Assassin's Creed (Fassbender, Cotillard)

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    Es gibt 324 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von -Makaveli-.

      TLCsick schrieb:

      Sin City
      300
      Silent Hill
      Watchmen
      ...

      Wurde alles nicht 1:1 übertragen.

      Bei "300" zB wurden aus den Comic-Panels die Super-Slow-Mos, bei "Sin City" gabs ja auch noch den zweiten Teil, bei dem das alles nicht mehr so gut geklappt hat, etc. und "Silent Hill" mag eine gute Videospielumsetzung geworden sein - ein guter Film ist es dennoch nicht geworden. Das meinte ich damit: Man kann gewisse medienimmanente Eigenschaften in einem anderen Medium nicht umsetzen. Ein gutes Beispiel ist "The Avengers", wo man mit schrägen Kameraeinstellungen die Panel-Ästhetik der Comics nachahmen wollte - in der Filmsprache schräge Kameraeinstellungen aber ganz andere Bedeutungen und Gefühle provozieren als im Comic. Das alles gipfelt in dem brutal überspitzten Satz "Das Buch ist immer besser als der Film".

      Gute Filmumsetzungen aus anderen Medien ("Herr der Ringe", "Life of Pi") fußen immer darauf, dass sie eben nicht 1:1 umsetzen sondern sehr behutsam schauen, wodurch das Ursprungsmaterial gewisse Wirkungen erreicht, worin sein "Kern" besteht und versucht dann, dieses auf der Leinwand umzusetzen - mit teilweise auch ganz anderen Mitteln - weil eben ein anderes Medium.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Dann muss man es anders formulieren und sagen, dass im Grunde nichts 1:1 umgesetzt werden kann. Die von mir aufgeführten Beispiele sind mit Abstand die am nächsten zu ihren Vorlagen gehaltenen Werke. Das geht soweit, dass man im Grunde grob von einer 1 zu 1 Umsetzung sprechen kann, weil, wie gesagt, kann es die perfekte 1:1 Umsetzung nicht geben.

      Ich verstehe dann nur deine Sorge nicht ganz, dass es dir zu nahe am Originalspiel angelehnt ist... wenn es die perfekte Umsetzung ohnehin nicht gibt und man mit den oben erwähnen Beispielen allgemein ziemlich gute Umsetzungen erzielt hat, die die Befürchtung eines Scheiterns etwas dämmen dürften.

      TLCsick schrieb:

      Die von mir aufgeführten Beispiele sind mit Abstand die am nächsten zu ihren Vorlagen gehaltenen Werke.

      Im Gegenteil: Sie alle entfernen sich teilweise sehr stark von ihren Vorlagen - was sie paradoxerweise im Kern näher heranbringt und sie zu guten Umsetzungen macht. Ich greif mal "300" heraus, um nicht auszuufern:
      I. Königin Gorgo (Lena Headey) wird von einer Kleinstrolle zu einer Hauptrolle ausgebaut.
      II. Leonidas' Sohn wird gezeigt und erwähnt. In den Comics nichts von beidem.
      III. Der Sohn des Captains hat eine schwerwiegende emotionale Rolle im Film - im Comic wird nur erwähnt, dass er stirbt.
      IV. In den Comics sind Xerxes' Männer normale Männer. In den Comics hat fast jeder in seiner Armee übernatürliche Kräfte oder zumindest besondere körperliche Fähigkeiten.
      V. Theron (Dominic West) taucht nur im Film, aber nicht im Comic auf.

      Wir haben also einerseits eine stark atmosphärisch verändernde Umstellung (Xerxes' Soldaten), eine emotional tragende Figur hinzubekommen (der Sohn des Captains) und einen ganzen Handlungsstrang, der deutlich ausgebaut bzw. überhaupt erst so tragend eingefügt wurde.

      Merke: Um die "perfekte" Umsetzung zu schaffen, muss man mitunter erstmal weg vom Quellenmaterial.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Mir ist durchaus bewusst, dass gewisse Dinge fürs Medium Film angepasst werden müssen. Mir persönlich geht es aber viel eher um das Einfangen gewisser Einstellungen und Bilder und somit die Inszenierung an sich, die in den besagten Filmen teilweise sogar aus dem Comic selbst entsprungen sein könnten. Wenn du der Auffassung bist, dass sich die von mir aufgezählten Filme teilweise sogar stark von den Vorlagen unterscheiden, dann bin ich gespannt darauf welche Filme für dich noch näher an ihrer Vorlage stehen und somit noch näher an einer 1:1 Umsetzung liegen.

