber überlegt, musste es ja so kommen, dass irgendwelche Beweise übrig sind, damit Hank weiter ermittelt und die Sendung sich weiter unaufhaltsam auf den Showdown zubewegt. Aber Gilligan hat diese logische Brücke äußerst geschickt und mit viel Witz geschlagen.
      zweite folge gestern gesehen und wieder gibt es nichts zu bemängeln, nein, eher zu loben. freut mich sehr, dass auf mike mehr eingegangen ist, seine beweggründe...aber aaron paul am anfang war unglaublich,
      Spoiler anzeigen
      die wein-szene ging unter die haut...walter scheint wirklich jeden bezug verloren zu haben, er ist sich so sicher geworden, die szene bei mike ist der beweis...er dominiert, merkt aber nicht, dass es eng wird..und skyler merkt langsam wie es ist, abzudriften...das ist nicht mehr walter den sie geheiratet hat, nein...dieser ist tod..

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „shun“ ()

      Hab bei dir mal paar Spoiler gesetzt, will sicher nicht jeder lesen :)

      Spoiler anzeigen
      Die Szene mit Jesse war echt wirklich intensiv, ein klasse Schauspieler dieser Kerl, da hat man auch gemerkt wie kalt Walt schon geworden ist .. der geht inzwischen über Leichen. Das Miike nun mit dabei ist, finde ich klasse, da wirds noch zu einem richtigen Konflikt kommen demnächst. Bei der Szene mit Hank im Verhörraum ist er mMn eh schon fast aufgeflogen. Es war imo außerdem ein Fehler von Mike Lydia am Leben zu lassen, die wird mit Sicherheit noch versuchen ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen.

      Und Skyler mochte ich noch nie, passt mir schon das ihr im Moment nicht mehr soviel Screentime gegeben wird, aber die dürfte für Walt wohl auch noch gefährlich werden.

      Ich glaube nicht, dass das schon gepostet wurde: Walter Whites Mathlab Regeln als Infografik Poster mit den „Protocols, Procedures and Practices“ aus seinem Labor .... unfassbar gut!



      Quelle: klick
      Bilder
      • BreakingBad.jpg

        435,24 kB, 600×1.800, 670 mal angesehen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „TLCsick“ ()

      Erstmal muss ich sagen, dass ich die Serie jetzt erst seit kurzem gucke und sozusagen in in den letzten Wochen alle Folgen so schnell wie möglich hintereinander geguckt habe um auf zu schließen. So merkt man aber auch erstmal wie gut alle Staffeln miteinander zusammen hängen und ein super Gesamtbild bisher ergeben.

      Die dritte Folge der Staffel hat wieder viele gute Szenen und unterschreicht noch einmal den Eindruck, den man bisher bekommt. Walt will zu viel Macht und zu viel Geld, daran wird er wohl zerbechen. Es sieht so aus als ob er einfach nicht aus seinen Fehle lernen möchte, die er bereist in Staffel 2 getan hat. Fring hat ihn ja auch davor gewarnt. Sehr schön wie dieses Thema immer wieder aufkommt.

      Und die
      Spoiler anzeigen
      Scarfaceszene
      war einfach herrlich. Obwohl ich glaube, dass es keine Vorrausschau ist auf das was kommen wird. Das wäre doch zu plump für die Serie.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kwijibo“ ()

      Kritik enthält Spoiler zur, die zu Gunsten des Textflusses nicht markiert wurden.

      5x03 Hazard Pay:

      Es sind nicht nur Dinge wie seine enorme Brutalität und Entschlossenheit, so weit zu gehen, wie es nötig ist, um zu gewinnen, die klar machen, wie sehr sich der Walter White aus der ersten Staffel – ein Jedermann, der einem Fremden auf der Straße beim Vorbeigehen nie aufgefallen wäre – innerhalb der letzten 48 Episoden gewandelt hat. Es ist allen voran ein weiteres, vielleicht sehr viel wichtigeres Talent, das er sich in dieser Zeit angeeignet hat, das diese Veränderung deutlich macht: Das Talent, die Leute um ihn herum manipulieren zu können, sie anzulügen und ihnen eine Idee einzupflanzen, von der sie denken, dass es ihre wäre. Ben Linus wäre stolz auf ihn, wäre Walt sein Mentee gewesen.

      Hazard Pay teilt uns auch ganz beiläufig mit, dass Walts Geburtstag kurz bevorsteht – ein Datum, das noch einmal den Werdegang des Charakters unterstreicht, erinnert es uns doch daran, dass der Zeitraum, in dem die Serie bis jetzt stattgefunden hat, gerade mal ein einziges Jahr umfasst. Es dauert offenbar nicht lange, um aus einem simplen, oft übersehenen High School Chemielehrer einen Drogen-Kingpin ganz in der Tradition von Scarface zu machen.

      In der Folge wollen Walt uns Jesse endlich ihr Unternehmen wieder funktionsfähig machen und was sie dazu in erster Linie benötigen, ist ein neues Labor. Doch was tun? Zurück in die Wüste mit dem Wohnmobil? Eher nicht. Ein topausgerüstetes, hochmodernes Untergrundlabor unter einer Wäscherei fällt leider auch weg. Auch etliche andere Möglichkeiten, die Saul seinen Klienten präsentiert, erweisen sich wegen kleinerer oder größerer Nachteile als ungeeignet. Es bedarf daher, nun, da die Crew ohne einen großen Finanzgeber dasteht, etwas mehr Einfallsreichtum, um die Operation am Laufen zu halten und dabei gleichzeitig nicht entdeckt zu werden. Die Idee, die Walter letztlich überzeugt, ist eine Mischung aus den ersten beiden Laboren, in denen er mit Jesse gekocht hat: Eine mobile Küche, bei der gleichzeitig niemand Verdacht schöpft, wenn giftig riechende chemische Gerüche davon ausgehen. Mike – von jetzt an verantwortlich für den Verkauf – macht daraufhin einen Deal mit den Mitarbeitern einer Firma, die Ungeziefer von Wohnhäusern ausräuchert. Walt und Jesse können in eben diesen Wohnhäusern kochen, ohne dass die Nachbarn aufgrund seltsamer Dämpfe stutzig werden.

      Der Plan ist verdächtigt aufwendig, muss doch ständig das gesamte Equipment von einem Haus in das nächste gebracht werden. Auch die Mitarbeiter der Firma wollen für ihr Stillschweigen bezahlt werden. Dennoch ist das Vorgehen auf eine gewisse Weise auch brillant – und nicht zuletzt unheimlich vielversprechend, was das Potential für künftige Komplikationen angeht. Soweit aber tut es schon mal sehr gut, Walt und Jesse zurück bei der Arbeit zu sehen – die Kochsequenz, die als Montage zu dem Song On A Clear Day You Can See Forever von Mario Biondi aufgebaut ist, hat verdammt viel Stil – und auch sie mittlerweile in ihrer Freizeit bei Bier und Abendessen miteinander können, lässt ein Gefühl von Reife in der Beziehung der beiden aufkommen. Jesse und Walt – endlich Partner auf der gleichen Augenhöhe. Und doch täuscht der Schein, denn auch wenn Walt mittlerweile als ein vertrauter Ratgeber, Freund und vielleicht sogar als eine Art Vaterfigur für Jesse fungiert, ist es doch gerade dieses Vertrauen, das er – einmal mehr – gnadenlos ausnutzt: Die Unterhaltung, in der er Jesse Ratschläge für dessen Zukunft mit Andrea gibt, mögen sich selbstlos und gut gemeint anhören. Aber sowohl Walt wie auch der Zuschauer wissen, dass jedes Wort in dieser Unterhaltung präzise gewählt und platziert ist: Er manipuliert Jesse dazu, seine Beziehung mit Andrea zu beenden. Warum? Weil er – sein schielender Blick auf den gesundeten Brock macht das klar – befürchtet, dass dadurch sein eigenes Vermögen, sein Erfolg und Jesses Treue zu ihm gefährdet werden könnte. Und natürlich ist nichts wichtiger, als Walts Unantastbarkeit. Er spielt dieses Spiel schon lange nicht mehr für seine Familie. Er spielt es, weil er es kann.

      Die Episode hat noch mehr solcher Szenen, die Walts neue Stellung verdeutlichen: Sein Wiedereinzug in das Familienhaus der Whites ohne eine vorherige Absprache mit Skyler, nur um ihr klar zu machen, wer hier wirklich der Boss ist – Skyler hat eine Todesangst vor ihrem Mann und Anna Gunns Darstellung macht diese an der Oberfläche kratzende Panik, die droht, auszubrechen, umso glaubhafter und verständlicher. Das führt zu einer weiteren Szene, in der Marie Walt konfrontiert, weil ihre Schwester einen Nervenzusammenbruch hatte und sie daher wissen will, ob der Haussegen wieder einmal schief hängt. Walt zeigt sich bereit, seine eigenen Hände einmal mehr rein zu Waschen, indem er Skylers Ansehen zerstört und Marie von Skylers Verhältnis mit Ted erzählt – alles, was Walt im Kopf hat, ist, sein eigenes Geheimnis zu wahren, ohne Rücksicht auf die Menschen, die er vorgibt, zu lieben. Oder sein Schlussmonolog mit Jesse, als er über Viktors Tod philosophiert und was dieser wirklich zu bedeuten hatte – eine Warnung von Gus an ihn? Oder doch eher eine Bestrafung Viktors, der sich zum Ende hin zu viele Freiheiten genommen hat, was ihn dann sein Leben kostete? Und bedeutet die Tatsache, dass er diesen Gedanken laut ausspricht, gleichzeitig eine Drohung gegenüber Mike, der – Walts Meinung nach – zu viel Kontrolle an sich reißt, weil er einen gleichmäßigen finanziellen Anteil aller Beteiligten fordert, um das Stillschweigen der Kollaborateure des Trios zu sichern (inklusive der ausstehenden Gefahrenzulagen für die ehemaligen Mitarbeiter von2 Gus Fring, die jetzt im Laufe der Ermittlungen von der DEA unter Druck gesetzt werden)?

      Walt versteht von den Sitten im Drogengeschäft, vom Geben und Nehmen der Beteiligten, nicht viel – selbst nach all dem, was er bisher durchmacht hat und den Erfahrungen, die er gemacht hat und für die er teilweise hohe Preise bezahlen musste, sieht er sich noch immer (und gerade jetzt sowieso) als den absoluten König, den Kingpin im Geschäft. Er ist jedoch nicht in der Lage zu verstehen, dass er zu seiner eigenen Sicherheit Kompromisse eingehen muss und dass das die Bereitschaft verlangt, zu investieren. Er ist ungeduldig, weil er lieber den schnellen Erfolg haben will, als so behutsam sein Imperium aufzubauen, wie es Fring getan hat. Und er ist unwillig, sich von seinem sehr viel erfahreneren Partner Mike (den er als solchen nicht einmal wahr nehmen möchte) Ratschläge geben zu lassen. Er hat zu Beginn seiner Kollaboration mit ihm vereinbart, dass Mike für die geschäftliche Seite verantwortlich ist. Jetzt, wo Walt sieht, wie viel Geld ihn diese Geschäftserfahrung und die damit verbundene Sicherheit kostet, steigt ihm die Arroganz, alles besser zu wissen, wieder zu Kopf und das beschleunigt einmal mehr nur seinen eigenen Niederfall.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      “All this time, I was sure that Gus did what he did to send me a message. But maybe there’s another reason. Victor trying to cook that batch on his own? Taking liberties that weren’t his to take? Maybe he flew too close to the sun, got his throat cut.”


      die szene am ende, mit diesem dialog von walt. doppelte warnung. einfach nur unglaublich..und der gesichtsausdruck von jesse..
      wieder eine sehr starke folge von breaking bad. der fokus der folge lag hier auf skyler und walt. skyler ist mit ihren nerven am ende und spricht klartext. was schon in den letzten episoden erkennbar wurde, ist nun ganz deutlich dem zuschauer vorgeführt worden, skyler sieht in walt keinen familienvater oder ehemann mehr....sie sieht nur noch ein monster...sie ist ein teil des system geworden, versucht aber irgendwie die kinder zu schützen, aber es ist klar, sie ist walt ausgeliefert, und walt weiß das....seine verwandlung zu heisenberg ist im grunde durch, das fehlende stück bekam er in dieser folge...er ist derjenige der nun den takt vorgibt, er ist der mastermind, er ist der crime boss...er ist jetzt wirklich die person, die man fürchten muss, passen zu seinen verhalten der satz: "nothing stops this train....nothing..."
      Original von Guu
      Wie kommt es, dass es ab Oktober 2012 schon weiter geht? Ich dachte erst Sommer 2013? Oder zieht sich das bis dahin hin? :gruebel:


      Wie meinst du das mit Oktober 2012? Mein Wissensstand ist, dass nach den ersten acht Folgen erst mal Schluss sein wird und die restlichen Acht (die dann den Serienabschluss bilden) dann ab Sommer 2013 ausgestrahlt werden.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Mir ist jetzt schon ein paar mal aufgefallen das es in diesem Thread nicht mehr so genau genommen wird mit spoilern!?!?!


      @Whoms

      Wenn du schon keine Spoiler setzten willst mach es doch dann wenigstens wie Data.Einfach eine kurze Warnung über deinen Text.

      Danke!!!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Wuchter“ ()

      wo spoiler ich denn so sehr? erwähne ich irgendeine besondere szene oder eine tat von irgendeiner figur in dieser folge? im gegenteil, alles was ich geschrieben habe, ist nichts neues...wenn man die serie verfolgt, bekommt man diesen eindruck viel früher..also nichts da und noch mals, das ist der serien fred zu staffel 5, hier wird diskutiert, wer sich nicht spoilern lassen will, der sollte nicht reingucken..
      Ich kann mich noch genau daran erinnern, als ich noch neu hier war, bin ich für genau solche Dinge sofort angegangen worden.
      Und ich finde schon das du hier keine belanglosen Spoiler losgelassen hast. Für Leute wie mich, wo auf die deutsche Ausstrahlung angewiesen sind, und hier aber gerne die Feedbacks zum Serienverlauf lesen wollen ist das schon ärgerlich.

      Die Forenregeln habe ich auch anders in Erinnerung. Werde ich mir nochmal zu gemüte führen.

      Aber gut du hast recht. Dieser Thread wird jetzt gemieden!!