Horrible Bosses
(dt.: Kill the Boss)
Trailer:
Crew:
• Regie: Seth Gordon
• Drehbuch: Michael Markowitz, John Francis Daley, Jonathan Goldstein
• Produzenten: Brett Ratner, Jay Stern
• Musik: Christopher Lennertz
• Kamera: David Hennings
• Schnitt: Peter Teschner
• Studio: New Line Cinema
• Vertrieb: Warner Brothers Pictures
Cast:
• Jason Bateman -- as -- Nick Hendricks
• Charlie Day -- as -- Dale Arbus
• Jason Sudeikis -- as -- Kurt Buckman
• Jennifer Aniston -- as -- Dr. Julia Harris
• Colin Farrell -- as -- Bobby Pellitt
• Kevin Spacey -- as -- Dave Harken
• Jamie Foxx -- as -- Dean "Motherf.ucker" Jones
Story:
Die drei Freunde Nick, Dale und Kurt stellen nach Jahren harter Arbeit fest, dass ihre jeweiligen Bosse im Weg ihres persönlichen Glückes stehen. Kurzerhand planen sie den Mord an ihren Vorgesetzten, nur um festzustellen, dass sie vom Verbrecherleben so gut wie gar keine Ahnung haben.
Weiteres:
Das Originalskript von Markowitz wurde im Jahre 2006 von New Line Cinema für eine sechstellige Summe gekauft. Seither wurden mehrere große Namne für den Regiestuhl (darunter Frank Oz) gehandelt. Der Posten ging schlussendlich an Seth Gordon, nachdem das Skript im Jahr 2010 von Daley und Goldstein nochmals überarbeitet wurde.
Der Film hatte ein Budget von $35 - 37 Millionen. Horrible Bosses hat innerhalb der ersten drei Tage insgesamt $28 Millionen eingespielt, was ihn also zu einem absoluten Überraschungserfolg macht. Gespräche um ein potentielles Sequel sind naturgemäß also bereits in vollem Gange.
Kritik:
Gestern Abend durch Zufall an den Film rangelaufen, weil die Vorstellung für den Planet der Affen bereits angelaufen war und sonst nichts lief, was interessant für mich war.
Von Horrible Bosses hatte ich im Vorfeld eigentlich nichts mitbekommen. Und folglich vollkommen blind, wie ich in diesen Film ging, hatte ich auch keinerlei Vorstellung davon, was auf mich zukommt. Aber ich bin dementsprechend auch wirklich angetan von dem Film.
Schwarze Komödien über Mordversuche von Leuten, die absolut keinen Schimmer haben, was sie tun, sind ohnehin immer ein ganz köstliches Thema. Referenzen an Klassiker wie Strangers on a Train oder Throw Momma from the Train waren daher unvermeidlich, aber gekonnt platziert - der Film unterstreicht seine satirische Note damit nochmal selbst.
Der Film war witzig und hatte viele, viele gute Ideen, von denen manche vielleicht ein klein wenig mehr ausgereizt hätten werden können, aber im großen und ganzen hatte ich über die 1 1/2 Stunden hinweg trotzdem genug zu lachen. Die Story war okay. Ich persönlich fand die Auflösung (Gregory sei Dank) ein bisschen einfallslos und hätte mir ein clevereres Finale gewünscht (beispielsweise eines, in dem alle drei Storylines um die jeweiligen Bosse an einem Ort zusammengeführt werden), aber auf diese Weise bekommt immerhin Spacey zum Schluss nochmals die Gelegenheit, seinen ganz persönlichen Wahnsinn rauszukotzen.
Apropos ... das Casting. Das Sahnehäubchen des Films. Das Haupttrio um Bateman, Day und Sudeikis war sehr gut gewählt. Die drei haben eine einwandfreie komödiantische Chemie und prallen in ihren gemeinsamen Szenen hervorragend voneinander ab. Speziell in den Szenen, in denen sie ihrem Mordplot nachgehen und dabei klar wird, dass sie keine Ahnung haben, was sie eigentlich tun, kommt dies zur Geltung. Der unterstützende Cast reicht von solchen Namen wie Kevin Spacey, dem einige der witzigsten One-Liner des Films gegeben wurden und die er in spaceyesker Manier furztrocken aber stehts mit dieser unterschwelligen Unvorhersehbarkeit und einem Fünkchen Wahnsinn in den Augen von sich gibt. Jennifer Anistons Charakter war mir stellenweise zu over-the-top (ganz ehrlich, welcher Mensch redet so?) und Colin Farrel hätte ich mehr Screen-Time gewünscht (ich musste mehrmals hingucken, bevor ich diesen Stromberg-Verschnitt erkannt habe - klasse Arbeit von der Maske), aber die Charaktere haben getan, was sie tun mussten und damit ihren Zweck erfüllt. Ähnliches gilt für Jamie Foxx, der mit einem der witzigsten und absurdesten Cameos, die ich seit langem gesehen habe, zum vielleicht erinnerungswürdigsten Part des Films wurde. Aber der eigentliche Star dieses Dreiergespanns der Vorgesetzten war wie gesagt Spacey und ihm wird dementsprechend auch die meiste Gelegenheit zum Glänzen gegeben.
Witzig, hervorragend besetzt und mit nem guten Tempo versehen, so dass der Film eigentlich nie langweilig wird. Horrible Bosses war vielleicht nicht der größte Überraschungskracher aller Zeiten, aber ich war wirklich positiv angetan von dem Film, über den ich vorher rein gar nichts mitbekommen habe. Wer auf schwarze Komödien dieser Art steht, wird definitiv keinen Fehler machen, den Kinobesuch zu begehen.
P.S.: Ich habe mich nach dem Film über eine Sache mal wieder wirklich geärgert und das war der verdeutschte Titel Kill the Boss .... bitte, was ist der Sinn daran, einen Originaltitel in's Deutsche zu übersetzen, wenn letztlich doch wieder ein angeblich flüssigerer englischer Titel verwendet wird? Unsinnig und verzwungen hip.
"I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
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