      Zudem erklärt das leider nicht, warum du somit generell Sorge um eine zu getreue Umsetzung bei dieser Verfilmung hier hast ... denn, wie ich dich nun verstehe kann es keine exakte Umsetzung geben.
      Ob eine Verfilmung gut oder schlecht wird, hängt auch von der Ausgangsmaterie ab. Beat 'em up Games haben bis auf die Kämpfe nicht's zu bieten und bei den ganzen Verfilmungen versucht man immer eine tolle Geschichte zu erzählen, anstatt geile Kämpfe zu zeigen. Die Max Payne Trilogie hätte man wie Watchmen oder 300 ganz einfach 1:1 übernehmen können (Cutscenes, Comicsequenzen), alles war schon da, aber am Ende mußten irgendwelche Fabelwesen her und man wollte einen erwachsenen Stoff für jugendliche anschaulich machen.

      Übisoft hat mit den ersten 5 Teilen (AC, AC2, AC:Brotherhood, AC:Revelations, AC3) versucht eine große Geschichte zu erzählen, ob ihnen das am Ende geglückt ist, muss jeder für sich entscheiden, aber den "neuen" Ansatz den man ab AC: Liberation geht (bis heute), gefällt mir auch sehr gut: Abstergo Entertainment, einer Nebenstelle des Abstergo-Konzerns erforscht historische Daten mithilfe des Animus, um Unterhaltungssoftware zu entwickeln.

      Die Serie bietet viel her, um einen guten Film zu machen und den bisher veröffentlichen Bildern zu schließen, orientiert man sich an dem original Konzept. Warum auch nicht, Abstergo wer ja als Großkonzern verrückt, wenn man nur auf Desmond Miles setzen würde.

      TLCsick schrieb:

      denn, wie ich dich nun verstehe kann es keine exakte Umsetzung geben.

      Das sowieso nicht. Aber es gibt Filmemacher, die das noch immer nicht begriffen haben und eine "exakte Umsetzung" haben wollen - übrigens auch viele Filmfans. Aber mit dieser Sache ist es wie mit dem Doppelspaltexperiment: Je genauer man hinschaut, desto ungenauer wird das Ergebnis. Deswegen ist es besser, davon wegzugehen. Bei Videospielen stehen Macher ja der Aufgabe gegenüber: Wie will man teilweise 40 Spielstunden in 2 Stunden Film verpacken? Bei "Herr der Ringe" (Musterbeispiel für eine gute Umsetzung) ist so dermaßen viel rausgefallen und verändert worden, dass die Filme mittlerweile etwas ganz Anderes sind als die Bücher - aber sich paradoxerweise sehr ähnlich anfühlen. Wem ist zB aufgefallen, dass sie Dialoge, die im Buch Gandalf sagt, im Film Grima Schlangenzunge zugeschrieben wurden?

      Was du nennst, sind übrigens ausschließlich visuelle Ähnlichkeiten. Aber die machen noch lange keine gelungene Umsetzung bzw. schöne Bilder noch lange keinen guten Film aus.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."

      TLCsick schrieb:

      Zudem erklärt das leider nicht, warum du somit generell Sorge um eine zu getreue Umsetzung bei dieser Verfilmung hier hast ... denn, wie ich dich nun verstehe kann es keine exakte Umsetzung geben.


      lass dich nicht verwirren, das was du von dir gegeben hast, macht schon sinn und das was der andere von sich gegeben hat...unfassbar...jetzt sind wir alle wieder erleuchtet worden. was für weisheiten/wissen wieder an uns weitergegeben wurde. unfassbar...schöne bilder machen keinen guten film aus oder eine 1:1 umsetzung gibt es nicht...und es gibt filmemacher die das noch nicht verstanden haben...sind die irgendwie von der straße geholt worden und man hat ihnen den job einfach angeboten oder wie darf ich das verstehen.. :rotfl: